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Sächsische Dorfzeitung : 21.11.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189311218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18931121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18931121
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1893
- Monat1893-11
- Tag1893-11-21
- Monat1893-11
- Jahr1893
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 21.11.1893
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El-td u. Redaktion Dre4»e». Reust«-i ll. Meitzner Gasse 4. Die Zeitung erscheint D1e»sta,, O„verfta, und «,a»ahen- früh. Ud»««e»e»t»- Drei»: »terteljLhrl. M. 1^60. Zu beziehen durch di« kaiserlichen Po,t- «tstalten und durch unsere Boten. Vei freier Lieferung in« Hau» erhebt die v»st noch eine Ge bühr von LS Pfg. Sächsische DochkilNA Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und DreSden-Neu sta / für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dres en, Tharandt und Moritzburg. Inserate werden bi- Montag, Mittwoch u. Freilag Mittag angenommen und kosten : dielspaltZeile iSPfg, Unter Eingesandt: S0 Pfg. Jnserateu- Annahmeftellen: Die Aruoldische Buchhandlung. Invalidendank, Haasenstein LBogler, Rudolf Mosse, G. L. Daube « Co. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M., G. Kohl, «esielSdorf u. s. w. Verantwortlicher Redakteur und Verleger «Herrmann Wüller in Dresden. 55. Jahrgang Dienstag, dm 21. Movemöer 1893 leitet, sowohl ihre finanziellen Einnahmen zu heben al- auch ihren aufstrebenden Jndustrieen den bis dahin nicht durchweg in ausreichendem Maaße zugestandenen Zollschutz gegen die Konkurrenz des wirthschaftllch weiter haben kann, eine solche Verschleppung Herbeizufähren. ; Ahlwardt hat sich schon ohnedies genugsam als Meister der Verschleppung bewährt; jetzt versteht er eS sogar in - seinen Bemühungen, der Justitia eine Nase zu drehen, sich die Unterstützung des Reichstages zu verschaffen. Wir halten es für durchaus in der Ordnung, daß der Reichstag für die strengste Aufrechterhaltung der den Mit' ; gliedern verfassungsgemäß zustehenden Vorrechte, selbst zu Gunsten der Unwürdigsten, sorgt, aber hier handelt tS sich nicht um ein solches Vorrecht; dies würde erst in dem Augenblicke, wo die Strafhaft abgelaufen ist, - in Betracht kommen. Wir haben es diesmal vielmehr mit einem willkürlichen und völlig.zwecklosen Eingriffe ! in die Strafrechtspflege zu thun. Der Reichstag hat j unserer Ansicht nach die Pflicht, darüber zu wachen, ! daß diese Strafrechtspflege streng und unparteiisch mit > allem Nachdrucke und der thunlichsten Schnelligkeit ge handhabt werde. Die anläßlich der Eröffnung des ReichtageS ver- : lesene Thronrede giebt einigen TageSblättern zu mancher- als eS im öffentlichen Interesse nützlich erscheint, hinaus- s _ , , _ . schleppenden Untersuchung-fache bewirkt. Wir verstehen - autonomie wiedererlaugt und, von dem Bestreben g« in der That nicht, welche Absicht der Reichstag gehabt lei Besprechungen Anlaß. So bemerkt z. B. die „National-Ztg.": „Wenn die Thronrede es als un zweifelhaft hinstellt, daß die Lösung der Finanzfragen der „hingebenden Mitwirkung" deS Reichstages gelingen werde und zwar auf der „breiten, zugleich die Be ziehungen des Reicht- zu seinen Gliedern neu regelnden Grundlage", so wollen wir hoffen, daß diese Zuversicht sich als berechtigt erweist; unbedingt überzeugt sind wir aber der der jetzigen Zusammensetzung des Reichstages nicht davon." — In ähnlichem Sinne sprechen sich auch , die weiter links stehenden Blätter, wie die „Vossische Ztg." ; und das „Berliner Tageblatt", aus, während die kon servativen Blätter in ihrer Mehrzahl mit der geplanten Steuerreform allerdings einverstanden sind, dafür aber desto heftiger die neuen Handelsverträge bekämpfen. In der den neuen Handelsverträgen beigcgebenen j Denkschrift heißt eS u. A.: Schon bei dem Abschlusse der am 1. Februar 1892 in Kraft getretenen Handels- l und Zollvertläge mit Oesterreich-Ungarn, Italien, Bel- ! gien und der Schweiz durfte von der Erwartung aus- gegangen werden, daß diese Verträge zugleich den ge- ! eigneten Anknüpfungspunkt für die wünfchenSwerthe vertragt mäßige Sicherstellung unserer Handels beziehun- gen auch zu anderen Staaten bilden würden. In die- - fem Sinne ist seiner Zeit mit Serbien, Spanien und i Rumänien in Verhandlungen eingetreten worden, welche s zum Abschlusse der nunmehr vorliegenden Verträge ge« Politische Weltscharr. Deutsches Sketch. Der Reichstag hat auf Antrag der antifemitischen Fraktion beschlossen, bei dem Reichskanz ler dahin vorstellig zu werden, daß eine gegen den Abge. ordneten Ahlwardt beim Landgericht I zu Berlin schwe bende öffentliche Klagesache während der Dauer der gegen wärtigen Session eingestellt werde. Wir fragen uns vergeblich — so bemerkt hierzu die „Köln. Ztg." — welchen Zweck dieser vom Reichstage ohne jede Prüfung der Sachlage gefaßte Beschluß hat. Bekannt ist, daß Ahlwardt seit einiger Zeit im Strafgefängnisse d.e ihm im Judenflinten-Processe zuerkannte Freiheitsstrafe ver büßt und baß die letztere, welche bis zum März nach, sten Jahres währt, durch den Artikel 31 der Reichs- Verfassung nicht berührt wird, also auch nicht unter brochen werden kann. Der erwähnte ReichStagsbeschluß kann Ahlwardt nicht die Freiheit wieder geb.n, somit seine Theilnahme an den Reichstagssitzungen nicht er möglichen. Er hat lediglich die eine Folge, daß das weitere gegen Ahlwardt schwebende Untersuchungs verfahren für eine R-ihe von Monaten zweckos ein- gestellt wird. Der Beschluß des Reichstages dient also nicht dem Zwecke des Artikels 31 der Reichsverfassung, nemlich den einzelnen Abgeordneten dre Wahrnehmung ihres Mandats ohne Rücksicht auf eine gegen sie eingeleitete Strafuntersuchung zu ermöglichen; eS wird vielmehr nur eine weitere Verzögerung der sich schon ohnehin länger, der neuen feuern As „ sowie verschiedene andere Die „Mtronal^ 'Berichten da- Tabaks- Blätter wußten dl s 8 Borberathung desselben steurrgesetz sei BundeSratheS im Texte vi-l- worden und werde fachen Abai derung Vorlage dem Reichstage unter- ern- völlig »"gearbeitetes ^geL. Hg.« M di-i- Mitth-imng üd--m-b-n. Schlich Ni- Au-sM nur Wenig-Abänderungen empfohlen, °ll!n .rächen Psn"-» >'-b Gchtz-°I°ms u°°«°ndn, Z-ltung-n g'h-" «brr di- »mm G-w-h-e <M°t-ü «8) R-ch'i»!"- in der Oeffentlichkelt durchaus irrige Vorstellungen zu nwnl.n So wird u. «. g-schri-d-n, d,- n-Ukn G-W-Hn bw-n -io-n and-ttn B-richluß und oodn-korftrmtt- LM,-. °l- di- 1-h- Rep-Wim-" vor,-nomm-n seien; dieselben iEn nun m die ArNllerie. dcpotd jimückgezogen und zur Ausrüstung der Reserve» und Landwehrregimenler verwandt werden. Hierbei wird der Vermuthung Spielraum gelassen, als schienen der Militärverwaltung für die Truppen letzterer Art miliderwerthige Gewihre gut Dem gegenüber läßt r.un der preußische KriegSmiN-ster durch den „Reichs anzeiger" erklären: Vorweg ist zu bemerken, daß eine Neuanfertigung von Gewehren in den staatlichen Fabriken dauernd stattfindet, da die durch täglichen Gebrauch der Abnutzung unterliegeodeo Waffen in regelmäßigen Zwischenräumen ersetzt werden müssen. In letzter Zeit ist nun an den Verschlüssen ein- Einrichtung neu ge. troffen worden, welche nach den stattgehabten Versuchen mit Sicherheit verhindert, daß, falls einmal die Metall- Hülse einer Patrone beim Abschießen deS Gewehre- platzen sollte, die zurückströmendcn Pulvergase das Auge des Schützen verletzen. Diese Einrichtung ist mit Leichtig. leit an den Verschlüssen anzubringen und ändert an denselben nichts. Gewehre, welche diese Vorrichtung bereits haben, sind bezw. werden jetzt an die Truppen auSgegeben; die bisher in den Händen derselben be- findlich gewesenen gehen in die Depots zurück, um dort ebenfalls mit dieser Neuerung versehen zu werden. Ma die Läufe angehl, so find an den 1890 auSgegebenen Gewehren nach statistischen Erhebungen nicht mehr, sondern weniger Reparaturen vorgekommen, als bei früheren Modellen unmittelbar nach deren Neueinführung. Die vorgekommenen Fälle von Ausbauchungen und geplatzten Läufen sind meist darauf zurückzuführen, daß beim Schießen — insbesondere mit Platzpatronen — fremde Körper (Sand, Wischpolster u. s. w.) sich in den Läufen vorgeschrittenen Auslandes zu gewähren, ihre verhält, nißmäßig niedrigen Zolltarife wesentlich erhöht. Unter solchen Umständen konnten wir diesen Ländern die Be günstigungen unseres ermäßigten Zolltarife- ohne ent- i sprechende Gegenleistungen auf die Dauer nicht ge- s währen. Außer vielen anderen Vortheilen waren eS § Spanien gegenüber namentlich unsere ermäßigten Zölle auf Wein und Südfrüchte und Serbien sowie Rumä- § nien gegenüber unsere ermäßigten Getreidezölle, welche als geeignete Aequivalente bei der vertragsmäßigen Re gelung unserer Handelsbeziehungen zu diesen Ländern ' verwerthet werden konnten. Thatfächlich ist es denn auch gelungen, angemessene Vortheile für unseren Güter- austausch mit jenen Staaten zu erlangen. An maaßgebender Stelle besteht die Absicht, beim Oberverwaltungsgerichte einen besonderen Senat zur Erledigung von Steuelfiagen zu errichten. Man scheint ' ! führt haben. Alle drei Länder hatten im Lause der i letzten Jahre durch den Ablauf ihrer früheren mit s Deutschland eingegangenen Verträge ihre volle Zoll- Feuilleton. Bernt Klingner. Novelle von Klara Jäger. (8. Fortsetzung.) War das ein Unrecht? Nein — in gewissem Sinne war es sogar des Generals Pflicht, Vie Gelegenheit zu benutzen, um einmal „hinter die Koulissen" zu blicken. Das konnte von unberechenbarem Vortheile für die Klarlegung der Verhältnisse sein. Hübner hatte vor wenigen Stunden erst den Vor wurf gegen seinen alten Freund — den General — erhoben, daß derselbe sich nie die Mühe gegeben, Bernt'S nähere Bekanntschaft zu machen. Nun bot sich eine derartige Gelegenheit, wenn auch nur eine mittelbare. Aber nicht allein das, was wir selbst, sondern auch da-, was Andere uns schreiben, giebt oftmals einen ganz handlichen Maaßstab zur Beurtheilung unseres Charakter-, unserer LebenSansichteu und unserer Leben-- richtung. Der Pfarrer war ein Ehrenmann vom Scheitel bi- zur Sohle. Eine große, mit schöner Würde gepaarte Ruhe paßte zu der ganzen Erscheinung de- Manne-, der jetzt so deutlich vor der Erinnerung de- Freiherrn stand, daß diesem war, al- höre er ihn sprechen, al- sähe er ihm in die großen, durchdringend blickenden und doch Mildfreundlichen Augen. Der General hatte den geistlichen Herrn zuweilen > bei seinen Verwandten im gräflichen Schlosse von . Kunowen gesehen; auch einige Mal die dortige Kirche ! besucht und Klingner predigen gehört. „Er ist kein Kanzelredner von Gottes Gnaden" — : dachte der General — „man geräth leicht in Gefahr, i bei seinen Predigten ein wenig einzunicken, aber auf s die Seelsorge seiner Gemeinde soll sich Niemand im ! weiten Umkreise so vortrefflich verstehen, als der brave Pfarrer von Kunowen." Der General war stet- nur flüchtig dort zum Befuche gewesen. Desto häufiger und andauernder aber seine ver storbene Gemahlin mit Erna, als die Gräfin — Roland'S Mutter — noch am Leben war; diese schöne Frau, deren hervorragende geistige Begabung mit der größten HerzenSgüte und bezauberndsten Liebenswürdigkeit ge- ! paart war. Wie wenig glich Roland seiner Mutter! Wie wenig dem Vater sogar, von dem er leider nur die weniger guten Eigenschaften de- Körpers und der Seele geerbt ru haben schien. Sollte Roland wirklich in der Wiege vertauscht worden fein? Thorheit! Ammenmärchen! Der General staunte über sich selbst. Es war sonst nicht seine Art, derartige Betrach- ! tungen anzustellen. Aber jetzt hatten sie ihr Gute-: sie lenkten ihn ab von dem, war ihn hierher geführt; sie besänftigten ihn. Es war ihm lieb, daß er nicht so ganz unvermittelt, im vollen Aufruhr seine- UnmutHS, vor Bernt hingctreten war. Jetzt handelte er vollkommen ruhig, al- er den Brief au- der Brusttasche hervorzog. Er war fest ent- fchlossen, den Inhalt kennen zu lernen, diese Thatsache aber später nicht etwa zu verheimlichen! Gewiß nicht. Er selbst wollte eS Bernt sagen. „Mein lieber Junge", las er. „So haben wir aber nicht gewettet! Deine soeben hier ein gegangene Sendung geht mit diesen Zeilen zu gleich unter dem allerlebhaftesten Protest von Deiner Mutter und von mir an Dich zurück! Welche geringe Vorstellung mußt Du Dir von den Zuständen im Pfarrhause von Kunowen machen. Oho! mein alter Junge, wa- denkst Du? . . . wir sind seither auch nicht auf dem gleichen Standpunkte geblieben! Mutter- Mllchkasse ist eine wahre Schatzgrube geworden, feit wlr regelmäßige Abnehmer gefunden haben und uns auf Butter- und Käsesabrikatum gar nicht mehr ein- lassen. Aber da- ist noch lange nicht All-S! Ich habe erst vor ganz Kurzem eine erkleckliche Gehaltszulage be- kommen und Heberle in Leipzig hat mein Büchelchen „Erzählungen für da- Volk" für seinen Verlag an- gekauft und zwar gegen ein sehr hübsche- Sümmchen. Kmz, wrr schwimmen im Ueberflusse, Bernt, so daß wir müssen, nicht übermüthig und ver schwendenschzuwerden. Deine Mutter ist -S schon halb und halb, denn sie findet urplötzlich, daß ich durch- au- einen neuen Winterpaletot nöthig hätte und auf Hau-rock wirft sie plötzlich zu- bi* "".r durchaus nicht behagen wolle» mir ganz ausschweifende Pläne zu 'chW-l'^ E"- "°b- d-n sothanen häuslichen Verhältnissen, den Eindruck, den Deine Sendung aut
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