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Weißeritz-Zeitung : 11.02.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192302118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1923
- Monat1923-02
- Tag1923-02-11
- Monat1923-02
- Jahr1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 11.02.1923
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Aellesle Zeitung -es Bezirks Veranlwortlicher Redakleur: Felix Iehne. — Druck und Verlag: Earl Ieftne in Divvoldiswal-e : Sup. ritt 35 Sonntag den 11. Februar 1923 89. Jahrgang Tinder- «gwierige Der- ! w dem Fleisch- > Th N, Diovolditmelde . . . . 3000.- M. a jiehlt i«n vir ntsch— Kristel. Kegels »GM Ski» AvMvn k«b«n? vLL» MtsrsMLs ÜÄS äsütLLLs Vo!k8-Aker! sugend- Isch >mahls. 3 Uhr sdienst. Pfarrer 11 Uhr Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger siir Dippvlöiswalöe» Schmiedeberg u.U. Bezugspreis: Monat Februar 1300 M. ohne » Zutragen. Einzelne Nummer 7Ü M., Sonntags : 8Ü M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde j Nr. 3. — Gemeindeverbands-Girokonko Nr. 3. t Postscheckkonto Dresden 12 548. Gemrinderrrband. Der Eeschäftsmon« bcfinbei sich vom I. Januar 1923 an Hause des Wassil cers Uii-tigL-lork Ar LV Gejchäflszett: Nur noch Werktag? von 9—l2 und 2—5 Uhr. Bor Sonu- und Festtagen von 9—l2 Uhr. Spareiniagenzinsfutz 4 o/o. Nachdem durch Verfügung der Kreishauptmannschaft Dresden vom l7. l. 23 (vgl. Nr. 19 der Sachs. Staatszeitung vom 23. 1. 23) eine Zwangsinnung für das Maler- und Lackiererhandwerk im Bezirke der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde gebildet worden ist, wird die erste Innungs- versammlung auf Freitag den 23. 2. l 923 3 Uhr nachmittags im Gasthof zum „Noten Hirsch" in Dippoldiswalde anbe raumt. Sämtliche Gewerbetreibende, die im Bezirke der Amts hauptmannschaft Dippoldiswalde das Maler- und Lackierer- Handwerk selbständig betreiben, werden zur Teilnahme ein geladen. Dippoldiswalde, am 7. l. 23. Der Kommissar. Paul, Neg.-Nat. Wer bi» 320- bi« 70V ^t), nü Eber elcküstt- Rinder cktvreis« Spesen issvefen, erheben t Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petit- ! zelle 100 M., außerhalb der Amtshauptmann- r Ichaft 130 M., im amtlichen Teile (nor von Behörden) Zeile 2V0 M. — Eingesandt und Reklamen Zeile 350 M. Dieses Blatt enthüll die amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschaft» -es Amtsgerichts unv -es Sta-trats zu Dippot-iswai-e M ^Spar- und Girokasse Höckendorf Einverstanden ist man damit, daß die 41046 M. betragenden Mehrkosten des Kassenprüfungsverbandes aus mehr überwiesener Reichseinkommensteuer und die 11000 M. Mehrkosten des Staüt- bades durch Mehreinnahmen aus Natssporteln gedeckt werden. Da die frühere Unterbringung des Konsiskatgefähes im Spritzenhaus am Kirchplah zu ganz argen Belästigungen der Nach barschaft führte, hat man dieses seinerzeit ganz abgeschasft. Die Fleischermeister lieferten beanstandete Fleischtette jedesmal direkt an die Fleischmehlsabrik ab. Bor längerer Zeit haben die Fleischer- meister um eine andere Regelung der Angelegenheit ersucht, und der Rat hat bereits zwei Heringsfässer angeschafst. Mo aber^uf- stellen, das war wieder die schwierige Frage. Law Handlungen des Rates mit den Fleischermeistern uni OerMcheS mW Sächsisches Dippoldiswalde. An Bargeld gingen bis zum 7. Februar für die „Altershilfe" hier ein 392 948,60 M., davon wurden 278 050,60 M. ausgegeben, sodah 114 898 M. Bestand vor handen sind. — Am kommenden Montag werden im Fahrplan der Strecke Hainsberg—Kipsdorf Veränderungen eintreten. Den Einwenden, die gegen den Wegfall des 9-Uhr-Zuges gemacht worden sind, hat sich die Reichseisenbahndirektion nicht ver schließen können. Es wird daher dieser Zug wieder gefahren werden, dafür fällt der H-l-Uhr-Zug weg, sodaß also bis auf weiteres die Züge 2924 (10 >4 vormittags ab Hainsberg, I ios ab Dippoldiswalde nach Kipsdorf) und 2925 (l2"s ab Kipsdorf, 124? ab Dippoldiswalde nach Hainsberg) von Sonn tag bis Freitag nicht gefahren werden. Sonnabends verkehren alle Züge. Es ist dies jedenfalls eine Besserung, die man dankbar anerkennen muß. Bedauerlich bleibt aber, daß andere Strecken mit mehr Zügen und geringerem Verkehr nicht von Beschränkungen betroffen worden sind gegenüber hiesiger Strecke mit ihrem außerordentlich starken Verkehr. — Stern-Lichtspiele. Am Sonntag wird der herrliche, an Prachtentfaltung unübertroffene Film „Was tat ich dir?" ein Drama in 5 Akten, nach dem gleichnamigen Roman von H. Courths-Mahler, aufgesührt. Die Darstellung ist samt und sonders zu loben. Hinzu kommt die künstlerische Photographie, welche stimmungsvolle Naturbilder in seltener Schönheit ver mittelt. 3m heileren Teil erscheint Gerhard Dammann. — Am 8. Februar waren 25 Jahre vergangen, daß Lackierer meister Paul Schreiber ununterbrochen bei der Firma Moritz Hille G.m. b. H., Maschinen- und Mokorenfabrik, hier, beschäftigt ist. Die Firma ehrte die Treue dieses Arbeiters durch ueberretchen eines Ehrendiploms und andere Aufmerksamkeiten. — Ein größerer Trupp Erwerbsloser, darunter auch eine Anzahl Frauen, von Lockwitz und Umgegend zog am Don nerstag früh wieder nach den Gutshöfen der umliegenden Ortschaften. Von den Einwohnern und Landwirten wurden wieder Lebensmittel unentgeltlich gefordert und verabreicht, t Reichstädt. In herkömmlicher Weise feierte am vergangenen Donnerstag der hiesige landwirtschaftliche Berein im niederen Gasthofe sein Stiftungsfest. Dabei war es ihm vergönnt, 10 treuen Mitarbeiterinnen Anerkennungsurkunden und andere Geschenke überreichen zu lassen. Unter Worten dankbarer Anerkennung für treue Mitarbeit bei ein und derselben Familie überreichte Guts besitzer Wilhelm Boigt die betreffenden Urkunden und Geschenke. Fräulein Emma Grebe, 10 Jahre bei Familie Wilhelm Boigt, er hielt eine Anerkennungsurkunde vom Landwirtschaftlichen Krels- Berein Dresden. Die anderen Ausgezeichneten erhielten Aner kennungsurkunden usw. des hiesigen landwirtschaftlichen Vereins und zwar: Fräulein Elisabeth Zönnchen, bei Familie Marlin Weckbrodt; Fräulein Frida Lohse, bei Familie Ernst Liebscher: Fräulein Flora Klemm, bei Familie Max Fleischer: Fräulein Hilde Löser und Fräulein Hedwig Helmert, bei Familie Hermann Löser: Fräulein Erna Pahlitzsch, bei Familie Hermann Müller: Fräulein Ella Schönberger und Fräulein Frieda Berndt, bet Familie Paul Zönnchen; Fräulein Frieda Wolf, bei Familie Ernst Weinhold. Alle Anerkennung finden solche wackere, treue Ge hilfinnen. Dem Berein selbst wünschen wir ferneres Blühen und Gedeihen. Ist doch eine lebenskräftige Landwirtschaft das feste Rückgrat eines gesunden Staatskörpers. Schmiedeberg. Vom 1 —3. Februar war das zweitem«! in diesen« Jahre der Unterricht öffentlich. Von 519 Kindern besuchten an den drei Tagen 226 Angehörige die Schulstunden (43,5 v/o). Bad Schandau. Ein Herr ans Tetschen-Bodenbach, der sich nach feuchter Sitzung hatte übersetzen lassen, stürzte am Bahntunnel von der des Hochwassers wegen gelegten Planke herab und verschwand unter dem Laufbrett. Nur durch das Dazukommen zweier Personen entging er dem Tode der Ertrinkens. des CüMvermMeten-öM c./ zu DirrvolMwalSe am 9. Februar 1923. Das Kollegium ist vollzählig bis auf die entschuldigten Stadt verordneten Erfurth und Hofmann. Meiler sind anwesend der stellvertretende Bürgermeister Stadtrat Gietzoll und die Stadträte Schwind und Boigt. Ersterer übermittelt Grütze des aus gesund heitlichen Gründen am Erscheinen verhinderten Bürgermeister und die Mitteilung, datz Bürgermeister Herrmann hofft, Montag wieder Dienst tun zu können. Bor Eintritt in die Tagesordnung weist Borsteher Schumann auf die Deutschland und dem Deutschen Volke durch die Ruhrbe- sehung angetane Schmach hin und versichert der bedrängten dor tigen Bevölkerung die Sympathie auch der hiesigen Bewohner schaft. Ihnen nach Möglichkeit zu helfen, sei Pflicht eines jeden. Gelegenheit hierzu biete die eingeleitete Sammlung, für die Gaben auf das unter der Bezeichnung „Nuhrspende' bei der Girokasse eröffnete Konto eingezahlt werden könnten. Vergessen möchte man dabei aber nicht unsere Sammlung «Altershilfe . Manchmal möchte man das glauben, da die Gaben aus manchen Kreisen nur noch langsam eingingen. Stadtrat Voigt weist darauf hin, datz die Gaben der Arbeiterschaft durch das Gewerkschaftskartell der Deutschen Notgemeinschaft' zugesührt würden. Das habe den Vorteil gleichmäßigerer Erfassung und Verkeilung. Diopoldis- walde werde von da aus auch bedacht. Vorsitzender Schumann erklärt, die Beamtenschaft steuere nach wie vor direkt zur örtlichen «Altershilfe', und dankt namens der Stadt herzlich für alle Gaben. Die ersten Punkte der Tagesordnung bilden als „ständige Einrichtung' die Kenntnisnahmen von der Erhöhung des Gas- und Strompreises. Der GaSpreis erhöhte sich für Januar um 85 M. (errechnet waren 110,22 M.) auf 220 M., die Zählermieken auf 60 vis 1200 M. je nach Grötze. Lichtprom stieg von 200 auf 320 M„ Kraftstrom von 160 auf 280 M. (im Januar mutzten 10'/, Millionen einschliehlich Februar-Vorschuß an die Zentrale bezahlt werden.) Eine Anregung wegen Ausnahme für Bedürf- tige, z. B. Witwen, die ihre Pauschal-Flammen in sparsamster Weise benützen, findet Erledigung durch den Hinweis, datz eine entsprechende Borlage im Ausschuß bearbeitet werde. Stadtver ordneter Lohse fragt an, welche Schritte wegen der mangelhaften Stromlieferung unternommen worden seien. Es sei an'Lichten berg geschrieben worden, wird ihm erwidert, Antwort stehe aber noch aus. Stadtverordneter Lohse fährt fort, datz er annehmen müsse, datz der Rat die Angelegenheit nicht mit der nötigen Energie verfolgt habe. Bereits vor 8 Wochen in nichtöffentlicher Sitzung, weiter vor 6 Mocken in öffentlicher Sitzung sei von ihm und Gcnessen in dringendster Weise Abhilfe verlangt worden. Die Arbeiterschaft könne den mit dein Ausfallen des Stromes ver bundenen LoynauSsall nicht missen. Ziehe sich die Sache derartig In die Länge, dürfe man sich nicht wundern, wenn schließlich non den Arbeitern Ersatz von der Stadl verlangt werde. Skadtrnt Schwind erwähn! dazu, datz der Ausschuß vorgeschlagen habe, die Zentrale Lichtenberg möge verständigt werden, datz unter den leidigen Umständen eine Vertragskündigung ins Auge gefaßt werden müsse, und datz man sich andererseits wegen Stromlieferung nach Deuben wenden möge. Vorsteher Schumann erwartet auch möglichst rasche Erledigung. Der Rat wird um Auskunft ersucht, was in der Sache geschehen ist. Nachträalich genehmigt werden ein Vcrpflegsatz im Kranken haus von 1000, bei Einzelzimmer 1500 M„ ein Beköstigungsgeld im Krankenhaus von 550 M., im Armenhaus von 250 M. und ein Wäschegeld von 1 M. Der Berichterstatter teilt mit, datz die Sätze auch schon wieder überholt seien und wegen abermaliger Erhöhung verhandelt werde. Auf Vorschlag des Armenansschusses verdoppelt man die Armenunterstützungssätze auf 4liO M. für Einzelpersonen und 600 Mark für Ehevaare wöchentlich. Als Hastkosten für das Polizeigefängnis (Beköstigung, Heizung und Lagerstroh) übernimmt man den staatlichen Satz von 250 M. täglich. Kenntnis nimmt Kollegium unter prinzipieller Zustimmung von der beabsichtigten Zusammenfassung der Feuerversicherungen der städtischen Elnrichtungsgegenstände In eine Versicherung und in .Verbindung damit zettgemätze Erhöhung der Versicherungssumme. Schulzimmers an jährlich 4 oder 5 Sonnabend-Nachmitlagen und eil« weiteres Gesuch um lleberlassung eines Zimmers mit Klavier zu den Pellegrini-Äorkrägen. Die Bedingungen sind die üblichen. Haftpflichtansprüche jedweder Art werden von vornherein ab gelehnt. Zur Ausstattung bedürftiger Konfirmanden werden vorläufig 100000 M. bereitgeslellt. Die LandeSsiedelungSgescllschaft „Sächsisches Heim' bittet um Ilebcrnahme von Stammanieilen in Höhe von 10 M. pro Kopf. Man stellt hierfür 50 000 M. bereit. (Dem Bezirksausschuß liegt das gleiche Gesuch vor. Findet es Annahme, beteiligen sich die Bewohner von Dippoldiswalde zweimal — was ja schließlich kein Unglück ist.) Weiter beschäftigt man sich mit einem Rundschreiben des Sparkassenverbandes, das sich mit dein Gerücht besaßt, daß ein Gesetz in Vorbereitung sei, nach welchem Fricdenshypotheken ge gebenenfalls in Goldwert zurückgezahlt werden müßten, und dieses Gerücht als Ursache der jetzt massenhaft erfolgenden Kündigungen von Hypotheken wohl mit Recht ansiehk. Der Verband hat an zuständiger Stelle in Erfahrung gebracht, daß daS Gerücht der tat sächlichen Grundlage entbehrt und daß die Reichsregierung der artiges gar nicht beabsichtigt. Auf Vorschlag des Spar- und Giro- kassenausschusseS wird beschlossen, denjenigen, die ihre Hypothek aus dem-genannten Grunde kündigten, Gelegenheit zur Zurück nahme der Kündigung zu geben und zwar bis Ende des Monats. Schließlich beschäftigt man sich noch mit den Klagen über unsere Girokasse, die im Personal- und Raummangel ihren Grund Haven. Eine Folge davon sind auch die zahlreichen Ueberslunden, die dem Personal zugemutet werden müssen. Zur Verlesung kommt ein Schreiben des Kassierers, nach welchem im Oktober tägliche Barumsätze von 2'/- Millionen vorkamen, heute aber 20 Millionen keine Seltenheit seien bei gleichwertigen Scheinen. Ein gut eingerichteter Beamter sei weggegangen, entsprechender Ersatz Bernhard Böhme, Gurskis-, Ulberndorf 1000.— M. C. R., Diopoldiswaloe 5000.— M. Freimaurer.Klub Dippoldiewalde u.U. NOtOV.-- M. nicht eingekreten. Der Raum sei zu klein. Das könne so nickt weitergehen, die Beamten könnten das auf die Dauer nicht durch führen usw. Vorsteher Schumann führt dazu aus, wenn man etwa annehmen wolle, daß die städtischen Kollegien demgegenüber ich passiv verhalten hätten, so sei diese Annahme falsch. Es lasse ich nur nicht im Handumdrehen zwingen, und unliebsame Zwischen- älle wären auch noch dazu gekommen. So habe ein engagierter Beamter zwei Tage vor dem Antrittstermtn abgeschrleben, weil seine jetzige Anstellungsbehörde ihn gehaltlich gleichgut oder besser stellte. Man habe nur Hilsskräsle der Kasse zuweisen können. Die abermalige Ausschreibung habe selbstverständlich Zeit gekostet. Aber am 15. 2. und am 1. 3. trete je ein Beamter ein. Die ebenso wichtige Raumfrage zu lösen, sei man zurzeit eifrig be müht usw. Anschließend kritisiert Stadtverordneter Schubert einen sich mit der Sache befassenden Sprechsaalartikel in dieser Zeitung und weist insbesondere darin enthaltene Wendungen, in denen er einen Vorwurf gegen sich und seine Genossen erblicken müsse, als den Tatsachen widersprechend und wenig Sachlichkeit, aber viel Unkenntnis verratend, aufs schärfste zurück. Stadtver ordneter Heil bezeichnet diesen Weg, wenn ein Beamter vom Rathaus beteiligt sein sollte (Ist nicht der Fall. Die Schristleilung), als falsch, dazu seien die betreffenden Instanzen da. Borsteher Schumann führt aus, er halte es für richtig, auf derartige Spreck- saalarkikel offiziell vom Kollegium aus nicht einzugehen. Er stellt nochmals fest, daß die Uebelstände nicht am Kollegium liegen. Hierauf ntchtöffentlicheSihung. mehlfabrikanten zeitigten schließlich folgende Borlage: In jeder Schlachtanlage der Stadt wird ein vorschriftsmäßiges Konfiskat gefäß aus Metall ausgestellt. Dieses wird von den Fleischern selbst nach der Fleischmehlsabrik gefahren, wozu sich diese unter der Bedingung bereit erklären, daß die Stadt die Gefäße bezahlt. (Die Abfuhr durch Oppelt sollte damals 75 000 M. jährlich kosten.) Die Fleischermeister sind bereit, die Konfiskate anderer mit auf zunehmen. Borsteher Schumann als Berichterstatter kann sich mjl der Vorlage nicht befreunden schon der Kosten wegen. Es kommen 10 Gefäße in Frage (nach einer Aeutzerung eines Stadtverord neten eine Millionenausgabe). Er ist der Meinung, daß die un bestreitbar seinerzeit sehr arge Geruchsbelästigung der Umgebung einmal im ungeeigneten Gefäß, dan aber in der ganz mangel haften Wartung und ganz besonders darin hatte, dD das Gefäß an Ort und Stelle geleert, die Flüssigkeit in den Rathausabort, a sogar in die Aschengrube gegossen wurde. Habe man zwei gut- chließende Gefäße, die abwechselnd benutzt und ungeöffnet avge- ahren würden, dürften die Schattenseiten In der Hauptsache ver- chwinden. Das sei auch die Ansicht des Fleischbeschau-Tierarztes, >er in der Sache überhaupt noch nicht gehört worden sei, obwohl er direkt damit zu tun habe. Als Aufstellungsort käme vielleicht der Schuppen auf dem Plan in Frage. In der Debatte wird festgestellt, daß das frühere Gefäß besonders im Sommer auch im geschlossenen Zustande ekelhaften Gestank verbreitet habe. Stadt verordneter Heil führt aus, lei letzteres der Fall, so würde man mit dem Ratsbeschlusse das Uebel nur verschlimmern, denn man hätte es dann nicht mehr mit einem, sondern mit 10 Aufstellungs punkten und mit einer ent prechenden Zahl von Umwohnern zu tun. Da scheine es doch richtiger, nach dem Vorschläge deS Vor stehers nur zwei gute Gefäße zum Auswechseln anzuschaffen. Wolle der Rat die Anschaffungskosten für 10 Gefäße durch eine Abgabe vom geschlachteten Vieh nach und nach wieder einholen (das wurde von Naksseite ausgeführt), so könne das auch geschehen mit den Kosten für das Abfahren des Konsiskatgesätzes, umsomehr, als ja dann nur immer eins, nicht aber 10 abzufahren seien. Er schlage deshalb vor, die Sache an den Rat zurückzuverweisen und diesen zu ersuchen, den Fleischbeschau-Tierarzt und den Äezirks- tierarzt zu hören. So wird dann auch beschlossen mit dem weiteren Hinzufügen, datz auch der Eingang der erbetenen Preisofferten ab gewartet und dann der Finanzausschuß gehört werden möchte. Die anwesenden Ratsmitglieder erklärten in der Aussprache wiederholt den Ratsbeschluß als nach eingehendster Erwägung einzigen Ausweg hauptsächlich der Platzfrage wegen. Genehmigt wird ein Gesuch der Ortsgruppe Divpoldiswalde des Vereins der Klein- und Mittelrenkner um Ueberlassung eines
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