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Dresdner Journal : 30.06.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189306304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1893
- Monat1893-06
- Tag1893-06-30
- Monat1893-06
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Journal : 30.06.1893
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^149. Freitag, den 30. Juni, abends. 18S3 PM Vr««ävo vivrteljLdrUeü -0 kt, d«t -»» N»i»«rt. äent»«t»en vivrttt- S 1»«^; »o«»«rb»Id 6e» 6eut»o^e» N»i«^« ' tritt kost- noä 8t«mp«lru»oUt»» lüo»». Li»«!»« dtnwwero: 10 kt. L»N»»al»»»,»,«dNNr«»r PUr 6« k»uw «iv« 2«U» dtei»« SoUriN SV kk. Ovter ^Lü»^»«i»ät" äi« 2«il» 6V 8«i l^volle» - uoä ^»8»rv»nt: «ottpr. Lrvedolvvvt LADv«^ »it XnivLdroo äsr 8«»»- u. kvierttg« >^^1. kerv»prsci»-Xr»»ct»Iu«: I^r. 12VL. Dres-nrrMumal. Für die SefamUeivmg rxrantroortlich: ^ofrat Dtto Banck, Professor der Litteratur- und Kunstgeschichte. r«, Li,Ua»cklxvvx»n »„Wirt», LstprtU: H. Lra»»<t«tett«r, LouulliEovLr ä« vrextuer lourrml», Lx»d«rU -»«rU» Vt.» L«tp«tU »«—l >r«tta ». N.! //aa«r«tr,n >«rii»-Vt«»-L»»d»r^ er»U L«tp«tU er»Lk1v>1 ». U. H/v««,' k»rt, Lo»6«» IsrU» er»»k6»r1 ». N.- M«Uzf»K: Dai-L« F <7o., >«U»: /»vatnt«nta««t, «*»!»«: Lm«/ /cadat^, UE.vr- <7. Lc^««i«r, «. 3.: /. Larct -- 0». 8en»a»a«verr NSvigl. Lrp«ältioo 6», l)r«ao«r 1vor»»l». Orviäen, ^Mio^entr. LV. kvrniprvcü -^v»cülu»i: Ur. 1LVL. ut Lunli nur Wissenschaft. 21 Und Über von der Neuerung der Bestellungen, da wir sonst die Lieferung vollständiger Exemplare ohne Mehr kosten für die geehrten Abnehmer nicht gewähr leisten können. Lomgl. Expedition -es Dresdner Journals. bei den Zetitzeile Rabatt, vk«. >n, r> -u 7«. aber, nach, Sie nach- für all« -landet »Satt,. n. MargotS Träume. Von Hermann Heiberg. (Fortsetzung) solle, bevor eia solcher Schritt gethan werde. Die Regierung erwarte eine Antwort auf ihre Nach fragen hinsichtlich der bezüglichen Zeitungömrl- dungen. ES sei weder wünschenswert noch geeig net, gegenwärtig irgend welche Erklärungen über daS Verhalten abzugeben, welches die britische Re gierung für erforderlich halten könnte, fall» die Linge sich kritischer gestalten sollten. Jenes Ver halten hänge von Umständen ad, welche gegen wärtig nord nicht zu übersehen seien. WaS den Schutz de» Lebens und Eigentum» der englischen Unterthanen anlange, so besitze England jetzt ein Kriegsschiff in Bangkok. Zur Entsendung eines zweiten seien die Vorkehrungen bereit» getroffen, ein dritt'S werke für die sofortige Entsendung, fall» dieselbe erforderlich sein sollte, bereit gehalten. London, 20 Juni. (D. B. Hd.) Aus Bangkok (Siam) wird gemeldet, daß in einigen Tagen die Eröffnung der Feindseligkeiten zwischen den Fran zosen und Siamesen erwartet werde. London, 29. Juni. (D. B. Hd.) Die Cholera- Nachrichten auS Mekka lauten rrschrrckeud. Die Seuche hat einen furchtbaren Charakter an- »c., g, die und a. kÄaft. ittera -. a.', scheint, ldeten; -r seine, ! speciell ! ckien-! Aus- eiier in Isendle« . Meton. ! Dresden, 30. Juni. Die Einstellung der freien Silberprägung in Indien. Nach einem Beschluß des indischen LegiSlativratS sind die indischen Münzen von jetzt ab der freien Silberprägung verschlossen. Bereits am 26. d. MtS. hat die Münze zu Bombay es abgelehnt, Silberbarren zur Ausprägung anzui ehmen. Aus London meldet orc Trlegraph einen Preissturz der Unze (— 31,1 g) Standardsilber (d. h. fein) von 37 H Pence (ä) am 24., auf 36 ä am 26 und auf 34 6 am 28. Juni. Dieser Beschluß des indischen Legislativrats ist auf wirtschaftlichem Gebiete eines der bedeutendsten Ereig nisse des letzien Monats. Die Ursachen und mög lichen Folgen dieser Maßnahme erörtert die „Schles. Zig." in nachstehenden sachgemäßen AuSfühl ungen: Die Ereignisse der letzten Tage sind nicht überraschend gekommen, sondern sie sind langer Hand vorbereitet, wenn auch der Zeitpunkt des Beschlusses manchen überrascht haben mag. Während eines ganzen Jahres schon wird die Frage in der englischen Preße lebhaft diskutiert; man hat ihr nur auf dem Kontinente nicht genügende Beachtung gewidmet. Indien hat bisher freie Gold- und Silber prägung gehabt, d h. jeve Privatperson hatte das Recht, Gold- und Silberbarren in beliebiger Quantität zur Münze zu bringen und gegen eine mäßige Gebühr (1 Pro ;. für Gold, 2 Proz für Silber) für eigene Rechnung zu Gold« mohurs (--15 Silberrupien) bez. Silberrupien ausprägen zu lassen. Beide wiegen 180 Troy Grains und enthalten seines Metall. Hiernach war also das Verhältnis von Gold zu Silber auf 15 : 1 festgesetzt Da aber der Wert des Goldes im Verhältnis zum Silber aus dem ihr Grübeln und Sinnen, ihr Abschließen Welt lächelte er anfangs wie jemand, der eines Kindes Thun nicht wehren will; später al« er Widerspruch bei ihr fand, wies er ihr daß sie dadurch nur Eigenliebe bekunde. — sah ihn groß an, schien erstaunt und wurde denklich. Gestellungen «ms da» „Dresdner Journal" für da» nächste Vierteljahr werden zum Preise von 2 M. 50 Pf. angenommen für DreSde«: bei der unterzeichneten Expedition (Zwingerstraße Nr. 20), fir a»S »irtS: bei den betreffenden Postanstalten zum Preise von 3 M. ,,AH! welch' vorteilhafte Veränderung! wie schön Du bist!" rief Henry, al» er eine» Tage», in» Wohnzimmer tretend und kaum gewärtig einer so raschen Umwandlung, seine Braut, der herrschenden Markte viel höher stand (in der letzten Zeit 25 : 1, jetzt 28 : 1), machte niemand von einem Rechte, Goldmohurs zu prägen, Gebrauch Dagegen konnte auch jeder Silber besitzer mit Vorteil Rupien prägen laßen und diese in in» genommen. Alle Quartiere ker Stadt sind infi- dische Waren umsetzen Oper „Cornelius Schut" haben mehr des Er frischenden, Eldenartigen geboten, als es in der früheren Periode eine Anzahl fremder und namentlich deutscher Musikdramen im stände gewesen ist. Dieser Richtung einer neuesten musikalischen LebenSregung dürfen wir sehr gern auch den hoff uungsvollen Anschluß der v. KaSkelschen Opernarbeit zugesellen, die schon wegen ihrer formellen technischen Frühreife nach dieser Seite hin einem unverkennbaren Talent die Wege erleichtern muß. ES läßt sich erwarten, daß die nächste Spielzeit uns auch neben einer vielbesprochenen italienischen Oper noch das Puccinische Werk vorführen wird, damit wir selbst unbefangen darüber urteilen können, wie weit die Ansicht einiger seiner kritischen Lands leute, daß eigentlich er an der Spitze der neuen Bahn stehe, in überzeugender Weise begründet ist. führt, hatte Lmsella das Leben mit tausend Saug- fäoen in sich ausgenommen, und jemehr sie gesehen, desto stärker war das Verlangen in ihr geweckt worden, mehr von Welt und Menschen kennen zu lernen. Die beiden Paare hatten beschlossen, an demselben Tage Hochzeit zu machen und dann eine größere ge meinsame Reise zu unternehmen. Und in Hinsicht auf letzteren Plan wollten sie den Winter vorüber gehen und gleich mit dem Beginn des Frühjahr» sich trauen lassen. Ursprünglich hatte eS auch in Luisellas Absicht gelegen, der Hochzeitsfeier in Granitzhof beizuwohnen, aber die nach ihrer Rückkehr nach Hamburg eingetre- tene Hinfälligkeit ihres Vaters machte die Ausführung dieser Absicht im letzten Augenblicke unmöglich. Alexander blieb in der Folge keinen Tag mit seiner Braut außer Zusammenhang. Auch von Granitz hof schrieb er ihr täglich und sein letzter Brief, in welchem er zugleich Thora gedachte, lautete wie folgt: „Ich fand," schrieb er, „bei unserer Ankunft das ganze Haus voll von Gästen und meine Tante unermüdlich an ihrem Stocke umherwandernd, um für Falles zu sorgen. Meine» Onkel» Gemächer bildeten den Mittelpunkt für die schwatzenden und rauchenden Herren. Die älteren Damen fanden sich in den beiden großen Wohnzimmern zusammen, und die jungen Mädchen waren wegen der vielen Vor bereitungen zur Hochzeit eifrig um Margot beschäftigt. Die letztere hatte kaum Zeit zu einem Gespräch. Sie schien sich in einem wahren Fieber zu befinden, und selbst ihr Bräutigam, ein überaus gutherziger aber keinen besonderen Eindruck hervor rufender Mann, ward von ihr zum Onkel geschickt. ,Heute und morgen nichtamtlicher Teil. Uekgrapyische und telephonische Nachrichten. Kiel, 39. Juni. (Tel d. DreSdn. Journ.) Se. Majestät der Kaiser verließen gegen 9 Uhr die Jacht „Hohenzollern", begaben Allerhöchstfich, «ährend die Flotte salutierte, im Standartenboot nach der Jensenbrücke, und dann zu Fuße nach dem Bahnhofe. Nach Verabschiedung von Ihren Kaiser!, und König!. Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Heinrich und von Sr. König!. Hoheit dem Erbgroßhrrzog von Oldenburg er folgte die Abfahrt. Pari», 29. Juni. (W. T. B.) Der Botschafts sekretär Mannrville, welcher bisher der politischen Direktion attachiert war, ist zum Botschaftssekretär in Berlin ernannt worden und an seiner Stelle der bisherige Botschaftssekretär in Berlin Fleury der politischen Direktion attachiert worden. Pari», 29. Juni. (D. B. Hd.) Die in der Kammer verlesenen Aktenstücke wurden gestern dem Justizminister zur weiteren Veranlassung übergeben. Pari», 29. Juni. (D. B. Hd.) Der Kammrr- auSschuß nahm den Bericht an, nach welchem die Zensur abgeschafft und die Theater den tk^ntre« podllque» (cakes eomwrts) gleichgestellt werden sollen. Brüssel, 29. Juni. (W T. B) Bei der Regierung de» Kongvstaate» ist eine telegraphische Nachricht eingelaufen, der zufolge der Komman dant Chaltin nach Besetzung von Brna Kamba in Begleitung zahlreicher bewaffneter Eingeborenen da» befestigte Lager von Tchari eingenommen habe und sodann in Riba Riba eingerückt sei. Loudon, 29. Juni. (W. T. B.) Vizeadmiral Sir Michael Culme-Seymour ist an Stelle de» verstorbenen Vizeadmiral» Sir George Tryon zu« Chef de» Mittelmeergefchwader» ernannt worden. London» 29. Juni. (W. T. B.) Im Ober hause erklärte der Staatssekretär für die Kolonien, Marquis of Ripon, in Bezug auf die SchiedS- gerichtSfrage, betreffend die Fischerei bei Neufund land, die Regierung suche eine solche Verlängerung de» zeitweilige» Gesetze» in Neufundland zu er langen, welche die Herbeiführung einer Verstän digung in betreff eine» permanenten Gesetze» er mögliche, da ohne ein solche» die französische Re gie, ung einem Schiedsgericht nicht zustimmen wolle. Ja Neufundland stünden Neuwahlen bevor; sobald die Delegierten im nächsten Jahre eintreffen würden, hoffe er, derartige Arrangement» mit ihnen treffen zu können, daß jedwede Notwendigkeit eines Reichs- gesrtzeS zur Durchführung der LertragSverpflich- tungen Wegfälle. London, 29. Juni. (W. T. B.) Im Unter- Hause erklärte der ParlamentSsekretär de» Au»- wärtigen, Grey, die Regierung sei rur Zeit nicht in der Lage, weitere Mitteilungen über die berich- teten Feindseligkeiten zwischen den franröfischen und den siamesischen Truppen in der Nähe de» MekongfluffrS zu machen. Lie englische Regierung habe keine Gelegenheit gehabt, ihre guten Dienste zum Zwecke der Schlichtung der Streitigkeiten an- zubieten. Soweit der Regierung bekannt sei, sei es nicht richtig, daß ein Teil der französischen Flotte an der Mündung des Menamflusse« ein getroffen sei. Der französische Vertreter habe der siamesischen Regierung angezeigt, daß ein fran- zöfische» Geschwader nach Saigon beordert sei und nach Bangkok gesandt werden dürste, fall» die Situation e» erheischen sollte Die franröfische Regierung habe der englischen Regierung die Ver sicherung gegeben, daß dieselbe benachrichtigt werden Mode entsprechend, in einem einfachen, glatt an schließenden Kleide ohne die bisherigen phantastischen Falten fand. „Bisher zählte ich Dich eigentlich zu den altmodischen Einrichtungen Eures Hauses!" scherzte er fortfahrend. „Zu diesem Rosenblätterduft, zu die,er gewundenen Eichentreppe mit ihrer dunkelblanken, ruhigen Farbe, zu der goldverschnörkelten Wanduhr, zu dem spiegelglatten, vor Alter knarrenden Parkett und den Hellen, die Phantasie in eine vergangene Zeit zurückführenden und das Auge durch die matten Farbentöne verwöhnenden Rokokomalereien paßten Deine Erscheinung, Dein faltiges Gewand, Dein un hörbarer Schritt, und Dein in sich gekehrtes Ange. Und alles das ist schön, und ich möchte sie im Herren hof nicht missen, aber Du gehörst in eine andere, in eine neue Zeit, in welcher der Mensch sich nicht mehr allein denken darf. Er muß sich als Teil des großen Ganzen sühlen, das zu seinem Bestände und seiner sich immer mehr vervollkommnenden Ausdehnung der Zusammenwirkens aller bedarf. Auch die Frauen haben eine Aufgabe darin zu erfüllen! Die öffentliche Wohlthätigkeit, die Barmherzigkeit gegen ihre Neben- menschen erfordert Leistungen von ihnen." Auch suchte Henry Margot mit seinen vielfachen Neigungen zu befreunden, belehrte sie und ließ sie an all seinem Thun teilnehmen. Seiner Braut ging eine völlig neue und glückliche Welt auf. Sie verstand nun auch LuisellaS Wesen und Charakter besser, die Neigung für so viele« be kundete, die musizierte, la», malte, sang, spann, stickt, Verse machte, regelrecht auf dem Sattel saß und Ver gnügen daran fand, stundenlang sich in der Natur aufzuhalten. Während Margot rin Traumleben ge- K. Hoftheater. — Altstadt. — Am 29. Juni: „Der fliegende Holländer", romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Man hatte zum Schluß der diesjährigen Opern saison — und wie der reiche Besuch erwies mit Glück — die Vorführung dieses wundersam genialen Werke» gewählt, das nach unserm Gefühl zu jenen vier Schöpfungen des Tondichters zählt, die sich als har monisch abgeschlossene Kunstwerke am längsten zum Ruhme ihres Meisters jung und lebendig im raschen Zeitenwechsel erhalten werden. Das schöne Ganze wurde trotz der vorgerückten Jahreszeit in gesammelter weihevoller Stimmung genossen, ein Zeugnis mehr für die immer gleiche Neigung, die von einem künst lerisch gebildeten Musikkreise dieser Oper entgegen gebracht wird, über die Darstellung, deren Höhen- punkte Fr. Wittich» und ganz besonders Hrn. Per rons Leistung bilden, bliebe kaum noch etwas zu sagen übrig. Die Opernspielzeit hat unS mit regem Bestreben manche» Neue gebracht und e» ist hervorznheben, daß unter diesen Gaben die Darbietungen der italienischen Musik und ihrer Richtung zu den überraschendsten und fruchtbringendsten Momenten gehörten Sowohl das weitere Bekanntwerden mit dem MaScagnischen Talente in seiner minder effektvollen, idyllisch stilleren Produktion, wir der kecke Versuch Leoncavallo» und das melodieenreiche vielfarbige Stimmungsbild der Ter Wertsturz de» Silbers beginnt Anfang der sieb ziger Jahre; der Preis in London fiel von 60 Pence m den sechziger und zu Anfang der siebziger Jahre kontinuierlich, dis er in der letzten Zeit auf 38 Pence stand Diese Entwickelung, welche gleichzeitig und in gleichem Maße die Rupie traf, da ja 180 Grams Silber jederzeit und von jeder Privatperson in eine Rupie umgewandelt werden konnten, hat auf die indische Exportindustrie einschließlich des Weizenbaues anregend wirken müßen. Denn der indische Exporteur war durch dieses Fallen des Goldwerte» der Rupie seinem Konkurrenten im Goldwährunasgebiete überlegen Er konnte dieselbe Menge Rupien für seine Produkte erhalten, obwohl er einen immer niedrigeren Goldpreis für dieselben stellte Dies war aber keine reine Freude. Denn die Schwank ungen des Goldwertes der Rupie störten alle Wirtschaft- liöf^n Berechnungen und schon 1881 sendet der Vizekömg Lord Ripon und sein Rat folgende Depesche an den Staatssekretär für Indien: „Silber hat in den letzten Jahren die Hauptfunktionen nicht mehr erfüllt, welche von einem Wertmaße verlangt werden." Die Schwierigkeiten steigerten sich in dem letzten Jahrzehnt und wurden un erträglich, als die Entwertung in ungeahnter Weise fort schritt und als die Schwankungen des Sllberpreises infolge der amerikanischen Sherman-Bill vom 14 Juli 1890 (monatlicher Ankauf von 4'/, Millionen Unzen Silber durch das amerikanische Schatzamt) eine nie dagewesene Heftigkeit annahmen. Sie wurden akut, als man das Mißlingen des amerikanischen Versuches, den Silberpreis zu stützen, einsah und als man gewärtigen mußte, daß die Vereinigten Staaten eines Tages die ihr Geldwesen mit dem Zusammenbruch bedrohende Sherman-Bill aufheben würden; ein weiterer plötzlicher Preissturz des Silbers und eine schwere Schädigung der Interessen Indiens wäre die Folge gewesen. Da entstand in Indien unter den Beamten und der Kaufmannschaft eine lebhafte Agitation zür eine Reform der indischen Währung. Es bildete sich die Indian Cur- rency Association, deren Präsident Mr Mackay sehr thätig war. Die Mißstände, welche die Currency Association ab gestellt wissen will, haben ihren Grund in zwei Erschei nungen: einmal in der dauernden Entwertung der Rupie, sodann in den heftigen Schwankungen des RupienkurseS innerhalb kurzer Zeiträume Die für Indien verhängnis vollen Wirkungen dieser Momente waren folgende: Indien hat bedeutende Schulden in Gold ausgenom men : Da» Sinken des RupienkurseS bedeutet, daß sich diese Schuld in Rupien ausgedrückt von Jahr zu Jahr steigert. Wenn Indien in den 60er Jahren, als die Rupie 2 Sh galt, eine Goldanleihe von 1 Million Pfv. Sterl machte, so erhielt es dasür 10 Millionen Rupien in Silber; will es heute die Schuld von 1 Million Pfd. Sterl, abtragen, so muß es bei einem Rupienkurse von 1^ Sh. 15 Millionen Rupien hingeben, um da» erfor derliche Gold zu erhalten; es hat also ein Kapital von 5 Millionen Rupien durch die Silberentwertung verloren. Die Aßociation berechnet den Verlust, den Indien auf diese Weise erlitten hat, auf 800 Millionen Rupien! Wcnn die Berechnung auch im einzelnen inkorrekt ist und kleine Reduktionen an dieser Summe vorgenommen werden müßen, so bleibt doch der Verlust ganz enorm. Aber damit ist es noch nicht zu Ende. Denn jährlich hat Indien für seine Goldschulden Zinsen in Gold zu be zahlen. Die Regierung stellt für diesen Zweck Zahlungs anweisungen an die indischen Regierungskaßen, auf Ru pien lautend, aus. Es sind das die bekannten Council- Bills. Diese verkauft sie in London gegen Pfd. Sterling: Abnehmer sind immer vorhanden, da die Importeure aus Indien mit diesen Council-Bills, statt mit Silber-Rupien, ihre indischen Verkäufer bezahlen und da die indische Handelsbilanz stets günstig gewesen ist, also Gold versendungen nach Indien jederzeit notwendig waren. Sinkt nun der Silberpreis, so sinkt auch der Kurs der Council-Bills; denn sonst würde man vorziehen, Silber nach Indien zu verschiffen, anstatt Bills hinzufenden Bei sinkendem Silberpreise muh also die Regierung von Jahr zu Jahr größere Beträge Rupien aus ihre Kassen anweisen, um ihre laufenden Goldverpflichtungen zu decken Die Fslge ist ein dauernder Mehrbedarf an Steuern zur Deckung dieser wegen der Silberentwertung wachsenden Ausgabe. Hiermit ist nun ein weiterer Übelstand verbun den: im Etat spielt die Verzinsung der Schuld eine Amtlicher Teil. Dresden, 30. Juni. Se. Majestät der König habe» Allergnädigst geruht, den Landgerichtsdirektor Oberjustizraih HanS August Keck von Schwartzbach in Zwickau seinem Ansuchen gemäß unter Belassung deS Titels und Ranges in den Ruhestand zu ver setzen, den al» HülfSrichter beim OberlandeSgerichte verwendeten LandgerichtSrath Karl Friedrich Emil Lahl zum Landgerichtsdirektor, den Landrichter Karl Hertwig in Chemnitz zum Amtsrichter beim Amts gerichte Markranstädt, den Assessor Or. Karl Friedrich Wilhelm Volker in Bautzen zum Landrichter beim Landgerichte Bautzen, den Assessor vr. Robert Otto Schmidt in Freiberg zum Landrichter beim Landgerichte Freiberg und den Assessor Friedrich Ernst K rische in Annaberg zum Amtsrichter beim Amtsgerichte Annaberg zu ernennen, die Versetzung des Amtsrichters Georg Konrad Flohr in Markran städt an das Amtsgericht Leipzig und des Land- gerichtSratheS vr. Robert Heinrich Hucho in Plauen an das Landgericht Chemnitz zu genehmigen. Dre»den, 30. Juni. Se. Majestät der König haben dem Finanzhauptkassirer, Finanzrath Moritz Schnauder die nachgesuchte Versetzung in den Ruhe stand mit der gesetzlichen Pension Allergnädigst zu bewilligen geruht. ziert «ad ganze Familien ausgestorbrv. Alle Hilfsmittel erweisen sich al» ungenügend. Die Leichen liegen uvbeerdigt auf den Straßen. Dvrch da» fortwährende Eintreffen neuer Pilger ver- schli««ert sich die Situation zusehend». London, 39. Juni (Tel. d. DreSdn. Journ.) DaS Unterhaus vertagte die Debatte üb*r die Homerule- Bill, nach Ablehnung verschiedener zu derselben gestellten Anträge und wiederholter Ablehnung der LextagnngSaoträge, schließlich 3 Uhr 59 Minuten morgen» auf heute nachmittag, nachdem Harcourt eiuaewilligt hatte, da die Opposition sich bereit erklärte, die Debatte bi» 7 Uhr abend» abzu- schließen London, 39 Juni. (Tel d. DreSdn. Journ.) Die Firma Marrall u. Söhne io Howorth, eine der größten Wollstofffabriken England», kündigte kürzlich den Webern eine Loboberabsetzung von 10 vi» 15 Prozent an. Etwa 890 Arbeiter wider sprachen diesem Beschlusse; daher schloß die Fabrik drei Spinnereien, und eS sind infolgedessen gegen 4000 Arbeiter zur Zeit ohne Beschäftigung. London, 30 Juni. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Rach einer Meldung de» , Reut. Bur." au» Mexiko vom 28. Jun» zieht die Regierung gegen- wärtig Maßregeln zum Schutze de» mexikanischen Courant- mittels Einführung eine» erhöhten Ausfuhrzolles oder einer PrägungSgebühr auf mexikanische Dollar» in Erwägung. Konstantinopel, 29. Juni. (W. T. B ) Der Minister der Civilliste Mikael Effendi Portokal ist unter Belassung in seinem bisherigen Amte an Stelle de» zum Generalgouverneur von Smyrna ernannten Hussan Fehmi Pascha zum General- direktor der indirekten Steuern ernannt worden. — Für Provenienzen au» den französischen Mittel- mrerhäfen ist die Quarantäne auf 5 Tage erhöht.
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