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Erzgebirgischer Volksfreund : 18.03.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-186903188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18690318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18690318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1869
- Monat1869-03
- Tag1869-03-18
- Monat1869-03
- Jahr1869
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 18.03.1869
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»er »«»ichtsämter Sri»' Hain, J»hanngeor«n»«dt, «chwarzenberg u. Wllden- feU, sowie der Etadtrüthe »ue, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Johanna«»» aenstadt,Lößnitz Neuftävtel, Schneeberg,Schwarzenterg wildenfel» und Zwönitz. ^s.63. Donnerstag, den 18. März. 1869. Erscheint tt»Uch»lt «uanahnw»»»- taa«. - VreU nterEhr- «ch 1S Ngr. - Ins«- tiousaebühreu di« gespal tene gell« 8 Vfenmae. — Jnseratenannahme für die a« Abende erscheinende O Nummer bi» Vormittag« n Uhr " Bekanntmachung. Seiten de» unterjeichneten Gericht»amtt» soll den 23. März 1869 da» zu dem Creditwesen de» Apotheker Franz August Lauterbach zu Elterlein gehörige Hausgrundstück Nr. 120 deS BrandcatasterS und Fol. 124 des Grund« und Hypothekenbuches für Elterlein, in welchem zeither die persönliche Loncession zum Betriebe deS ApolhekergeschäfteS auSgeübt worden und wel che» am 19. Juni 1868 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 1200 Thlr. — Ngr. — Pf. gewürdert worden ist, an Ort und Stelle nothwendiger Weise versteigert werde«, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle und im Rathhause zu Elterlein aushängenden Anschlag hierdurch bekannt ge macht wird. Den jährlichen Umsatz im gedachten Apothekergeschäfte hat Lauterbach auf 1369 Thlr. 28 Ngr. 8 Pf. angegeben. Grünhain, den 28. December 1868. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Kretzschmar. TageHgeschichte. jDeutschland. Preußen. Berlin 14. März. Der König hatte heute Bormittag eine lange Unterredung mit dem aus Wien eingelroffenen Baron Werther. — Hr. v. Benedetti nimmt Urlaub nach Paris — weil sein Sohn in Nan^i nun doch krank geworden ist; der Herzog von Gramont geht auf vierzehn Tage von Wien nach Paris -- weil er eine Erbschaft seiner Gattin zu re- guliren hat. — Französische Blätter kündigen bereits eine Anfrage wegen der preußischen Besatzung von Mainz an, sowie eine Mahnung um endliche Er ledigung der nordschleSwigschen Grenzfrage. — In hiesigen diplomaiischen und militärischen Kreisen glaubr man ernstlichst an einen bevorstehenden Krieg; und in letzteren Kreisen wird er gewünscht, weil, wie sich neulich eine der ersten militärischen Capacitäten, die durch den Krieg von 1866 hoch berühmt gewor den, sich äußerte, „jeder weitere Aufschub nur ein Schaden für uns, ein Ge winn für Napoleon ist, der fortwährend rüstet". Ueber diese Rüstungen ist man genau unterrichtet, und ich sah eine Tabelle, worin des genaueren ver zeichnet war, was in dieser Beziehung seit Anfang dieses Jahres in Frank reich geschehen. DaS Schutz- und Trutzbündniß zwischen Frankreich und Hol land soll fix und fertig sein. (?) Berlin, 16. März. In der heutigen Sitzung deS Reichstages stand U. A. auf der Tagesordnung die Berathung des Antrags deS Abg. LaSker betreffs der Redefreiheit der Landtags- oder Kammermitglieder sämmtlicher zum Norddeutschen Bunde gehörigen Staaten. Der Bundeskanzler Graf v. Bismarck erinnert an den vorjährigen Miß erfolg deS auf die Redefreiheit der Abgeordneten gerichteten Antrags im preu ßischen Herrenhause trotz seiner Befürwortung. Die preußische Regierung könne nach ihrer neusten, zum Anträge eingenommenen Stellung Ab^eoldncte nicht verfolgen. Preußen halte sich für berechtigt, sein ganzes Gewicht bei großen nationalen Interessen im BundeSrathe zur Geltung zu bringen, nicht aber der Autonomie der Cinzelstaaten in untergeordneten Fragen, wie die vorliegende, zu nahe zu treten. BrcSlau, 15. März. Anläßlich deS GesangbuchstreiteS hat sich heute Abend ein schlesischer Proiestantenverein constituirt. Etwa /00, den verschie densten Ständen angehörige Personen hatten sich zu der Versammlung einge funden, welche nach einer äußerst erregten Debatte den Statuten-Enlwurs «a dloe annahm. In Preußen beginnt die Regierung gegen die Agitationen der Laffalle- aner einzuschreilen. Die Regierung in Düsseldorf sagt in einem Erlaß vom 12. März: „Die socialen Verhältnisse deS ArbeiterstandcS und die Agitati onen erheischen nach den Erscheinungen, welche namentlich im Bereiche deS diesseitigen Regierungsbezirkes und zwar an den verichiedensten Orten zu Tage getreten sind, die ganz besondere Aufmerksamkeit der Verwaltungsbehörde. Es darf nicht verkannt werden, daß eS eine ernste Pflicht ist, durch ein thatsäch- licheS Eingreifen ihrerseits auf eine möglichste Verbesserung der Lage deS Ar- beiterstandcS hinzuwirken und so auf indirectem Wege den Gefahren vorzu beugen, welche durch die stetig zunehmende, durch die Führung der Agitati onen künstlich genährte Unzufriedenheit erwachsen können." Oesterreich. Wien, 15. März. Die „Presse" meldet, daß bei dem zu Ehren deS Namenstages deS Königs Victor Emanuel von der Italienischen Gesandtschaft veranstalteten Feste die Erzherzoge Ernst, Wilhelm, Ludwig Victor, der Prinz von Wasa und die Minister Taaffe und GiSkra gegenwärtig waren. Fiume, 15. März. Die gestrige Illumination ist über alle Beschrei bung glänzend ausgefallen. In der Stadt waren die Wappen sämmtlicher Comitate Ungarns transparent beleuchtet. DaS Theater und der Stadtthurm waren mit Flammen überdeckt. Zahlreiche Transparente mit „Viva tungkie- rw!" „Viv» il Ne!" und „Lljea kerener Aorsek, w»A^«rvrsr»ß tti !" waren ausgestellt. Der Schwerpunkt deS Festes aber war im Hafen. Die Riesenschiffe deS Lloyd hatten sämmtliche Maste, Segelstangen unv Seile mit Lampions behangen, welche die ganze Takelage mit feurigen Umrissen in die Nacht zeichneten. Alle Schiffe waren über und über mit bunten Lampi- onS behängt, welche daS Meer bis in die Tiefe erleuchteten. Von zahlreichen Booten umschwommen, wiegle sich eine hell erleuchtete Galegiante (schwim mende Tribüne, auf dem Meere, wo ein Orchester und ein Ehor itallenische Gondellieder hören ließen. Um 8 Uhr machte Se. Majestät eine Rundfahrt und wurde überall mit donnernden Elfen begrüßt. Als der Wagen sich der Küste näherte, gab eine Panzerfrcgatte das Kanonensignal, und plötzlich strahl ten auch die bis dahin dunklen Kriegsschiffe von zahlreichen bengalischen Flam men. Vom Molo und den großen Schiffen zischten Raketen und Leuchtkugeln empor; in jedem Kahne wurden bengalische Flammen entzündet. Der Jubel auf dem Lande und das fröhliche Treiben auf der Fluch war herzerhebend. Graf Andrussy, der beim Scheine einer Fackel in einem Boote erkannt wurde, war Gegenstand stürmischer Ovationen und wurde von allen Seiten mit „El ten Andrassy!" „Llieo t U«-»! begrüßt. Da» Raketenfeuer dauerte un unterbrochen eine Stunde, dann fand an der Spitze des Molo ein großes Feu- erwerk statt. DaS Wetter war heiter und milde, die See unbewegt. Frankreich. Paris, 14. März. Im gestrigen Ministerrathe hat man sich dem Ver nehmen nach stark mit den Vorlagen, betreffend die belgische Eisenbahn An gelegenheit, beschäftigt. In Folge dessen hat auch Lagucronniere heute endlich Paris verlassen, um nach Brüssel zurückzukehren. Auf ausdrücklichen Wunsch deS Kaisers, wenigstens versichert man dies in Rouher'schen Kreisen, ist man von der Idee einer internationalen Commission oder dem SchiedSrichterspruche einer einzelnen Großmacht zurückgekommen. Dagegen bleibt eS bei der von der Kölnischen Zeitung zuerst signalisirten franco-belgischen Commission, mit der Bestimmung, daß deren Beschlüsse nur dann bindend sein sollen, wenn sie mit Einstimmigkeit gefaßt werden, während dieselben im anderen Falle nur consultativen Werth behielten. In den höheren Regionen zeigt man sich sehr verstimmt über England, dem man bckannttich jetzt eine eingreifcnve antifran- zösstche Rolle in dieser Angelegenheit zuschreibt. Baron Beyens macht durch aus kein Hehl daraus, daß in Belgien die öffentliche Meinung eben so „ge reizt als beunruhigt ist" ob der Hartnäckigkeit, mit der man in Paris darauf besteht, seine „xeliles «»lrees" in daS benachbarte Königreich zu besitzen- AuS Toulon wild gemeldet, daß bei der Marine-Infanterie Befehl ein- getroffen ist, die Klaffe 1862 zu beurlauben. Paris, 14. März. Jin Journal de Paris hatte Weiß spöttisch ge äußert, Frankreich werde über die belgische Frage keinen Krieg anzetteln, weil eS gar nicht bereit sei, ihn zu unternehmen; ihm fehle nicht der Wille, wohl aber mangelten ihm die Mittel. Die France ergreift di.se Gelegenheit beim Schopfe, um den Belgiern und waS zu ihnen steht, zuzurufen, „daß Frankreich immer bereit ist, sobald seine Ehre oder sein Interesse eS erheischt, das Schwert zu ziehen, und daß eS dies auch jetzt thun würde, wenn eS nöthig wäre". Weiterhin belheuert die France dann, daß Frankreich nicht an einen Krieg denke, „weil es keine Feinde vor seinen Thoren habe"; allerdings habe Franlreich eine Beschwerde gegen das Cabinet Frere-Orban, doch daS sei kein Grund zu einem europäischen Kriege; beide Regierungen würden sich derMä, ßigkcit und W.isheit befleißigen und die diplomatischen Mittel ausreichen". Aber, jetzt die France drohend hinzu, „man halte sich wohl überzeugt, daß, wenn unjere Nationalwürde cs will, nicht lange Zeit dazu gehört, bis wir schlagfertig sind." Es ist dies jedesmal die Sprache deS Rückzuges in den iwpirirlen Blättern; aber dennoch muß dieses ewige Schulmeistern und Dro hen der Bonüpartisten mit jeder Wiederholung einen widerwärtigeren Eindruck auf die civilisillen Staaten Eurvpa'S machen. Paris, 15. März. Der „Patrie" gehen auS Brüssel unterm 14. März sehr genaue Nachrichten bezüglich des französisch-belgischen Zwischenfalls zu. „AlS daS Eabinel seine Absicht ankündigte, den Kammern den Gesetzent wurf bezüglich der Eisenbahnen vorzulegen, bekämpfte der König, welcher die gerechte Empfindlichkeit Frankreichs begriff und die daraus folgenden Schwie rigkeiten vorhersah, ihn auf die lebhafteste Weise; aber Hr. Frere-Orban, der leitende Minister und die Seele deS Projektes, bestand darauf, indem er er klärte, cs liege im Interesse deS Landes, die Wage gleich zu halten zwischen Frankreich und Preußen, und er wolle nicht genöthigt sein, späterhin der letz tem dieser Mächte einen Vortheil zuzugestehen, der demjenigen gleich wäre, den er ersterer zugestanden hätte. Er brachte außerdem noch militärische Gründe zur Geltung und fügte hinzu, man werde in Berlin nicht ermangeln, die Bemerkung zu machen, daß, wenn eine französische Compagnie Besitzer der ganzen Linie dis nach Luxemburg wäre, Frankreich im Kriegsfälle seine Truppen dircct bis an die deutsche Grenze führen könnte. Diese Ansicht war einer Prüfung nicht gewachsen. Zuvörderst, weil daS seit lange vorbereitete und bekannte Projekt durchaus nicht Anlaß zur Reclamationen Seitens der eu ropäischen Cabinete gegeben hätte; sodann, weil Belgien, weiches neutral ist, daS Recht und die Pflicht hätte, die Truppen der Kriegführenden zu verhin dern, durch sein Gebiet zu gehen, auch wenn die Eisenbahnlinie einer dieser Mächte angehören würde. WaS die strategische Frage betrifft, so traf es sich leider so, baß der KriegSministcr, General Renard, der Einzige im Cabinet, der nicht blindlings der Politik deS Hrn. Frere-Orban folgte, bedenklich er krankt war, als der Zwischenfall sich darbot und deshalb nicht an der Bera thung Theil nehmen konnte. Der Hr. Frere-Orban und seine Kollegen mach ten aus dem Gesetze eine Cabinetvsrage. Wenn der Köniß ihre Demission annahm, so mußte er die Kammern auflösen; aber man weiß, welche Mittel die Partei, die in Belgien am Ruder ist, anwendet, um bei den Wahlen den Sieg davon zu tragen, und welchen erbitterten Krieg sie wider ihre Gegner führt. Wenn das Eabinet von neuem die Majorität hatte, so wurde die Frage bedenklicher; denn sie zog das Land mit in den Streit hinein, und daS ist eS, waS man zu wünschen schien. Angesichts dieser Eventualität wollte der Kö nig, ungeachtet der Bedenklichkeit der Lage, sich nicht von seinen Ministern trennen. Seitdem hat Hr. Frere-Orban dem Senat erklärt, daß der Zwi schenfall nichts mit der Politik zu thun habe, und daß eS sich nur um öko nomische Fragen drehte. Frankreich, welches dem Cabinet auf diesem Boden
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