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Erzgebirgischer Volksfreund : 01.07.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-186907015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18690701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18690701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1869
- Monat1869-07
- Tag1869-07-01
- Monat1869-07
- Jahr1869
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 01.07.1869
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^L14S Donnerstag, den 1. Juli 1869 IrMöDMsfmmd M - f> (5546) SvKLL»twLvbAI»e (5548) (4940) Schneeberg, am 30. Juni 1869. Alle Diejenigen, welche auS der städtischen Wasserleitung für Privatzwecke Wasser entnommen, werden hiermit veranlaßt, den dafür vereinbarten Wasser zins auf das III. Quartal 1869 einzuzahlen. Stadtcafsenverwaltung Schneeberg, am 30. Juni 1869 Rosenfeld. legen ist. Schwarzenberg, den 12. März 1869. Deutschland. Preußen. Berlin, 28. Juni. Dem Vernehmen nach macht der Bundeskanzler den Tag seiner Abreise nach Varzin vom Eintreffen deS rus sischen Reichskanzlers Gortschakow abhängig, den er persönlich zu begrüßen wünscht. Fürst Gortschakow wird auf seiner Badereise in den nächsten Ta gen hier erwartet. Berlin, 29. Juni. Kaum ist die Wahlbewegung in Frankreich vor über, so tritt auch in den dortigen RegierungSkreisen daS Bestreben wieder hervor, die Aufmerksamkeit des Volkes von den inneren Angelegenheiten auf die auswärtigen zu lenken. Der Kaiser übernimmt dabei selbst eine Rolle. Er reift in daö Lager von ChalonS und benutzt die Jahrestage deS italieni schen Feldzugs, welcher vor 10 Jahren stattgefunden hat, um den kriegerischen Sinn in der Armee zu beleben. Denn wenn auch die Officiösen sich nach träglich bemühen, der Ansprache lediglich einen militairischen Charakter zu ge, ben, so ist die Rede des Kaisers offenbar nur ein Appell an die KriegSlust der Armee, denn sie weist nicht auf die Resultate hin, welche mit jenem Kampfe erreicht sind, sondern sie erinnert die Armee nur an die Siege, wel che 'sie damals errungen hat. Sich der Resultate in Italien zu erfreuen, würde freilich bei der Politik deS zweiten Kaiserreichs sehr schwer sein, da sie wie Penelope immer da- wieder zu zerstören sucht, was sie vorher geschaffen hat. Wenn der Kaiser von den großen Aufgaben gesprochen hätte, welche sich die französische Politik in Italien gestellt habe, so würde die Armee mit Recht fragen können, was diese Politik denn aus der mit dem Blute der Armee gewonnenen Position zu machen verstanden habe? Sie würde gefragt Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Wichmann. Bekanntmachung. Nachdem der Grundbnchsfolium-Entwurf für da» Berggebäude Gottes Geschick vereinigt Feld am Gnaul bei Raschau nebst Treue Freundschaft Fundgrube und Erbstolln bei Wildenau, Neuer Allerheiligen Stölln und Christian»- Stölln am Knoch bei Raschau den gesetzlichen Bestimmungen gemäß zur Einschreibung in da» Grund- und Hypothekenbuch für Raschau vorbereitet ist, so wird Solche« und daß der ge dacht- Entwurf für Alle, die daran ein Interesse haben, an hiesiger GerichtSamtSstelle zur Einsicht bereit liegt, hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht; auch werden zugleich alle Diejenigen, welche gegen den Inhalt deS fraglichen Entwurf« wegen ihnen an den besagten Realitäten zustehender dinglicher Rechte etwa« einzuwenden haben, aufgefordert, diese Einwendungen binnen einer Frist von sechs Monaten und spätesten» zum 20. September 1869 bei dem unterzeichneten Gerichtsamte anzuzeigen, außerdem aber gewärtig zu sein, daß sie solcher Einwendungen dergestalt verlustig gehen werden, daß ihnen gegen dritte Besitzer und andere Realberechtigte, welche al» solche in das Grund- und Hhpothekenbuch werden eingetragen werden, keinerlei Wirkung beizu« .-i .y Effchelnt täglich mit Au«nah«e Mo«, tag«. — Drei« vterteljähr- lich iS Ngr. — Ins«» tion-aebühren di« gespal tene Zeile 8 Pfennige. — Jnseratenannahme für die am Abende «rschrineude Nummer bi« Vormittag» I I Uhr. ich Amtsblatt d« Gerlchttämt« «rün- Hai«, Johanngeorgenstadt, Schwarzenberg ».Wilden- kel«, sowie der Stadtrüthe Nur, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Johanngeor genstadt,Lößnitz Neustadtel, Schneeberg,Schwarzenberg Wildenfel« und Zwönitz. Tage-gefchichte. Die jetzige Lage iu Spanien ist eine ganz eigenthümliche. Die neue Verfassung bedingt einen König. Da aber die Cortes einen König noch nicht finden, sich aber, trotz der Anstren gung der republikanischen Partei, auch nicht zur Schaffung einer Republik entschließen konnten, so hat man endlich nach langem Zaudern an die Stelle der mehrköpfigen provisorischen Regierung einstweilen einen „Regent" einge setzt. Marschall Serrano, zeither Präsident der provisorischen Regierung, wurde bekanntlich zum Regenten ernannt, und merkwürdigerweise haben sogar die sechzig Republikaner, welche in den Cortes sitzen, keine allzu heftigen Ein wände gegen diese Wahl erhoben. Die monarchische Mehrheit der EorteS glaubte mit der Einsetzung deS Regenten ihr Princip zu retten und eine Art Platzhalter für den eventuellen König zu schaffen. Dennoch aber hütete sie sich, den Regenten mit den Vorrechten auch nur eine» provisorischen König- thumS auszustatlen. Die CortcS bleiben eine constitnirendeVersammlung auch unter der Regentschaft, und der Regent hat auch nicht daS Recht, Gesetze zu sanciioniren oder die EorteS aufzulösen. Dafür aber wurde dem Regenten der Titel „Hoheit" zuerkannt. Die Monarchisten in den EorteS glauben, mit dieser Regcruschaft daS Königthum wenigstens äußerlich zum Ausdrucke ge bracht zu haben, während die Republikaner dieser Lösung beistimmen, weil eben in der Ernennung deS Regenten das Eingeständniß der Ohnmacht liegt, einen König zu finden. Die Regentschaft ist den Republikanern die Verlän gerung des Provisoriums, daS so jahrelang um so leichter fortgeschleppt wer den kann, alS die EorteS ihre constituirende Eigenschaft beibehalten und ihre Souveränetät fahren zu lassen so bald nicht geneigt sein dürften. Für Caste lar, Orense, Garrido und Genossen ist die Regentschaft also die beste aller Republiken, und sie haben dem neuen Regenten insolange ihre Unterstützung zugesagt, als derselbe die in der Verfassung proclamirte Freiheit der Personen, der Gewissen, der Presse und der Versammlungen unangetastet läßt. Die re publikanische Minderheit der spanischen ConeS hat bei dieser Gelegenheit weit mehr politischen Tact an den Tag gelegt, als die monarchische Mehrheit, die im Grunde genommen den Bisten Fleisch fahren ließ, um dem Schatten des selben nachzulaufen. Wie dem auch sei, vorläufig ist in Spanien mit der Regentschaft eine regelmäßige RegierungSgewalt hergestellt, welche beliebig lang dauern kann. General Prim wurde al« eine Art HauSmaier dem neuen Regenten Serrano an die Seite gestellt. Die progresststische Partei, welche ibn trägt, hat für ihn die Minister-Präsidentschaft verlangt, und er hat sie erhalten. Im Grunde genommen hat sich in Spaniens Regierungs-Verhältnissen nur der Name ge ändert. WaS früher RegierungS-Junta, provisorische Regierung hieß, heißt jetzt Regentschaft; aber sactisch wird Spanien jetzt, wie seit September vori gen Jahres, von Serrano und Prim im Verein- mit den constituirenden Cor- t-S regiert, und so wird r» noch eine Weile bleiben, denn der Einfluß, die Macht und Bedeutung, welche diese Männer gewonnen haben, ist ja haupt sächlich daran Schuld, daß der spanische Thron bei den regierenden Familien tu Europa so sehr im Werthe gesunken ist. Eine Krone von Gnaden Pnm'S LoKLlllltMLvdllllL Vom 1. bis S. Juli 1869 ist die Hundesteuer auf daS 2. Halbjahr 18K9 zu bezahlen. Die Hundesteuer auf den II. Termin d. I. ist vom 1 bis 1« Juli d. I. in unserer Rathsexpedition abzuführeu, und wird die» mit dem Bemerken, daß im Unterlassungsfälle die executivische Beitreibung erfolgt, hierdurch bekannt gemacht. Lößnitz, am 29. Juni 1869. Der Rath der Stadt Lößnitz. vr. Krauße, Bürgermeister. N! Die Stadtcaffenverwaltung. Rosenfeld. und Serrano'S Hal für regierungsfähige Prinzen von Geblüt nichl^den rech- ten Reiz. Und deßhalb dürften auch diejenigen Recht behalten, die da mei nen, daß die Einsetzung der Regentschaft Spanien der Lösung der Königsfrage eher fern- als naherückt. Gegen die jetzige Verfassung, die eine im hohem Grade freisinnige ist, wurde übrigens nur von der Priester- oder Pfaffenpartei agitirt, deren Preß- organe mit — Trauerrand erschienen, weil Spanien zum erstenmale in der Geschichte eine „gottlose" Verfassung besitzt, kraft welcher ketzerische Bibelleser nicht mehr zu lebenslänglicher Galeerenstrafe verurtheilt werden können. Ge neral Prim hat seinerseits das von ihm constituirte Regentschafts-Ministerium den EorteS vorgestellt und dabei zwei sehr bemerkeuSwerthe Aeußerungen ge- than: Tie Republikaner bat er, die Regentschaft zu unterstützen, „da dies die einzige Art sei, zur Verwirklichung ihrer Wünsche zu gelangen", und den Cor tcS ertheilte er die feierliche Versicherung, „daß Niemand einen König auf drängen werde". Da auf diese Weise die Regentschaft die Lösung der Kö- nigSfrage den constituirenden EorteS unbedingt zu überlassen erklärt und diese die naturgemäße Tendenz aller parlamentarischen Körperschaften haben, ihre souveränen Machtvollkommenheiten fcstzuhaltcn, so ist — unberechenbaren Zu fälligkeiten und Zwischenfällen abgesehen — Spanien gegenwärtig zwar nicht der strengsten Form und dem Namen, wol aber der Sache nach als Republik constituirr, und trügen nicht alle Anzeichen, so wird auch endlich die Republik in aller Form in Spanien obsiegen.
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