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Erzgebirgischer Volksfreund : 19.08.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-186908193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18690819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18690819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1869
- Monat1869-08
- Tag1869-08-19
- Monat1869-08
- Jahr1869
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 19.08.1869
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Amtsblatt der s«. Achträmter Erünhain, Jo- HÄMatorgenftadt, Schnee- »era,Schwarzenberg u.Wll- denseU und der Etadttäthe Aue, Elterlein. Grünhai», Hartenstein, Johanna«»»- oenstadt,Lößnitz Neustadt«!, Schneberg, Schwarzenberg, Wildenfels und Zwönitz. ^L191. Donnerstag, dm 19. August 1869. FrMö.UMsfrennh. Erscheint täglich »itAuSnahmeMo«- taa«. — P«t» vierteljähr lich IS Ngr. - Jnfer- tionSarbühren di« aespal« lene Zeile 8 Pfennige. — Inseraten annahme für die am Abende erscheinende Nummer bi» Vormittag» N Uhr. Bekanntmachung, die Abhaltung von Viehmärkten betreffend. Nach einer Mittheilung der Kaiserlich Königlichen Bezirkshauptmannschaft zu Kommotau ist in Folge der in dortigem Bezirke herrschenden Maul- Mid Klauenfäule das Abhalten von Biehmärkten in de» Marltorten Komotau, Garkau, SebastianSberg und Sonnenberg bis zum Erlöschen dieser Seuche verboten worden. Au» gleicher Veranlassung hat die Königliche Amtshauptmannschaft auch die diesseitigen Obrigkeiten ihre» Verwaltungsbezirks aufgefordert, die zu nächst bis Ende künftigen MonatS bevorstehenden Viehmärkte zu beanstanden. Annaberg, den 16. August 1869. Königliche Amtshauptmannschaft. von Einsiedel. I. Subhastationspatent. Bon dem unterzeichneten Gerichtsamte ist, da in dem am 17. vorigen Monats deshalb bereits anberaumt gewesenen Termin nur ein Bieter erschie nen und von dem hierzu Berechtigten auf nochmalige Ansetzung eine» SubhastationSiermiuS angeirage» worden ist, der 17. September 1869 zur zwangsweisen Versteigerung de» dem Handarbeiter Christian Friedrich Groß in Elterlein zugehörigen Haus- und Gartengrundstück« Nr. 70 des Kataster» und Nr. 71 de» Grund- und HhpothekenbuchS für Elterlein, welche» Grundstück am 7. April 1869 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 350 Thaler —- —- gemürdert worden ist, anderweit anberaumt worden, wa» unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt ge macht wird. Grünhain, den 15. Juli 1869. Königliches Gerichtsamt daselbst. In Stellvertretung: Müller, Assessor. LekkumtmLekuuL Von dem unterzeichneten Gerichtsamte soll den 20. September 1869 da» dem Webermeister Heinrich Herrmann Parthey in HeinrichSort zugehörige HauSgrundstück Nr. 12V. de« CatasterS, Nr. 80 des Grund- und Hypothe kenbuches für HeinrichSort, welches Grundstück am 12. Juli 1869 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 565 Thlr. —- —- gemürdert morden ist, an Ort und Stelle nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Genchlsstclle aushängenden Anschlag hierdurch be kannt gemacht wird. Wildenfels, am 14. Juli 1869. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Meusel. LekairntinaekunS. Für die Hinterlassenen der verunglückten Bergleute im Plauen'schen Grunde gingen bei dem unterzeichneten Stadtrathe bis jetzt ein 32 Thlr. 25 Ngr. —- und zwar: 1) durch Herr» Stadtverordneten-Borstcher Wagner 7 Thlr. 17 Ngr. 5 Pf., nämlich: von Hrn. Apotheker Gerlach 1 Thlr., von Hrn. David Heim. Espig 1 Thlr., von Hrn. Fabrikant Ehr. Thiel 1 Thlr., von Hr«. Destillateur Schubert 1 Thlr., vo» Hn>. Hermann Krautze 10 Ngr., von Frau verw. Hilliger 5 Ngr., von Frau oerw. Dörfel 5 Ngr., von Hrn. Fr. Leber. Küttner 10 Ngr., von Hrn. Fabrikant Sältzer 1 Thlr., von Hrn. O. E. Friedrich 17 Ngr. 7 Pf., von Hrn. Kaufmann Wagner 1 Thlr., — 2) durch Herrn Superintendent Anacker 20 Thlr. 7 Ngr. A Pf., nämlich: von Frau A. 1 Thlr., von Hrn. Ado. Ficker 1 Thlr., von Hrn. Schieferdecker Planitzer 15 Ngr., von Hrn. DiaconuS Förster 1 Thlr., von A. 3 Thlr, von Hrn. Diac. 8ubst. Germann 1 Thlr., von Hrn. Ehr. Fr. Wötzel 20 Ngr., von A. K. in G. bei Joh.-G.-St. 10 Thlr., von Hrn. Webermstr. Planitzer 2 Ngr. 5 Pf., von Hrn. Lehrer Hausmann 20 Ngr., von Hrn. Gottiov Leuschner 20 Ngr., Ungenannt 20 Ngr., — 3- durch Herrn Stadnath Martin 3 Thlr., nämlich: von Hrn. Traug. Wötzel 1 Thlr., von H- S. 2 Thlr., von W. M. 2 Thlr. Ueoer die fernerweit eingehenden milden Gaben wird seiner Zeit öffentliche Quittung in diesen Blättern erfolgen. Lößnitz, am 17. August 1869. Der Rath der Stadt Lößnitz. Joh. Fr. Gruner, Stadtrath. Tagesgefchichte. Der französische Kriegsminister, Marschall Niel, ist also endlich am 14. August seinen langen und schweren Leiden erlegen. Der Kaiser Napoleon verlor an Marschall Niel abermals einen seiner treu esten, aber auch einen seiner geistreichsten und thatkräftigsten Diener und jeden falls auch Freund. Zwar war Riel schon ein betagter Mann; allein trotz sei ner vorgerückten Jahre entwickelte er bis auf die letzten Monate seines Ledens, wo ihn sein Steinleiden so viele und große Schmerzen bereitete, eine so um faßende und energische Thätigkeit, daß er gewiß sehr viele weit jüngere Kräfte beschämte. Dabei konnte der Kaiser unter allen Umständen sicher und fest auf seinen Kriegeminister bauen. Seine Treue und Ergebung gegen den Kaiser war gold- rein und als Kriegsminister insbesondere ist Niel jedenfalls dem Kaiser unersetzlich. Niel war, das steht unanfechtbar fest, der Schöpfer des jetzigen gewal tigen französischen HeereS. Vor Niel war eS, wie später klar und aller Welt kund wurde, mit dem französischen Heere fast traurig bestellt, und nur eist Niei'S kräftigerm Willen, Riel« unermüdlicher Thätigkeit gelang es, ein starkes und in möglichst kurzer Zeit vollständig schlagfertiges Heer zu schaffen. Erst feil dem 20. Januar 1867, also nur 2j Jahr, war Marschall Niel Kriegs- Minister; doch er leistete als KriegSminister in dieser kurzen Zeit mehr, als vier, fünf Kriegsminister zusammen vor ihm. Niel'S Vorgänger im Amte, Marschall Randon, hatte aus SparsamkeitSrücksichten und im Interesse des so unglücklich endenden mexikanischen Kriegs, für den man nicht immer neue Summen, neu« Millionen bei der Kammer verlangen wollte, nicht nur die Armee als solche, sondern auch alle Reserve», alle Arsenale und Zeughäuser, alle Magazine für militärische Zwecke derart geleert und deSorganistrt, so daß die Schlacht bei Königgrätz das französische Kaiserreich in der That geradezu unfähig fand, auch nur 50,000 Mann feldkriegsmäßig auSzurüsten. Sicher hätten damals die kriegerischen Ereignisse in Deutschland nach der Schlacht bei Königgrätz ein ganz anderes Ende genommen, wenn Louis Napoleon über fo eine schlagfertige und gut bewaffnete Armee zu verfügen gehabt hätte, al» wie sie ihm später Riel geschaffen hat. Riel war, wie schon obra erwähnt, eine energische, thatkräfn'ge Natur. Kaum zum Kriegsminister ernannt, ent faltete er eine schöpferische Thätigkeit im HeercSwesen, die in Erstaunen setzen muß. Da er auch ein sehr tüchtiger und gewandter Redner war, so wußte er vor der Kammer die Bedürfnisse des Heeres und die Nothwendigkeit von der Reorganisation der Armee so einleuchtend darzustellen, daß ihm, trotz des Widerstrebens der Opposition, alle die vielen Millionen, die er für sein De partement wiederholt forderte, bewilligt wurden. Unter Niel'S Amtsführung wurde die ganze französische Armee mit dem Chassepotgewehr bewaffnet, eine Schußwaffe, die daS preußische Zündnadelgewehr um ein Bedeutendes über treffen soll. Seiner Ansicht nach lag der Kern der Armee in der Artillerie und im GeniecorpS. Beide, so wie den Generalstab, trachtete er denn auch vor allen Dingen vollständig zu rcorganifiren. Auch die Errichtung der mo bilen Nationalqarde war Niel'S Werk. Niel war übrigens das Haupt der französischen KriegSpartei, und wen« eS ihm nachgegangen wäre, so wäre, sobald die Reorganisation des französt- schen HeereS vollendet war, ein Krieg mit Preußen zum AuSbruch gekommen, denn die Niederlage der Oesterreicher am 3. Juli 1866 konnte er nicht verschmerzen und er betrachtete diese Niederlage stets als eine Niederlage für Frankreich. Niel (Adolphe,) war am 4. Oktober 1802 zu Muret geboren und starb sonach im 67. Lebensjahre. Er zeichnete sich bereits im Jahre 1837 in Af rika aus und bei der Erstürmung von Konstantine trug er ganz hauptsächlich zum Gelingen deS Sturmangriffs bei. Desgleichen spielte er in der Krim eine wichtige Rolle, und die Erstürmung von Sebastopol ist schließlich nach seinen AngriffSplänen durch Pelesster ausgeführt worden. Auch vor zehn Jah ren in Italien zählte er unter di« tüchtigsten französischen Generale, und daß die Schlacht bei Solferino am 25. Juni 1859 nicht für die französtsch-italie- nischen Waffen verloren ging, war hauptsächlich Niel'S Werk. Er wurde des halb auch am Tage nach dieser Schlacht vom Kaiser zum Marschall ernannt. Der Kaiser wird seinen Marschall und KriegSminH« sicher aufrichtig betrauern und noch sicherer oft schwer vermissen, zumal dem Kaiser auf seine alten Tage noch mancherlei schwere Prüfungen bevorzustehen scheinen. Der Kaiser selbst ist übrigens in den jüngsten Tagen wiederholt sehr ernstlich un-
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