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Sächsische Dorfzeitung : 14.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189901143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990114
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-01
- Tag1899-01-14
- Monat1899-01
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 14.01.1899
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»de iichW? VochtitunS »ng. ahr.> Sonnabend, dm 14. Januar 1899 61. Jahrgang neuen ii Keuilleton Auch hier bewährte fich das Wort Shakespeare'» wiever Sekt konnte er unm öglich defiovu»gSloS r nicht den Eindruck werden. UebrigevS «achte er gar st Der Der ?! rn st. Inserate werden bi* Montag, Mittwoch u. Freilag Mittag angenommen und kosten: die 1 spalt. Zeile 15 Pf. Unter Eingesandt: 30 Ps. kannte Faber'» anwesend waren, gelang Hermann diese Verleumdung nur zu gut und bald wußte die ganze Gesellschaft alle» mögliche Schlechte von dem armen Faber. Hermann hatte seinen Zweck erreicht, die Ehre de» jungen, strebsamen OfficierS war besudelt. Wie immer fand da» Gerücht bald weitere Verbreitung und am nächsten Tage schon wußte die halbe Stadt davon. ..... Gerücht ist eine Pfeife, Die Argwohn, Eifersucht, Verleumdung bläst, Und von so leichtem Griffe, daß sogar Da» Ungeheuer «it zahllosen Köpfe«, Die immer streit'ge, wandelbare Menge D'rauf spielen kann." Nur drei Personen stimmten nicht in da» allge meine Gerede mit ein, sondern nahmen Partei für deu so arg Verleumdeten, da» war der Kommerziemath, Martha und Leutnant Wessel. Sie waren fest davon überzeugt, daß Reinhold nicht betrunken gewesen, sondern daß ihm ein Unfall zugestoßen sei. Al» Hermann versuchte, Rei«hold auch bei dem Onkel anzuschwärzen, kam er an den Unrechten. Ent rüstet wie» der Kommerttenrath ihn ab. »Ich hätte von Dir mehr Takt erwartet; gerade Du mußtest Faber btffer kennen. Anstatt in solche» ver leumderische» Geschwätz mit einzusttmme», sollttst Dn ihn gerade in Schutz nehmen. Bei Tisch hat Faber nur wenig Wein getrunken und von deu paar Gläsern Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt sür die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmann Wüller in Dresden. noch zu einem Stuhle zu führen, seine Kraft reichte nicht mehr aus und besinnungslos stürzte er zu Boden, sie im Falle noch mit sich reißend. Zuerst glaubte man, Reinhold sei nur auSgeglitteu, wie das beim Tanze ja zawerlen vorkommt, aber al» Martha schnell wieder aufsprang, Reinhold aber regungslos liegen blieb, eilten mehrere Herren hinzu, hoben ihn auf und trugen ihn hinaus. Man sprengte ihm Wasser in- Gesicht, um ihn wieder zur Besinnung , zu bringen und wandte auch Essenzen an, doch Alle» aus'» Reue 0 Ps. r pro SM. "Ai- >0P». Lr befahl dem Diener, einen Schlitten zu rufen und al» derselbe vorgefahren, wurde der noch immer Bewußtlose hineingetragen und Leutnant Wessel brachte ihn in seine Wohnung. Unterdessen war Hermann nicht müßig. Bald war er hier, bald dort und wußte durch wie abflchtS- lo» hiogeworfeue Worte, die aber eben de»halb um so sicherer ihren Zweck erfüllten, die Meinung zu ver breiten, baß Faber vollständig betrunken gewesen sei, überhaupt eia wüste», unordentliche» Leben führe, hoch spiele und in Schulde» stecke. Da nur einige ve- -0,00 -2,50 -2,so -3,30 w. ttilo Inseraten- Attmrtzmcstelltu: Tie Nrnoldische Buchhandlung, Invalidendant, Haasenstein L Vogl«, Rudolf Mosse, G. L. Daud« L Eo. in Dresden, Leipzig, Franksurt a/M., G. Nohl, KestetSdorf u. s. w. vergeblich. Am Eifrigsten zeigte sich Hermann dabei. »Ich hätte nicht geglaubt, daß Faber so wenig vertragen kann", äußerte er, .oder er muß bei Tisch sehr viel getrunken haben. Nachher hat er mit mir nur ein paar Gläser Sekt getrunken." „Faber sieht gar nicht au» wie ein Betrunkener, sein Zustand ähnelt vielmehr demjenigen, in den ein Mensch durch irgend ein Narkotikon versetzt ist", nah« Leutnant Wessel seinen Kameraden in Schutz. „Ein Betrunkener sieht nicht so bleich aus. Ich will ihn sofort nach Hause bringen." Die geforderte Vermehrung der Kavallerie sei nolh- wendig, um diese Waffe auf der Höhe zu halten und dem Gegner gewachsen zu sein. Die wichtigste Orga nisation Sänderung betreffe die Feldartillerie. Diese Aenderung sei bedingt durch die Einführung der Schnellfeuergeschütze. Zur Ergänzung der Flach, bahngeschütze sollen Feldhaubltzen eingeführt werden. Die Fußarttllerie, die Pioniere und der Train er- Schwer geprüft. Roman von Georg Gertz. (Nachdruck verboten.) (6. Fortsetzung.) „Ich habe nichts bemerkt", erwiederte Hermann, ^roblren wir noch ein GlaS." Er schenkte beide Gläser voll und wieder wurden sie geleert. „Nein, ich muß mich geirrt haben, jetzt schmecke ich auch nichts", sagte Reinhold, das GlaS fortsetzend. Unterdessen war der Tanz zu Ende uod ein neuer begann, für welchen Reinhold Martha engagirt hatte. Sie gingen in den Saal zurück, um sich den übrigen Paaren anzuschließen. Aber kaum hatten sie ein Mal heruwgetanzt, al» das Pulver bei Reinhold zu wirken avfing. Alle» drehte sich mit ihm in der Runde, e» flimmerte ihm vor den Augen, da- Bewußsein drohte ihm zu schwinden. „Ich fürchte, Fräulein Martha, ich werde de» Tanz nicht zu Ende tanzen können, mir wird plötzlich so schwindelig, so unwohl, daß ich mich kaum noch aufrecht zu halten vermag." Erschreckt blickte Martha ihn an; er war bleich wie der Tod. „Mein Gott, wa» fehlt Ihnen, wie fehen Sie a»-*, rief sie angstvoll. „Schnell, schnell, komme» Sie heran»." vergebe»» bemühte sie fich, de» scho» Wankende« ten Rücksicht zu nehmen. Wir glauben aber, eS handelt fich nur darum: soll die städtische Bevölkerung, die jetzt die ländliche Bevölkerung überwiegt, etwa billigere- Fleisch haben, oder soll der ländlichen Minderheit ein namentlicher, dauernder Schaden erwachsen? So lange nicht nachgewiesen ist, daß die Volk-ernährung leidet, müssen wir sür den Nutzen der ländlichen Minderheit eintreten. Abg. Paasche (nat.-lib.) bezeichnet die Er- klärung der Regierung, e» gebe keine Fleischnoth, al- beruhigend und klärend. Die Fleischnoth lause jetzt aus eine leicht zu bewilligende Forderung der Milde« rung der veterinärpolizeilichen Maaßregeln hinau». Abg. vr. Rösicke (Bund der Landw.) drückt seine große Zufriedenheit über den Gang der Debatte au». Die ganze Fletschnothfrage sei von der gegnerischen Presse aufgebauscht worden au- Anlaß der preußischen Landtagswahlen. (Sehr richtig recht») Die Grenzen dürften erst wieder ausgemacht werden, wenn im Aus lände der bedrohliche Zustand aufgehört habe, wenn da- Au-land absolut seuchenfrei sei. (Gelächter links.) Die kontingentirte Zulassung von Schweinen nach Ober« schlefien sei ja ein Uebelstand, aber doch immer noch der unbeschränkten und unkontrolirbaren Einfuhr vor- zuziehen. Den ganzen Gewinn von der Viehzucht schluckten die Händler und selbst Viehtreiber bezögen manchmal Gehälter wie preußische Minister. Ein fundamentaler Jrrthum sei eS, daß die Einfuhr vom LuSlande nvthig sei, im Gegenthetl, diese drücke nur unsere Biehproduktion nieder. E^eultch sei e», wie in dieser Frage nationale Töne, namentlich vom Vor redner angeschlagen worden seien. Nachdem fich sodann noch verschiedene Redner über da» zur Berathung stehende Thema im Sinne ihrer Partei geäußert, wird durch Schluß der Debatte die Berathung der Interpellation beendet. — Am Donnerstag trat da- Hau» in die Berathung der Milttärvorlage ein. Zur Einleitung nimmt der Kriegsminister v. Goßler das Wort. Er erkennt an, daß die Friedenskundgebung des Ezaren uns die Sicherheit biete, daß wir auf absehbare Zeit einen Angriffskrieg von Rußland nicht zu befürchten haben. Aber die LebenSintereffen und Existenzbedingungen einer großen Nation könnten durch das Manifest nicht verändert werden. Er wisse keine Stelle der Erde, an der die Rüstungen eingestellt werden könnten. Auch für da» Deutsche Reich sei eS nach wie vor nothwendig, seine Rüstung zu erhalten und zu vervollkommnen, um den Frieden zu sichern. Die kriegerischen Ereignisse des letzten Jahres mahnten zu größter Sorgfalt und forderten nur geringe Aenderungen. Schwerwiegen- d»r sei die Neuorganisation der Berkehr-truppen, der Eisenbahn«, Telegraphen, und Lustschiffertruppen. Die Vorschläge der Vorlage beruhten auf sorgsamen Probe versuchen. Sodann wendet fich der Krieg-Minister zur Frage der zweijährigen Dienstzeit. Die mit der der- kürzten Dienstzeit gemachten Erfahrungen hätten die Erwartungen bestätigt, die man daran geknüpft; die Au-bildung sei gleichmäßiger geworden und andere Vortheile hätten fich ergeben. E- haben fich aber auch erhebliche Nachtheile herausgestellt. Die Formationen au-gebildeter Mannschaften reichten nicht mehr au-. Da» innere Leben der Truppen habe fich verändert, eS ständen jetzt nur die Neuen den Alten gegenüber. Es fehle außerdem an Au-bildung-personal. Gelinge eS nicht die Nachtheile zu beseitigen, so müsse da- Gesetz eingreifen und eine bestimmte Anzahl fest- setzen, die über zwei Jahre zu dienen habe. Jedenfalls sei einstweilen an die gesetzliche Festlegung der zwei, jährigen Dienstzeit nicht zu denken, eS müsse für die nächsten fünf Jahre bet dem gegenwärtigen Zustande bleiben. Im Anschluß hieran streifte der Redner eine sehr ernste Frage, wie er e» nannte, die auffällige Ver- Mehrung der Anzahl vorbestrafter Mannschaften, wofür er statistische Angaben macht. Seit 1885 habe fich diese Zahl von 10,2 auf 19,2 Procent erhöht. Der Minister schließt mit der Hoffnung, daß fich eine Verständigung über da- Gesetz werde erzielen lassen. (Beifall recht».) Abg. Richter (freis.) bemerkt demgegenüber: e» sei kein Wunder, daß bei den fortgesetzten HeereSvcr- größerungen schlechtere Elemente in die Armee ge- langten. Die Vorlage selbst bringe große Ueber- raschungen für den Reichstag. Die Präsenzziffer soll um 26,000 Mann erhöht, die JahreSausgabe um 28 Millionen vermehrt und außerdem ein Extraordinarium von 133 Millionen Mark bewilligt werden. Dabei solle der Reichstag heute schon bestimmen, welche Heere-« bildung 1902 und 1903 erforderlich sei. Parlamentarisch sei e- sehr bedenklich, fich gegenüber dem Zick Zack-Kur», der auch in militärischen Dingen herrsche, auf fünf Politische Wellschau. Deutsche- Sketch. Am Mittwoch wurde die Berathung über die Interpellation in Betreff der Fleisch noth sortgesetzt. Abg. Stolle (soc.) vertritt im Gegen satz zu dem Interpellanten Frhrn. v. Wangenheim die Ansicht, daß in der That eine empfindliche Fletschnoth bestehe, worunter besonders die arbeitenden Klaffen zu leiden hätten. Die Agrarier suchten nach Kräften da- Interesse der landwirthschaftlichen Producenten wahr zunehmen, da» sei ihr gute» Recht, auf der anderen Seite aber müßten auch die Interessen der Konsumenten mit Entschiedenheit gewahrt werden. Die rigorose Absperrung der Grenzen lasse fich durch hygieinische Gründe nicht rechtfertigen. Wenn die Seuchenzefahr so groß wäre, wie von agrarischer Seite behauptet werde, so würden sicherlich die fremden Staaten ganz andere sanitäre Maaßnahmen treffen, al» sie jetzt für nöthig halten. Die Sperrmaaßnahmen, wie sie gegen wärtig beständen, seien lediglich im Interesse de» Groß grundbesitze» getroffen. (Widerspruch recht-.) ES gehe nicht an, immer da- Ausland zum Sündenbock zu machen. Da» konsumirende Volk könne verlangen, daß ihm nicht künstlich die Fletschernährung vertheuert werde. Freie Bahn für Handel und Verkehr dienen dem Gemeinwohl am Besten. Abg. Nißler (kons., baier. Bauernbund) giebt zu, daß die Schweimpreise zur Zeit etwas gestiegen seien. Der Bauer sei auch ein Arbeiter im vollsten Sinne de- Worte-. ES sei ein wahrer Hohn, jetzt von Fleischnoth zu reden, e- handle fich um die Existenzfrage für die Landwirth. schäft. Wenn der Bauernstand weiter bekämpft wird, so habe auch die Industrie darunter zu leiden. Die linken Parteien tragen dazu bei, die Landflucht zu vermehren. Die Reichsregierung habe der Social demokratie schon genug nachgegeben. (Unruhe link-) Ein Staat aber, der seinen Bauernstand schützt, ver bessert seine Lage. (Bravo rechts.) Staatssekretär Graf Posadowsky: Der Abg. Stolle hat nach zuweisen versucht, daß das Vorhandensein einer Fleisch noth au- dem Rückgänge der Einfuhr und auS einer Abnahme der Fleischnahrung auf den Kopf der Be völkerung zu folgern sei. Unangreifbare officielle Zahlen ergeben indessen, daß die Fleischnahrung auf den Kopf der Bevölkerung im Jahre 1898 wesentlich größer ge wesen ist, als 1897 und 1896. Redner giebt das ein schlägige statistische Material im Einzelnen wieder. Diesem Material gegenüber kann die Behauptung, daß eine Fleischnoth besteht, nicht aufrecht erhalten werden. Der Reichskanzler und die verbündeten Regierungen find durchaus geneigt, auf das Interesse der Konsumen, emd« I ULd > weiß Ps Bro». 30 Pf. erneuten Anstrengungen. Die neue Militärvorlage sei Jahre zu binden. Redner polemifirt dann gegen die ein- mit größter Sparsamkeit aufgestellt worden. Redner zelnen Vermehrungen der verschiedenen Waffengattungen, giebt sodann eine Ueberficht über den Inhalt der Vor- Man könne fich die Liebhaberei hoher Herren, bet läge, deren einzelne Forderungen er kurz begründet. Manövern glänzende Kavallerieattacken üben zu lassen. Exptd n. Redamon Dresden-Nruxuoi il. Mklftml Gasse 4. Die Zeitung erscheint Dienst««, Deanersta« und eounaSeud früh. Pba«ne«entS Preis: vterteljährl. M. 1^0 Zu beziehen durch die kaiserlichen Post anstalten und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung ins HauS erhebt die Post noch ein« Ge bühr von 25 Ps.
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