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Sächsische Dorfzeitung : 22.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189904224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990422
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-04
- Tag1899-04-22
- Monat1899-04
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 22.04.1899
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SiiliMe WrsMlW 61. Jahrgang Sonnabend, den 22. Aprit 1899 Keuitketon Inserate werden bi» Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten : diel spalt. Zeile 15 Ps. Unter Eingesandt: 30 Ps. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neusta , für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrman« Müller in Dresden. Inserate»- Aunatzuiestelrur Die Arnoldis^« Buchhandlung. Jnvalidendnnt, Haajenstein L Vogler, Rudolf Mofir, G. L. Daud« L Co. in Dresden, Leipzig, Frankfurt aM.. G »obl, 1kssa»d»rs u. s. w. Aufforderung Folge leistete. Nachdem ihn Weber darüber beruhigt hatte, fuhr er fort: „Sie werden vor, au-setzen, daß ich mit Denunciationen zu Ihnen komme." „Gewiß, aber mit welchen?" fragte der Landrichter, der seine Spannung und Ungeduld nur schwer zu zügeln vermochte. „Zunächst mit einer Selbstdenunciation", antwortete Schladenburg mit trockenem Humor, „denn ich habe mich" nicht allein unter falschem Namen und falschen Vorspiegelungen hier aufgehalten, sondern bin Ihnen auch ein wenig inS Gehege gekommen." „Sie? wir?" Plötzlich ging ihm ein Licht auf und er rief: „In der Eunio'schen Angelegenheit?" Schladenburg verbeugte sich. „Sie haben eS ge- troffen. Fräulein Bublatzky bat mich hierhergerufen." „Fräulein Bublatzky?" wiederholte der Landrichter erstaunt. „Zu welchem Zwecke?" „Um die Unschuld ihre» Verlobten an den Tag zu bringen und den wahren Schuldigen so zu entlarven, daß er zur Rechenschaft gezogen werden kann." „Sie hatte einen Verdacht?" fragte der Land richter leise. Echladenburg nickte nachdrücklich mit dem Kopfe. „Denselben, de« Fräulein Eunio gegen mich ge äußert hat?" „Denselben." „Fräulein Bublatzky? Aber ich gewann bet ihrer letzten Vernehmung den Eindruck, al» glaube auch sie an die Schuld ihre» Verlobten und wolle ihn nur nicht belasten 1" rief der Landrichter. „Auch verkehrt sie ganz freundschaftlich mit dem Fürste». Ich muß gestehen, mein Verdacht gegen ihn ist dadurch wieder zerstreut worden." m bin die Verhältnisse der Privatbeamten R°chw-ndIgI-U »m. sprich, d-r Reg»- >m° g dafür aus, dab da« Lrrsahrm d^LrEuna g-nrhm«gung«Mch>ign «nlag.n nn. werden solle, äußert Bedenken gegen »«EF «AU "d,r«ff-nd da, SI-ll-»v.rmiN-lL»g«. a w«b-Lad^ch^ Um 9 Uhr Uhr W-"N D.itt'l kor Nrintivale dafür stimmen. Redner wünscht Be- schrLntunq d» L-h-ling-Mt"-^ »n. Aua, »an J°,P.lwr-n I°r Staatssekretär Graf Posadow-ky fuhrt aus Anlaß einer A-nß-rung de« B°rr.dn-rr °u». daßach, dem Gebiete de« Theat-ragentenweseni schwere Miß. KLnde beständen, überhaupt aus dem Ge^ete de« Steiienv-rmittelungsw-sen«, I^ab b>rr «"e R-g-Iuug unerläßlich sei. Wenn die Vorlage hinsichtlich der Konfektions-Industrie nicht alle» so regele, wie der Laie es vielleicht wünsche, so «ege der Grund darin, daß hier das Handwerk mit htneinsptele. waS manche tech nische Schwierigkeiten zur Folge habe. Wenn v. Heyl in der Vorlage die Ausdehnung der Krankenverfiche- runaspslicht auf die Heimarbeiter vermisse, so übersehe derselbe, daß eS sich hier nur um eine Gewerbenovelle handele Gegen den Achtuhr.Ladenschluß bestehe großer Widerspruch, man thue daher gut, den Handlungs gehilfen mit etwa» sanfteren Mitteln zu helfen. Statt der Maximalarbeitszeit empfehle fich eine Minimalruhe, zeit; eine solche von 10 Stunden werde zur Noth auch für die Handlungsgehilfen in der Großstadt genügen und stelle jedenfalls schon einen großen Fortschritt dar. Persönlich glaube er, daß der Antrag Bassermann keinem Bedenken unterliege. Ander- liege die Sache mit dem Anträge Heyl; die Vorschläge desselben betreffend den Arbeitsschutz in Werkstätten der HauSgewerbebetreiben - den dürften zum Theil nicht durchführbar sein. Die Sonntagsruhe sei außerdem schon jetzt aus die Werk stätten ausgedehnt. Einen eigentlichen Heimarbeiter, der in seiner Stube arbeite, könne man aber unmög, lieh zwingen, am Sonntage zu ruhen; auch könne er gar nicht überwacht werden. Ob ferner Ueberarbeit vorliege, wie der Antrag Heyl sie unter Umständen verbieten wolle, daS festzustellen sei dem Richter gar nicht möglich. Nach Paragraph 4 desselben Antrages solle die Aufsichtsbehörde sogar darüber wachen, ob Hausarbeiterinnen, denen Wohnung oder Beköstigung gewährt werde, beides auch ausreichend und gesund heitSgemäß erhielten. Neulich hat fich ein Sturm im Hause erhoben, weil die Hausschlachtungen kontrolirt werden sollen; der Sturm hat sich erhoben, obwohl ich nachwies, daß in einem Falle 40 Personen infolge von HauSschlachtung eines kranken ThtereS schwer erkrankt Dresden-Re»P«»t «. Meißner Gasse 4. Di« Zeitung erscheint Dienfta«, Donnerft«« und «ennadend früh. Abennementd- Pret»: Vierteljahr!. M. 1^0. Zu beziehen durch die kaiserlichen Post- mstalien und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung tu» Hau» erhebt die Post noch eine Ge bühr von 25 Ps. „Sie hatten also doch einen solchen gefaßt?" „Ja, die mir gemachten MittheUungen in dieser Richtung sind nicht ohne Eindruck auf mich geblieben und ich habe Nachforschungen angestellt, fie haben indeß kein Ergebniß geliefert." Ein leise» Lächeln, da» nicht allzu schmeichelhaft für den Landrichter war, huschte über de» Anderen Gesicht, dann sagte er ernsthaft: „Im Kriege ist jede List erlaubt und Fräulein Bublatzky, wie Dora Eunio befinden fich in einem verzweifelten Kampfe gegen den Fürsten. Er mußte sicher gemacht und hier fest ge- Fräu!ein^Or"ll Beweise gegen ihn sammelte. „Das scheint ja eine ganze Damenverschwöruog L » unterbrach ihn der Landrichter, dem e» immer unbehaglicher zu werden schien. . . 8°^- Freyberg ist auch im Komplott, er hat wich herbAeholt." „Doktor Freyberg?" „Wundert Sie da»?* „Er hat ja da» Vorhandensein de» Giste» entdeckt geben'"" kur Verhaftung seine» Schweger» ge- uicht unbedingt für schuldig s/obwohl ich hinzufügen muß, daß er auch de» §k^-n M".^en Fittsten nicht theüte. Er gab ^.Aauschen der Dame« nach, eine Aufklärung, „ ^rbkizuführen. Zu diese« Zwecke nahm er meme Huse in Anspruch." „Und da» wäre Ihnen gelungen?" rallüff"'L'."'- """ "d"« " Zum 23. April. Am 23. April diese- Jahre- vollendet unser König Albert, der geliebte und verehrte Beherrscher de- EachsenlandeS, sein 71. Lebensjahr in seltener körper licher und geistiger Frische. Die ungezählten Wünsche, welche an diesem Tage für Sachsen- edlen Lande-Herrn zu dessen Throne emporsteigen, gipfeln wohl haupt sächlich in dem einen, daß dem greisen Monarchen seine durch da- Alter ungebrochene Rüstigkeit bewahrt bleiben möge, damit da- Scepter, welche- er zum Gegen seine- Volke- führt, noch lange, lange Jahre in seiner Hand ruhe. Diesem ersten Wunsche schließt fich der zweite an, welcher der Erhaltung de- Friedens gilt. Gerade die LebenSjabre König Alberi'S find, wenn wir in die Vergangenheit zurückblicken, mit stürmischen und von Hader und Streit erfüllten Perioden unsere- Vater landes verknüpft gewesen. Als jungen Prinzen sehen wir ihn im Norden Europas, in Dänemark, mit um da- meerumschlungene Schleswig-Holstein kämpfen. Erst die jüngstvergangenen Tage, wo die alten Veteranen au- jener Zeit, soweit fie nicht schon zur großen himm lischen Heerschau abberufen wurden, in Sachsens Haupt stadt zusammen kamen, um ihren königlichen Milkämpfer zu ehren und zu feiern, haben die Thaten der Tapfer keit und der muthigen Ausdauer des jugendlichen Prinzen vor dem Feinde wieder frisch in unserer Er- innerung erstehen lassen. Der traurigen Revolutions zeit folgte sodann die nicht minder traurige des deutschen Bruderzwistes im Jahre 1866. Aber wenn man sagen kann, daß Noth und Unglück fester zusammen, kitten, al- heitere ungetrübte Tage, so ist das in Be treff der Liebe des sächsischen Volkes zu König Albert wohl in ganz besonderer Weise der Fall gewesen. Er ! bot seinen Unterthanen stets ein leuchtendes Beispiel des pflichtgetreuen AuSharrenS, und diese Tugend, ! welche dem Manne erst den Stempel der vollendeten Tüchtigkeit aufdrückt, fie sollte auch nicht unbelohnt j bleiben. In den großen Jahren des deutsch französischen > Krieges, da konnte König Albert die vereinigten deutschen Truppen zu glänzenden Siegen führen, die mit ehernem Griffel in den Tafeln der Weltgeschichte eingegraben stehen. Mag aber auch der Kriegs- und Heldenruhm dem Manne im Vollaefühle jugendlicher Kraft als der erstrebenswertheste erscheinen, dem greisen Führer, der, wie König Albert, auf dereinftige geniale Feldherrn- thaten zurückblicken kann, ist es zu gönnen, wenn ihm später die verdiente Ruhe des segenspendenden Friedens zu theil wiid. Dieser Wunsch muß um so mehr be tont werden angesichts der finsteren Wolken, welche fich neuerdings auf der fernen Insel Samoa zusammen- Theresen's Glück. Roman von Jenny Hirsch. (Nachdruck Verbote».) (29. Fortsetzung.) Seine Verwunderung erreichte noch einen höheren Grad, al- er nun die Thür öffnete, um den im Vor zimmer wartenden Fremden eintreten zu lassen und in dm den Doktor Schleiden erkannte, mit dem er schon kin paar Mal zusammengetroffen war. „Herr Doktor Echleiden!" rief er. „In Wirklichkeit: Schladenburg", antwortete dieser, indem er eintrat und die Thür schnell hinter fich zuzog. „Ich bin Ihnen bekannt unter diesem Ramen, Herr Landrichter?" „Sehr vortheilhaft", erwiederte dieser mit einer Wichen Verbeugung. „Da» kommt auf die Auffassung an", weinte der Andere mit einem humoristischen Lächeln, „jedenfalls bin ich häufig aenug in die Nothwendigkeit versetzt ge- »esen, meinen Ramen und meinen Beruf geheim zu dnlren und so bin ich denn auch hier bisher unter falscher Flagge gesegelt." „Aber — doch bitte, nehmen Sie Platz", unter brach fich Weber, auf einen in der Nähe seine» Schreib tische» stehenden Stuhl deutend, während er selbst fich uf den davor befindlichen Sessel setzte. „Sind wir hier ganz ungestört?" fragte Schlade«- dng, indem er fich vorfichtig »»sah, bevor er der ballten. Sie bedrohten unzweifelhaft eine Zeit lang ernstlich den mit so vielen Opfern und Rüstungen mühsam gewahrten Weltfrieden, zu dessen fernerer Erhaltung demnächst die vom russischen Kaiser angeregte Frie- den-konferenz im Haag tagen wird. Deutschland darf stolz zu diesem Werke idealsten Streben- die Hand reichen, denn in seiner blanken Waffen rüstung braucht eS den Kampf mit keinem Gegner zu scheuen, und die Geschichte wird eS unzweifelhaft unserem Vaterlande anrechnen, daß eS in dieser Kon- ferenz mit einen ersten Platz einnimmt. Wir wissen unseren König mit Deutschlands Kaiser, der eS fich nicht nehmen läßt, auch zu diesem Geburtstag-feste nach Dresden zu eilen, einig in dem Gedanken, daß der Frieden ein- der köstlichen Güter ist, die der Welt bewahrt bleiben müssen. Vielleicht gleichen fich dann auch bei un- in den Jahren des die allgemeine BolkS- wohlfahrt fördernden Frieden- noch jene wirthschaft- lichen Gegensätze mehr und mehr au-, deren grelle Dissonanz mit dem damit verbundenen Parteihader und Parteizwist durch das Leben der Gegenwart tönt. Da würde auch gewiß der schönste Lohn für den steg- gekrönten Friedensfürsten König Albert sein, der al- Heerführer die politischen, die deutschen Stämme trennen- den Zwistigkeiten mit überbrücken half und den wir daher dankbaren Herzen- verehren als einen der wenigen noch in unserer Mitte weilenden großen Mitbegründer des neugeeinten Deutschen Reiches. Heil dem Könige! Politische Wellschau. Deutsche» -keich. Der Reichstag beschäftigte sich in seiner Sitzung am Mittwoch mit der Novelle zur Gewerbeordnung und den Anträgen der Abgg. Frhr. v. Heyl und Genossen und Bassermann und Genossen. Es handelt sich um Ergänzung der Bestim mungen über das Verfahren bei Errichtung genehmigungs pflichtiger Anlagen, um den Erlaß von Bestimmungen über den Gewerbebetrieb der Gefindevermiether und Stellenvermittler, um die Bestimmungen über den Arbeiterschutz in Werkstätten, des Hausbetriebes, Ein führung von Lohnzetteln, anderen Arbeitsbüchern für bestimmte Gewerbe, Regelung der Arbeitszeit weiblicher Personen in Schank- und Gastwirthschaften und Rege lung de- Verhältnisses der Hausangestellten zu ihren Arbeitgebern. Abg. Frhr v. Heyl (natl.) äußert sein Bedauern darüber, daß die Vorlage nicht umfassend genug sei, will seine Vorschläge betreffend die Gast- wirthschaften mit hineinverarbeitet wissen und beantragt Berathung durch eine Kommission von 21 Mitgliedern. Ab. Bassermann (natl.) weist namentlich auf die
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