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Sächsische Dorfzeitung : 29.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189904296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990429
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-04
- Tag1899-04-29
- Monat1899-04
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 29.04.1899
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E^eb. «. Rkdaktton Gre»ve«-N«»fta»t L Meißner Gasse DK Lrituag erscheint G,»»erfta, und «»»»atzeutz früh. Uö,uue»re«t»- Sächsische DocheituG werden bis Montag, Mittwoch ». strettatz Mittag angenonimea und kosten: die l spatt. geile l ä Pf. Unter Eingesandt: 3V Pf. HuserHen- ElnnnhmefteUeur 61. Jahrgang Sonnabend, den 29. April 1899 Drei»: tzkrteljührl. M. 1^0. gu beziehen durch dir kaiserlichen Post, «statten und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung in« hau« erhebt die «kfi noch eine Ge bühr von LS Pf. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neusta , für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Aerrmax« Müller in Dresden. Douuelueutz-LiMuug. Veftelluuge» auf die „Sächsische Dorfzeitrmg" für die Monate Mai und J««1 nehmen alle kaiser lichen Poftaustatten und Postexpedtttoueu, sowie auch alle Landbriefträger gegen Vorausbezahlung von 1 Mark entgegen. Geschäftsstelle der „Sächsischen Horfteitung". Die Arnoldische Buchhandlung, Invaliden dank, Hümenstein A Vogler, Rudolf Mosse, T. L. Daude L Ho. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M., G. Nohl, KeffelSdoii Anordnungen getroffen, daß Officiere und Mannschaften in Uniform siet« ungehindert pasfiren können. Die amerikanischen Posten verhalten sich durchaus entgegen- kommend.* Die englische Meldung von dem Faust, schlage, welchen ein amerikanischer Posten einem deutschen Osficter in Uniform versetzt haben soll, stellt sich also, wie zu erwarten stand, als eine grobe Sensationslüge heraus. — Al» Beweis, daß die Vereinigten Staaten gewillt find, freundschaftliche Beziehungen zu Deutschland aufrecht zu erhalten, wird die Thatsache angesehen, daß Präsident Mac Kinley den Plan für di« Legung eine- neuen Kabels zwischen Deutschland und Amerika genehmigt hat. Aus dem preußischen Abgeordnetenhause schreibt man, daß jetzt nicht nur mit der Möglichkeit, sondern mit der Wahrscheinlichkeit deS Falles der vielumstrittenen Kanalvorlage gerechnet werden muß. Selbst in der nationalliberalen Partei gehen die Meinungen weit auseinander; da- Nemltche ist beim Lentrum der Fall. Die Konservativen und Freikonservativen aber find Politische Weltschau. Deutsche» Meich. Auf der Tagesordnung de- Reichstages stand am Mittwoch der Antrag Lieber- Hitze (Lentr.) auf Vorlegung eine- Gesetzentwurfes be. treffend die Errichtung vonLrbeitSkammern. Hierzu liegen zwei Zusatzanträge vor, der eine vom Abg. Heyl zu Herrnsheim und Genoffen (nl.), der besondere Ab, theilungen bei den Gewerbegerichten gebildet wissen will 1. zur Einrichtung von Unterstützung-kaffen sür den Fall der Arbeitslosigkeit, 2. zur Erstattung von Gut achten zur Förderung der gewerblichen Interessen, 3. um Wünsche und Anträge betr. gesundheitliche Verhältnisse der Arbeiter und betr. die Fürsorge sür Arbeiter wohnungen an die Behörde zu bringen. Endlich sollen diese GewerbegerichtS-Abtheilungen al» Einigungsämter mit obligatorischem BerhandlungSzwang dienen. Der Unterantrag der Abgg. Roeficke und Genossen (freis. Berg.) will 1. den Berufsvereinen Rechtsfähigkeit geben und 2. sie berechtigen, mit einander in Verbindung zu treten. Zur Berathung wird gleichzeitig ein Anttag Pachnicke gestellt betr. Errichtung eine- ReichSarbeitS- amte». Abg. Hitze (Eentr.) erinnert an die kaiserlichen Februar-Erlasse, deren Erfüllung sein Antrag bezwecke. In erster Linie seien Arbeitskammern, nicht zu ver wechseln mit Arbeiterkammern, eine geeignete Einrichtung, um Arbeiter und Arbeitgeber zu gemeinsamen friedlichen Verhandlungen zu bestimmen. Beide hätten doch soli darische Interessen. Die Arbeiter müßten bei dieser gemeinsamen Organisation erkennen, daß bei den Arbeit gebern nicht immer nur böser Wille vorhanden sei. Er und seine Freunde hielten die Forderung recht»- mähiger Beruf-Vereine der Arbeiter nach wie vor auf recht. Aber gleichviel, ob diese Forderung erfüllt werde oder nicht, jedenfalls bedürfe e» auch der für die Arbeit geber und Arbeiter gemeinsamen Arbeitskammern. —777 «urklickkeit ist da» Verhältniß -wischen SammandanlkN^nd Officieren ein durchaus höfliche- Kommandanim angestrengten Wacht- und kntgegenko A^tän Sturdee beim Begräb- «LA «»'WL w«r di. hnrlch'-idm »uch b.i La-Ech-M Zu,amm.ntt-ff<n von ««»Mandan, und Osficterm S M S. „Falke" mit den englischen md Ossicieren und Konsuln werden die gc- mittaa» 1 Uhr, begannen „Philadelphia , „Porporse und.Realist- d». »-schi-ßung d" Mala°Ia-L-u:. in ibren Stellungen ring- um Apia. Eine der ersten G-?n-.7n d« n-A d-n M-iaai-.L-ut-n auf Avia-Berg gerichtet, exploditte zu früh und ein Epnngftü- schlug in da« d-ulsch- «°ns^ «-ich,. °hn« Benachrichtigung grblt.b«nund noch brw°bn war. Ich sandte s°t°-i einen OM« ,um Admiral «au, mit d-r Mitth.tlung daß da« deutsche «onsulat nicht g-rSum, wiire. daß ,^>« S-sch°ff- d°tt M. geschlagen wären und bat ihn, da- Feuer über Apia weg ein,»stellen, bi- die Deutschen in Srchnheit seien. Admiral Kautz sagte dem betreffenden Officier, daß er auf meine Angabe hin nicht mehr über Apia weg schießen werde. Am nächsten Tage sandte er den Komme der Arbeitgeber den Arbeitern mit Vertrauen entgegen, dann werde da- Betrauen auch von der Gegenseite nicht fehlen und e- werde den Arbeitern Gemeinsamkeit der BerufSintereffen zum Bewußtsein gebracht werden im Gegensätze zu den Klaffentntereffen Redner empfiehlt sodann eine Gliederung in lokale Arbeitskammern und Bezirk-arbeit-kammern. Unsere ganze bisherige sociale Gesetzgebung sei geschaffen worden ohne jede Fühlung mit den Arbeitern. Abg. Pach nicke (freis. Verg.) will in dem ReichSarbeitSamt eine Beobachtungsstelle für Arbeit errichtet wissen. Ein socialer Fortschritt setze zunächst eine gute Statistik der Arbeit voraus. Habe man doch bisher noch nicht ein mal eine übersichtliche Darstellung der Ausstände ge. habt; erst durch ein Arbeitsamt werde man auch über die Bestrasungen infolge von Ausschreitungen einen Ueberblick gewinnen und sehen, wie auch schon ohne ein Zuchthausgesetz solche Ausschreitungen eine aus giebige Sühne erfahren können. Abg. v. Stumm (Reichspartei) wendet sich gegen die Anträge, welche er sehr richtig al- einen Triumph der Soctaldemokratie bezeichnet. Nachdem unter Anderem verschiedene nationalliberale Redner die Anträge ihrer Partei vertheidigt, erfolgte die Vertagung der Debatte. — Am Donnerstag Land auf der Tagesordnung die -weite Lesung der Bankgesetzvorlage. Nach der Vorlage soll da- Kapital der Reichsbank von 120 Millionen Mark auf 150 Millionen Mark, also um 30 Millionen Mark erhöht werden. Die Kommission hat eine Erhöhung um 60 Millionen Mark beschlossen und zwar soll diese Summe zur Hälfte mit Ende 1900, der Rest Ende 1905 begeben werden. ES wurde eine ganze Reihe von Abänderungsvorschlägen gestellt, bi schließlich die Vorlage, unter Ablehnung der letzteren, in der Kommisston-faffung angenommen wurde. Die deutsche Regierung tritt jetzt mit amt lichem Materiale den aufregenden Gerüchten entgegen, welche über angebliche Konflikte zwischen dem amerikanischen Admirale Kautz und dem Kom mandanten deS deutschen Krieg-schiffe» „Falke" in Apia in letzter Zeit wiederholt in Umlauf waren. Die „Nordd. Alla. Ztg." veröffentlicht folgenden bi» zum 23. v. M. reichenden schriftlichen Bericht de» Kom mandanten de» „Falke", welcher stch über da- wahre Verhältniß zwischen dem deutschen und den fremden Marinevertretern äußert. Korvettenkapitän Schönfelder berichtet unter Anderem: „lieber die Verhältnisse vom OfficierSkorpS und Besatzung G. M. S. „Falke" zu den Engländern und Amerikanern find die wüstesten Ge rüchte verbreitet worden und gerade einige Land-leute werden nicht müde, durch Schüren solcher Gerüchte eine Verhetzung zwischen Officieren und Mannschaften herbei. Keuilleton. Verdrängt. Novelle von A. Schmidt. (Nachdruck verdate».) Dichter Nebel hatte den ganzen Tag über der Stadt gelegen, jetzt, da e» dunkelte, begann e» in großen Flocken zu schneien. Um so behaglicher war e- in dem Familienztmmer deS Kommerzienrath- Reumann, da-, von einer Lampe hell erleuchtet und angenehm durchwärmt, einen recht freundlichen und wohnlichen Anblick bot. Trotzdem schienen sich die beiden Töchter de» Kommerzienrath», Mädchen im Alter von dreizehn und vierzehn Jahren, lebhaft sottzusehnen au» diefe« gemächlichen Raume, denn während Lrli, die Jüngere, vollständig zum Au-gehen angekleidet, in hastiger Un geduld i« Zimmer nmhertrippelte, hatte Klara da- Geflcht dicht an die Scheiben de- Fenster- gedrückt und spähte angestrengt hinau- in da- unklare Dämmer licht der erbrechenden Wivternacht. Endlich wurde ein dumpfe- Rollen hörbar und da» etntteteode Dienst mädchen meldete, daß der Wagen bereit stehe. „So kommt, Kinderl" rief Herr Reumann, sich vom Sitze erhebend, den beide« sich in freudigster Auf regung befindenden Mädchen zu, welche sich eiligst auschickten, de« Vater zu oegletten. Die Mutter gab jede« derselben einen kleinen Blumenstrauß mit dem Auftrage, die ankommende Laute, Klotilde v. Warving uud ihr Töchterchen Elsa damit za begrüße». Der Kommerzienrath drückte seiner Gattin die Hand und sagte mit sreundliche« Lächeln: „Ich danke Dir, Sophie. Alle-, wa- Du «einer armen Schwester Gute- erweisen wirst, sehe ich al- mir gethan an. Richte in den Zimmern noch etwa Fehlen de- zmecht und begrüße die Ankommenden mit der selben Freude und Aufmerksamkeit, wie da- vor ihrem Unglücke der Fall gewesen wäre." „Sei unbesorgt" entgegnete Frau Neumann, eine äußerst anmuthtge Erscheinung, von deren Gesicht Herzen-güte und Bescheidenheit auf de» ersten Blick abzulesen waren. „Ich habe die Wohnung sür unsere unglücklichen Verwandten mit de« Herzen eingerichtet, mit all dem Mitgefühl und der Theilnahme, da- sie in mir Hervorrufen und ich hoffe, die Verlassenen wer« den bei un- eia liebe- und nach den Stürmen der jüngsten Vergangenheit ruhiaeS Hei» finden." Herr Reumann küßte seine Frau auf die Stirn und verließ mit den beiden Mädchen da- HauS. Die Mutter grüßte den Abfahrenden nochmal- freundlich zu und sah ihnen nach, bi- der Wagen in dem dichte» Winternebel ihren Augen entschwand. Ein seltsame- Gesühl bemächtigte sich jetzt der Zurückgebliebenen. E» war ihr, al» lege sich auch über ihr häu-liche» Glück eia düsterer Rebel, al- wären Gatte und Linder gegangen, etwa» zu holen, wa- sie mit unbestimmter Bangigkeit erfüllte. Sie suchte sich zu beruhige». War e- ja doch de» geliebten Gatten einzige Schwester, die fie zurückbrachten. Klotilde Warning war die Wittwe eine- Baukier- ia Pari-, welcher über ein ungeheure- Vermögen zu verfügen schien bi- zu dem Augenblicke, da da- Hau- zusammevkrachte und der Rui» desselben zu« allgemrem» Staunen offenbar wurde. Da- vermochte der so lange für reich Gegoltene nicht zu ertragen — ein Schuß machte seinem Leben ein Ende. Diefe- doppelte Unglück hatte Klotilde «ud ihre Tochter Elsa ganz hilflos gemacht. Arm und ohne Freunde waren fie allein auf Klotilde'- Bruder, de» Kommerzienrath Neumann, aagewiefeu, der die Unglück liche» berettwilligst einlud, sei» Hau- fortan al- ihre Heimat z» betrachte». Die beklageu-werthe Wittwe sollte i» ihre« neuen Leim nicht- vermissen, wa- zur Annehmlichkeit de- Leben- gehörte. Dank dem Verwögen seiner Frau und seiner eigenen Tüchtigkeit war Reumann in emer Leben-stelluug, welche lh« die MUtel gewährte, auch seine unglücklichen Verwandten vor jeder Sorge za bewahre». Den Galten und Vater konnte ihnen frei lich nicht» ersetzen; wa- ihneu aber in ihrer veränderten Lebenslage Trost und Befriedigung gewähren konnte, das sollte ihneu geboten werden, da- hatten sich der Kommerzienrath und feine Frau gelobt und wollten 2 greulich durchführen. De-Halb hatte mau auch Klotilden die beide» behaglichste» Zimmer im Haase «»geräumt, mit der Au-sicht nach de» große» Gatter», deun Ruhe mußte ihr ja Gohlthat sein. Frau Neumann hatte in den Zimmern alle- Da untergebracht, wovon fie glaubte, daß e- in Klotilde» angenehme Empfinden Hervorrufen könnte, lo die Poe» ttät- von Klotilde» Aelteru^und solchen Verwandten, Geprüfte im Leben besonder- lieb d'e fix je^t ihre« Eintritte in dir neue Hetmath zuerst begrüße» sollte».
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