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Sächsische Dorfzeitung : 02.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189905022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990502
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-05
- Tag1899-05-02
- Monat1899-05
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 02.05.1899
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Uzptd. «. Redaktion Pre-öen-ReuftaVt I. Meißner Gaffe < Mr Leitung erscheint Tteuftoo, Douuerfta» und GvnnabeuV früh. U-vnnement-- älhsislhe D orh MG Juserate werden bi» Montag, Mittwoch u. Fre'tag Mittag angenommen und kosten: die 1 spalt, geile lö Ps. Unter Eingesandt: 30 Pf. Inseraten- Nttnahmesteltcu: 61. Jahrgang Dienstag, dm 2. Wai 1899 Preis. Rrrteljährl. M. 1^0. gu beziehen durch htr kaiserlichen Post» «Halten und durch unsere Boten. Ari freier Lieferung W« HauS erhebt die Post noch eine Ge bühr von 2ü Pf. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neu st a , für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrman« Wüller in Dresden. . Die Arnoldifche Buchhandlung, Invaliden dank, Haasenstein L Bogles Rudolf Moße, G. L. Daud« « To. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M, G. «ohl, «rffelsdork u. s. w. . ^iiiiat und stellt in allen 18 Fachgruppen aus. Mark bew Uigt uno beim Trokadero be- tbetliat"es fi/nicht. Besonder- großartig wird jeden- U °di« deutsch- Maschinenausstellung. In diesem c?nduürie»weiae find so viele Maschinen eingegangen, Industriezweige 'm i in allen einzelnen ^acka^ruvven zugedachten Platz nur mit Maschinen hä te W/n ist man auf die deutsche besetzen könn^ in dieser Bransche kaÄ Pa - bi- Ä Führung. Da- .deutsche Laus- soll wie die übrigen StaalSgebäude in der Völkersiraße" dem Hauptbaustyle deS Lande- ent- sprechen und nicht nur den osficiellen Empfang-feierlich, kiten sondern auch für die Aufnahme besonder- hervor- ra^ bestimmt sein E» erbält eine reiche moderne Echloßarchitektur und hohe Thürm- und N-gt Mchm Alma- und Jndalid-nbrück- aus dem linken Ufer der Seine und -war unmittelbar am Flusse Der Platz für da» deutsche Haus belrSat 700 Quadralmeler. Er Negi naher an der «lmabrücke zwischen den HLusern Span en« (link, davon wenn man »le Fron, nach dem Flusse zu dm«) und Roo wegen- (recht«). Ihm ungefähr gegenüber (nach dem dlseurm militairs und der TabakSmanufaktur zu) werden sich die RepräsentationSgebäude Bulgarien- und Finn- land- erheben. Der ganze Kai zwischen den beiden genannten Brücken ist mit Ausnahme der Fahrstraße seit Kurzem abgesperrt, denn der Bau der StaatS. gebäude, auch deS deutschen, beginnt. Erbauer de» deutschen Hause- ist Regierungsbaumeister Radke in Groß-Lichterfelde bet Berlin, der alr Steger au- dem unter elf deutschen Architekten ausgeschriebenen engeren Wettbewerbe hervorging. Ueber die Gründe, die den Gesetzentwurf zum Schutze Arbeitswilliger bisher nicht an den Reichs tag haben gelangen lassen, wird aus Berlin geschrieben: .ES ist ein offenes Geheimniß, daß in den Reihen de» Centrums wenig Neigung besteht, den reich-gesetzlichen Schutz deS gewerblichen Arbeit-Verhältnisse- durch neue Bestimmungen zu verstärken und daß man alle- auf bieten würde, um darüber durch eine Verschleppung der Angelegenheit mit Anstand hinwegzukommen. Das Centrum hätte eS ja in der Hand, die Vorlage nach einer nichtssagenden ersten Berathung in der Kommission zu begraben. ES könnte sich auf die vorgerückte Jahres zeit und auf die Ueberhäufung deS Reichstage- mit Arbeitsstoff berufen. Da- scheint man zu befürchten und vermeiden zu wollen, da e- der Regierung nicht gleichgiltig sein könnte, eine mit so besonderer Feierlich, keit angekündigte Vorlage wie diese klanglos in der Versenkung verschwinden zu sehen. Dazu kommt noch, daß von verschiedenen Setten auf die maaßgebenden seine große Gehässigkeit gegen die Deutschen deutlich an der Stirn trägt und sich dadurch allerdings den Charakter eine- objektiven Berichte- selbst entzieht. Da genannte Bureau meldet nemlich unter dem 18. April: In der Schlackt von Vailele verloren die Leute Mataafa'S 100 Mann. Kapitän Hufnagel befindet fick noch immer an Bord deS „Falke". Deserteure Mataafa'S behaupten, die Deutschen sandten Mataafa in Reis« und Zucker- säcken verborgene Patronen. Am 8. April feuerte Admiral Kautz einen Warnungsschuß über den Bug eine- deutschen SchoonerS, der ohne Meldung absegelte. Am 12. April fand ein Gefecht statt. Von den Mataafa« Fort- wehten deutsche Fahnen. 2000 Frauen und Kinder flohen nach der Londoner Mission in Manua. Die Leute Mataafa'S bemächtigten sich der Gewehre und Munition der nach Apia geflohenen Kolonisten. Da- Geschäft steht still. Der Deutsche v. Bülow begab sich mit 13 bewaffneten Booten, worin sich 400 Mataafa» Leute befanden, nach der Insel Sawatt. Der Kreuzer „Falke" setzte auf Befehl deS Kapitän- Stuart, der den Kohlen einnehmenden Admiral Kautz Vertrat, nach und brachte Bülow zurück, der sich nunmehr nach den Tonga-Inseln begeben hat. Großer Enthusiasmus herrscht unter den Engländern über da- Hilfsangebot der Neuseeländer. Die Einwohner, auch die Amerikaner und Engländer, find darüber einig, daß die Annektirung Samoa-, selbst durch Deutschland, dem Tridominat vorzuziehen ist. Am 15. und 17. April fanden wieder Gefechte statt, in welche der Kreuzer „Porpoise" mit Nordenfeldt Kanonen eingriff. Die Eingeborenenbrigade, unter dem Kommando deS Leutnants Gaunt, eroberte die deutsche Fahne eine- Fort-, die bei der Rückkehr triumphirend von der Marketenderin der Eingeborenen vorangetragen wurde. In den Gefechten ist anscheinend kein Europäer verwundet. — Wichtiger als alle diese etwas verschwommenen Einzelheiten ist aber gewiß die bereits kurz erwähnte deutsche Meldung au- Apia vom 18. d. M., wonach Admiral Kautz den Hasen von Apia verlassen und sich nach dem amerikanischen Ber- tragShafen Pagopago begeben bat. DaS ist doch offenbar auf einen Befehl aus Washington geschehen, wo man mit dem für Deutschland verletzenden Vor gehen deS Admiral- durchaus nicht einverstanden ist. Der „Franks. Ztg." wird sogar au-Newyork gemeldet: Admiral Kautz habe wegen der in seinem veröffentlichten Privatbriefe enthaltenen abfälligen Aeußerung über den deutschen Konsul in Samoa eine Rüge erhalten. Sollte sich diese Auffassung bestätigen, so ist darin zweifellos ein neuer Erfolg Deutschlands zu sehen. Ueber die Betheiligung Deutschland- auf der Pariser Weltausstellung 1900 schreibt man aus Paris: DaS Deutsche Reich hat fünf Millionen Politische Weltschau. Deutsche» -keich. Auf der Tagesordnung deS Reichstages stand am Freitag die dritte Berathung der Bankgesetznovelle. Abänderungsanträge liegen dazu nicht mehr vor. Dagegen beantragt der Abg. Arendt eine Resolution: den Reichskanzler zu ersuchen, daß er behuf- Sicherung reichlicher Goldbestände der Reichsbank und dadurch bedingten billigeren Diskonte- deren Verwaltung anweise, 1. Goldankäufe durch Ver längerung der zinsfreien Vorschüsse auf ausländische- Gold und durch Erhöhung de- Ankaufspreise- sür Gold thunlichst zu fördern, 2. Goldbarren und fremde Gold münzen deshalb ausprägen zu lassen, 3. dem Export von Gold seitens der Arbitrage durch ein Aufgeld auf exportfähige- Gold bis höchstens 10 pro Mille ent» gegen zu wirken. In der allgemeinen Erörterung nahm der antisemitische Abg. Raab das Wort, der seinem starken Mißvergnügen über die Vorlage Ausdruck gab. Nationale und finanzielle Gründe sprächen sür die Ver staatlichung. Die Goldwährung kennzeichne sich als ein Kunstprodukt, wenn sie durch die Reichsbank ge stützt werden müsse. Die Reichsbank komme den großen Geldnehmern zu weit entgegen und vernachlässige die kleineren und mittleren. Abg. v. Etaudy (kons.) er klärte, er und seine Freunde würden ihren Standpunkt zu Gunsten der Verstaatlichung dadurch geltend machen, daß sie gegen daS Gesetz stimmten. Abg. Fischbeck (fr. Vp.) bat, im Interesse des ganzen Landes die Vor tage anzunehmen. Abg. v. Kardorff (ReichSP.) er klärte u. A., daß er infolge der wesentlichen Ver besserungen, die die Vorlage gefunden habe, dafür stimmen werde, wenn auch keine Gewähr dafür vor» liege, daß die Praxis in der Leitung der Bank eine andere werden würde als bisher. Abg. v. Staudy bezeichnet e- als ein Ersorderniß der konservativen Politik, für die Privatbanken etnzutreten und demgemäß der Reichsbank daS Recht, Gelv zu Privatdiskont zu begeben, möglichst zu beschneiden. Hierauf wurden die Artikel 1—4 unverändert angenommen. Zu Artikel 5 hatte der Abg. Heim vom Centrum aufs Neue seinen bereits früher abgelehnten Antrag auf Erleichterung der Privatnotenbanken eingebracht. Ueber diesen An trag fand eine namentliche Abstimmung statt. In der selben wurde der Antrag Heim mit 142 gegen 123 Stimmen abgelehnt. Den Rest deS Gesetzes erledigte daS HauS nach dem Beschlusse der zweiten Lesung. Die Resolution Arendt wurde abgelehnt. — Nächste Sitzung am Mittwoch. Zur Samoafrage: Aus Apia liegt wieder ein neuester Bericht deS Reuter'schen BureauS vor, der Keuilleton. Verdrängt. Novelle von A. Schmidt. (Nachdruck verboten.) (I. Fortsetzung.) Frau Sophie hatte ein Gefühl, als ob sie hier aanz überflüssig wäre. Sie rief ihre Töchter zu sich, sagte ihrer Schwägerin, daß man sie in einer halben Stunde zu Tische bitte und verließ mit Klara und Lili daS Zimmer. Auch der Kommerzienrath vermuthete, daß den von der Reise Ermüdeten noch etwa- Ruhe gegönnt Verden müsse und empfahl sich vorerst. Kaum hatte sich die Thüre hinter ihm geschloffen, ali Else auf ihre Mutter zueilte und sich weinend an ihren Hals warf. Diese umarmte sie zärtlich und küßte sie herzlich. „Sei ruhig, mein Kind! tröstete sie. „Ich bin ja bei Dir. Du wirst Dich bald eingewöhnt haben und daun —" „O niemals, niemals, Mama, werde ich mich hier zu Hause fühlen!" rief Else trostlos. „Nicht so laut, mein Kind!" warnte Klotilde. „Wir find vorderhand von unseren Verwandten ab hängig und müssen uns in Manche» fügen. ES wird mt einigem guten Willen schon gehen", meinte sie, Els-.'- Mangen streichelnd. „Habe nur Muth, fei recht liebrni würdig, besonder» mit dem Onkel, dann wird sich March,» nach unserm Wunsche richten lasten." „Ack, Mama, diese kindischen Mädchen!" klagte Else. „Hast Du gesehen, diese plumpe Lustigkeit —" „Welch ein Wort!" verwies Frau Klotilde. „Es ist ja so!" entschuldigte sich da- Töchterchen. „Sie lachten und sprangen wie — wie Bauernmädchen." „Du wirst Dich schon mit ihnen befreunden", tröstete die Mutter. „Sie sind gutherzig und haben Dich lieb; das Andere wird sich finden. Dein gute» Beispiel und eine Mahnung zur rechten Zeit wird die Wirkung mast verfehlen. Ich verspreche Dir, daß Du in wenig Monaten Gespielinnen in ihnen haben sollst, wie Du sie Dir nicht bester wünschen kannst. Aber Du mußt klug sein, Esie und vor Allem: liebens- würdig. Lächle zu ihren Thorheiten, ja mache sie manchmal mit —" „Aber Mama!" rief Else verweisend. „Meine kluge Else wird sich zu nicht» verleiten lassen, wa» nicht chik ist; aber ein wenig nachgeben ist nöthtg. Wir wüsten unS in ihre Gewohnheiten fügen, bis es gelungen ist, sie zu den unseren zu erziehen. ES wird gelingen. Asto Muth!" Elle antwortete mit einem tiefen Seufzer. Dann gingen Beide daran, ihre nöthigsten Effekten auszupacken und zum Abendtisch Toilette zu machen. Bei Tische lag eine etwas gedrückte Stimmung über Allen. Zwar suchte Klotilde mit gesellschaftlicher Routine daS Gespräch in Fluß zu bringen und auch Else lächerte manchmal gütig ihren neuen Genossinnen zu. Aber die ernste Art deS KommerzienratHS, der nur etwas lebhafter zu werden vermochte, wenn eS sich um geschäftliche Dinge handelte und der, wie seine Frau behauptete, immer den Kopf voll Zahlen hatte und Sophie selbst, die schüchtern und einsilbig neben ihrer Schwägerin saß, ließen eine bessere Stimmung nicht auskommen. Auch war da» Gespräch, wie ja natürlich, an diesem ersten Abend ein sehr ernste». Die letzten Tage in Pari», Reise und Ankunft bildeten da- Hauptthema der Unterhaltung. Klara und Lili, welche ihre Vaterstadt niemals länger al- zu einem kurzen Aufenthalt in der näheren Umgebung verlosten halten, sahen mit einer Art Be- wunderung auf ihre Kousine, welche in den letzten Tagen eine so weite Strrcke Lande- durchreist und so viel Merkwürdiges gesehen hatte. Sie glaubten Plötz- lich in Elie ein Wesen höherer Gattung zu erkennen und da« machte auch sie scheu und schweigsam. Die stürmische Freude war verflogen, dafür durchdrang fie eine gewisse Hochachtung für ihre Verwandten und anstatt, wie vorher, sie mit mitleidsvoller Liebe zu sich '"For Ahlten sie sich plötzlich in ein dieust- willrg s Verhältniß zu denselben gesetzt. Die Lage war m»t einem Male verändert. Sie waren die Gebeu- ""d si<ö für die Empfangenden, ja fie !vir b*"ch da- milde, wohlwollende Lächeln Elsas völlig geehrt. Sehnlich wie den beiden Töchtern erging e» auch ?^er. Sie fühlte sich j« Gegenwart ihrer gedrückt, unsicher und unfreudig in ihrem derselben untergeordnet, ehe diese noch Hause gefaßt. DaS Uebergewicht, i ' n durch ihr sicheres und vornehme» Auf. !ttr ^stand, machte diese zur Herrin, jene am ^lten Beide schon, al» sie sich am ersten Abende trennten, um zur Ruhe zu gehen.
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