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Sächsische Dorfzeitung : 24.06.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189906240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990624
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-06
- Tag1899-06-24
- Monat1899-06
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 24.06.1899
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älhsislht DorhMmS c >» 61. Jahrgang Sonnabend, den 24. Juni 1899 :r >d n, -s, Keuillcton s. >v N3t ort in v « nit rei ht. n, NN k», Inserate werden btS Montag, Mittwoch u. Fretlag Mittag angenomnie» und kosten: dieispalt. Me 1bPst Unter Eingesandt: 30 Pf. Endlich waren alle Geladenen erschienen und die Paare ordneten sich, um zu Tische zu gehen. Auf dem Ehrenplätze saßen die Verlobten, links und rechts von ihnen die Großältern der Braut, diesen gegenüber Helene. Nach dem ersten Gange erhob sich der Graf und theilte den Anwesenden noch einmal den Zweck ihres Beisammenseins mit, zum Schluß ein Hoch auf das junge Paar ausbringend, in welches Alle lebhaft einstlmmten. Mit den Gläsern in den Händen drängten sich die Gäste heran, um mit den Gefeierten anzustoßen und ihre Glückwünsche darzubringen, so daß diese kaum Zeit sanden, jedem Einzelnen zu danken. Herr von Rüdingen hatte Helene zur Tafel ge. führt, während sein Freund Wendelstern keine Ein ladung erhalten hotte. Die Komteß erschien heiterer als je, obgleich sie Valerie mehr beneidete, als irgend Jemand unter den Gästen. Aber sie verstand sich zu beherrschen und zu verstellen und auf ihrem lachenden Antlitz war keine Spur von dem Groll zu bemerken, der in ihrem Innern waltete. Eine lange Reihe ernster und heiterer Ansprachin würzten das splendide Mahl. Der Graf und besonders seine Gemahlin, boten bei solchen Gelegenheiten Alles auf, um den äußeren Schein zu wahren und die Mei nung zu erwecken, daß ihre Verhältnisse d'e günstigsten seien. Daß die Oheime Valeries, dre Gebrüder Dorn felder, einen beträchtlichen Vorschuß von den Zinsen ihres Mündels geleistet hatten, wußte natürlich Nie mand, auch Valerie selbst nicht; sie hatte den beiden alten Herren eine dringende Einladung zu ihrer Ber, lobungsfeier gesandt; aber Onkel Sebald entschuldigte sein Ausbleiben mit seinem Gesundheitszustand, wäh. Politische Wellschau. Deutsche» Reich. Der Reichstag beschäftigte sch in seiner Mittwochssitzung, wie schon kurz mit- Mit wurde, zunächst mit der dritten Lesung der Lrlage über die Handelsbeziehungen zu Eng- land und nahm sie auf Kommissionsantrag in der Uung der zweiten Lesung saft einstimmig an. Weiter beriech das Haus über den Nachtragsetat bezüglich iwerb der Karolinen-, Palao- und Marianen- inseln wie auch über das Handelsabkommen mit Manien. Staatssekretär von Bülow führte aus: »t, ne 1l. Mnnemelltr-LiMung. Auf das mit 1. Juli beginnende dritte Quartal ia „Sächsischen Dorfzeitung", »ßinundsechzigster Jahrgang", nehmen alle kaiserlichen Postämter, Postexpeditionen und Wdpostboten gegen Vorausbezahlung von 1 Mark 50 Pf. Erstellungen an; auch kann das Blatt, wenn es verlangt md, den geehrten auswärtigen Abonnenten durch die kkeffenden Postanstalten gegen Botenlohn von nur 25 Pf. ^Quartal jeden Diensiag, Donnerstag und Sonn- «bend pünktlich in's Haus gesandt werden. Diejenigen Pränumeranten in Dresden und Umgegend, nlche ihre Bestellungen direkt bei uns (Neustadt, kl. Meißner, psse 4), oder bei den von uns angestellten Boten machen, «halten die Zeitung jeden Diensiag, Donnersiag und Konnabend ohne irgend eine Preiserhöhung ^schickt. Dringend ersuchen wir aber, die Abonnements-Bestel- lngen gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir lei späteren Aufträgen für die Nachlieferungen der bereit- erschienenen Nummern nicht einstehen können. Inserate finden bei der bedeutenden Auslage der .Sächsischen Dorfzeitung" durch dieselbe sowohl in Dresden ad besten Umgegend, als auch im ganzen Lande die aus- Mnteste Verbreitung. Geschäftsstelle der „Sächsischen Dorfleitung". revd dessen Bruder Arnold sich damit begnügte, seine Glückwünsche zu senden. Die Tafel war endlich aufgehoben und die Ge sellschaft suchte sich bis zum Beginn des Balles so angenehm als möglich zu beschäftigen. Die Mehrzahl der Herren zog sich in eines der Nebenzimmer zurück, um eine Zigarre zu rauchen, andere plvmenirten im Gespräche im Saale auf und ab und wieder Andere endlich hatten sich ein Eckttschchen reservirt, um unge stört plaudern zu können. Auch Margoni und Rü-> dingen hatten für ein solches Plätzchen gesorgt und während sie sich auf ein Viertelstündchen von Valerie und Helene beurlaubten, um sich den Rauchern im Nebenzimmer anzuschließen, nahmen die beiden jungen Damen Pwtzl Helene zog die Handschuhe ab, um für den Tanz ein Paar fnsche arzulegen. Plötzlich faßte Valerie nach ihrer Rechten und hob sie etwa- empor; eia Brillantring blitzte ihr entgegen. „Du trägst Margonr'S Ring, Helene, wie kommst Du dazu?" fragte sie leise und hastig. "Richtig, ich hätte ihn heute nicht ar.legen sollen, ich vergaß ihn abzuziehen!" versetzte die Gefragte, sich stellend. "Wie ich dazu komme? Nun der Fürst hat mir ihn geschenkt, mir ihn selbst an den Finger gesteckt , sügte sie in leichtem Tone hinzu. - . — gabst Du ihm nicht auch einen Reif?" forschte Valerie. "Er streifte ihn mir von der Hand und gab ihn !« .! ^"der zurück", erzählte Helene weiter. "Mein auch dabei? E- war ein alter, wenig btmq und ich kann mit dem Tausch recht wohl zufrieden sein." 77 TTTI-niO als Kälten Wir uns die bedrückte worden ist, al^ y UnterstaatSsekrelär v°Ri^tbofeV Die wichtigsten Bedenken des Vor- ! r^icktiae ich damit, daß zwar unsere Ab- mttÄnLich und Japan bi- 1903 hinaus, kommen m 6 /v Taris Freiheit darüber hinaus n.ch "«L Mg vr Ha„- 0 stimmt namens seiner Partei der Vorlage zu. Aba Gral Kani» <k°ns.) er«»". l-m° Freunde würdm l- eben,all- °°- Vorlage >nl>'mmen. aber dre Vonh-rl- dabei ichi-n-n ihnen in i-d-r B- -hung mehr au, Seilen Spaniens >u liegen, namenllch de. dem Han. ! n,,^n,ammen und lv-- wegen der erlerchlerien Zu- Uuvg spanisch» »--schuMweine Un,-.ka°.S,-,r-,S- ! v Rich Hosen weist demgegenüber daraus hm wre aerade die Einsuhr südlicher Verschnrilwerne unseren Lamm °°n Nutzen sen Abg Wiemer <srei,. Volksp): Die Erwerbung der Sudsee-Inseln scr daS Muster einer Kolonialrolitik, wle sie nicht sein solle. Der Einsatz stehe in keinem Verhältniß zu dem zu er wartenden Nutzen. Die Erfolge der dort thätigen Ge- sellschasten seien ganz minimal eine Schutztruppe, welche große Verwaltung-kosten bedinge, werde nicht auSbleibcn. Daß die Einwohner nicht so sehr friedlich ! seien erkenne man aus den blutigen Kämpfen, die die ' Spanier daselbst zu bestehen gebabt hätten. Vor Allem ! aber werde diese Erwerbung ein neuer Anreiz für die Flottenvermehrung sein. Nach alledem lehnten seine , Freunde den geforderten Betrag ab. Staatssekretär v. Bülow: Der Vorredner Hal von den Inseln eine ' Beschreibung entworfen, bei der mir die Haare zu Berge stehen würden, wenn ich nicht wüßte, daß der Vorredner die Inseln ebenso wenig kennt, wie ich. (Heiterkeit.) Nur ein klein wenig eigene Anschauung ! ist mehr wcrth als ein Centner von Vorstellungen ' und unsere hervorragendsten Sceosficiere, wie Knorr, ' Diederichs u. A. urtheilen günstig über die Karolinen ! und Marianen. Fürst Bismarck hat die Karolinen als Lumperei bezeichnet. Nun, gegenüber der Gefahr eines großen Krieges sind die Karolinen keine Lumperei, sondern wohl werlhvoll, was Fürst Bismarck im Jabre 1885 in einemJmmediatberichl ausführlich ausgesprochen hat. Ich habe die Rede des Abg. Wiemer schon vorher in Gestalt von Artikeln der »Freis. Ztg." nach Madrid telegraphier, wo sie als Argumentum contrarium Früchte trug und die Annahme der Vorlage durch die CorteS beschleunigte. (Große Heiterkeit.) Wenn wir Alle, dieses Haders müde, schon unter dem grünen Rasen schlummern, werden noch unsere KindeSkmder sich der Karolinen erfreuen. (Beifall und Heiterkeit.) Abg. Graf Arnim (Neichsp.): Die nationale Bedeutung des Er werbs der Inseln beleuchtet den Widerstand der Frei- Lin unterhaltendes Blatt fiir den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neusta , für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmann Müller in Dresden. — En»hen-Ste»st«»t R, Reißner Gasse 4. Leitung erscheint rteustag, Hymersta, und kOnnaden» früh- Hhounement»- PreiS: MkljShrl. M. 1,50. z» beziehen durch »tz kaiserlichen Post- apalten und durch unsere Boten. Kt Krier Lieferung M HauS erhebt die ßost noch eine Ge bühr von 2b Pf. Fürst Margoni. Roman von Moritz Lilie. (Nachdruck verboten.) (14. Fortsetzung.) Nach und nach fanden sich auch die Gäste ein vd vniammelten sich in einem an den Saal stoßenden Pim Zimmer. Die Honneurs machten Graf und GW Hellwarth; denn die Festlichkeit galt der öffent. Um Lulobung ihrer Enkelin Valerie mit dem Fürsten Margoni. Die Mittheilung dieses Ereignisses über- rijchle zwar in den betreffenden Kreisen nicht besonder-, h die Annäherung des Italiener- an Valerie und im lebhafter Verkehr in der gräflichen Familie nicht dbewttlt geblieben waren; jetzt aber, wo es sich um «re vollzogene Thatsache bandelte, schaute manche- kze vervvoll auf das junge Paar — die Aeltern frirathifähiger Töchter und diese selbst, weil sie den V>»tn Ausländer mit dem Fürstentitel al- Bewerber kommen geheißen haben würden, die jungen Männer V-en, weil ihnen die anmuthige Braut wegen ihrer ^nen Vorzüge und ihre- reichen Erbe- nicht minder VhrenSwerth erschien. Da- junge Mädchen sah in M» hellblauen Seidenrobe mit der Kamelie im Haar Eckend auS: am Arme ihre- Verlobten begrüßte sie MiSsse mit bestrickender Liebenswürdigkeit, für Jeden Mi« sie ein verbindliches Wort, einen freundlichen V ck. tzjx schj,n wirklich glücklich zu sein. Unser Schutzgebiet im großen Ocean bildete bisher einen Halbkreis; durch den Erwerb der Karolinen wird der Kreis geschloffen. Wenn diese Inseln in andere Hände übergegangen wären, so würde dadurch unser Besitz in der Südsee auSeinandergesprengt worden sein; auch würde das nicht nur die politische Zukunft unseres Südsee-Besitzes gefährdet, sondern auch wirthschastlich und handelspolitisch schädlich gewirkt haben. Daß Spanien auf diesen Inseln nichts erreicht hat, ist noch kein Beweis sü: deren Werthlofigkeit. Dies liegt wohl weniger an den Inseln selbst als an ihrer Verwaltung. Alle Inseln eignen sich in vorzüglichem Maaße für ! den Plantagenbau, namentlich wegen ihres Waffer- reichthums; sie haben besonders vorzügliche Häfen und Ankerplätze, was um so größere Bedeutung hat, als es den Marschall-Inseln an solchen Häfen fehlt. Die Einwohner sind gutartig und bildungsfähig. Bei aller Aufrechterhaltung der Autorität werden wir der Pflichten eingedenk sein, welche unsere Kultur und unser christ licher Glaube uns auserlegen. In konfessioneller Be ziehung werden wir uns selbstverständlich leiten lassen von den Grundsätzen strengster Parität und die i Missionen aller Konfessionen gleichmäßig fördern. Nun zum bedenklichsten Punkt: dem der Kosten. Ohne Geld waren die Inseln nicht zu haben (Heiterkeit); ich glaube aber versipyern zu können: der Preis ist ein angemessener. Für eine einzige der Karolinen haben die Amerikaner vor noch mcht langer Zeit 4 Millionen Mark geboten. Unsere Beziehungen zu unseren nächsten Nachbarn , Amerika und Japan werden sich nun vertrauensvoller gestalten. Den Japanern bringen wir aufrichtige ! Sympathieen entgegen. Wir sind weit davon entfernt, die aufsteige.dc Lebenslinie dieses Volkes kreuzen zu wollen; auf der großen Straße der Südsee ist Platz für Alle. Ww haben mit Spanien ein ehrliches Ge schäft gemacht, es giebt hier kein Uebervortheilen, beide Theile können gleich zufrieden sein. Für Spanien find die Inseln nur Bruchstücke eines eingestürztcn Gebäudes, . für uns find sie Streber und Pfeiler für einen neuen zukunftsvollen Bau. Ich schließe mit der Hoffnung, - daß die Inseln wegen ihrer Fruchtbarkeit, ihrer geo- grapbischeu und politischen Lage zu einer Kolonie er wachsen, welche für unseren Handel und sür unsere Machtstellung sich als segensreich erweisen wird. Dre Erwerbung dieser Inseln ist eine neue bedeutsame Etappe auf dem Wege unserer Kolonialpolitik. Abg. vr. Lieber (C.): Meine Freunde theilen die Hoffnungen, die der Herr Staatssekretär geäußert hat, aber wir wissen auch, daß cs dazu schwerer, andauernder und hingebender Arbeit deutscherseits bedürfen wird, nament lich einer tüchtigen und geschickten Verwaltung. Er freulich ist bei dem Kaufverträge, daß jeder Eindruck Inseraten» Annahmestellen: Die Arnoldische Buchhandlung, Jnvatidendank, Haasenstem L Bögler, Rudolf Mosse, G. L. Daube « Co. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M., G. Kohl, Kesselsdort u. s. w. Ihr, gel- lrtte MN.
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