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Sächsische Dorfzeitung : 22.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189907228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990722
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-07
- Tag1899-07-22
- Monat1899-07
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 22.07.1899
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iilhIW DolßeituD wird d Sonnabend, dm 22. Inti 1899 61. Jahrgang rstand. iedaillm, Keuitleton 81.6t 32-36 58-61 30-32 »NIN 83-34 61L5 61^,5 iehhble zi Feststellung war. machten einen außerordentlich uu- 33-°6 33-37 Inserate werden bis Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: die 1 spalt. Zeile 15 Pf. Unter Eingesandt: 30 Pf. 50^1 50-51 48-LO 45^7 58-61 54-57 51 38^2 36-40 31-36 27-30 25-27 33-37 30^2 Markt-ret» für Llbend-Lchlacht Sewtchl M. IM. »8S, ilbzeichen, hlig, so, »fen. likbesitzer, ll6> igsten bei ' Str. 47. angenehmen Eindruck auf Dorothea. Warum, hätte sie selbst nicht zu sagen gewußt. Sie konute da- un- khagliche Befühl den gaozen Nachmittag nicht loS »ndeu und selbst abend», so oft ihr Blick auf da» ilo in Matti g« 159-161, und Futtir- Ser 142-146 . RavS — Rüböl 49,75 der jugendlichen Miffethäter nicht zu verbürgen, viel mehr zu verhindern geeignet ist. Diesem Uebelstande gegenüber wird osficiöS daran erinnert, daß man an den zuständigen Regierungsstellen schon vor einiger Zeit eine Aenderung in Aussicht genommen hat und -war so, daß eine Vorlage vorbereitet ist, in welcher für die unbedingte Strafmündigkeit an Stelle des voll endeten 12. das vollendete 14. Lebensjahr als Grenze gewählt werden soll. Wie späterhin der BundeSrath sich zu der Sache stellen wird, bleibt abzuwarten. Gewiffermaaßen als Korrelat dazu wird die im Ab- geordnetenhause für Preußen bereits angekündigte Aende- rung deS ZwangSerziehungSwesenS angesehen werden dürfen. Hier soll bekanntlich eine erhebliche Ausdehnung und Weiterentwickelung deS ZwangSerziehungSwesenS durch eine Aenderung deS Gesetzes über die Unter« brtngung verwahrloster Kinder eintreten. Die Vorlage ist fertiggestellt; man hat von ihrer Einbringung beim Landtage vorläufig nur Abstand genommen, weil die laufende Tagung schon so wie so durch andere Ent würfe überlastet war. Oesterr. Ungar. Monarchie. Das ameri. konische Schlachtschiff „Olympia", mit Admiral Dewey und 475 Osficieren und Mannschaften an Bord, kam am Donnerstag früh um 8*/. Uhr im Hafen von Triest an, wo eS sich vor der griechischen KönigSyacht „Amphitrite" vor Anker legte. Nachdem die Haupt begrüßung vorüber war, empfing der Admiral den Korre- sponden der „Neuen freien Presse", dem er sagte: Nicht um seine Gesundheit sei eS ihm zu tbun, sondern um die seiner Osficiere und Mannschaften, die in den Tropen vielfach Fieber bekamen und im UebergangS- klima Triests ihre Gesundheit Herstellen sollen. Der Admiral, über die Friedenskonferenz befragt, äußerte sehr skeptisch seine Zweifel, daß jemals eine Macht sich der Vortheile begeben werde, gut vorbereitet zu sein, nachdem Amerika es bewiesen, wie furchtbar schwer eS sei, in kurzer Frist fertig und siegreich zu sein. Amerika baut jetzt 40 Kriegsschiffe, rüstet eine regelrechte Marine aus und will niemals wieder in d i e Lage kommen, wie bei dem Kriegsausbrüche mit Spanien. Mittags empfing der Admiral den Besuch des amerikanischen Gesandten, dem er mit 14 Kanonenschüssen salutiren ließ. Frankreich. Das Ministerium Waldeck- Rousseau entfaltet eine Thatkraft, die man im Lande nicht mehr gewöhnt war. Nachdem es eine Reihe höherer Osficiere getadelt und disciplinarisch bestraft bat, nachdem eS die Scheinuntersuchung gegen General Pellieux, die kein Ergcbnih liefern konnte, durch eine ergänzende Enquete mit obligater Zeugenvernehmung noch einmal hat beginnen lassen, sucht das Kabinett auch in den anderen Ressorts Ordnung zu schaffen. Exped. «. Redaktion Dresden »Arnstadt kl. Meißner Gasse 4. Die Zeitung erscheint Ttrnftaa, Dantterstai und Sonnabend früh. „Nehmen Sie mir's nicht übel; aber ich dächte, wenn Jemand im Zimmer einer Wittwe ein Bild so liebevoll bekränzt hängen siebt, so gehört nicht viel Scharfsinn dazu, zu errathen, daß eS den verstorbenen Gatten darstelle." Dorothea nickte zustimmend und doch war sie von dieser Erklärung nicht- weniger al» überzeugt. Politische Weltschq-i. Deutsche» Nkeich. Anläßlich deS am Mittwoch in Bremen stattgefundenen Stapellaufs des Kreuzers „Niobe" bei der Aktiengesellschaft „Weser" richtete der prüsidirende Bürgermeister von Bremen, vr. Pauli, folgendes Telegramm an den Kaiser: „Euerer Majestät jüngstes Schiff „Niobe" sendet vom Weserftrom, auf den es zur Freude Bremen- soeben hinabglitt, den ersten Gruß seinem Obersten Kriegsherrn. Bürger meister vr. Pauli." Darauf traf von dem Kaiser folgende Antwort ein: „Hohenzollern. Molde. Es freut mich, daß Ew. Magnifizenz als Vertreter Bremens dem neuen Kreuzer das Geleit gegeben haben, dessen Name mit dem Entwickelungsgange der Marine so eng verbunden ist. Die alte Segelfregatte „Niobe" hat durch Jahrzehnte hindurch den jüngeren Nachwuchs vorgebildet und blickt nun herab auf eine stattliche Reihe bewährter Osficiere, bis in die höchsten Stellen hinauf. Zum Schutze von Schifffahrt und Handel be stimmt, ist der neue Kreuzer „Niobe" ein Träger heimathlichen Grußes, ein Bindeglied für unsere Lands leute, welche ihrer geschäftigen Thältgkeit an allen Meeren der Welt nachgehen. So wie die alte „Niobe" einen Geist gelegt hat in die Schule, für welche sie bestimmt war, so möge die neue „Niobe" den Geist treuer Anhänglichkeit zu Kaiser und Reich auf allen Erdtheilen fördern helfen. Wilhelm 1. U." Aus Anlaß eines vor dem Landgerichte zu Dresden vorgekommenen Falle-, wo ein 13 Jahre altes Mädchen zu Gesängnißstrafe verurtheilt werden mußte, wurde verschiedentlich darüber Klage geführt, daß die Straf. Mündigkeit schon vom 12. Lebensjahre ab beginnt. Ls läßt sich nicht leugnen, daß diese Bestimmung deS Etrasgesetzbuches vielfache Mißstände im Gefolge hat und namentlich die durchaus wünschenswerthe Besserung 54^-8 49-53 45-50 60-63 57-58 54 6245 58-62 53-56 63-65 60-62 5749 31-33 28-31 48-40 48-40 36-38 Bild fiel, sah sie die Bittstellerin vor sich und hörte die seltsam vertraulichen Worte und den vertraulichen Ton, in dem sie gesprochen worden waren. Offenbar war es der Zusatz „wenn er vergnügt war", der sie so eigenthümlich berührt hatte. „Entsinnen Sie sich einer Klientin meine-Manne-, die Schmidt heißt?" konnte sie sich schließlich nicht enthalten, Ziel zu fragen. „Schmidt? — Schmidt? Du lieber Himmel! LS giebt so viele Schmidt, warum sollten wir nicht auch einmal eine Scbmidt gehabt haben? Wann soll eS denn gewesen sein?" „Ich weiß eS nicht. Sie ist in ihren Verhält nissen heruntergekommen und jetzt in Noth." »So — so". Ziel stutzte. „Sie hat Sie wohl angedettelt?" Dorothea beantworüte die Frage nicht. „Sie wissen wohl jetzt, um wen e- sich handelt?" fragte sie, glaubend, daß sie ihm auf die rechte Fährte geholfen hatte. „Ich — nein! Ganz und gar nicht!" wehrte er eifrig ab. „Aber einen guten Rath will ich Ihnen geben, Frau Andree. Lassen Sie sich auf derartige Anknüpfung-Versuche nicht ein. ES ist eine beliebte Manipulation feiner Glück-ritterinnen, sich auf Be ziehungen zu Verstorbenen, die kein Mensch mehr kontroliren kann, zu berufen." „Aber sie kannte meinen Mann, da- Bild meine ich." - „So —* Er betrachtete da- Bild; dann brach er in ein laute- Gelächter auS; eS klang etwa- ge zwungen und lauter, al- e» die Gelegenheit erheischt hätte. Dorothea runzelte die Stirn. Die Sünden der Väter. Roman von Osterloh. sNachdrulk verboten.) (9. Fortsetzung.) „Ls thut mir Nid", wiederholte sie noch einmal znsireut. „Wie sind Sie nur gerade auf mich ge- lmmen?" Die Frau zupfte nachdenklich an den Fransen ihre- SawmetmantelS. „Ich habe den Herrn Recht», onwalt gekannt, recht gut gekannt; — er — er war mein Rechtsbeistand in der früheren guten Zeit." LoS Alles kam langsam und ruckweise hervor. „Dann werden sie auch wissen", antwortete Dorothea ruhig, „daß mein Mann unS bei seinem Tode in recht ungünstigen Verhältnissen zurückgelaffen hat." „Ah, wirklich? Da- bedaure ich." Dabei ließ iie Fremde ihren Blick mit schlecht verhehlter Neugier iv Zimmer uw herschweifen. „Da ist sein Bild", sagte fie plötzlich lebhaft und deutete auf das Oelgemälde. ,E«hr gut getroffen, sehr! So sah er immer auS, So ließ der akademische Rath den Professor am Lyceum zu RheimS, Eyveton, Schatzmeister der Vater- landSliga, für die Dauer eine- Jahre- vom Amte suSpendiren, da er seinen Schülern Streitlehren in der DreyfuS-Angelegenheit vorgetragen habe. — Von den Vertheidigern deS Dreyfus wurde an den Kolonial- Minister ein Brief gerichtet, in welchem fie die Ein verleibung aller zurückgehaltenen Briefe Dreyfus' in die Akten deS Kriegsgerichte- in Renne- verlangen. — Dem „Figaro" zufolge geht da- Gerücht, alle ge. Heimen Aktenstücke würden ausnahmslos dem Kriegsgerichte mitgetheilt und in den Verhandlungen verlesen werden. Die Aktenstücke würden in drei Theile eingetheilt: in solche, welche sich direkt auf Drrysu- beziehen, zweitens in die, welche mit der ersten in Beziehung stehen und dritten- in falsche, bezw. ver dächtige Stücke. Die beiden ersten Gruppen wurden in der Untersuchung deS Kaffationshofes veröffentlicht, die dritte Gruppe hatte der Kassation-Hof für unwürdig gehalten, entgegengenommen und in Erörterung ge zogen zu werden. Sie find Fabrikate von Agenten niedrigster Art, welche an den Generalstab verkauft worden waren, wo fie nach dem Weggange Picquart'S vom November 1896 bis zum Oktober 1897 zusammen- gestellt worden find. — Dem armen QueSnay de Beaurepaire, dem unermüdlichen Dreyfus-Tödter, ist etwas Wunderliches widerfahren. Er hatte eine Vor ladung erhalten, um am 15. Juli als Zeuge vor dem Präsidenten des Kriegsgerichte- in RenneS zu erscheinen, ihr aber nicht Folge geleistet. Wie eS scheint, hielt er die Vorladung, obwohl fie mit den nöthigen Stempeln versehen war, sür einen neuen Streich seiner Gegner und legte fie deSlalb zu den Akten. Nun wird er auch in öffentlicher Sitzung vor dem Kriegsgerichte nicht mehr als Zeuge auftreten können, es sei denn, daß der Präsident desselben, dem er den Fall schriftlich auSeinandersetzte, sein Gesuch bewilligte und ihm eine neue Vorladung zugehen ließe. Dies wird wohl ge schehen, da sonst die Antirevifionisten lautes Geschrei üb-r die Beseitigung dieses „wichtigsten" Zeugen erheben würden. — Der Beginn der Verhandlungen deS Kriegs gerichts in Rennes ist laut telegraphischer Mittheilung nach verschiedenen Verschiebungen nunmehr amtlich auf Freitag, den 11. August, festgesetzt worden. — Die Generale Boisdeffre und Gonse waren am Sonnabend in RenneS, wo sie, wie es heißt, von einem Mitgliede deS Kriegsgerichts empfangen wurden. Rußland. In einem vielbemerkten Artikel liest der Petersburger „Herold" neuerdings der russischen Presse den Text, weil fie übereifrig zu jedem aus wärtigen Ereignisse „die Stirne runzelte" und eS als ein „Attentat auf Rußland" erklärte. Die russische Abonnewent-- PreiS: dierieljührl. M. 1,50. Zu beziehen durch die kaiserlichen Post- onstalien durch kn freier HWerung hrs Haus die Post noch eine Ge bühr von M Ps. Jnseraten- Annahmestellen: Die Arnoldische Buchhandlung, i Invaliden dank, Haasenstein L Vogler, Rudolf Mosse, G. L. Taube « Co. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M., G. Kohl, Sesfelsdorf u. s. w. 10. DaS Weihnachtsfest wurde im Andree'schen Hause stets im Kreise sämmtlicher Pensionäre gefeiert. Ziel war der einzige Gast. Das war seit dem Beginn von Leonhard Andree'- Ehe so gewesen und nach seinem Tode war die Sitte beibehalten worden, weniger weil die gemeinschaftliche Feier irgend Jemandem ein HerzenSbedürfniß gewesen wäre, al» weil beide Theile eS sür rücksichtslos erachtet hätten, etwa- an dieser durch so lange Jahre geheiligten Ge wohnheit zu ändern. Seit Langem war man nicht so vergnügt gewesen wie an diesem Christabend. Eigent lich ohne äußere Veranlassung. Die Pensionäre be standen zur Zeit fast ausschließlich au- älteren Damen, die hier ihre bescheidenen Renten verzehrten. Am meisten trugen Leonhard und Else durch ihr muntere» Wesen zu der frohen Stimmung bei. Ziel hatte dem jungen Mädchen statt der Kleinigkeit, mit dem er all jährlich jede» der Andree',chen Kinder zu bedenken pflegte, einen Türkisenschmuck mitgebracht und sie, die außer ein paar bescheidenen KonfirmationS- geschenken keinen Schmuck besaß, jubelte laut auf. Frau Andree war ganz betroffen von der Größe der Gabe. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Sandmann. Amtsblatt sür die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Wüller in Dresden. Abonnments-Einladung. Bestellungen auf d?e sächsische Dorfzeitung" für die Monate August und September nehmen alle kaiserlichen Postaustalteu und Poftexpedtttouen, sowie auch alle Landbriefträger gegen Vorau», bezahluog von L MarBWgegsm^ Geschäftsstelle der „Sächsischen Dorfzeitung".
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