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Sächsische Dorfzeitung : 01.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189908011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990801
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-08
- Tag1899-08-01
- Monat1899-08
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 01.08.1899
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melde. Noch weiter aber find gewisse Antilopenarten. Sie sollen e- schon bi- zu einer sesten Ehe, zu einer Dauerehe gebracht haben. Etwa- Sehnliche- vermuthet man auch beim Rhinocero». — Der Mensch also ist e- nicht, der die Ehe „erfunden" hat. Und dennock! „Mag man da- Thier dem Menschen noch so nahe bringen: der Mensch triumphirt schließlich doch. Er ist die Blüthe, die Krone, die koneentrirte Kraft — und so auch in der Ehe!" -tachrichte« «ms Dresden a»d -er Provinz. — Nach einer Verfügung de- ReichSpoflamte» sollea vom 1. Oktober ab für den deutschen Verkehr Post- anweisungsformulare mit angehüvgter Postkarte zur E>- piangSb-stätigung au-gegeben werden. Der Verkauf dieser Formulare erfolgt in Mengen von mindesten- fünf Stück zum Preise von fünf Pfennig für je fünf Stück. Die avgehäagte Karte, welche nach der Gebühr für Postkarten zu fraukiren ist, wird dem Adressaten der Postanweisung zur Ausfertigung der Empfangsbestätigung überlassen; die Karte kann auch zu sonstigen Mittheilungen benutzt werden. — Residenztheater. Mit ihrer Ausführung am Sonnabend, die endlich einmal recht gut besucht war, hatte die Theaterleituug nach manchen Mißgriffen einen verhältnißmäßig guten Griff gethan. Sie ließ nemlich den Einaktercyklu» „Die Befreiten" von Otto Erich Hartleben in Scene gehen. Die drei einaktigen Stücke, die diesen Cyklu- bilden, stehen nur äußerlich in losem Zusammenhänge durch den gemeinsamen Obertitel und den ihnen gemeinschaftlichen Leitgedanken der Befreiung auS Verhältnissen, die zur Natur der handelnden Personen nicht oder nicht mehr passen. Der Werth der drei Ein akter fällt vom ersten zum dritten; der erste, betitelt „Der Fremde" ist der relativ beste. Darin wird gezeigt, wie eine Frau sich von ihrem Gatten, einen trockenen Rentner, den fie vor zwölf Jahren aus Dankbarkeit für ihrer Familie erwiesene Wohlthaten geheirathet hat, trennt und mit ihrem Jugendgeliebteu, einem Arzte, den fie während ihrer Ehe bisher nicht wieder gesehen hatte, fortan zu leben beabsichtigt. Noch bedenklicher ist der Inhalt des zweiten Schauspiels „Die sittliche Forderung". Diese besteht darin, daß ein junger Kaufmann nach dem Tode seine- Vater- zur Tochter eine- anderen Handelsherrn kommt, die vor vier Jahren au- dem Aelternhause entfloh, weil fie den Werbungen de- Verstorbenen nicht Folge leisten wollte, da fie mit dem Sohne, der seinem Vater darüber noch nicht Mittheilung gemacht hatte, versprochen war. Sie ist Koncertsängerin geworden und wird nun von dem jungen Kaufmanue, der fie seit vier Jahren nicht gesehen hat, bestürmt, ins Aeltern- Haus zurückzukehren. Dessen weigert fie sich, weil doch der Vater de- Geliebten fie seiner Zeit zu erkaufen gedacht hatte, indem er ihrem Vater, dessen Geschäft vor dem Zusammenbruche stand, wieder aufhalf. Schließlich ist der Jugendgeliebte rasch damit einverstanden, bei ihr zu bleiben und fie hinzunehmen, wie fie ist, wobei er auf sein altes, gute» Geschäft Verzicht leistet und alle Familienrücksichten hintanstellt. Weiß man bei beiden Stücken nicht, ob sich Ehebündniffe entwickeln werden, ja, muß man sogar an nehmen, daß dies nicht geschehen wird, so steht für den dritten Einakter, „Die Lore", von vornherein fest, daß e- sich hier um die vorübergehende Liebelei zwischen einem Studenten und einer sehr wenig einwandSsreien „Dame" dreht. AuS einem sehr nichtigen Grunde, deshalb nemlich, weil dieses Fräulein seit drei Wochen verabsäumt hat, einen abgerissenen Knopf an ihre Taille wieder anzunähen (!), giebt der Student feine Absicht, dem Mädchen eine Wohnung einzurichten, auf und sieht gelassen zu, wie ein Mitstudent, dessen An gebetete sich einem Pastor versprochen hat, mit der Lore anbändelt und fie davouführt. Abgesehen von mancherlei sonstigen Bedenklichkeiten gegen diesen Sachverhalt kann hier nicht einmal mit Bestimmtheit gesagt werden, wer „befreit" ist: der Berzicktleister oder das so rasch zusammen gelaufene Pärchen? — Gespielt wurde in allen drei Stücken recht gut; jede- von ihnen zählt übrigens nur bis zu vier Rollen. Im ersten wußten die Herren Janda (Rentier Rautenberg) und Lewent (Arzt) ihre Rollen ebenso lebens wahr zu gestalten, wie Fräulein Brand hier als Frau Rautenberg und in der „sittlichen Forderung" al- Sängerin Rita vortrefflich war. Herr Siebert war al- Kauf mann Stierwald, wie auch als unbetheiligter Kommilitone Fred in der „Lore" sehr gut auf dem Platze. Dasselbe Lob verdienen Fräulein Blanden in der Rolle der „Lore" und die Herren Witt und Stillfried als deren beide Liebhaber. — Die Staattbahnverwaltung läßt in der Au-gabe von Monats-Stamutkarten und Monats - Neben karten eine Erleichterung eintreten, die in weiten Kreisen Anklang finden wird. Bisher konnten nemlich sülche Karten erst mit Beginn deS Monate-, in dem fie benutzt werden sollten, gelöst werden. Bon jetzt an werden fie jedoch auch schon am letzten Tage eine» Monate- und, wenn dieser ein Sonn- oder Festtag ist, am vorhergehenden Werktage für den folgenden Monat verkauft. Wer eine Monatskarte für den ablaufendev Monat besitzt, hat fie auch künftig nach Beendigung der Giltigkeit zurückzugeben. — Die Eachsenstiftung, unentgeltlicher Arbeitsnachweis für gediente Soldaten, bittet im Hinblicke auf die im Herbste erfolgende Entlassung der Reservisten, ihr den Bedarf au Arbeitskräften so zeitig als möglich anzuzeigen. Geschäftsstellen befinden sich an sämmtlicheu Sitzen der AmtShauptmannschasten und in allen Garnisonen. Al- Adresse genügt : An die Eachsen stiftung. — Je eine öffentliche Bezirk-au-schußsitznng wurde wieder bei beiden königl. Amt-Hauptmann- schäften zu Dre-den am 28. Juli abgehalten und in Altstadt al- 12. iw Jahre vom Amt-Hauptmann Geheimen Regieruug-rath l)r. Schmidt, in Neustadt al- 15 die»- jährige vom Regierung-affessor vr. Böhme in Vertretung de- zur Zeit beurlaubten Amt-Hauptmann- von BurgS- dorff geleitet. Bon den iuSgesamwt 71 Borlagen wurden 32 genehmigt, 22 abgewiefea, 8 noch weiteren Erörterungen Vorbehalten und g unter Ausschluß der Oeffentlichkeit verhandelt. — Zahlreiche KoncesfionSgesuche waren in Schank«, Tanz» und ähnlichen Sachen angebracht, davon mit dem Erfolge der Beachtung von: Wenzel in Losse- baude (früher in Zauckeroda) für die seit ca. 3V Jahren von Gememdevorfiand Hartman» bewirthschastete „Thal- wühle" in HivtergerSdorf zur Ausübung deS realberechtigten SchankbetriebeS; Fleischermeister Mensch in HaivSberg zur vollen Schankwirthschaft in Niederpefterwitz; Stange in Tha randt und Brühl in Leubnitz-Neuostra zum Kleinhandel mit Spirituosen; die GasthofSbefitzer Johst in Unterweißig und Schäfer in Lockwitz (Niederer Gasthof, vormal- Klammt) zu« Beranstalteu regulativwäßiger öffentlicher Tanzmusik neben der realberechtigten vollen Schankwirthschaft, unter derzeitiger Bersagung der von Schäfer noch gewünschten Ge nehmigung zu Singspielen und theatralischen Vorstellungen; Bäckermeister Wolf in Deuben nur zum Kaffeeschank, nicht aber mit zum Ausschank von Wein und Liqueuren; Poppe L Hamann in Dresden zum Hotelbetriebe mit voller Schankwirthschaft in Buchholz und zwar an Stelle deS von diesen Befugnissen wieder zmückgetretenen Bor- befitzerS Bohne, welcher von denselben noch keinen Gebrauch gemacht hatte; von der Wittwe Berthold in Radebeul zum Ausschank von Flaschenbier während der für den 1. bis 16. August im Orte augemeldeten Truppen-Ein quartierung, sowie der verehelichten Dreßler in Dresden zum Bierschanke im Kantinenbetriebe der LelanSky'schen Dampfziegelei in Mickten für die dort beschäftigten 50 Arbeiter während ihrer Arbeitszeit. — Dagegen wurden im Mangel eine- örtlichen Bedürfnisse-, theilS auch mit au- baupolizeilichen Gründen, mit ihren Gesuchen abgewiesen: Rudolph in Niedersedlitz, Haubenreißer in Dresden für Niedersedlitz, Körnig in Reick (wiederholt), die verehel. Donath in Potschappel, Hürrig in Mockritz, Kirch- georg in Löbtau (wiederholt), Brömser in Cotta, Klengel in Dresden für Kaditz und Kietzer in Loschwitz, die Wittwe Beck in Stetzsch, Mildner in Laubegast, Große in Naun dorf, Gastwirth Schulze in Wachwitz, Besitzer deS „Wach- berge-", die Gastwirthe Frenzel und Schmidt in Rabeuau, sowie Großmann in Wachau, Silbermann in Potschappel und Melzer in Bannewitz. Auch fand (feiten- des Neu städter Kollegiums) der allgemeine Handel mit Jungbier im Umherziehen keine Befürwortung. — Weiter wurden folgende Vorlagen, theil- vorbehältlich der noch dazu erforder lichen ministeriellen Bestätigung genehmigt: eine Flur grenzveränderung zwischen Gemeinde Cotta und Wölfnitz zu Bauregulirungen; die Uebernahme einer bleibenden Verbindlichkeit seitens der Gemeinde Cotta in Ver- waltung-sachen; das revidirte Regulativ der Gemeinde Löbtau über die bei örtlichen Besitzwechseln zu ent richtenden Abgaben; da- Penfionsstatut für die berufs mäßigen Beamten der Gemeinde Dölzschen; ein Nachtrag zum Hundesteuer-Regulative der Gemeinde Cossebaude und ein solcher zum Biersteuer-Regulotive der Gemeinde Ober- Hermsdorf; die Bildung eine- Verbandes der Gemeinden Bannewitz und Lutschütz zu ihrer gemeinsamen Versorgung mit Wasser, sowie deren Wasserwerks-Statut; da- Bier steuer-Regulativ der Gemeinde Mickten, in welche- die Bestimmungen de- gleichen Regulativ- der Gemeinde Klotzsche ausgenommen find; die Uebertragung der Zwangs- vollstreckungSbefugniß in Verwaltung-fachen an den Ke- meindevorstand von Loschwitz; die Unterbringung der Bertha Gebler au- Kleinzschachwitz im Bezirks-Siechen- hause zu Leuben zum Tagepflegesatze von 2 M.; ein Nachtrag zur Lokalbauordnung der Gemeinde Kötzschen- broda, welcher die Bebauung der oberen Orttflur nach Lindenau zu behandelt und statt deS sonst allgemeiner üblichen dritten Theile- der Gesammtfläche eine- Grund stücke- nur drei Zehntel derselben zu Bauzwecken zuläßt; die OrtSbauordnung der Gemeinde Radebeul, nach welcher die Gesammtflur in drei Bau-Zonen (die alte Dorflage, die nördliche und die südliche Fläche von der Meißner Chaussee auS) eingetheilt, überall aber die offene Bauweise, zum Theil mit Doppelhäusern gemischt, angeorduet und zu Fabrikanlagen ein besonderer Flurtheil bestimmt ist; der Bauplan mit Bauordnung der Gemeinde Weißer Hirsch, obgleich letzterer dem ministeriellen Normalbaustalute nicht entspricht; ferner eine von der sächsischen Gußstahlfabrik in Döhlen beabsichtigte bauliche Erweiterung ihrer Dolo mitbrennerei unter den sachverständigerseits gestellten Be dingungen, sowie die Dismembration des mit den Folien 22 für Deuben, S1 für Bannewitz, 40 für Rähnitz, 52 für Schullwitz, 46 für Reichenberg, 20 uud 61 für Radebeul bezeichneten bisher landwirthschaftlichen Areals zu Bauzwecken, theil- unter Dispensation wegen Ueber- schreitu» g des gesetzlich nur zulässigen Dritttheil- der Gesammtfläche, während zwei weitere DiSmembrationS- Anbringeu für die Wahnsdorfer Grundstücke Fol. 14 und 67 nochmals geprüft werden sollen, die Errichtung einer Verbands-Sparkasse seitens der Gemeinden Stetzsch, Kemnitz und GohliS aber überhaupt nicht genehmigt wurde. — Im Uebrigen wurde noch ein KoncesfionSgesuch der verehel. Pollack in Löbtau zum Betriebe eine- DienstcermittelungS- Bureau» daselbst unter den behördlicherseits zu stellenden Bedingungen genehmigt, der von Guido Träber in Löbtau angemeldete Gewerbebetrieb eine- Ein- und Verkaufs geschäfte» von alten Metallen demselben aber versagt. — Schließlich wurde (altstädterseitS) eine Petrntin au» Leute witz, Hulda verehel. Veit, mit ihrem wiederholten Kon- cesfion-gesuche in Bestätigung eine» früheren Beschlusses übermal» abgewiesen. — Nach dem Monatsberichte de- städtischen statistischen Amte- hatten am Schluffe deS Monats Juni 507 Ziehmütter 577 Ziehkinder, darunter 511 unehelicher Geburt, unter a menamtlicher Kontrolle in Pflege. — Die Zahl der^ Schulkinder betrug Ende deS Monats m den evangelishen Bürgerschulen 8038, in den evangelische» BezirkSschulea 32,283, in den katholischen Bürgerschulen srg und in den katholischen BezirkSschulen 2568, in allen Bürger- und BezirkSschulen zusammen also 43,118. — von der AuffichtSmannschaft der städtischen Wohlfahrts polizei wurden 752 Anzeigen erstattet. Die Zahl der vorgeprüsteu Proben bei deu Milchprüfungen betrug 1008. Davon wurden 44 dem chemischen UntersuchungSawte al» verdächtig eingeliefert und 33 bei der Untersuchung be- austaudet. Bon den 24,119 im Schlacht- und Webhose und den zugelaffenen Privat - Schlachtstätten geschlachtet untersuchten Thieren wurden 22,602 ohne Beanstandung, für bankwürdig befunden. — Im Zoologischen Garten zeigen die gegen- wärtig hier weilenden Aschanti» ihre heimathlichen Ge bräuche, einige Tänze und Spiele und ist da» afrikanische Dorf mit seinen 73 schwarzen Bewohnern von früh bi» zur eintretenden Dunkelheit zu durchwandern, wobei Schule, Küche und Handwerk u. s w. den Besuchern sich in ihrer vollen Originalität erweisen. Die Fremdlinge lieben e» sehr, sich mit dem wißbegierigen Publikum zu unterhalte». — Sächsisch-böhmische Dampfschifffahrt: Während der Dauer der Vogelwiese, vom 30. Juli bi» 6. August, kommen die Koncertfahrten ab Dresden nach Heidenau und zurück in Wegfall, dagegen finden die Zschachwrtzer Fahrten (Mittwoch und Sonnabend) auch während dieser Zeit statt. — Au« dem Gericht»saale. Berurtheilt wurdenr 1) der mehrfach vorbestrafte Fabrikarbeiter Karl Ernst Hennig wegen Diebstahl» einer Taschenuhr und eine« Geldbeutel» mit 17 M. Inhalt zu 1 Jahre 3 Monate» Zuchthaus, 5 Jahren Ehrenrechtsverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht; 2) der gleichfalls vielfach vorbestrafte^ 52 Jahre alte Zeugarbeiter Christian Reinhard Deubel au» Oberlichtenau wegen in Lausa auSgeführten Diebstahl» eines Hunde» zu 1 Jahre Zuchthaus, 5 Jahren Ehren« rechtSverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht; 3) der 21 Jahre alte, vorbestrafte Arbeiter Wilhelm Hermann Heinrich Kriebel wegen Urkundenfälschung, Unterschlagung und Diebstahl« zu 1 Jahre 4 Monaten Gefängniß; 4) der mehrfach vorbestrafte Arbeiter Georg Richard Kirbach wegen mehrerer Fälle von Betrug, die er zum Nachtheile seiner LogiSwirthe, zumeist armer Frauen, be gangen hatte und einiger Betrug-Versuche zu 2 Jahren Gefängniß und 5 Jahren EhrenrechtSverlust. — Aus dem Polizeiberichte. An der Militär, hauptwache stürzte am Mittwoch Nachmittag ein 17 Jahre alter HauSbursche mit einem von ihm gerittenen Pferde und wurde am Fuße verletzt. — Auf einem Neubaue in der Trachenberger Straß- ist am Montag der vorigen Boche ein 26 Jahre alter Klewpnergehilfe auf einer Holztreppe ge stürzt und hat sich am Kopfe verletzt. — Von dem Führer einer Droschke 1. Klaffe, Führich, wurde eine auf eine» höheren Betrag lautende Banknote unter der Anzeige an die Polizeldirektion abgeliefert, daß er fie am Mittwoch Abend von einem unbekannten Fahrgaste an Stelle eine- Fünfmarkscheines erhalten habe. — Die Bewohner de» hiesigen Schweizerviertels waren in letzter Zeit dadurch einigermaaßen beunruhigt worden, daß daselbst Einbrüche versucht worden sein sollten. Wie die Polizeidirektivn nunmehr festgestellt hat, entbehren die Gerüchte jeder Be gründung. Sie find von dem Leubnitzer Straße 18 bei Schweighofer bisher in Stellung gewesenen 23 jährige» Diener Walz au« unlauteren Gründen ausgesprengt worden. — AuS Anlaß der Vogelwiese werden in den Straßen hiesiger Stadt werthlose ReNamemünzen mit der Aufschrift: „Fest Wirth Lang aus Nürnberg" und ,1899 Vogelwiese Dresden, Lang mit seinen OKerlandlern" um hergestreut und in größeren Mengen vertheilt. Da diese Reklamemünzen den 20 Markstücken sehr ähneln und leicht an Stelle solcher in Zahlung genommen werden können, wird hiermit auf dieselben aufmerksam gemacht. — Löbtau, 29. Juli. In die Reihe unserer Ge meindebeamten hat infolge der TyphuS-Tpidemie der Tod eine recht fühlbare Lücke geriffm. Kurz hintereinander ver stärken am Donnerstag und Freitag zwei allgemein beliebte und geachtete junge Beamte, nemlich der Sportelkasfirer Funke und der Gteuerexpedient Schreiter. Besonder- tragisch gestaltete sich da» Geschick des in Meerane im Aelternhause verstorbenen Herrn Funke. Der bedauern-- werthe, erst 28 Jahre alte Mann hat vor 14 Tage» seine Braut daselbst begraben und jedenfalls trug dieser Schicksalsschlag dazu bei, ihn dem Rande deS Grabe- näher zu bringen. Der gestern verstorbene Herr Schreiter war einer der ersten TyphuSkranken und erst 21 Jahre alt: — Wie wir von durchaus glaubwürdiger Seite erfahre», sind die Abraumhaufen bei der städtischen Kavillerei Dresden entfernt und an deren Stelle sollen daselbst Strauch- und Baumgruppen angepflanzt werden. Eine Abnahme der Krankheit hat noch mcht stattgefunden, »ach ärztlicher Aussage ist erst in 8 Tagen eine Vermindern»- zu erwarten. Zur Zeit sind 216 Kranke im Orte. („Pirn. Anz.") — Krippen, 28. Juli. Gestern fiel die 10 jährige Tochter einer hier zur Sommerfrische weilenden Familie beim Spielen auf einem Floß in die Elbe. Der uvweit davon stehende 12 jährige Sohn eine- hiesigen Fischer- meister-, Max Otto Hentzschel mit Namen, sprang sofort beherzt in den Strom, holte da- unter da- Floß geratene Mädchen wieder hervor und brachte dasselbe schwimmend an- Ufer. ES ist dies gewiß «iue für einen 12 jährige» Jungen rühmliche und brave That, die volle Aner kennung verdient. — .Baselitz bei Priestewitz. Als eine der größlea Schäfereien der hiesigen Gegend mit recht günstigen wirth- schaftlichen Erfolgen dürfte diejenige unsere», einen »»» (Kartsetzunz i» der erste» «ettage.» L»ei Beilage».
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