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Sächsische Dorfzeitung : 03.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189908033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990803
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-08
- Tag1899-08-03
- Monat1899-08
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 03.08.1899
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üMlhk VarßeitW 61. Jahrgang Donnerstag, dm 3. August 1899 Inserate werden btS Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: diel spalt, geile 15 Pf. Unter Eingesandt: 30 Pf. Lin unterhaltendes Blatt für den Binger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müller in Dresden. — Jnferaten- An»ahmestelle«: Jnvalidendank, Haasenstein L Bögler, Rudolf Mosse, G. L. Taube L Co. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M., G. Kohl, Kesselsdorf, Hugo Müchler, Köpschenbroda u. s. w. EMtd u. Redaktion -nsvtu» Neustadt kl. Misner Gasse 4. »e Zeitung erscheint rteuftag, Gaanrrstag und eminabcnA früh- Ubannement«- Preis: Bateljährl. M. 1,50. Zu beziehen durch W kaiserlichen Post» «stallen und durch unsere Boten. -ei freier Lieferung Ut HauS erhebt die ßost noch eine Ge bühr von 25 Pf. Politische Weltschau. Deutsches Reich. Der Kaiser ist von seiner RordlandSreise heimgekehrt und an Bord der „Hohen- Zollern- am Dienstag um 12 Uhr mittag- im Kieler Hasen eingetroffen. Da- in See befindliche Geschwader, sie Strandbatterie von FriedrichSort und sämmtliche im Hafen liegenden Schiffe, darunter auch da- dänische Panzerschiff „Iver Hvttfeld", gaben beim Einlaufen -er „Hohenzollern" Salutschüsse ab. Urber die Betheiligung Deutschlands an der Friedenskonferenz und über seinen Einfluh auf dnen Verhandlungen läßt sich die „Köln.Ztg." folgender» maahen vernehmen: Deutschland hat auf der Konferenz nicht nur eine ehrenvolle, sondern selbst eine hervor ragende, in mancher Hinficht tonangebende Rolle ge spielt, ein Urtheil, dem nicht nationale Voreingenommen, heil, sondern offene Aeußerungen von Vertretern anderer Etaaten zu Grunde liegen. Der Oberst Groß von Kchwarzhof war durch die Rede, mit der er der Ab rüstungsfrage das Lebenslicht auSgeblasen hatte und die auf alle Anwesenden einen überwältigenden Eindruck gemacht haben muß, eine der hervorragendsten Persönlich leiten der Konferenz geworden. Dasselbe darf auch den Prof. vr. Zorn gesagt werden. Hatte ihn schon seine kurze kraftvolle Rede, in der er den obligatorischen Charakter eines internationalen Schiedsgerichtshofes für Deutschland mit aller Entschiedenheit ablehnte, in dm Vordergrund gerückt, so feierte er durch seine am 20. Juli gehaltene Rede einen großartigen Triumph. Leim als ein serbische- Mitglied, der Professor Welcko» vitsch, ihn fragte, weshalb denn Deutschland da- obligatorische Schiedsgericht abgelehnt habe, erhob sich Prof. vr. Zorn und setzte in einer improvifirten Rede seinen Standpunkt noch einmal auseinander, betonte aber dabei mit dem größten Nachdruck, daß die deutsche Regierung ebenso wie alle anderen alle zur Erhaltung de- Friedens dienenden Bestrebungen thatkräflig und sreudig unterstützen werde. Ein ungeheuerer Beifalls sturm lohnte den Redner und der Vorsitzende Bourgeois sprach ihm mit feurigen Worten den Dank und die Bewunderung der Anwesenden aus. Die anderen deutschen Vertreter hatten weniger Gelegenheit, in den Vordergrund zu treten, dafür haben sie aber in den einzelnen Kommissionen, denen sie zugetheilt worden ivaren, um so eifriger und verdienstvoller gearbeitet. Denn eine Sinecure war für sie die Mitgliedschaft der Konferenz keineswegs; neben den ihnen zugewiesenen Arbeiten hatten sie noch Tag für Tag der Regierung Bericht zu erstatten, was bet der tropischen Hitze, die während der letzten Wochen in der Residenz herrschte, nicht wenig besagen will. Gewerbeordnung, mit?er A A"kle^ labt ist reaelt in das Gesindemaklerwesen in zweck» neuer W-»-. »der den ländlichen S,d-U«. n-ichw-i- au! gemeinnützig,r S-undl°g- ,u org-niftr-n, kann niM Sache de» Staal,i sein ; hier ISnnlen indiffrn dU «r » und Siädl- mit Hilse der LandwirthschaslS. kamm"n und »7-ll-icht auch mit Hilse der Provinzen di- ersordnlichen Einrichtungen tre^ U-b-r di- künftig- Form d°r Handw-rk-r. v-ilr-tuna «n uns-rem «Snigr-ich- Sachsen läßt sich di. „Köln. 3>g ", wi- solgt, b-rlchl-N! Di- Errichtung s,Ibkständig-r Hand«-,k-rk-mm-rn steht >n Sachsen voilünfiz nicht ,u erwar-n, vielmehr geben di-«bstcht-n dahin, dl- Handw-,k-rv-rlr-,ung m die j-tzt b-stch-nd-n Hand-IS- und G-w.-b-lamm-.n In d-r Weis- -inzuglt-d-rn, dab dt-s- künftig in dr-, Ah. Ih-ttung-n ,-rl-gt «--den. statt wie biiher «n zwei, nemltch in -tn- I. »btheilung al« V-rirüung d-« Hand-lS und d-r Industrie, -in- 2. «bth-rlung al« Vertretung in der Hauptsache des Kleinhandels und des Kleingewerbes und eine 3. Abthetlung als Ver tretung des Handwerks. Diese Abtheilungen werden einander vollständig gleichgestellt und erhalten sowohl für ihre Gesammiheit, als auch für ihre einzelnen Abtheclungen da- Recht der juristischen Person. Eine gemeinsame Arbeit der Kammern, so urtheilt man, kommt allen drei Abtheilungen zu Gute. Eine solche Gesammlkammer steht auf einem höheren Standpunkte und hat einen größeren Gesichtskreis als die Einzel vertretung der verschiedenen Gewerbe. Das Handwerk und das Kleingewerbe nimmt auf diese Weise an den Angelegenheiten der Großindustrie Theil, was für sie eine werthvolle Anregung bildet; anderseits le'nt auch das Großgewerbe auf diese Weise die Verhältnisse dcS Handwerks und Kleingewerbes besser verstehen. Wichtig ist auch, daß eine gemeinschaftliche Kammer über größere Mittel verfügt und den finanziell schwächer gestellten Handwerkern ihre Aufgabe erleichtern kann, wie sie auch durch Anstellung eines größeren und wissenschaftlich tüchtigen Personals bessere Leistungen erreicht. Die Selbstständigkeit der einzelnen Abtheilungen kann dabei vollständig gewahrt bleiben." Die Löhne der Arbeiter haben sich, wie au» den dem ReichSverficherungsamte vorliegenden und von ibm der Sichtung und Bearbeitung unterworfenen RcchnungSergebniffen der BerufSgenoffenschaften für das Jahr 1898 hervorgeht, gegen das Vorjahr (1897) wieder stark gehoben. Zwar ist es sicher, daß diese RechnungSergebniffe der BerufSgenoffenschaften kein genauer Bild der Lohnverhältnisse geben. In ihnen Von der Thütigkeit der AnsiedelungSkom- misston für die deutschen Ostprovinzen ist Folgende- mitzutheilen: Bi- jetzt sind inSgesammt 91 Güter fertig besiedelt, während auf 10 größeren Besitzungen nur noch 32 Stellen zu begeben find und 46 Güter mit etwa 1000 Stellen zur Zeit zur Besiedelung auS- liegen, andere Güter aber demnächst, zur Austbeilung gelangen sollen. Die Brennereien und Molkereien, welche sich auf den angekauften Gütern befinden, gehen als genossenschaftliche Unternehmungen unentgeltlich auf die Ansiedler über. Wo eS die Verhältnisse al- nothwendig erscheinen lassen, werden Schulen und Kirchen oder Betsäle errichtet. Die Kolonisten sind denn auch durchweg zufrieden und die von ihnen nach der alten Heimalh gehenden Schilderungen ziehen j Verwandte und Bekannte als Käufer hierher. In letzter Zett hat die Kommission folgende Besitzungen erworben: Gostkowo (Kreis Thorn) mit 2732 Morgen, Rombschin (Kreis Wongrowitz) mit 10,156 Morgen, Kozlowo (Kreis Mogilno) mit 308 Morgen, Plonchow (Kreis Kulm) mit 1500 Morgen, Jockisch-Vorwerk (Kreis Meseritz) mit 456 Morgen, Lichtenthal (Kreis Marienwerder) mit 1600 Morgen und Karsewo (Kreis Witkowo) mit 2000 Morgen. Die im vollen Gange befindliche Erntearbeit wird wiederum, wie leider schon seit einer Reihe von Jahren, fast allenthalben im Deutschen Reiche von bittersten Klagen über die Leutenoth begleitet. Dazu macht die „Nationallib. Korresp." die beachtens, werthe Bemerkung: „Was am bedauerlichsten erscheint, ist die leidige Thatsache, daß in diesem Falle die Noth lage dcS Arbeitgebers auch noch durch Vermittler in jeder irgend straffreien Art und Weise ausgebeutet wird. Um den schlesischen Bahnhof in Berlin herum ist ein Agententhum anzutreffen, das für die Nach weisung einer Hand voll Leute Vermittelungsgebühren sich bezahlen läßt, die mindesten- zu der Leistung dcs Vermittlers in gar keinem Verhältniß stehen. Namentlich dann nicht, wenn man die Leute sich genau betrachtet, die ein solcher Vermittler den großen Gütern im weiteren Umkreis von Berlin zuführt. Im Osten ziehen die Arbeitskräfte ab, um in die großen Städte oder doch nach Möglichkeit in die Nähe derselben zu gelangen. Dort im Osten erleiden deshalb die Erntearbeiten vielfach einen Aufschub, der dem Besitzer zu schwerem Schaden gereicht. Wo aber die Landflüchtigen deS Ostens wieder Arbeit nehmen, sieht zunächst der gewerbs mäßige Arbeitsvermittler im Wege und der Arbeitgeber ist nicht im Stande, diese Arbeitskräfte »u erreichen, ohne daß er vorher seine Wirthschafts^ und Produktions kosten erheb ich belastet hat. Und je größer die Noth an Leuten, desto größer die ProvifionSgebühr für jeden Keuilteton. Die Sünden der Väter. Roman von Osterlob. (Nachdruck verboten.) (14. Fortsetzung.) „Wir waren im Unrecht, Else", begann Frau dnoihea von Neuem, ihre tiefe, weiche Stimme zu nrem Flüstern dampfend. „Wir müssen unsern Männern vertrauen. Vielleicht sagt Dir Konrad später einmal »»gefragt, was Du wissen willst. Aber dringe nicht m ihn. Wenn eS fremde Geheimnisse sind, muß er sie bewahren. Verzeihe mir, Konrad." Dabei reichte sie ihrem Schwiegersöhne die Hand, bie er ehrfurchtsvoll küßte. Die Beiden hatten einander verstanden. Else begriff nicht, wa- hier vorgegangen war. Aber d>e Worte der Mutter hatten auf ihr kindisch- trotzige- Herz einen tiefen Eindruck gemacht und sie beugte sich still dem fremden Willen. Nicht so Martha. Zunächst freilich schwieg auch sie. Als sie aber wieder zu Hause waren, meinte sie « ihrer harten Welse: „Wenn ich mich verheirothet hätte, so würde ich gegenseitige Offenheit al- erste HauSregrl eingesetzt haben." „Gewiß — da- ist richtig —" erwuderte Frau Drdree zögernd. „Aber e- giedt Dinge —" „Die soll eS eben nicht geben", entgegnete Martha Keng. „Papa hatte gew^ß nie ein Geheimniß vor Dir?" Frau Andree senkte den Blick. „Nein, wohl nicht", antwortete sie unsicher. „Jedenfalls habe ich ihn nie nach Dingen gefragt, über die er nicht aus freien Stücken mit mir sprach." 14. Frau Schmidt, nicht» ahnend von dem Sturme, den ihr Erscheinen entfacht hatte, war inzwischen lang samen Schrittes ihrer Wohnung zugegangen. Häufig nöthigten sie böse Hustenanfälle stehen zu bleiben, be sonder- wenn der Wind einmal scharf um die Ecken blie- und ihr den Straßenstaub in- Gesicht wehte. Auch schien sie kein Verlangen zu fühlen, schnell nach Hause zu kommen; im Gegentheil, je mehr sie sich ihrer Wohnung näherte, um so zögernder wurden ihre Schritte, fast als fürchte sie sich vor der Heimkehr. „ES war nicht- zu machen", murmelte sie vor sich hin, „wirklich nicht- zu machen!" Sie blieb vor einem Schaufenster stehen, ohne die ausgestellten Gegenstände eine- Blickes zu wür digen und zupfte nervös an den Spitzen ihre- Um hange-. „Wenn ich ihm willfahre, so giebt'S einen Skan dal, aber Geld nicht — gewiß nieLt! Da kenne ich ihn zu gut. Er wäre auch ein Thor!" Dann mit einem tiefen Seufzer: „Ach Gott, ach Gott! ich bin so müde!" Sie hatte jetzt die Straße, in der sie wohnte, er reicht. Zwischen einem Branntweinschanke und einem Garntaden befindet sich ein Blumenverkauf. „Blumen» Halle" lautet der stolze Titel, der in großen Buchstaben auf dem Schilde zu lesen ist. In dem schmalen Schaufenster stehen ein paar Töpfe mit billigem Sommerflor, Flox, Aftern, Monats rosen. Gläser mit abgeschnittenen Blumen und ein auf Draht gebundener halbwelker Strauß. ES ist jetzt die günstigste Jahreszeit; im Winter sieht e- noch weit kümmerlicher auS. Die Blumenhalle selbst ist ein kleine- viereckiges Ge mach; quer vor der Rückwand der Ladentisch; hinter demselben eine Thür, die nach einem dem Hofe zu ge legenen Wohnraume führt. In der Thür de» Ladens, die Hände in den Hosentaschen, steht ein Mann, eine große, kräftige Ge stalt mit stark geröthetem Gesicht, einer kolbigen Na - und aufgeworfenen Lippen. Im Mundwinkel hängt ihm eine Cigarre. Von Zeit zu Zeit nimmt er sie auS dem Munde, spuckt au», beugt den Oberkörper vor und schaut spähend die Straße hinunter. Endlich kommt die E:- wartete. „Nun?" ruft er ihr schon von Weitem entgegen. Frau Schmidt schüttelt mit dem Kopfe. „Nicht»!" „Da soll doch gleich ein heilige- Kreuzdonner- wctter—!" fluchte er. „WaS fällt denn dem Kerl ein?, -Ich sagte Dir ja gleich", wandte sie schüchtern ein, „e- ist noch nicht die Z it. Zum gewohnten Termin darf ich wiederkommen." „Darfst Du?" höhnte der Mann. .3*", antwortete die Frau ernst, indem fie sich an ihm vorbeidrängte, um tu den Laden zu gelangen. .Und wir mast,n ihm d-str dankbar stw. Er ist die r-m- GntmAH,daß n «war str uni Ihn,.-
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