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Sächsische Dorfzeitung : 19.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189908197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990819
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-08
- Tag1899-08-19
- Monat1899-08
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 19.08.1899
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ächsische DorßeiluH a»l» l7j Sonnabend, dm 19. August 1899 61. Jahrgang eißer ««l» er Keuilteton. der. Rang« unter- iißweg. eher. I»eN, Zieher, >en i. d. Kaitzer t20j ML melde- ver. mich ter Nähe 900 ein ier und Lohn ge- ein Aut >uch muß anle-en. bschristen geb. :buchs >e mit «selbst 1 ans erden. » be- inzu- Wege sfevt- t bi» lsj Iuferate werden bi» Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: die 1 spalt. Zeile 15 Pf. Unter Eingesandt: 30 Pf. KT zu verk. tiedgm. t », Syss' l21s „Nein, nein*, erwiederte Leonhard. »Man folgt mich nicht. Und bei Ihnen würde man sicherlich nicht suchen. Aber ich gehe schon —* chped. «. Redaktion -rr»dc» - Neufta»» L Meißner Gass« 4. Die Zeitung erscheint Dienstag, Dannerstag und L»unadeud früh. Korrektheit ist'» vorbei — wenn Liner einen Menschen umgebracht hat." .Umgebracht?* wiederholte Dievevow entsetzt. .Ja, umgebrachtl* rief Leonhard, mit grausamer Deutlichkeit jede Silbe betonend. .Schreien Sie doch nicht so*, herrschte ihn Dieve. now an. Hatte er nicht ein Geräusch im Borzimmer gehört? U»»nue«ent»- Preis: Mtttljährl. M. 1^0. Zu beziehen durch Ne kaiserlichen Post- «stalten und durch unsere Boten. -ei freier Lieferung tu» Haus erhebt die Post noch eine Ge bühr von 25 Pf. Jnseraten- Annahmeftellen: Jnvaltdendank, Haasenstein L Vogler, Rudolf Mosse, G. L. Daube L Co. ttr Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M., G. Kohl, KesselSdorf, Hugo Müchler, Kötzschenbroda u. s. w. »Ich möchte doch erst —* »Mein Gott! eS gab Streit — er hatte e» lange darauf angelegt — ich habe ja sonst gelernt mich zu beherrschen, — aber wenn sie einem daS Heiligste besudeln! — AuS Barmherzigkeit fragen Sie nicht weiter — geben Sie mir einen Mantel — irgend etwa- — * Wirr, zusammenhanglos hatte Leonhard die Sätze hervorgestoßen; Dievenow antwortete nicht gleich, daun langsam mit der kühlen Ruhe, die ihm stets ein Ueber- gewicht über lebhaftere, erregte Naturen sicherte: .Sie sind in einem Zustande, junger Freund, in dem ich Sie nicht sich selbst Überlasten kann. Ich verstehe Sie gar nicht vollständig, aber ich glaube annehmen zu dürfen, daß Sie eine Schlägerei oder dergleichen ge habt haben und daß Sie, den ich hier in des König- Rock vor mir sehe, zu desertiren beabsichtigen. Dazu kann ich in meiner Stellung als Reserveleutnant un möglich die Hand bieten. Ganz abgesehen hiervon, scheint mir dieser Schritt so verhängnißvoll, daß ich Ihnen nicht dringend genug von einer so folgenschweren Uebereilung abrathen kann!* Leonhard schlug ungeduldig mit dem Absätze seine- derben Soldatenstiefels auf den Fußboden. Dievenow'S Gelastenheit, weit entfernt, ihn zur Vernunft zu bringen, reizte ihn nur noch mehr. .Ja, ja! Eie haben gut reden. WaS soll denn au- m»r werden — Sie wissen ja nicht —* Dievenow unterbrach ihn. »WaS auch geschehen sei, stellen Sie sich Ihre« Vorgesetzten; das ist der einzig korrekte Weg!* Leonhard lachte Hönisch auf. Korrekt! .Mit der wagte nicht mehr, um Hilfe zu bitten. .Wenn ich Ihnen als Deserteur zur Flucht helfen wollte, würde ich mich zu Ihrem Mitschuldigen Die Tünde« der BSter. Roman von Osterloh. fNachdruck verboten.) (21. Fortsetzung.) Hellmuth Dievenow saß an seinem Schreibtische, »die Lektüre eine- wissenschaftlichen Werkes vertieft, tr blickte unwillig auf, als unangemeldet eia Besuch i» sü« Zimmer trat. ,VaS wünschen —* begann er in seiner ge- aesseneii Weise; aber er unterbrach sich sofort, da er de» Besucher, der inzwischen in da- Bereich de- Lawpen- lichtt getreten war, erkannte. »Wie sehen Sie auS, Leonhardi* Die Haare hingen ihm in feuchten Strähnen in- Geficht, d,e dunklen Augen leuchteten unheimlich. Er Gute den Mund — uozusammenhängende Laute, uvn stündliche Silben. .Was ist Ihnen denn?* fragte Dievenow befremdet. .En wüsten mir helfen*, brachte er endlich »thsam hervor. Ec war an den Schreibtisch ge treten und sich mit der Hand an der Kante desselben ftsthaltevd, sank er auf einen daneben stehende» Stuhl. .Sagen Sie doch zunächst, wa- geschehen ist?* Leonhard fühlte die kalten blauen Augen prüfend uf sich ruhen. Er raffte sich auf. «Ich muß fort — gleich. — Geben Sie mir einen K°iug, einen Mantel — au- Liebe zu Martha. Sie e» Ihnen danken.* machen und —* »In meiner Stellung al- Reserveoffizier*, fuhr Leonhard mit grimmigem Hohne fort und erhob sich. Dievenow legte seine Hand auf die Schulter de- jungen Mannes. .Nehmen Sie Vernunft an; erzählen Eie mir den H ^,^o»u? E- ist auch nicht viel zu erzählen. Wir waren zusammen auf Wache. Dieser Mensch hatte mich schon mit Sticheleien gequält bi- auf- Blut. So arg wie heute hatte er eS noch nie getrieben. Immer griff er meinen Vater an. Warum, weiß ich nicht. Er hat ihn gar nicht gekannt. Da- konnte ich nicht auf mir sitzen lasten. Und heute! Ich sollte nicht stolz jein, sagte er, er sei — e» will mir nicht über die Lippen — er sei mein Bruder! Da wars ich ihn nieder, de» infamen Lügner!* »Und — Sie sind sicher, daß er gelogen Recht und die Macht vor, die Gesetze der Regierung von Samoa zu ändern oder aufzuheben. Die Mit glieder de- gesetzgebenden Rache- bilden auch einen au-führenden Rath. Eine Versammlung der Ein geborenen wird au- den Gouverneuren der verschiedenen Jnselbezirke gebildet. Sie wird vom Oberrichter oder einem anderen, vom Verwalter bezeichneten weißen Beamten geleitet, der jedoch kein Stimmrecht, sondern lediglich die Aufgabe hat, die geschäftsmäßige Ab wickelung der Geschäfte der Versammlung zu ordnen. Der Beschlußfassung der Eingeborenen-Versammlung unterliegen die Einrichtungen der Bezirksregierungen mit Einschluß der Eingeborenen-Gerichtshöfe und alle Fragen, die nur die Eingeborenen betreffen. Der Verwalter und der gesetzgebende Rath aber können die Beschlüsse nach ihrem Ermessen gutheißen, mißbilligen oder zurücksenden. Ein Rechtskundiger »von reiferen Jahren, der in gutem Rufe in Bezug auf Ehre, Un parteilichkeit und Gerechtigkeit" stehen soll, wird gegen ein JahreSgehalt von 5000 Dollar die Funktionen eine- Oberrichters auSübea. — Die »Deutsche Tage-ztg." bemerkt zu den Beschlüssen der Eamoakommisfion: »Für un- find diese Vorschläge unannehmbar. Wir würden eS vorzieheu, lieber offen auf Samoa zu ver zichten, al- — was die unausbleibliche Wirkung der vorgeschlagenen Neuordnung wäre — un» unauffällig au- allen Acmtern durch die Engländer und Amerikaner hinauswerfen zu lassen. Der deutsche Kommissar ist zu unserem Erstaunen freilich anderer Meinung ge wesen. Doch jetzt hat die deutsche Regierung selbst zu entscheiden. ES erscheint uns ganz undenkbar, daß sie diesen Vorschlägen zustimmen könnte." Oester». Ungar. Monarchie. In den von Deutschen bewohnten Theilen RordböhmenS werden die Kundgebungen gegen die Regierung, den Paragraphen 14 und die Zuckersteuer trotz der angedrohten Gewallmaaß- regeln fortgesetzt. In Arnau sand am Dienstag auf dem Ringplatze eine große Demonstration statt, weil die politische Behörde alle nach Arnau und Umgebung einberufenen Volksversammlungen, in welchen Kund gebungen gegen den Paragraphen 14 beschlossen werden sollten, verbot. Tausende von Menschen sammelten sich und sormirten einen Zug, an dessen Spitze Kinder Zuckerhüte mit aufgemalten Paragraphen 14 trugen und durchzogen singend die Stadt. Sechs Gendarmen, von Beamten geführt, verstellten dem Zuge den Weg, nahmen den Kindern die Zuckerhüte fort und forderten die Leute auf, auSeinanderzugehen. Die Menge wich nicht. In dieser kritischen Situation schritt der Bürger meister Schwarz ein und veranlaßte mit Rücksicht auf die herrschende Erregung den Abzug der Gendarmen, worauf die Menge auSeinanderging. Politische Weltschau. Deutsche- Reich. Im preußischen Abgeord- »etenhause, da- die zweite Lesung der Kanalvorlage pl brrathen hatte, wurden am Donnerstag nach zwei tägiger erregter Debatte, in welche verschiedene Minister »ehrmals eingriffen, die zum Bau des Dortmund- Rhein-Kan als geforderten Geldmittel mit 212 gegen 809 Stimmen bet Stimmenthaltung seitens eines Ab. geordneten abgelehnt. Ebenso wurde der Bau de- w letzter Zeit vielerwähnten Mittellandkanals, der von der Elbe auS nach der Weser geführt werden sollte, um dann in seiner Fortsetzung bei Bevergern in den Dortmund-Em» Kanal zu münden und, fall- der Dortmund-Rhein-Kanal erbaut würde, durch beide letztgenannte Wasserstraßen eine Verbindung zwischen der Elbe, der Weser und dem Rhein herzustellen, mit 228 gegen 126 Stimmen ab gelehnt; von den bei der Abstimmung anwesenden 419 Abgeordneten enthielten sich 65 der Stimmenabgabe. — Ueber die Folgen, Welche diese Ablehnungen der Regierungsvorlage haben »erden, läßt sich noch nicht» Bestimmte» sagen. In der Donnerstagssitzung erklärte der Finanzministcr von Miquel noch kurz vor der Abstimmung, über diesen Fall habe die StaatSregierung Beschlüsse noch nicht gefaßt und er könne daher darüber nichts sagen; aber daß die Regierung nicht so leicht auf ein Unternehmen verzichte, über das die eingehendsten Vorarbeiten seit 1886 gemacht worden seien und über das bereit« Ver trüge mit den Nachbarstaaten mit der Unterschrift de- Kaiser» abgeschlossen seien, da» liege doch auf der Hand. Die Situation würde durch die Ablehnung eine sehr ernste werden. Auch der Verkehrsminister Thielen hatte noch kurz vorher seine letzte Ansprache an da- Hau» mit den Worten beendet: »Lehnen Sie diesen -anal jetzt ab; gebaut wird er doch, denn er ist ein absolutes VerkehrSbedürfniß!" Sobald die feierliche Uebernahme der Karo- linen-, Marianen, und Palau-Inseln in deutschen Besitz durch den Gouverneur von Kaiser- MhelmS-Land stattgefunden haben wird, begiebt sich das Kanonenboot »Möve* nach Aap, um Vermessungen der dortigen Gewässer vorzunehmen. Die »Möve* akg vor wenigen Tagen von HerbertShöhe nach Sydney, da die Vermessungen der Häfen, der Küsten» grwässer, des Fahrwasser- im Schutzgebiete von Deutsch- Reuguinea, im BiSmarckS.Archipel und bei den Marschall. Inseln im Wesentlichen vorläufig abgeschlossen wurden. Die VermeflungSthätigkeit war mit großen Schwierig, keilen und Gefahren verbunden. Wiederholt wurden die an Land gesetzten DetaschementS während ihrer Tätigkeit von Eingeborenen angegriffen. DieFlaggen. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Sandmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müller in Dresden. Hissuna im neuen Kolonialgebiete wird voraussichtlich Ende September stattfinden. Das Kanonenboot »Jaguar" unternimmt dann eine Kreuzfahrt durch daS ausgedehnte Gebiet der drei Inselgruppen und wird auf den größeren Eilanden die deutsche Flagge zeigen. Der Aufenthalt des »Jaguar* im Schutzgebiete dauert zwei Monate. — Nach einer Mittheilung au- Madrid soll am 22. August der spanische KriegSdampser »Alava* von Manila nach den Karolinen abgehen, um die spanischen Besatzungen zurückzuziehen und die Inseln dem dorthin gesandten deutschen Kriegsschiffe »Cormoran* zu übergeben. Der spanische Kommandant ist ermächtigt, denjenigen Soldaten, die dir- wünschen sollten, den Uebertritt in deutsche Dienste zu gestatten; sie gehören meist dem Macabebastamme an. Die „Alava" hat nebenbei den Auftrag, so dicht wie mög. lich an der Küste von Luzon entlang zu fahren, um zu sehen, ob sie bet der Gelegenheit vielleicht noch einige Spanier, die aus der Gefangenschaft der Tagalen entflohen find, an Bord nehmen oder unterstützen kann. Die neue Samoaakte, d. h. das Aktenstück, in welchem die Eamoakommisfion den Regierungen der drei Mächte die Einführung einer neuen Verfassung auf Samoa unterbreitet, wird in der „Köln. Ztg.* veröffentlicht. ES ist bereit- bekannt, daß da- König- thum auf Samoa ein für alle Mal abgeschafft und durch eine Verwaltung der drei Mächte ersetzt wird, während den Eingeborenen die Leitung ihrer eigenen örtlichen Angelegenheiten überlassen bleiben soll. Die Regierung besteht auS einem durch die Mächte gemein sam ernannten Verwalter mit einem auS drei Mit gliedern, je einem Vertreter der drei Mächte, bestehen den Rathe. Als Verwalter von Samoa schlügt die Kommission ein europäische» Staatsoberhaupt vor, daS die »Köln. Ztg.* vorläufig nicht nennen will, bi- der Vorschlag ihm auf amtlichem Wege zugegangen ist. Der Verwalter führt die Gesetze auS und ist befugt, Vergehen gegen die Regierung zu bestrafen und zu verzeihen. Er ernennt sämmtliche Beamte, deren Er nennung in der Sawoaakte nicht anderweitig vorgesehen ist und theilt mit Zustimmung de- auSsührenden RatheS die Samoa Inseln außerhalb des städtischen Bezirke- von Apia in eine geeignete Zahl von Bezirken. Die gesetzgebende Gewalt liegt bei dem Verwalter und dem gesetzgebenden Rathe. Dieser Rath besteht aus drei Mitgliedern, von denen jede der drei Mächte ein» er nennt. Der Verwalter hat in allen Fragen, die vor den Rath kommen, eine berathende und eine beschließende Stimme. Drei der vier Mitglieder dieser gesetzgeben den Körperschaft machen ein Quorum, d. h. eine ent scheidende Mehrheit für die Erledigung der Geschäfte. Die drei Großmächte aber behalten sich jeder Zeit da- 17 Jahre sucht auf »Sfrau. Adressen stlagerud iSj ken. lchmtttag» euktrche: Halm 147, er; „Wer Psal» S4,
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