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Sächsische Dorfzeitung : 12.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189910128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18991012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18991012
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-10
- Tag1899-10-12
- Monat1899-10
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 12.10.1899
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iichsische DorhMmg Donnerstag, dm 12. Hktoöer 1899 61. Jahrgang Keuikteton 78,30 265,00 82,50 96,75 ttvata » de« ?vrt 0) 195^5 151,50 15t,00 14^,0(> 212,25 193,50 154.00 230,0) 219,25 585,00 153/0 tipp ator -146. s — 47,50. her.) tschel V.R. » tas. chm- «er u. schla wirsch das. sichel 1 das. 1- - arder werden bt4 Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: die 1 spalt. Zeile 15 W. Unter Eingesandt: 30 Pf. 171,00 377,00 314,dO 169,40 et den npner tppert Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Sandmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müller in Dresden. Ein Grafengeschlecht. Roman von B. Corony. (Nachdruck verboten.) (16. Fortsetzung.) »Sie, mit ihrer vulkanischen, energisch fordernden Artur — ich mit meinem Herzen, da- kalt und leer sie sie ist! Nein, ich werde an ihren gesunden Amschevverstand appelliren, werde fragen, ob lhr selbst e«e Zukunst, wie die hier bevorstehende, als menschen würdig erscheint, werde mich verpflichten, sie pekuniär durchaus sicher zu stellen, ihr die Hälfte meine- Ein kommen- zu cediren, aber auch erklären, daß eine ge richtliche Trennung unserer Ehe unerläßlich ist." »Nein, von dem Allen soll und darf nicht- ge schehen", sagte Regina mit ruhigem Ernst, der im seltsamen Kontraste zu seinem flammenden Eifer stand. »Warum?" »Weil Sie eine Ehrenschuld eingingen und weil ich Sie nicht mehr zu achten vermöchte, wenn diese un- «tgeglichen bliebe. Frau von P'.ankenstein empfing da« Versprechen, an Ihre Seite zurückgerufen zu > werden, sobald die Verhältnisse eS gestatten. Da- ist Un der Fall und somit der Augenblick gekommen, ein »erpsändetes Wort einzulösen." »Gerade dadurch wird mir der Gedanke an müh. sem Errungene- vergällt. So lange ich mit jenem stierenden Fleiß, der nicht recht- und nicht links blickt, schen EtaatSregierung und der Provinz die Aufstellung eine- neuen Plane- für die Regulirung der schlesischen Gebirgsflüffe und die sonstigen Hochwasser-Echutzmaaß- regeln für jene Gegenden vereinbart worden. Die Aufstellung diese- Plane-, -u welchem die Initiative von der Provinz auszugehen hatte, ist nunmehr erfolgt. ES ist sowohl über die technische als über die finanzielle Seite der Sache eine Verständigung zwischen Staat und Provinz erzielt und e- steht demnach die Inangriff nahme des Baue- der ersten großen Thalsperre zu Hochwasser,Schuyzwecken unmittelbar bevor. Ein ent sprechender Kostenbeitrag des Staate- dürfte durch den nächsten EtaatS-HauShalts-Etat flüssig gemacht werden. Die Ergebnisse der Beweisaufnahme im jetzigen Berliner Spielerprocesse werfen manches Interessante Streiflicht auf die Anschauungen üver Moral, die in den Gesellschaftskreisen, in welche der Proceß Einblick gewährt und die für ge wöhnlich die »besseren" genannt werden, herrschen und verfochten werden. Die Oeffentlichkeit kann dadurch nur gewinnen, daß solche Zustände einmal öffentlich erörtert werden. Diese in weitesten Kreisen der Be völkerung obwaltende Anschauung giebt besonder- treffend nachstehende Auslassung de- konservativen Blattes »Reichsbote" wieder, welche geradezu als Ausdruck der öffentlichen Meinung gelten kann. Es heißt da: »Diese Vorgänge werfen so scharfe Schlaglichter auf das Treiben der Goldjugend unserer Zeit, daß eS nöthig ist, die- bekannt werden zu lassen. Vielleicht erschrickt doch Mancher noch, wenn er in diesen Spiegel blickt und darin sein eigenes Bild erscheint. Was ist das für eine Jugend! Mit Spiel, Weibern und Pferden vergeudet sie ihre Zeit, ihr Geld und, waS mehr ist, ihre Sittlichkeit, ihr Gewissen und brüstet sich dabei noch mit ge wissen Ehrbegriffen. Wo ist da noch Platz für edleS Thun, für Fortbildung, für ernste, wissenschaft liche Arbeit? Und nun denke man sich, daß solche Leute vielleicht einmal hohe Beamte werden, die im Auftrage des StaateS für Sitte, Religion und Ordnung eintreten sollen! Wie kann das nun mit wirklichem, sittlichen Ernste geschehen und muß r- nicht da- Gegentheil bewirken, wenn dahinter ein böseS Gewissen steht, welches dann überall durch blickt und vom Volke empfunden wird? Und was find das für Acltern, die ihren leichtsinnigen Söhnen das Geld scheffelweise in den Schooß werfen zur Wetterführung ihre- lüderlichen Lebens? WaS sollen da so manche arme Leute denken, die in harter Arbeit nicht einmal so viel erringen können, womit sie ihre Familie kümmerlich zu ernähren vermögen, wenn sie hier sehen und hören, wie von solchen jungen dirnA hrkau Inseraten- Annahmestellen: Invaliden dank, Haasenstein L Bögler, Rudolf Mosse, G. L. Daube L To. tn Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M., B. Sohl, Kesselsdor^ Hugo Müchler, Kötzschenbroda u. s. w. kiävkte und eS gelang ihr auch, da- unerfahrene Mädchen davon zu überzeugen. In den Briefen, welche mir Alexandra von Zeit zu Zeit sendet, suche ich ver geben- nach dem Ausdruck warmer, kindlicher Zärtlich, keit und kann zwischen den Zeilen den Borwurf lesen: »Du bist hart und herzlo- gegen die Mutter." »Sie lernt gewiß anders denken." »Nein, denn Sonja wird niemals mehr eine Zu friedene und Glückliche an meiner Seite. Wa- soll sie neben mir, der nicht- mehr will al- Ruhe, weil ihm da» Einzige, wa- feinem Leben neuen Reiz verleihe» könnte, unerreichbar bleiben muß? — Halten Eie eS unter diesen Umständen wirklich für da- Beste und Richtigste, daß ich mit stumpfsinniger Resignation mein Wort einlöse, ohne auch nur den Versuch einer Ver ständigung zu machen, die zwei Menschen von tiefem, seelischen Elend befreien könnte?" »Ich weiß nicht, waS ich darauf antworten soll", erwiederte Regina und io ihrer Stimme klang e- wie verhaltene- Weinen. »Sie müssen diese Frage einem Klügeren und Besseren vorlegen. Wenden Eie sich nicht an mich, die so Wertz vom Leben erfahren hat, sondern an den Vater. Er wird Ihnen seinen Rath nicht vorenthalten und dem dürfen Sie unbedingt ver trauen, denn er enthüllt Ihnen die Ansicht de- Greise-, dessen Vergangenheit krystallhell, dessen Charakter fleckenlos ist. WaS der liebe alte Mann sagt, erscheint mir so einwandlo», wie eS die Worte de» Evangelium- sind. Ich gehe, ihn auf Ihren Besuch vorzobereiten. Um 12 Uhr werden Eie un» willkommen sein." Günther fand sich zur bestimmten Stunde ein und wurde von Hardenbrrg mit gewinnender Ltebenswürdig- ». E. . s. 0 R. . R. . G. e in iz in das. «darf reritz ^aun« ewitz .) - er in 195,00 138,70 161,75 »25,00 142'vO 18o'2L 15^,50 Leuten Zehntausende für Spiel, Maitreffen und üppige- Leben weggeworfen werden? So »harmlos", wie diese Leute denken, ist diese- frivole Spiel tn unserer Zeit nicht und ihr herausfordernde- Benehmen vor Gericht, au- dem man überall Heraushörl: »WaS geht da- Euch eigentlich an, wa- wir mit unserer Zeit und unserem Gelbe anfangen?" macht den Eindruck nur um so widerwärtiger." In Hannover nahm am Sonntag der Partei tag der Socialdemokratie seinen Anfang mit den üblichen Gesang-Vorträgen, worauf Abg. Meister- Hannover die Begrüßungsrede hielt. Abg. Frohme al- nächster Redner warf einen Rückblick auf die Ge schichte der Partei und bemerkte, daß die Frage, ob Zerrissenheit oder Einheit herrschen solle, auch diesmal im Sinne der Solidarität zur Entscheidung kommen werde. ES gebe keine Partei, die von Anfang an mit größerer Gewissenhaftigkeit ihre Beschlüsse gefaßt habe. In einem anderen Saale sprach währenddessen der Abg. Brcy. Oesterreicb Ungarn. Gegen da- neue Mi nisterium Clary haben nunmehr auch die czechischen Vertrauensmänner Stellung genommen. Au- Prag wird darüber berichtet: An der am Sonntag abge haltenen Versammlung nahmen 354 Politiker Theil. Für den plötzlich erkrankten vr. Herold erstattete Pazek den Bericht. Nach lebhafter Debatte wurden, laut au-gegebenem Kommunique, einstimmig folgende Be schlüsse gefaßt: »Die Versammlung genehmigt den Beschluß der Abgeordneten, in entschiedene Opposition gegen die Regieruyg Clary zu treten, indem sie eS ihnen überläßt, die Art und da- Maaß der Taktik selbst zu bestimmen. Die Versammlung erkennt die Nothwendigkeit der Aufrechterhaltung der Solidarität der Rechten im Kampfe gegen da- Kabinett ohne Schädigung de- PrincipS der Gleichberechtigung an und beauftragt die Abgeordneten, sich dafür einzusetzen, daß ein gemeinsamer Widerstand aller Parteien der Rechten wirklich durchgeführt werde. Da- VertrauenSmänner- Kollegium ermächtigt da- ExekutivkomitO, die oppo sitionelle Bewegung im Volke in geeigneter Weise zu organifiren, ferner die Mitwirkung aller Parteien und Fraktionen de- Volke- hierzu sicher zu stellen. Da- Vertrauensmänner Kollegium nimmt zur Kenntniß, daß die ReichSrathSabgeordneten die Mandate zur Ver fügung stellen und ermächtigt da- Exekutivkomttü, selbst die Zeit zu bestimmen, in welcher die Mandats-Nieder- legurg zu erfolgen hätte." Nach einstimmiger Votirung des Vertrauen- an die Abgeordneten wurde da- Exekutivkomits, auS 13 Mitgliedern bestehend, neu ge wühlt. — Auch der reichsräthliche Klub der böhmischen konservativen Großgrundbesitzer unterzog die politische Exped. * R kda tti ou Dreaden-Arnstadt I. Meißner Gasse 4. Die Zeitung erscheint Dienstag, Dannersta, und Sannadend früh. A-aunement»- Preis: PertrljShrl. M. 1,50. Zu beziehen durch di» kaiserlichen Post- «Balten und durch unsere Boten. Del freier Lieferung in» HauS erhebt di« Post noch eine Ge bühr von 25 Ps. in jenem Zustande äußerster Anspannung auf da- ein zige, ferne Ziel loSarbeitete, welche- mir mein Ehrgeiz zeigte und der brennende Wunsch, die niederdrückende Bürde finanzieller Sorgen abzuschütteln, vergingen Stunden, T^ge, Wochen, wo ick» mich Sonja- kaum erinnerte. Jetzt raubt mir da- Bewußtsein, nie wieder ein erträgliches Leden mit dieser Frau führen zu können, jede frohe Zuversicht in die Zukunft." »Hoffen wir, daß sie sich dessen ungeachtet erfreu lich gestaltet." »Weshalb sollte ich wich denn selbst täuschen? WaS Sorja begehrt und leidenschaftlich al- Recht be ansprucht, wird sie nicht finden, wohl aber eine Reihe von Enttäuschungen, die ich ihr nicht ersparen kann und die sie zweifellos noch viel bitterer empfinden dürfte als selbst eine ewige Trennung. ES ist die traurigste und haltloseste Chimäre von der Welt, die uns wieder in da- Jory eine- erneuten Zusammen, lebens spannt." Schweigend stand Regina vor ihm, dann flog S wie ein Sonnenstrahl über ihr Antlitz. »Ich sehe Alle- m viel freundlicherem Lichte. Sie besitzen ja eine holde, blühende Tochter und in der gemeinschaft lichen Liebe zu dieser werden sich die Aeltern wieder näher treten." »Alexandra wurde mir längst entfremdet. Sie hängt nur an der Mutter und steht vollständig unter dem Einflüsse derselben. Diele aber besitzt zu wenig Zartgefühl, um da- Ohr des Kinde- mit leidenfchaft- Uchen Ausbrüchen und ungerechten Anklagen zu ver schonen. Ihrer eigenen durch richt- zu erschütternden Meinung nach ist sie die Unterdrückt-, grausam Ge- Politische Wellschau. DeutfckeS Reich. Die Mittellandkanal- Vorlage wird, wie die ab und zu osficiös bediente »Münchener Allg. Ztg." auS Berlin erfährt, um gearbeitet und mit Ergänzungen versehen, welche die jenigen Maaßnahmen betreffen, die von der preußischen Regierung, als -im Interesse der östlichen Provinzen liegend, bereit- früher in'S Auge gefaßt worden waren. Vordem angeblich »in der Lust liegenden" Reichs eisenbahnprojekt — so schreibt die »Nat. Ztg." — ist in einer Versammlung des konservativen Landes, verein- sür da-Königreich Sachsen dieser Tage gewarnt worden; man solle eS, so wurde gemahnt, »auf da- Aeußerste bekämpfen, weil nach dessen Durch führung die zur Zeit noch nicht erschlossenen sächsischen GebtrgSthäler für immer vom Welthandel abgeschnitten blieben und die Landeshoheit so geschmälert würde, daß von ihr fast nichts mehr übrig wäre". WaS die Mahner veranlaßt hat, dieses Schauergemälde zu ent. werfen, ist nicht ersichtlich. Vom ReichSetsenbahn- projekt, d. h. von der vor einem Vierteljahrhundert durch den Fürsten BiSmarck befürworteten Uebernahme des gefammten Eisenbahnwesens auf LaS Reich durch RekiSgesetz, ist ernstlich in neuerer Zeit überhaupt nicht die Rede gewesen. In einzelnen süddeutschen Staaten ist erwogen worden, ob man sich der preußisch- hessischen Eisenbahngrmeinschaft anschließen soll — wa-, wie seitens Hessen-, so auch seitens jedes anderen StaateS, der eS mit de: Zeit etwa thut, lediglich frei- willig und weil man eS im Jntensse deS betr. StaateS fände, geschehen würde und zwar sicherlich nur unter Bedingungen, welche d«n weiteren Ausbau deS lokalen Eisenbahnnetzes ermöglichen würden. Wie jeder andere Bundesstaat, so wird auch das Königreich Sachsen in der Lage bleiben, in dieser Frage nach seinen eigenen Interessen zu handeln. Um so überflüssiger ist das Hervorsuchen des alten, nachgerade vergessenen Schreck bildes von der Vernichtung der Landeshoheit. Die in der konservativen Vereinsversammlung erfolgte »Mahnung" scheint aber darauf hinzudeuten, daß in Sachsen hie und da Neigung zum Anschluß an die Eisenbahn- gemeinschast laut geworden ist. (?) Die Vorarbeiten für die Maaßregeln zur Verhütung von Hochwasser-Katastrophen, wie sie im Sommer 1897 einen großen Theil von Schlesien — wie ja auch des Königreich- Sachsen — heim- suchten, hatten bekanntlich zunächst zu Ergebnissen ge führt, welche auS finanziellen Gründen weder für den preußischen Staat, noch für die Provinz Schlesien an- nehmbar erschienen. ES war daher zwischen der preußi-
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