Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung : 19.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189912196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18991219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18991219
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-12
- Tag1899-12-19
- Monat1899-12
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 19.12.1899
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
iiMlhl' Dorhtitlinz 61. Jahrgang. Ar. 149 Dienstag, den 19. December 1899 Der Buer und sein Kind.*) Wie- in seiner den Entwurf widerrechtlichen und betreffend ordnung über Auseraten» «»atz»estelen: »erd«, bi» Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: die 1 spalt, geile 1S Pf. Luter Eingesandt: letzten Sitzung die Borlage, betreffend eine» Gesetze» wegen Bestrafung der Entziehung fremder elektrischer Arbeit die Entwürfe einer kaiserlichen Ver- da» Inkrafttreten der Militär, Straf, Politisch« W«ltschau. Deutsch«» -keich. Der BundeSralh über Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und (andmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neusta , für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. O * Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Wüller in Dresden. — Haasensttin L Bogle», Rudolf Mosse, G. L Daub. L So iu Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M., G. Kohl, Kessel-dors, Hugo Muckler, Kvtzschenbrod« »Er focht mir zur Seite im blutigen Streit, »Unsre Büchsen die knallten zu gleicher Zeit, »Am Felsen dort sah ich ihn wankm zuletzt, »Grad al» mir die Kugel die Brust zersetzt." Stumm wandte der Brite sich nun zur Seil', Der todte Knabe, der lag nicht weit, Er hielt die Büchse im Arm noch quer Und sein Patronengürt.l war leer. Gr lag al» wie im Traume lind, Mit seinen Locken spielte der Wind, Zur Seite ihm lag sein kecker Hut — Antje'» Feder war roth von Blut. De» Briten harter Sinn ward weich, Er nahm den Knaben so stumm und bleich Und legl' ihn dem alten Vater an'» Herz, Da» jach wollt vergehen vor Jammer und Schmerz. Der schaut auf sein todte» Kind so lang' Und streichelt dem «naben die kalte Dang' Und küßt thn so heiß auf den bleichen Mund Und preßt ihn an seine Brust so wund — -Mein Pieter, «ein Pieter, du lieber «nab', »So steigen wir beide zusammen in'» Grab, Briten und eurem Reich, »Da» Blut diese» «naben, e» komm' über Euch!" Dann bricht sein Auge, i« Tode noch fest Bater den «naben an sich gepreßt. der scheidenden Sonne Strahl — Gott schütze Oranten, Gott schütze Transvaal! Hoya, 10. December 1899. Otto Set«». Und Pieter liegt in der Mutter Arm, Ihre AbschiedSthräne, die netzt thn warm, Eine Feder steckt Antje thm an den Hut, »Ade, mein Pieter und ziele gut!" II. Da» war an dem Tage von Eland»laagt Wie tobte da heiß und wild die Schlacht, Viertausend Briten find sturmgerannt — Neunhundert Buren die hielten Stand. Vorbei der «ampf, — auf dem blutigen Feld Liegen Freund und Feind zusammengesellt; Ein Brttenkap'tatn über'» Schlachtfeld geht Der nach den bleffirten Freunden späht. Da sieht er in der Gefallenen Reih'n Eine Reckengestalt auf de« Fel»gesteiu, Ein Bure mit weißem Haar und Bart, Ein Urbild alter germanischer Art. Die Brust ist »erschossen, noch athmet er schwer, Sein brechende» Auge irrt suchend umher; Und al» der Brite sich über ihn beugt, Da hat der Alte die^Worte gekeucht: »Mit mir ist'» zu Ende, mir Hilst «einer «ehr, »Der Tod für die Freiheit, der wird mir nicht schwer, »Doch hab' eine Bitt' ich für Gotteslohn: »Such, Fremder, mir meinen gefallenen Sohn. »Er ist noch ein Lind, doch er focht wie ein Mann, »O Fremder, o bring' mir den «naben heran, »Daß ich ihm noch einmal in'» Antlitz seh', »Eh' ich für immer von hinnen geh'! "—_ «^,-br-wea Au» «tel wird unter dem dl- b.- i Gewässer, wie die Schlei und die p-d°bo»i-, rA?'d» W ^--4" wollten, mußten nach Kiel zurückkehren , ist der Schiff-verkehr auf dem «anal noch völlig unbehindett. Dtise erfreuliche Erscheinung »°us den regen «anal- verkehr und den starken Salzgehalt de» Wasser» zurück- zufahren. Auf der unteren Stör find bereits ver- chiedene Schiffe, der Damvfer .Saturn", -wei «ealer und eine Schute, vom Else vollständig emgeschloffen. ÄeS-A-ich. Ungar«, «u» Sten wird unter dem I^December geschrieben: In deutschen Kreisen verlautet bestimmt, e» sei abermals eine Wendung der inneren politischen Situation eingetreten. Graf Elarv werde mit allen Mitgliedern seine- Kabinett» noch vor Weihnachten seine Demission geben, die auch angenommen werde und vor Neujahr solle ein neue» Beamtenmtnistertum folgen, da» aber nur ein oberste» Verwaltungsorgan sein und mit den Parteien garuicht» zu thun hüben werde. Der Rück, tritt Clary'S werde aber nicht durch die Obstruktion der Ezechen herbeigesührt, sondern durch die Schwierig, keil, die letzten Abmachungen de» Ausgleich» mit Ungarn ohne Anwendung de» 8 14 zu erledigen, wa» ja Clary von vornherein unbedingt abgelehnt Halls. Der neue Ministerpräsident wird vielleicht der Minister de» Innern v. Koerber. Elsenbohnminister Wittek soll ebenfalls bleiben. — Andererseü» wird aber gemeldet, daß Graf Clary durchaus fest im Vertrauen de- Kaiser» stehe und deshalb nicht an den Rücktritt denke. — Beide Mittheilungen haben viel sür sich. Sicherlich hat die gerade, ehrliche Natur de» Grafen und seine ruhige und nüchterne Art de» Vorgehen» die volle Sympathie de» Kaiser» — aber eben deshalb . fehlt dem Grafen die Möglichkeit, der jetzigen Lage Herr zu werden. Da gehört eine rücksichtslosere Natur an die leitende Stelle, die nicht einen Augenblick Zögert, auch den 8 14 zur Anwendung zu bringen — ist doch der ganze Konflikt darauf zurückzusühren, daß sich Graf Clary, wie schon oben angedeutet wurde, selbst darauf festgenagelt hat, den Nothparagraphen nicht in der alten Weise zu verwenden und daß er sich infolge davon selbst die letzte Waffe au» der Hand genommen hat. Da» wird aller Wahrscheinlichkeit nach in letzter Linie doch eine Mintsterkrifi» herbeiführen müssen, da der tz 14 jetzt dringend gebraucht wird. Warum Erpe». L Redaktion Wre»deu-Neustadt L Meßner Lasse 4. Li» Zeitung erscheint Dienstag, Dannerftag und Lounabend früh. Adannemeut»- Preis: «eneljährl. M. 1^0. Zu beziehen durch die kaiserlich«, Polt- ensuUten und durch unsere Boten. Bn freier Lieferung ins Haus erhebt die Poü noch eine Ge bühr von Sv Pf. proceßordnung vom 1. Dreember 1898, sowie von Be stimmungen zur Herstellung einer Kriminalstatistik für da» deutsche Heer und die kaiserliche Marine den zu ständigen Ausschüssen. Der Entwurf eine» Gesetze», betreffend einige Aenderungen von Bestimmungen über da- Postmesen und der Entwurf einer Fernsprech, gebühren-Ordnung wurden in der Fassung der Reich», tag-beschlüffe angenommen. Dem AuSschußberichte über -m Entwurf de» Besoldung-- und Pensionsetat» der RetchSbankbeamten sür 1900 und dem Ausschußberichte über den Antrag Hessen-, betreffend die Zulassung von Recht-anwälten beim Ober-LandeSgericht in Darmstadt wurde die Zustimmung ertheilt. Ferner wurde Uebe» einstimmung dahin festgestellt, daß al- Anfang deS neuen Jahrhundert- der 1. Januar 1900 gellen solle. Der »Reichsanzeiger" veröffentlichte am Freitag die Kabinett-ordre, durch welche der preußische Land tag auf den 9. Januar 1900 zusammenberufen wird. Da- ist, wie unsere Leser wissen, derselbe Tag, an dem die erste Sitzung de» Reichstage- nach den WeihnachtSferien stattfindet. Der Reichstag wollte am Mittwoch, wie ihm ja auch gelang, seine WeihnachtSferien beginnen und deshalb die erste Lesung der Etat- zum Abschlusse bringen; da aber eine ganze Anzahl Redner au- den kleinen und kleinsten Gruppen e- für unerläßlich hielten, das Wort zu nehmen und die zusammengeschmolzene Versammlung in ihrer Beschlußunsähigkeit der Debatte kein Ende bereiten konnte, so zog diese sich bi- gegen 8 Uhr abend- hin, ohne daß die lttzten Stunden irgend etwa- zu der Bedeutung dieser viertägigen Verhand« jungen beigetragen hätten. Da- warme Eintreten dc» Abg. Rickert (frs. Vera.) für die Verstärkung der Flotte war recht erfreulich. Zwar steht die bedeutsame That- sache, daß die freisinnige Bereinigung in den Fragen der deutschen Wehrbafttgkeit zu Lande und zu Wasser mit den National Liberalen -usammengeht, schon seit längerer Zeit sest und insonderheit der Flotten-vrr- stärkung hatte fie in der Presse bereit- so wett zuge- siimmt, wie e- gegenwärtig, da eine Vorlage noch nicht vorhanden ist, überhaupt thunlich ist. ES war aber gnade nach der Rede de» Abg. Richter (frs. Vp.), welche oratorisch al- da» Hauptstück der Sitzung an erkannt werden muß, werthvoll, daß ein Politiker, der, wie der Aba. Rickert ein Jahrzehnt hindurch da- Inte- reffe de- Ltberali-mu- durch da- Zusammenwirken mit dem Abg. Richter gewahrt glaubte, ihm mit der Be rufung auf die öffentliche Meinung und namentlich auf die Jugend entgegentrat. Abg. Richter hatte nach der wohlverdienten Abfertigung/ welche der Minister Thielen gleich nach der Eröffnung der Sitzung dem Reich-partetler von Kardorff sür feine »objektiven" Ber- unglimpfungen der preußischen Wafferbautechntker zu Theil werden ließ, eine Rede gehalten, die al- Rede sehr wirksam war. Aber wie viele solcher oratorischen Leistungen hat man fett einem Bierteljahrhundert von ihm bci jeder derartigen Gelegenheit, bei jeder wichtigen Forderung sür da- Heer und die Marine vernommen! Der konservative Abg. Graf Klinckowström erläuterte mit Bezug auf die von un- mitgetheilte Note der »Nordd. Allg. Ztg " (s. Nr. 148 unter »Deutsche- Reich" den ersten Abschnitt) über die »Kriegserklärung" de- Grafen Limburg-Stirum gegen den Reichskanzler, wie diese zu verstehen sei. Die Konservativen, so sagte er, hätten niemals die Absicht gehabt, die Stellung de- Fürsten Hohenlohe zu erschüttern, da ganz allein der Krone da» Recht zustehe, Minister zu ernennen und zu ent lassen. Er bezeichnete Weiler die Annahme, daß da» Verhalten der Konservativen zu den sachlichen Fragen durch ihr Verhältniß zu einzelnen Staat»männern nickt beeinflußt werden würde, al» »vollkommen richtig". Herr v. Krvcher kam nochmal- in scharfen Worten auf die »Komplimente" zurück, welche die Regierung den Socialdemokraten mache, wie durch die Aufhebung de» Verbindung-Verbote» bewiesen werde. Er glaubte offenbar, da» »au»gepustete Et" mit einem politischen Sprengstoffe gefüllt zu haben, welcher der Regierung gesübriich werden könnte. Graf PosadowSkv legte diese Bombe aber ohne sichtliche Angst davor der Sette: eS sei schon zu spät, er wolle sich daher erst nach den Ferien damit beschäftigen. Schließlich erklärte Graf Ortola namen» der zum Bunde der Landwirthe ge- hörenden National-Liberalen, daß auch diese — wa» Abg. vr. Röstcke (vd. d. L.) bezweifelt hatte — der Vertrauens-Kundgebung de- Abg. vr. Sattler für den Fürsten Hohenlohe zusttmmten. In der Ueberzeugung, daß die Flotten-Verstärkung, welche den Hauptaegen- stand der ersten Statt berathung gebildet hatte, gesichert fei, vertagte sich der Reichstag, wie schon mttgetheilt wurde, bi- zum 9. Januar. Der Rordostseekanal erweist sich auch noch während der herrschenden strengen Frostperiode al» ein In Tran-vaal und in Oranjeland Da ist der Kampf sür die Frechnt entbrannt, Für die heimische Sckolle, für'» alte Recht — Lieber Tod al» Sklave und Lritenknecht. Und in der bärtigen Buren Reih'n Da drängen sich blonde Knaben hinein — Echte», trutzige» Burenblut, Ihr Auge da» blitzt voll Heldenmuth. »O laß, lieber Vater, mich mit dir zieh» »Den Räubern entgegen, zur Grenze hin, »Du lehrtest mich tummeln da» wilde Roß, »Und lehrtest mich lenken der Büchse Geschoß." »»Mein Pieter, du bist erst dreizehn Jahr, »»Mein Jüngster und Mutter» Liebling gar, »»Wer soll fie beschützen, fie bleibt allein, »»Deine Brüder find auch in unseren Reih'n!"" »Lieb' Vater, o laß mich doch «U hinaus — »Schwester Antje bleibt bet der Mutter zu Hau», »Die schießt so sicher und gut wie Du, ,L» lassen die Schwarzen die Farm in Ruh." Da blitzt eS im Auge de» Allen auf: ».So hole den Rappen und schwing' dich hinauf, »»Und sage der Mutter und Schwester ade ..Und mach' ihnen nicht da» Herz zu weh!"" ') De» Gedichte liegt eine Begebenheit zu Gründe, die ei» Engländer, der fie erlebt hat, seinen Engetzärigen brieflich schildert«.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite