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Sächsische Dorfzeitung : 04.11.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188411045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18841104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18841104
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-11
- Tag1884-11-04
- Monat1884-11
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 04.11.1884
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) Sais« :S H«m> e fkmv r. M. n. ti», 'oftor i»tz >n. Bsm. '/^ UV r. Fromm« Dr«ft. viisttkir-e hrrr Disk, mmain«: n. 8 UV brichleam rrm i» Uhr §iok üe. Pastor e» rr LrHl >mmuou«: inidmahll- l«i. Lom. s». 6 Uhr KenLmabl»« iak. Htin« koim« »d de- Reichte li.',',12 Uhr /l>schr und den Mit« n Ülnichliß nsirmandea knstor Or. Pastor l>r. Irckruzeldn ^rr Martin« rtiarlr da e. Perm, rdl. lasst, Aon« ^rr Pastor Archidiak. Brichtt am Herr Dink, uus Meier. Tjatsne» nach der S. v Uhr otterdienst: ieildle »ud tor Schnlje. m. 8 Uhr -iie. «ach», w't derkov v«b. Abdi. in« kaiilL Kotteddievst hfest) ft«h , Supmv lier. Fr«h ici. Nach», z mit de» »ieraiei Le« nunioa bei d-e HtM» vrr Paß« inteirrdnns tz»» ». «edaktioa rrki»cN'«tU,i«»t st. «eihner Baffe 4. vi» Zeitung erfcheint rievstas, Hmwerftag und Gouadcn» sr^SH. Uteunement-« drei»: »ierteljihrl. M. 1,50. Zn beziehen durch du kaiferlichen Poft« u-alten und durch unsere Voten. -ei freier Lieferung «Hau» erhebt die Jost aech eine Le« »ihr von 25 Pfg. ächsische Dochkilmg. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Arnt-Hauptrnannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgericht- Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redaktenr nutz Verleger Kerr«««» Müller in Dresden. Inserate »erden bi» Montag Mittwoch u Freitag Mittag angenommen und kosten: die Ifpalt Zeile 1k> Pf. Unter Ein gesandt: 30 Ps. Anfrratru- Vnn«hmefiele«r Die Arnoldische Buchdanvwng, Jnvattdendank, Ho asenftein LBogler, Rudolf Mosse. , » L. Daube L«o. in Dresden Udipzig. Hamburg, Vertin, Frankfurt a M. u. f. w. Ar. 131. Dienstag, den 4. Movemöer 1884. 46. Jahrgang. Abonnements-Einladung. Bestellungen auf die „Sächsische Torfzeitung" für die Monate November und Tecember nehmen tlle kaiserlichen Poftanstalten und Pofterpeditionea ßtgnl Vorausbezahlung von 1 Ml. entgegen. Bereits erschienene Nummern werden, soweit «öglich, nachgeltefert. Die Verlags-Expedition. Politische Wellschau. Deutsches Reich. Was die braunschweigische trbsolgefrage betrifft, so wird die Behauptung, daß Prinz Wilhelm von Preußen die Regentschaft wahr scheinlich übernehmen werde, von verschiedenen Seiten als durchaus unhaltbar bezeichnet. Dagegen verlautet aiS Braunschweig, daß in der dortigen Bevölkerung darüber gesprochen wird, ob nicht Prinz Ludwig Wil helm von Baden zum Thronerben zu wählen sei. Der junge badische Erbprinz Friedrich Wilhelm, welcher der Beisetzung der herzoglichen Leiche beiwohnte, hat den Braunschweigern so gut gefallen, daß sie einen Theil ihrer bympathie sogar auf den jüngeren, erst neun zehnjährigen Prinzen von Baden zu übertragen bereit sein würden. — Vor einiger Zeit, als die diplo matischen Beziehungen zwischen Berlin und London nicht gerade gut standen, weil der britische Kolonial- «inister Lord Derby die Angra-Pequena-Angelegenheit zu verschleppen suchte, wurde in einer hochofsiciellen Iandgrbung, welche die „Nordd. Allg. Ztg." veröffent lichte, darauf hingewiesen, daß es für die europäischen Kabinette keine Kap-Regierung als selbstständige Macht aäbt, mit welcher diplomatisch zu verhandeln sei. Für die britischen Kolonien sei die Regierung deS britischen Mutterlandes die völkerrechtlich verantwortliche Ver handlungs-Instanz. Nunmehr bringt das Leiborgan deS Fürsten BiSmarck einen zweiten ersichtlich inspirirten Artikel, worin von Neuem das staatsrechtliche Verhält- niß der Kap-Regierung zu der Londoner Mutter-Regie rung beleuchtet wird. Bei dieser Gelegenheit weist das genannte Blatt darauf hin, daß im Jahre 1872 die verantwortliche Regierung der Kapkolonie zwar auf die aoS dem dortigen Kolonial-Parlamente hervvrgehenden Kabinette übertragen worden sei, indessen wäre ein eng lischer Gouverneur als „Ihrer Majestät Oberkommissar" und Befehlshaber der Kolonialstreitkräfte daselbst ver blieben. Außerdem aber habe sich die englische Mutter- regierung in den TranSvaalkrieg gemischt und den Frieden ohne Mitwirkung der Kapregierung geschloffen. Ferner habe sie von den TranSvaalboeren daS Aufgeber» deS Protektorat- über Stella-Land verlangt und beab sichtige eine Absendung englischer Truppen nach dort. Der Artikel der „Nordd. Allg. Ztg." schließt: „Vor einigen Wochen machte man in London die deutschen Kolo nialbestrebungen lächerlich; jetzt sieht man in der deut schen Nachbarschaft eine Gefahr für den englischen Be sitz in dem Kaplande. Wir meinen, man hat sich beide Male geirrt." Im Anschlusse hieran ist der Umstand erwähnenSwerth, daß zur Zeit in der Kapkolonie sowohl die englischen wie auch die niederländischen Elemente i anfangen, sich sehr feindselig gegen die dortigen Deut schen zu stellen. Die in Kapstadt erscheinende vortreff liche deutsche Zeitung, „DaS Kapland", tritt mit Ge schicklichkeit und Energie diesem Verhalten entgegen und verficht dabei mit warmem Patriotismus die Berech tigung der deutschen Kolonialbestrrbungen, welche keine Kränkung wirklicher älterer Rechte in sich schließen. Die Deutschen in der Kapkolonie seien gute Bürger ihrer neuen Heimath und auf deren Wohlfahrt ebenso bedacht, wie die englischen und holländischen Elemente, um so mehr aber müßten sie darauf halten, daß die Kapregierung keine Thorheiten macke, sondern mit der neuen deutschen Nachbarschaft auf gutem Fuße bleibe, denn dies sei schließlich doch das Beste für beide Theile. — Mitte November wird die Kongo-Konferenz in Berlin eröffnet werden. Die Reichsregierung ist eifrig bemüht, mit den Haupt-Interessenten in der westafrika- ! nischen Frage separate Verständigungen zu erzielen, da mit bei Beginn der Berathungen ein womöglich allseitige Billigung findendes Programm aufgestellt werden kann. Der ehemalige Berliner Kongreß hat gezeigt, daß der artige Special-Abmachungen das allgemeine Werk wesent lich fördern und das Zustandekommen desselben bedeutend erleichtern. Da nun die Zustimmung Englands, alS der am meisten interessirten Macht, zu den Vorschlägen Deutschlands ganz besonders erwünscht ist, richtet sich das Bestreben der Reichsregierung hauptsächlich auf ein gütliches Uebereinkommen mit dem Kabinette von St. James. Es finden zu diesem Zwecke lebhafte Ausein andersetzungen zwischen Berlin und London statt. Den Vorsitz auf der Konferenz gedenkt Fürst Bismarck zu- näckst selbst zu übernehmen, doch ist es wahrscheinlich, daß er denselben nach Einleitung der Debatten an den stellvertretenden Delegirten Deutschlands abgeben wird. Während wir in dem weiter unten folgenden Artikel die Physiognomie des künftigen Reichstages in großen Zügen schildern, wollen wir an dieser Stelle eine Ueber- sicht über die numerische Stärke der einzelnen Frak tionen geben, bemerken jedoch dabei, daß die in Aussicht stehenden 95 Stichwahlen noch einige Modifikationen ! herbeiführen werden. Die Konservativen haben ihre frühere Parteistärke (50) bereit- um 18 überschrtttea und stehen noch vor 31 Stichwahlen mit theilweise sehr günstigen Aussichten. Von ihren hervorragenden Ge nossen erscheinen in dem neuen Reichstage nicht wieder der Landwehrmajor und bisherige Präsident v. Levetzvw und der Oberpräfident v. Seydewitz. Stöcker hat noch die Feuerprobe einer doppelten Stichwahl durchzumachev. Die Freikonservativen haben diesmal ziemlich unglücklich gekämpft, indem sie von ihren früheren 27 Sitzen nur 18 behaupteten; eS stehen ihnen noch 16 Stich wahlen bevor, darunter Vie deS Fürsten Pleß und deS Herrn Lohrm, die ihre Mandate gegen Freisinnige zu vertheidigen haben DaS Centrum ist diejenige Partei, die von den Wogen des Wahlkampfes am wenigsten be rührt worden ist. Von seinen früheren 98 Mandaten hat es 95 bereits fest in Händen und da eS in den aus stehenden 14 Stichwahlen wohl noch einige weitere Sitze hinzugewinnen wird, so dürfte seine Zahl im neuen Reichstage über die Hundert hinauswachsen Die Nationalliberalen, die im vorigen ReickStage 45 Sitze inne hatten, haben bis jetzt 41 feste Mandate; in 46 Kreisen stehen sie zur Stichwahl. Sie beklagen den Verlust zweier ihrer Führer, Hobrecht und Gneist. Ein dritter Führer, v. Schauß, gelangt zwar zweimal zur Stich wahl (gegen Bamberger und v. Stauffenberg), jedoch unter Umständen, die seine Wahl mehr als zweifelhaft erscheinen lassen. Was die übrigen Parteien betrifft, so stellt sich das Gesammtergebniß ivlgendermaaßen: Deutsch freisinnige sind 32 gewählt, 50 Stichwahlen; Social demokraten 10, 25 Stichwahlen; Polen 16, 4 Stich wahlen; Welfen 5, 7 Stichwahlen; Volkspartei 2, 6 Stichwahlen; Elsässer 14, 1 Stichwahl; Däne 1. — Wie die „Volkszeitung" erfährt, haben die Führer der Socialdemokraten an ihre Parteigenossen ein Cirkular erlassen, in welchem die letzteren unter Erinnerung an den Kopenhagener Beschluß, der bei Stichwahlen zwischen gegnerischen Parteien im Allgemeinen Wahlenthaltung vorschreibt, aufgefordert werden, in solchen Fällen, wo Wahlenthaltung nicht taktisch richtig erscheint, keinem Kandidaten die Stimme zu geben, der sich nicht vorher verpflichtet, gegen alle Ausnahmegesetze, insbesondere gegen das Socialistengesetz, gegen neue Steuern und Zölle oder gegen Erhöhung der alten Steuern und Zölle haupt sächlich der Getreidezölle, zu wirken und zu stimmen. Damit ist jede Möglichkeit eines Zusammengehens der Socialdemokraten und Konservativen bei den Stichwahlen ausgeschlossen. In den nächsten Tagen soll daS Dekret publicirt n erden, durch welches die bisherige spanische Gesandt schaft in Berlin zur Botschaft erhoben wird. Diese Umwandlung soll jedoch erst nach der Kongo-Konferenz thatsächlich erfolgen, bei der der bisherige Gesandte Graf Feuilleton. i Eine italienische Dorfgeschichte. Von I. Friedmar. (3. Fortsetzung.) Die Sache lag klar am Tage; es war nickt mehr ! daran zu zweifeln, er war von diesen Beiden hinterS z Licht geführt worden. Wort für Wort kam ihm jetzt das von Dora gesungene Lied inS Gedächtniß zurück, ihr höhnisches Lächeln, des DoktorS unentgeltliche Kranken besuche bei Katharina di Meo, die verliebten Blicke, mit welchen dieser Thilde angesehen, seine beharrliche f Aufforderung, mit ihm zu tanzen an jenem Sonntage ! auf der Kastanienwiese — Alles, Alles trat jetzt vor seinen Geist und ließ ihn, wie er glaubte, jedes Wort und jede Handlung in wahrem Lichte sehen. Sein Inneres war von Haß erfüllt und dieser Haß erzeugte einen solchen Durst nach Rache, daß es ihm eine Wonne i dünkte, um den Preis der Vernichtung dieser Beiden sich selbst zu Grunde zu richten Als er jedoch nach dem furchtbaren Amruhre von Gefühlen wieder einigermaaßen j zusammenhängende Gedanken zu fassen vermochte, dachte n an seinen Vater und an das Gerede der Leute. Er sollte dem Ersteren weder Schmerz noch Schande be- reckn und ebenso wenig den Leuten Anlaß zu endlosen LchwLtzereien geben; damit hätte er ja selbst bekannt, daß man ihn zum Narren gehabt. So faßte er, theilS aas Eigenliebe, theilS aus Scheu, seine Familie zu ent- chnn, einen Entschluß, der ihm von einer Großmuth sondergleichen dünkte. Zuerst aber wollte er der Thilde frei heraus seine Meinung sagen. Da er wußte, daß ihr Weg sie hier vorüberführte, beschloß er, an dieser Stelle sie zu erwarten. Jetzt erschien sie. Valentin, der kurz vorher Lust verspürt hatte, sie zu mißhandeln, war in dem Augenblicke, als er daS Mädchen ruhig und lächelnd daberkommen sah, unfähig, sich zu erheben. „Wo ist der Strauß, den ick Dir gab?" fragte er mit heiserer Stimme und grimmigen Blicken. „Er wurde mir genommen —" begann Thilde ge lassen, allein Valentin ließ sie nickt auSreden. „Ick weiß Alles!" rief er aufspringend. „Ich weiß AlleS! Ick kenne Dich jetzt und danke dem Himmel, daß Du noch nicht meine Frau bist! Du kannst Dich freuen, mich so geprellt zu haben unter dem Vorwande, mein Vertrauen auf die Probe zu stellen. Aber, bei Gott, wenn Du auch beim Teufel in die Sckule gingest, Deine Schlechtigkeit ist dennoch an den Tag gekommen und ich weiß nickt, was mick abhält, Dein falsches Gesicht zu zeichnen - " „Heilige Madonna! Du hast den Verstand ver loren! Was hab' ich gethan? Was bedeutet Deine Wuth?" „Du wolltest es klug anfangen und Dir zwei Lieb haber halten , fuhr Valentin fort, ohne sie zu hören; ..von zweien mußte natürlich der eine an der Nase herumgeführt werden; wenn der Stadtherr nicht ange- biffen hätte, würde auch der Bauer gut genug gewesen sein. Aber, so wahr Gott lebt, hat deS Müller'S Valentin auch eine Stunde lang den EinfaltSpinsel gespielt, länger thut er's nicht. So wisse denn, zwischen unS ist Alles aus und danke Gott, daß ich Dich so leichten Kaufes davonkommen lasse." Betäubt von diesem WuthauSbruche starrte Thilde mit weitgeöffneten Augen Valentin an; sie vermochte nicht zu sprechen, die Kehle war ihr wie zugeschnürt. .Valentin!" rief sie endlich. „Valentin, um Gvttes- willen, befreie mich von dieser Angst, sage, waS ist ge schehen? Ich verstehe nicht." „Du Haft also nicht verstanden, daß zwischen unS AlleS auS ist oder stellst Du Dich nur so?" O mein Gott! Valentin, was hab' ich gethan, daß Du mir solch' ein Herzeleid zufügen willst? Warum bist Du so verändert? Wenn ich nur wüßte —" .Vortrefflich, spiele nur die Unschuldige; wahrlich, es würde Dich nicht schlecht freuen, wenn ich albern genug wäre, Dir zu glauben. Du hoffst, mich noch länger in Deinen Schlingen zu halten, weil Du nicht weißt, wie ich mit diesen meinen Augen sah, wie werth Dir meine Geschenke sind, und —. Doch es ist Zeit, zu Ende zu kommen: ich gebe Dich frei; halte Deinen Doktor fest, denn, waS mich betrifft, man wird mich niemals mehr in dieser Gegend sehen." „Bleibe, Valentin, bleib !" jammerte Thilde und faßte seine Hand. „Willst Du mich tödten? Ick weiß nickt, wovon Du sprichst; aber gewiß, eS hat mich Jemand verleumdet. Ich schwöre Dir, daß ich keinem Menschen, alS Dir Gehör gab, daß ich nur Dich liebte, daß —" Als Thilde seine Hand ergriff, fühlte Valentin den Druck deS Ringes, welchen er ihr vor zwei Monaten geschenkt. ES war ein Goldreif mit zwei Karneol herzchen, den er ihr gab, wie er damals lächelnd sagte,
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