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Sächsische Dorfzeitung : 22.11.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188411221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18841122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18841122
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-11
- Tag1884-11-22
- Monat1884-11
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 22.11.1884
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iiäMc DorßMG »«ttetzttach: 46. Jahrgang Sonnabend, den 22. Movemöer 1884 pflogenen auswärtigen Verhandlungen zugehen. Wenn diese Anfänge kolonialer Bestrebungen nicht alle Erwar- sonst das Ceremoniell bei Anwesenheit des Kaisers zu Feuilleton licht i led A. P.«. Feie», Uhr G-Ur». uni», d«l rachau; »evl; Ma f. «. N»,nne«e«t»- Drei»: ^rt.ljthrl.« IM werden bi» Montag Mittwoch u Freitag Mittag angeno»»« und koste«: bielspalt Zeile 1bPf. Unter Lin gesandt: 30 Pf g^rd >. Nedaktio» grkebeu'Nenftabt L Meißner »ässe < Me Zeitung orscheiot Menfta«, erst«, nnb »««atzen» Abonnements-Einladung. Bestellungen auf die „SSchfische Dorfzeilupg" für den Monat December nehmen alle kaiserlichen Poftanstatten und Posterpeditionen gegen Voraus- deMlung von 5V Pfg. entgegen. Die Verlags»Expedition. Pastor", antwortete der Knabe. ,^Hast Du Dich viel darin geübt?" fragte der Geist- vrichtr mtt Herr P« diat. Wnurr rm. S Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger lmd (andmann. Amtsblatt für die kgl. Amt-Hauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften de- kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstreniämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur mb Verleger Aerrnran» Müller in Dresden. Inseraten- «nnahmeftellenr Die Nruoldische ' Buchbandlunß, Jnvalidendank, Ha»fenstemLLogl«, Rudolf Mosse V L. Daube ät 5». tu Dresden Lett-jig, Hamburg, Berlin, Frankfutt a M. ii. s. w. Schmiede und Welt. Hin Roman von Wilh. Grothe. (2. Fortsetzung.) Auch der ?astor primarius hörte davon, behandelte aber die Sache anders, als man von dem ernsten Herrn geglaubt hätte. „Das ist ein einfacher Jungenstreich", sagte er „und läßt auf ein böses Herz durchaus nicht schließen." Dann erkundigte er sich, ob der Schul meister in dem Bilde wiederzuerkennen sei. .Er ist wie aus dem Spiegel genommen", lautete dir Antwort. „So — so! ich werde mir die Sache einmal an- sehen." Der Prediger nahm Hut und Stock und begab sich zu dem Scheunenthor, wo sich daS Bild noch immer unangerührt befand; denn PrätoriuS hatte geäußert, eS solle alS ein Denkmal deS schamlosesten Undanks nicht ausgrlöscht werden. AlS der Prediger eS sah, brach er iu rin schallende- Gelächter auS. „DaS ist der Prä- crptor wie er leibt und lebt, nicht einmal karikirt und doch ungemein komisch. Vortrefflich gezeichnet! In drm Jungen steckt Talent." Dann begab er sich zur Schmiede, wo er jedoch den Vater Gottlieb'S nicht an- traf.. Die Mutter empfing ihn. „Ach, Herr Pastor", rief die würdige Frau, „ich weiß schon, weShalb Sie heute zu unS kommen. Gott lieb hat sich aber nicht- UebleS gedacht, als er den Politische Weltschau. Deutsches Reich. Se. Majestät der Kaiser «öffnete den Reichstag am Donnerstag Nachmittag '/,2 Uhr im weißen Saale deS königl. Schlosses mit folgender Thronrede: „Geehrte Herren! Ich freue mich, daß es mir vergönnt ist, Sie selbst zu begrüßen und heiße Sie im Namen der verbündeten Regierungen will kommen. Es gereicht mir zu besonderer Genugthuung, daß die Wünsche, welche ich in meiner Botschaft vom 17. November 1881 an dieser Stelle kundgegeben, seit dem auf dem Wege zu ihrer Erfüllung wesentliche Fort schritte gemacht haben. Ich entnehme daraus am Abende meines LebenS die Zuversicht, daß der stufenweise AuS- bau der begonnenen Reform schließlich gelingen und für ! den innern Frieden im Reiche die Bürgschaften Herstellen werde, welche nach menschlicher Unvollkommenheit er- reichbar sind. Unsere nächsten Schritte in dieser Rich tung werden in der Ausdehnung der Unfallversicherung auf die Arbeiter der Landwirthschaft und deS Transport- ! wesenS und in der Erweiterung der Sparkaffeneinrich- tungen bestehen, wofür die Vorlagen Ihnen zugehen werden. ! Der Entwurf des ReichshauShaltSetats für daS nächste Rechnungsjahr wird Ihnen unverweilt vorgelegt werden. Die Fortentwickelung der Einrichtung des Reiches be dingt naturgemäß ein Anwachsen seiner Ausgaben. Sie werden hierin mit mir eine Mahnung erkennen, neue Einnahmequellen für daS Reich zu erschließen; der Ver such, der Rübenzuckersteuer im Wege der Reform höhere Reinerträge abzugewinnen, wird für jetzt durch die Noth lage der betheiligten Industrie und der in Mitleidenschaft stehenden Landwirthschaft erschwert. Die Herstellung des einheitlichen Zoll- und Handelsgebietes im Reiche ist durch Verständigung mit der freien Hansestadt Bremen vorbereitet und es wird die Bewilligung eines Beitrages hierzu Ihnen zur Beschlußnahme vorgelegt werden. Im Anschlusse an den revidirten Gesetzentwurf wegen Sub- ventionirung unserer Dampfschifffahrt werden Ihnen Mittheilungen über die unter den Schutz des Reiches grsiellten überseeischen Ansiedelungen und die darüber ge- Herrn Schulmeister abgemalt hat. Die Sache ist nemlich die —" „Liebe Frau Frei", unterbrach der Geistliche ihre Rede, „ich brauche die Entschuldigung Ihre) Knaben nicht erst zu vernehmen." „O seien Sie nicht so streng", hob sie wieder an. „Der hat schon viel zu leiden gehabt; mein Alter prügelte ihn und wo Frei hinschlägt, wächst kein GraS." „So — so. DaS hätte Ihr Mann auch unter lassen können", bemerkte der Prediger; „die Angelegen heit verdient nickt das Zetergeschrei, das über sie er hoben wurde, noch weniger, daß Gottlieb deshalb braun und blau geprügelt ist." Die Mutter des sogenannten UebelthäterS starrte den Geistlichen an, alS verstehe sie dessen milde Ansicht nicht; der fuhr aber fort: „Hat Ihr Sohn schon öfter gezeichnet?" „Ach Du mein Gott! allerdings. Mein Alter hat sich darüber schon weidlich geärgert", antwortete Frau Frei „und auch manche Prügelsuppe hat ihm daS Malen eingetragen. Oft habe ich geglaubt, der Vater schlage ihm Arm und Bein entzwei. Jetzt wird er sich wohl hüten —" „So — so! Hören Sie, Frau Frei, daS würde mir gar nicht gefallen; denn der Gottlieb scheint An lagen zu besitzen", entgegnete der Prediger. „Wenn Ihr Mann zurückkehrt, senden S e ihn und Ihren Gott lieb zu mir; ich habe Wichtige- mit ihnen zu sprechen." Der Pastor war noch nicht lange nach Hause zurückgekehrt, als der Schmied und Gottlieb vor ihm erschienen. Gottlieb war damals ein Knabe von noch nicht Nickt« n; «f >rai; ^»dnl> led. « K. ach« L h. ,eiter « jf. F. Sich»-, g i» L«l» vadwiger j, chter Dm »tz; Gutt»» N—«» H A Bei vdai»« «ngermin blee «uOd«. -«tuscht b,!.; 'S"! Lchiß. > s. r. Zch ß. Schalt»« ill Oderist in Stlkowq; iu Sabril«' rikarbtlln Z. W. » ttner L t h« m Od» Ältlicher > l» Utbl-a; »tickten (i»«> i» Mickle»; a«; Zimmer- r u«d Tan» vßn'tz Gt- > ,» ö»« , Gerlowi,; t>'drv- ». a« rer A PaM in Lretdri! »iy mit jsr »»eilen cheotcig M er H. 'S. t ! ; Hauen«, Fr« I. - schnserdecko- kam mit L «merke K. , ».r. r «. Wit 3 «h ker iu « de» S- Fr« . «.Fisch' K. N. »er» sistzefiyer I. eimrr R. L Fabrikarbeiter ^abitkabtila :r mid »Sirtb Sulrbefir« rr .. Htrr Prediger", erwiederte der Vater statt des SohneS: „Schon alS vierjähriger Krabauter s""" Schiefertafel auf der Schwelle der Schmiede und verbrachte di. Zeit, indem er bald die-, bald« ' ?k-rde und Hunde, Menschen und Kaninchen. übel auSschlagen würde und <"6 " in di? Schule kam. ^f. Eines TageS kehrte er nicht ^rück. 3ch dachte, er muß nach- ick ibn, . a s endlich in das Zimmer trat, tischte ich »hm eme ordentliche Prügelsuppe auf. Schließlich »stit«»! Dr. «tis«. hr Vtichit »t»t m Hetzer- t iu P.ltm,. Bupagtv«» Udr «eichlt: Ihe.Predi^ ttbreast «it t Herr Ditt. )w. '/2 Uh, tkommuni» thalleusond». dUsr Ldtu». '«gtld »L i! ichte,. »stillen und durch unsere Boten. Sei freier Lieferung U« Haut erhebt die Nest nach eine Be- Mhr von 2b Pfg. a Nadlbeui za» ein S. i Oberlb L «. S ilardeiter L «. T lau« M. «. SchmiU L. Schum«, » J°th a irk. in Katis R. Luka« « HS ». r«s« . Vbhme ä Sucher a H. S. ra>K dus: eia t.; «u Snt* Uebigau ei, H. Äiirtitt f. ». Heiuu !. «. R. Z °«r« «. ß. »h - ««hla r»4S. v,Ilt »ÜVve». L F. » >l. chchm»»«' tungen, die sich daran knüpfen, erfüllen können, so werden sie doch dazu beitragen, durch Entwickelung der Handels verbindungen und durch Belebung deS Unternehmungs geistes die Ausfuhr unserer Erzeugnisse dergestalt zu fördern, daß unsere Industrie zu lohnender Beschäftigung ihrer Arbeiter befähigt bleibt. Im Einverständnisse mit der französischen Regierung habe ich Vertreter der meisten seefahrenden Nationen hierher eingeladen, um über die Mittel zu berathen, durch welche der Handel mit Afrika gefördert und vor Störungen durch internationale Rei bungen gesichert werden kann. Die Bereitwilligkeit der betheiligten Regierungen, meiner Einladung zu entsprechen, ist ein Beweis der freundschaftlichen Gesinnung und deS Vertrauens, von welchem alle Staaten deS Auslandes dem deutschen Reiche gegenüber erfüllt sind. Diesem Wohlwollen liegt die Anerkennung der Thatsache zu Grunde, daß die kriegerischen Erfolge, die Gott unS ver liehen hat, uns nicht verleiten, das Glück der Völker auf anderem Wege, alS durch Pflege des Frieden- und seiner Wohlthaten zu suchen. Ich freue mich dieser An erkennung und insbesondere darüber, daß die Freund schaft mit den durch die Tradition der Väter, durch die Verwandtschaft der regierenden Häuser und durch die Nachbarschaft der Länder mir besonder- nahe stehenden Monarchen von Oesterreich und Rußland durch unsere Begegnung in Skierniewice der Art hat besiegelt werden können, daß ich ihre ungestörte Dauer sür lange Zeit gesichert halten darf. Ich danke dem allmächtigen Gott für diese Gewißheit und für die darin beruhende starke Bürgschaft de- Frieden-." Nack Verlesung der Thronrede trat der Reichskanzler, ! Fürst v. BiSmarck, vor den Thron und verkündete die Eröffnung deS Reichstages mit den Worten: „Auf Be fehl Sr. Majestät des Kaisers erkläre ich im Namen der verbündeten Regierungen den Reichstag für eröffnet." AlS der Kaiser darauf die Stufen des ThroneS herabschritt, strauchelte er, hielt sich jedoch erfreulicher Weise kräftig aufrecht; dieser Moment, so kurz er auch war, rief doch eine unsagbare Bestürzung und, als die Gefahr des Fallens beseitigt war, eine um so herzlichere Freude hervor. Sich nach allen Seiten hin mit freundlichem Lächeln verneigend, verließ der Kaiser den Saal. Mit lauter, im ganzen Saale vernehmlicher Stimme hatte der Kaiser gesprochen. Die Versammlung hörte ehrfurchtsvoll zu; die Stellen, welche der Hoffnung auf Herstellung der Bürgschaften für den inneren Frieden Ausdruck gaben, die Erwähnung der Kongo-Konferenz, wie auch namentlich die warme Betonung der freund schaftlichen Beziehungen zu Oesterreich und Rußland und der Sicherung eines ungestörten Friedens auf lange Zeit hinaus riefen einen lebhafteren Beifall hervor, als daS von dem baierifchen Bunde-- stimmtt d"^-rs-mm »W zwkitt Sitzung d« » ilatt welcher jedoch nicht Fürst Bis- K°ng°-K°ul , st ob„bavp, ui»I -uw^-ud —, !""! d.r d.« -u«- Wu »i. „N-,i°u-i Z,,/- °°n -ng,bttch w°bi «ni.rri»»'«- S«» «fahr., brach,- D.u,sch>-ud nur V-rlug- <m. >" ,mg.h.u- dn Wns. übn bi. Mun, °» ^°ng°^rag. und »um Schluffe eine Reche von bestimmt formulirten Anträgen an die Konferenz stellt. D»eseS Vorgehen der deutschen Regierung wird allgemnn dahm aufq?faßt, daß BiSmarck vor dem Eingehen auf dt. einzelnen Punkte deS Programm- ne Debatte über die allgemeinen Principien, welche die Grundlage für die Berathungen zu bilden haben herbe,zusuhren wünscht. Die Konferenz beschloß, d,e Vorlage an eine besondere Kommission zu überweisen und wurden in dieselbe die Delegirten von Deutschland, Frankreich, England, Spanien, Belgien, Portugal und den Ver einigten Staaten Nordamerikas gewählt. Diese Kom mission, in welcher der französische Botschafter Baron de Eourcel, den Vorsitz führen wird, soll sich gleichzeitig mit der Prüfung der Ansprüche beschäftigen, welche be kanntlich einzelne Mächte, in erster Linie Portugal und England, auf das Kongogebiet geltend machen und hierüber der Konferenz Bericht erstatten. — Ueber die erste Sitzung am Sonnabend weiß der Berliner Korre spondent der „Time-" nachträglich noch folgende Mit theilungen zu macken: „Auf die Eröffnungsrede deS Fürsten BiSmarck antwortete Sir Edward Malet, der englische Delegirte, mit Verlesung einer in französischer Sprache abgefaßten kurzen Aufzeichnung, auS der her vorging, daß England die philanthropischen Gesinnungen deS Reichskanzlers theilt und auch das von diesem aus gestellte Programm acceplirt, welches den späteren Verhandlungen alS Grundlage dienen soll. In Bezug auf den Niger äußerte der englische Bevollmächtigte sich sodann aber folgendermaaßen: Seine Regierung er hebe keinen Widerspruch dagegen, daß die Principien des freien Handels rc. auch auf den Niger angewandt würden; gleichzeitig erwarte sie aber (was, wie die „TimeS" bemerkt, in diplomatischer Sprache gleich bedeutend ist mit- sie mache zur Bedingung), daß die Ueberwachung der praktischen Ausführung jener Prin cipien nicht etwa einer internationalen Körperschaft an vertraut, sondern England überlassen bleibe, das, alS die hervorragendste, wenn nicht sogar einzige Macht, die am Unter-Niger Grundbesitz habe, diese Ausübung der Ueberwachung als eine Pflicht und ein Privilegium vierzehn Jahren, mit blondem, lockigem Haare und schlanker Figur. Sein Antlitz zeigte den Ausdruck der tiefen Niedergeschlagenheit und deS Leiden-. Thränen waren ihm in daS sonst freundlich leuchtende Auge ge treten, alS der Vater ihn vor sich in daS Zimmer stieß. „Da sind wir", hob der Schmied an, „ich und der Bengel, der —" „Still, werther Freund!" unterbrach der Pastor ihn in herzlichem Tone, .Sie schüchtern mir den Gott lieb allzu sehr ein und der Junge verdient daS nicht." „Wie? was?" rief der Schmied, „ich kann ihm für seine Ungezogenheit doch kein Zuckerbrot kaufen." „Es ist schon zu viel Staub darum aufgewirbelt worden, mein lieber Meister, ohne daß einer tue Kehr seite der Medaille betrachtet hat", nahm der Geistliche daS Wort. „Um dies jetzt zu lhun, Ueß ich Sie bitten, zu mir zu kommen. Gottlieb, wer hat Dir daS Zeichnen beigebracht?"
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