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Sächsische Dorfzeitung : 02.12.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188412029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18841202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18841202
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-12
- Tag1884-12-02
- Monat1884-12
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 02.12.1884
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46. Jahrgang Dienstag, den 2. Deccmöer 1884 werden, soweit Die Verlags»Expedition Steuerpolitik habe bisher dem armen Manne nicht nur dem dann noch der Abg. v. Köller (konservativ) für Feuilleton alle kaiserlichen gegen Voraus- llULer uiion: bmr. chen- tr» >nn» >l.h in l del.; Markt- iu TK. nbitter ä>amter Glar- Lkrira, HaUd- ckch itl irießaitz 'Mrichik )nl»e i» L L nrchnt- and est«r «ach- >nn» Uhr xdm. «ichlt idl m mbn, dienst öieweg m Schuten ' Leuihol» für den Monat Tecember nehmen Postanftalten und PosterpediNonrn bezahlung von 50 Psg. entgegen. Bereits erschienene Nummern «öglich. nachgeliefert. Abonnemen ts -Einladung. Bestellungen auf die „Sächsische Torfzeitung" UNION. r dienst Laible. Pastor G^ed. ». Nedaktiem Oresdrn-Renftadt g. Meibaer Wagt 4» Vst Zestung erschein» Dienst«-, Wonuerftag an» «onnadend Dirk, rielde. ' UV ilt Inserate »erde» bis Montag Mittwoch u Faettag MUtag angenommen und kosten: die Ispalt Zeile 1b Psi. Unter Eingesandt: 80 Pf. n Stnesei Blaewitz^ sewiy «»» Grubert st NcnPia Meuiegi-; wttz;Ha-t- Stuhle«! Politische Weltschau. Deutsches Reich. Die bisherigen Verhand lungen der Kongo-Konferenz haben einen so günstigen und erfolgreichen Verlauf genommen, alS man im Hinblicke auf daS zur Lösung gestellte civilisatvrische Problem ersten Ranges nur wünschen kann. Mit Stimmeneinheit ist von den Konferenztheil- nehmern das Princip der HandelS- und SchifffahrtS- freiheit im Bereiche des KongobeckenS und seiner Mün dungen zum Beschlusse erhoben worden und damit ein gewaltiges Hinderniß verschwunden, welches bislang einer umfassenden und erfolgreichen Erschließung deS schwarzen Erdtheiles für den europäischen Handel den Weg versperrte. Soll aber der von der Konferenz ge billigte Grundsatz der Freiheit des internationalen Han dels und Verkehrs die Segnungen, die man von ihm erwarten darf, thatsächlich verbreiten, so ist es mit der bloßen theoretischen Proklamirung desselben keineswegs abgemacht. Vielmehr scheint die Erreichung deS ge steckten Ziele- erst dann nach Thunlichkeit verbürgt, wenn das für die Kongoländer in Aussicht genommene Freihandelsregime mit denjenigen politischen Garantien umgeben ist, welche behufs seiner praktischen Durchfüh rung unerläßlich scheinen. Philanthropische Begeisterung ist ein äußerst energisches Reizmittel für die Pioniere der CivUisation, welche die erste bahnbrechende Arbeit verrichten, allein dasselbe hält nicht vor, wenn es gilt, den internationalen Wettkampf in den neu erschlosse nen Gebieten auf allgemein giltiger völkerrechtlicher Grundlage zu organisiren. Das europäische Staatsrecht kennt und übt betreffs solcher Objekte, welche einer ein seitigen und einzelnen Interessensphäre dauernd zu Nutz und Frommen der internationalen Gesammtheit entzogen bleiben sollen, das Völkerrechtsmittel der Neutralisation und es läßt sich kein Grund absehen, weshalb dieses im politischen Verkehre der europäischen Staatengemein schaft längst angewendete und als erprobt bewährte Mittel, auf die Kongoländer angewandt, seine Dienste ! versagen sollte. Denn darin möchte wohl allseitige Schmiede und Welt. Ein Roman van Wilh. Grothe. (6. Fortsetzung.) „Ach, Herr, mein Vater schreibt, daß er niemals bem Vater im Evangelium vom verlorenen Sohne gleichen werde/ „DaS soll er auch nicht", versetzte Graff; „denn Du wirst niemals verloren gehen. Und jetzt aufgepaßt und den Pinsel zur Hand genommen! Es lebe die Kunst!" Er wechselte den Ton. während er auf Gottlieb totrat und ihm liebkosend die Hand auf die Schulter legte: „Eigentlich kannst Du von Glück sagen, daß Du schon früh Farbe bekennen mußt. Die Kunst verlangt das und wer sich nicht bewährt, wird sich nie zum Tempel ausschwingen. Wer die Dornen nicht empfindet, der kennt auch nicht die ganze Wollust deS RosendufteS, wer nicht im heißen Staube der Straße gewandelt, weiß nicht, wie gut ein Trunk schmeckt. Bah, Junge, Du bist ein AuSerwählter und das muß Dich freuen." Von dem Augenblicke schien Graff seine Liebe und Aufmerksamkeit gegen Gottlieb Frei zu verdoppeln. Er belehrte ihn und half ihn über Schwierigkeiten fort, daß Gottlieb ungemeine Fortschritte machte und eines Lage» freudig zu feinem Großvater kam. „WaS ist Dir?" fragte der alte Mann, „Dein Gesicht strahlt ja vor Glück und Wonne." „Mein Meister schickt mich fort!" rief der nun ßebenzehnjährige Jüngling. tunen I 6- h I Braune I (Zwill. I ler das.; I r F- h- I -r vas.;I r N. Ü. ! L öl 7chnc.du I üe das.;! A N.h. I ; Tischler I «Uiiiel-1 darl^Her I r i V I . Hanger I ; «Micher! I. Sch!«,! rut da!.; I her 8.Q I maS das. ghanS il Maler O. wn das.; nil S. P. I in Grun» irr T. H. Brunne«- A. Kilnid in 1'ödtau H. Ballack Uebereinstimmung vorausgesetzt werden dürfen, daß bei Entscheidung der völkerrechtlichen Zukunft deS Kongo gebietes nach Möglichkeit Vorsorge getroffen werden muß, bem Ausbruche kriegerischer Konflikte in jenen Gegenden und damit ihrer Benutzung als Basis kriege rischer Operationen den denkbar stärksten Riegel vorzu schieben. Die Berechtigung dieses Gesichtspunktes aber einmal zugestanden, so führt die nächstliegende Konse quenz ganz von selbst zu der Forderung einer Neutrali sation des gesammten KongobeckenS und seiner Mündungen. Don der Erfüllung dieser Bedingungen dürfte eS abhängen, ob sich dem theoretisch verkündeten Principe deS freien Handels in jenen fernen Zonen Aussicht auf praktische Durchführung eröffnet oder nicht. — Die von der Kon ferenz niedergesetzte Redaktionskommission hat in ihrer letzten Sitzung die ihr gestellte Aufgabe gelöst. DaS von Deutschland dem Kongresse unterbreitete proM cie äöelurukion (Entwurf der Erklärung, die Handelsfrei heit am Kongo betreffend) erhielt diejenigen redaktionellen Abänderungen, welche von verschiedenen Bevollmächtigten in der letzten Plenarsitzung der Konferenz gewünscht wurden. Ebenso sind die Beschlüsse der Kommission endgiltig nach den Wünschen deS Plenums formulirt. In Bezug auf die Definition des Begriffes „Handels freiheit" wurde festgestellt, daß nur solche Taren von den Importen erhoben werden dürfen, welche für die Bedürfnisse der Administration erforderlich find, die Taren für auswärtige Waaren rc. dürfen aber keinenfallS diejenigen überschreiten, welche für dieselben Produkte des Inlandes erhoben werden. Mr. Stanley gab der Kommission interessante Aufschlüsse über die religiösen Verhältnisse der Kongoländer, sowie über die Fort schritte, welche die Kulturarbeit seit der Erschließung deS Kongos gemacht hat. In seiner Sitzung am Freitag setzte der deutsche Reichstag die Berathung deS HaushaltS- etats fort. Abg. Bebel suchte auSzuführen, daß an der ungünstigen Finanzlage des Reiches die Deutsch freisinnigen nicht weniger Schuld seien, als die Konser vativen, indem auch die erst Genannten manchen Maaß- regeln zugestimmt hätten, von denen vorauszusehen ge wesen sei, daß sie zu einem ungünstigen Resultate führen mußten. Der Grund deS Nolhstandes liege in unserem wirthschaftlichen Systeme selbst. Der Redner ging dann auf die Zahlen der steigenden Reichsausgaben der letzten Jahre im Einzelnen ein; in erster Linie betonte er die übermäßige Höhe deS militärischen PensivnS^ondS, die durch die Pensionirung an sich noch diensttauglicher Officiere veranlaßt werde; die Steigerung des Militär etats überhaupt werde allerdings durch die Konkurrenz der sogen. Kulturstaaten nothwendig. Die Reform der anu F. 2 h gkichied en: Hamdmz- ch Dre-de« er in Lich' >eiL. hiych; junge, Du wirst niemals auf ihn rechnen können und wenn der Tod mir naht, dann stehst Du in ter Welt allein und mußt Deinen eigenen Weg fort und fort allein finden müssen." „Bah", schrie Meister Graff, „Unteroffizier, macht mir den Jungen nicht weich. Der braucht keinen Menschen, um in der Welt fortzukommen; der hat daS Herz auf der rechten Stelle und hat es gelernt, der eigenen Kraft zu vertrauen und sich auf sie zu stützen. Er ist freilich noch jung, weiß aber zu arbeiten und geht eS einmal mit dem Pinsel nicht, so kann er zur Noth auch Maurer sein und Kelle und Hammer gebrauchen. Ich meine, daß es aber nicht dahin kommen wird. Nicht, Gottlieb?" ES war ein kurzer, aber inniger Abschied, den Gottlieb von seinem Großvater nahm. Der Jüngling ahnte nicht, daß er für das ganze Leben sein sollte. Kein Jahr war verstrichen, alS er von Graff ein Schreiben erhielt, in dem eS von dem Unteroffizier hieß: Ich war bei dem alten Herrn. Eine tiefe Stille herrschte umher. Da wachte er auS seinem Schlummer auf und setzte sich aufrecht, wobei ich ihn unterstützte. — „Hört Ihr nicht?" fragte er mich. — „WaS sollte ich hören meinte ich. „Alles ist still." - „Nein, nein", Worte. „DaS klingt deutlich zu mir, wie Schellen- und Kastagnettenton, daS find die Springer, das ist Manuela. Wie würde sich Gottlieb freuen! Jetzt würde er sie noch ander- malen." — „Ihr habt geträumt , versetzte ich; „ich höre nichts." - „So, so, e mag wohl sein." Dann lächelte er und bat mich Stathanna hereinzurusen Ich that eS. In dem Bugen- '2 mit ihr zurückkam, sank er in die Kissen r Ich sprang hinzu; aber er erkannte mich nicht, nur geschabt. In der Unter- nicktS Stützt, s . Kosten der große« stützung der Zuckenndustri«, v umq.k.hrte Masse der Arm . . Weise. Die verschiedenen schien sn,n. «m M d.« R-Ut-S ,u sa-ff'"- auch K-ireid«tö0e, wurden zuletzt nur auf E,'' ^Mehrbelastung der nichtb,sitzenden Klassen hinaus- eme M-h S seien dadurch gezwuogeu, dem- °nd!r.° W»1. Prm.ft »u namn in mewte der Redner ferner, dre Äa m^n. Besteuerung deS Pr.vatver- mögens. Darin liege ein bedeutendes Stück nicht nur der St uer-, sondern auch der Soc.alreform. Man ,n^ pf h^ wohl die Sparsamkeit, aber man vergesse daß dieselbe in ihrem Erlreme zu einer allgemeinen w.rthschaft- lichen Kalamität führen muffe. Die Cpartheorte, aus die qanze Nation ausgedehnt, muffe »n d,e fluche gehen, ^um Schluffe seiner Rede kam Bebel nochmal- aus den MMtärNat zu sprechen und plädirte für eine Abkürzung der Dienstzeit. Di- Thronrede stelle d,e friedlichste Per spektive- dasselbe sei mit der Kongo-Konferenz der Fall. Warum nickt im Anschlusse daran emea allgemeinen Friedenskongreß aller Mächte, welcher e.n des Reichs kanzlers würdiges Werk sein würde, veranstalten? Mit der Initiative der deutschen Regierung m Betreff der Kongo-Konferenz seien wir soeben in eine ganz neue Aera der internationalen Politik eingetret-ii. Die Ausgaben der eigentlichen inneren Socialreform darzulegen, behält sich der Redner für spätere Zeit vor. Der Knegs- miaister Bronsart v. Ech-ll-ndorff, welcher nun mehr da- Wort ergriff, wieS die gegen daS Milttär- system gerichteten Angriffe zurück. Die oft getadelte, angeblich zu frühzeitige Pensionirung der Officiere sei durch die natürlichen Umstände geboten; im Uebrigen betonte der Minister, daß gerade eine starke Armee das vorzüglichste Mittel sei, den Frieden zu wahren. Eine Organisation des HeereS aber nach den Vorschlägen deS Abg. Bebel würde das Grab der nationalen Unabhängig keit Deutschlands sein. Abg. Leuschner (Reichspartei) führte aus, daß die Sparsamkeit an sich gewiß geboten, aber bei dem Militäretat nicht angebracht sei. Zur Erhöhung der Einnahmen empfehle fick die stärkere Besteuerung des mobilen Kapitals, unter Schonung deS kleinen. Daß, ohne daS Brot deS armen Mannes zu vertheuern, die Getreidezölle wohl noch erhöht werden könnten, beweise der heutige niedrige Stand der Getreide preise. Eodann unterzog der Abg. R /ckert (deutsch freisinnig) den Militär-, Marine- und Postetat einer eingehenden Kritik und endete mit einer ausführlichen Dar- j legung des bekannten Programms seiner Partei. Nach „Fort!" dem alten Invaliden ging vor Schreck die Pfeife aus „und weshalb? was hast Du auSgefreffen, . UnglückSkind?" „NichtS! ich gehe in die Residenz — als Maler", antwortete Gottlieb. . „Du bist verrückt. Wovon willst Du denn da leben?" „Von meiner Kunst. Ich trete in das Atelier deS Hofmalers." „Des Hofmalers! Junge, Du bist verrückt!" „Nein, Großvater. Denke Dir, mein Meister hat > an den Hofmaler geschrieben und hat ihm Zeichnungen , von mir gesandt und das hat den Hofmaler, der ein i Jugendfreund von Meister Graff ist, bewogen, sich meiner anzunehmen. Ich werde in seinem Atelier malen und ! mir so mein Brot verdienen können, biS ich selber ein : Atelier habe." Der pensionirte Unteroffizier meinte, daß Meister Graff sich einen Scherz gemacht habe, Gottlieb möge sich den Kopf nicht verdrehen lassen. Er werde selbst mit dem Maler reden. ES war aber, wie Gottlieb er zählt hatte, kein Scherz lag zu Grunde. Erfreut berichtete der Invalide an den Schmiede meister Karl Frei und glaubte, daß der Erfolg den Vater mit dem Sohne versöhnen würde. Er hatte sich in dem eisernen Eharakter geirrt. Die Antwort lautete schroff; Karl Frei verbat sich jede Erwähnung eine- gewissen Malerburschen, der sich Gottlieb Frei nenne. Auch möge derselbe sich hüten, die Schmiede, in der seine Wiege gestanden habe, jemals zu betreten; denn er würde sie nicht mit ganzen Gliedern wieder verlassen. „Er ist hartnäckig, zum Verzweifeln hartnäckig", meinte der ehemalige Unteroffizier. „Gottlied, Herzens- Uda»ue«entd- Prew: Vierteljihrl. M 1M. Zu beziehen durch tz!e katferlichen Post- Malten und durch un(ere Boten. Pri freier Lieferung i»s HauS erhebt die Lost noch eine Be- tühr »en 2b Pfg. Inseraten- Annahmeftcstenr Die Arnoldifche Buchhandlung, Jnvalidendank, Haafenfteiuävogler, Rudolf Moste E L. Taube ch T». in T re-den Lewgig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. iiMche VocheillMK Ein unterhaltendes Blatt frir den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. AmtShauptmanuschaften Dresden-Altstadt und DreSden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgericht- Dresden, sowie für die kgl. Forstrentttmter Dresden, Tharandt und Moritzburg. verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerr«««« Müller iu Dresden. ,
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