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Sächsische Dorfzeitung : 18.12.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188412186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18841218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18841218
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-12
- Tag1884-12-18
- Monat1884-12
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 18.12.1884
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IS. achsische WrhMm ist »läge. 46. Jahrgang Donnerstag, den 18. Decemöer 1884 2«. 1.23. IbL vltV leihen Feuilleton e 48. m. », i« l37. höchsten Snuen- erde Keust., »al» »ent: 4.80 5.80 5.80 7 50 9.5» -rette»-Nttfittt - Meißner G«fi« 4, -teZett»», echheiM Dien»«,, HOuaerft», ntt »»»«aßett reis scher, . 2, im »erden di» Moni«» Dlitt«»ch ». FretlNG Mitte, angenommen »«d kosten: diel spalt Zeile 1b Pf. Unter Lingesandt: SO Pf. l"i. u» abhanden ö desselben er Üchld« pelohnvng rs, c kaufe» M :obe, Sehe eo», He lM lbach ol»vr- »eibringe«, -eils zum dauernde, m möge» l, persön» !43s Seite, daö ungeheuere Schreibe-, Chiffnr- und Depeschen werk aber wird, wie erwähnt, wesentlich von 3 Subalttrn- beamten besorgt. Der Reichskanzler trat in der erwähnten ReichStagSsitzung in der sachverständigsten und sachge- ; mäßesten Weise für die Forderung ein, aber vergeblich; die Majorität ließ sich nicht überzeugen, sondern stimmte : gegen die Vorlage. Dieser Beschluß deS Reichstages > findet fast seitens der gejammten Presse ernstliche Miß billigung. So schreibt z. B. die ,.Rational Ztg.", ein dem Reichskanzler keineswegs blind ergebenes Blatt, in ihrer Nummer vom Montag: „Wir beklagen diesen : Beschluß im Interesse des Reichstages, dessen Ansehen durch keine Berufung auf die natürlichen Befugnisse - jedes Parlamentes auch nur entfernt in dem Maaße ge- ' fördert werden kann, wie es durch unsachgemäße und unhaltbare Beschlüsse leidet; als ein solcher aber wird der heutige Beschluß nach unserer Ueberzeugung überall in Deutschland, auch in den Reihen derjenigen Parteien, deren Vertreter ihn gefaßt haben, betrachtet werden. Wir beklagen ihn doppelt im Interesse deS Liberalismus, I Der jähe Aufschrei war nicht ungehört geblieben. Seine Wirthin eilte herbei und fand ihren ruhigen Miether in seinem Blute. „Mord!" tönte es im Hause, „Mord!" in der Um- ' gegend. „Ein Arzt!" schrieen Diese und Jene. „Bringt ihn zu Bett!" Andere. Ein Arzt fuhr vor dem Hause vorbei. Man hielt die Pferde des alten Herrn an und zwang ihn, nach dem Verwundeten zu sehen. Auch ohne daS wäre er bereit dazu gewesen. Er fand Gottlieb bewußtlos, das mörde rische Eisen bis an das Heft noch in der Wunde. Er machte sich sogleich daran, daS Stilet herauS- zuziehen und den jungen Deutschen zu verbinden. .Ist die Wunde gefährlich?" fragte die Wirthin. „O, muß das sich in meinem Hause ereignen!" Der Arzt zuckte die Schultern. „Man kann nicht wissen, waS sich ereignet, jedoch ist der Stich so ge gangen, daß er kein edleS Organ verletzt hat, so sicher auch die Hand deS Mörders war." Die Polizei war während dessen herbeigekommen und nahm den Thalbestand auf, Auch wurde jetzt die Frage allgemeiner, wer der Mörder sei. Gottlieb Frei war noch nicht zum Bewußtsein ge kommen, auch untersagte der Arzt jegliche Aufregung. Sonnt wurden die Bewohner deS Hause- zuerst ver nommen, namentlich die Wirthin, welche deS Streite- ond der Aeußerungen Oskar Ohneherz' gedachte. Nach denselben war es keinem Zweifel unterworfen, daß er der Mörder sein müsse und seine Verhaftung wurde ver fügt und auSgeführt. Die Kunde davon durchflog die Eiebenhügelstadt Schmiede und Welt. Ein Roman von Wilh. Grothe. (13. Fortsetzung.) Die cynischen Mienen und Bemerkungen, welche Oskar Ohneherz diesen Worten folgen ließ, erbitterten Gottlieb in einer Weise, daß er sich dergleichen in ernstem Tone verbat. Der Andere wurde dadurch gereizt, der Wortwechsel wurde lauter und immer lauter. Endlich entkernte sich OSkar Ohneherz in der aufgeregtesten Stimmung, so daß er noch auf der Treppe heftige Droh worte auSstieß. Gottlieb s Wirthin vernahm die Worte: ,WaS dieser Mondscheinrilter sich denkt! O, er soll mir seine Beleidigungen bezahlen — ich will sie ihm gedenken." Buch Gottlieb befand sich in großer Aufregung, so daß er sich vergebens zur Arbeit zwingen wollte. Er nahm den Hut und ging in den Garten, daß sein heißes lut sich abkühle, feine erregten Nerven sich beruhigen öchten. AlS er nach einer Stunde ungefähr zurück ehrte, lächelte er über seine Erregtheit. AlS er den Schlüssel in seine Thür steckte, vernahm hinter sich ein Geräusch, er wandte sich um und fühlte nächsten Augenblick einen eisigen, schneidenden Schmerz der linken Seite, während er einen bärtigen Mann der Kleidung der Trasteveriner die Treppe hinab- pringen sah. Er wollte ihm folgen, indem er den .chrei „Mörder" auSstieß; doch verließen ihn die Kräfte nd er stürzte blutend und bewußtlos zusammen. und brachte die junge Künstlerwelt in Aufregung, welche durchaus nicht Nachlassen wollte, als man vernahm, daß, nachdem Gottlieb Frei wieder zum Bewußtsein gekommen war und einige Aussagen gemacht hatte, OSkar wieder in Freiheit gesetzt wurde. Man wollte den Grund seiner Aeußerungen wissen und erfuhr, daß der Streit zwischen den Malern Manuela s wegen geführt sei. Es verbreitete sich das Gerücht, daß die Kunstreiterin durch zwei deutige Koketterie die Beiden aneinander gehetzt habe und schnell fertig, wie die Jugend ist, wurde beschlossen, daß man die heuchlerische Gauklerin züchtigen wolle. Der rachedürstenden Schaar der Künstler schloffen sich andere Elemente an, verschmähte Liebhaber und die erkaufte Rotte des Herzogs von Cherubalo. .DaS giebt heute einen Sturm", sagte der Chevalier Duprat, als er in seine Loge getreten war und einen Blick auf daS Publikum geworfen hatte. Bald wurde ihm die Ursache gemeldet und er beeilte sich zu Alberoni zu eilen, um diesen zu bewegen, daß er Manuela nicht auftreten lasse. Der Direktor hatte schon seine erste Reiterin er sucht, sich dem Sturme nicht auszusetzen. Vielleicht hätte sie sich dem Drängen gefügt, wenn ihre Nerven sich nicht in Aufregung befunden hätten. Mit Thränen in den Augen und den Boden ihrer Garderobe mit dem Aönen Fuße stampfend, rief sie auS: „Nein, ich reite. Sie mögen m,ch zerreißen, wie sie Gottlieb ermordet haben. Ich will nichts vor ihm voraus haben." Wild kprengte sie wieder in dieReübahn, da- Panther- fell um die Schultern, den Thyrsusstab in der Hand. Ein wilkeS Lärmen empfing sie, Zlschen und Pfeifen, wogegen tue Anstrengungen ihrer Freunde verschwanden. dessen eine Fraktion, die deutsch-freisinnige — mit der einzigen Ausnahme des Abg. l)r. Horwitz — heute zu der Majorität gehörte. Nach unserer Ansicht haben der Kanzler und der UnterstaatSsrkretär Busch die Noth- wendigkeit einer neuen Direktorstelle auch sachlich soweit nachgewiesen, wie in derartigen Dingen ein Beweis für die Außenstehenden überhaupt geführt werden kann; ungleich durchschlagender aber, als diese Einzelheiten, müßte es auch einer Opposition gegenüber, welche die Leitung der auswärtigen Politik als erfolgreich und ruhmvoll anerkennt, sein, daß der L-iter dieser Politik erklärt: ich brauche diese neue Beamtenstelle, ich brauche diese im Budget des deutschen Reiches verschwindend kleine Summe von 20,000 Mark. Die Liberalen be trachten eine Regierungsweise, welche sich der parla mentarischen so weit annähert, wie eS die geschichtliche Stellung der Krone, deS Heeres und des Beamlenthumes im deutschen Staatswesen gestattet, als nothwendig und als unvermeidlich für die Zeit, wenn einmal die großen Persönlichkeiten aus der Epoche der Begründung des Reiches vom Schauplatze abgetreten sein werden; aber meint man, ein solches Regierungssystem anzubahnen und vorzubereiten, indem man für die ersten Voraus setzungen desselben ein so geringes Verständniß. wie heute, bekundet? Wle wir hören, ist Freiherr v. Stauffenberg krank, Herr Rickert verreist und auch einige andere nam hafte Mitglieder der ehemaligen Secessionistengruppe waren nicht anwesend; aber dies ändert nichts an der Thatsache, daß durch «ine fortgesetzte Haltung, wie die heutige, die gesammte deutsch-freisinnige Partei im Lande in denjenigen Ruf kpmryeu MHß welchen die Fortschritts- partel sich erworben'" siältt : ebne Empfindung !ür die Regungen der Volksseele sich von subalternen Erwägungen leiten zu lassen, zu glauben, daß man einen Steg erfochten habe, wenn man im Stande war, für die Stellungnahme in einer fachlichen Frage eine Anzahl formaler Argumente aufzubringen/' So weit die „National-Ztg." Nock viel scharfer drückt sich die „Nordd. Allgem. Ztg." aus, indem sie u. A. schreibt: „ES ist unS vollkommen verständlich, daß alle diejenigen Fraktionen, welche daS deutsche Reich in seiner heutigen Gestalt und mit seiner monarchischen Spitze nicht wollen, daß also vor Allem die Welfen, Herr Windthorst eingeschlossen, die Polen, die Republikaner, die Socialdemokraten und die politischen Demokraten das Bedürfniß empfinden. daß die Geschäfte des gegen wärtigen deutschen Reiches schlechter geben möchten, alS sie gehen und daß es daher in der natürlichen Konse quenz ihrer Politik liegt, dem Reiche die Mittel zur Führung seiner Geschäfte, auch die unentbehrlichsten, zu verkümmern. Wir begreifen auch, daß das Centrum, bei welchem der nationale Gedanke hinter dem römisch- PoUNsÄe Wellschau. Deutsches Ai eich. Ueber der Reichstagssitzung «m Montag (siehe weiter unten daS betreffende Referat) waltete ein ganz besonderer Unstern und daS schließliche Resultat der langen hitzigen Debatte ist als ein im höchsten Grade beklagenSwerthe^ zu bezeichnen. Der Schwerpunkt der Berathung lag in der Forderung von 20,000 Mk. für die vom Reichskanzler als nothwendig nachtete Gründung einer zweiten Direktorstelle im LuSwärtigeo Amte. Die Budgetkommilsion, in der die Gegner der Regierung überwiegen, hatte die Ge nehmigung versagt und die Majorität deS Reichs tage-, 141 Mitglieder, bestehend aus den Ultra montanen , den Deutschfreisinnigen und den Social demokraten, stimmte diesem Beschlusse bei. Die 119 für die Bewilligung eintretenden Abgeordneten setzten sich auS den konservativen Parteien, den Nationalliberalen «nd den Abgg. vr. Horwitz und Bertram zusammen. DaS Ergebniß dieser Abstimmung wird überall, nament lich im Auslande Sensation erregen, denn die Neber- lastung des Fürsten BiSmarck mit Arbeiten ist eine kon- statirte Thatsache. Die Kanzlei des Reichskanzlers hat ein ungeheueres Material zu bewältigen und es klingt unglaublich, daß diese mit allen erdenklichen Geschäften fich befassende, in einem Vierteldutzend Sprachen thätige Kanzlei nur auS 5, sage fünf Personen besteht, aus 2 Oberbeamten und 3 Funktionären, die nach preußischer Terminologie Subalternbeamte heißen, anderSwo aber mindestens StaatSräthe sein und in England wahrschein lich der herrschenden Aristolralie angeboren würden. Dem vortragendess^MWf Hllfsarbett^ zrkk Ub»««e»e»t». Preis r ^rrteljährl.« gu beziehe» durch Ye kaiserlichen Poft- »palten mW durch unsere Voten. Vei freier Lieferung hu» Hau- erhebt die Jost nach eine Ge bühr de» 2b Psa. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshaupttnarmschaften D,resden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Deranttvvrtttcher Redakteur «nd Verleger Kerrmann Müller in Dresden. Inseraten- Annahmefielent Die Arnoldische Buchbandluna, Jnvalidendank, Hoasenstein LLogl«, Rudolf Mosse. » L. Daube » 2». in TreSden Leipzig H^mburü, Berlin» Frankfurt a M. u. s. w. «-nk-kn zmückttitt, ni»'- --anack fräg,°b bi-RE- in„„ff,n dadurch grschj°.g- w-ch-n. ^ dnn R-ichSdirnsi- unruIdchrUch- Mm«> »"lagt, um d« R«- airruna durch Obstruktionspolitik zur z.achgieblgkrlt und zur Uulerwerfoug uutrr drn Willru deS Srutrumt 2 trincr Sitzung am Montag biwilliglr der R-ichkl-g zunächst die geforderte Sibödung de« Ge halt.» für di. in der Reichskanzlei -ng.st-lli.u Buream beamttn und ging sodann zur Bähung d.« Sl-tS d.» Auswärtigen Amtes über. Im N-meu der Kommissto». welcher dieser Lh-il des Budge,S zur eingehenden Prüfuna überwiesen worden war, empfahl Dr.v. Bunsen, die in dem genannten Etat eingestellte Positton zur Gründung einer zweiten Dir.ktorstelle im Auswärtigen Amte zu streichen, während der UnterftaatSsekretar l)r. Busch dringend für die Bewilligung der geforderten Summe von 20,000 Mark plaidirle, indem er auf die ungeheuere Arbeitslast hinwieS, welche diesem Ver waltungsressort obliege. Nachdem der Abg. Löwe er klärt hatte, er sei bislang nicht überzeugt worden, daß > die Anstellung eines zweiten Direktors durchaus noth- i wendig sei, ergriff Fürst Bismarck daS Wort und ' erklärte daß, wenn man ihm die nöthigen Arbeitskräfte versagen werke, er fick' dazu entschließen müsse, von der ! Leitung keS Auswärtigen Amtes auf Grund deS Stellver- i tretungsgesetzeS zurückzutreten. Der Reichskanzler warf sodann einen Rückblick auf die bedeutenden Arbeits kräfte, welche im Laufe der letzten Jahre im AuSwär- ! tigen Amte von der übergroßen Arbeitslast aufgerieben ' seien Wenn der Reichstag keine Erleichterung gewähre, ! würde die Leitung der auswärtigen Politik in der biS- ! Hengen Weise nickt länger erfolgen können. Wie auS den Ausführungen des Vorredners und der Auffassung E der Kommission hervorzugehen scheine, habe man von ! der Arbeitslast und der Stellung eines Direktors im i Auswärtigen Amte keinen rickligen Begriff. Der Direktor der Abtheilung sei der Vertrauensmann deS Ministers für alle die Angelegenheiten, die dieser nickt selbst näher prüfen könne. Er dürfe doch wohl ohne E Ueberbebung seiner selbst sagen, daß, seit er daS ! Auswärtige Amt leite, die Geschäfte im Interesse deS Landes geführt worden seien; wenn man ihm aber trotz- ! dem die in Rede stehende Forderung versage, so würde das nicktS Anderes bedeuten, als daß man ihn entweder ! für unglaubwürdig oder unwissend und unfähig halte. Nach- ! dem der Abg. I^r. Hänel sick namens der Deutsch freisinnigen gegen die Position erklärt und darauf kin gewiesen hatte, daß eine Ablehnung dieser Vorlage .keineswegs ein Mißtrauensvotum gegen den ReickS- § kanzler bedeute, ergriff der letztere nochmals daS Wort, um unter indirekter Berufung auf seinen AmtS- 6t, für Neu« tter in lssj l wird t«
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