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Sächsische Dorfzeitung : 13.12.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188412131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18841213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18841213
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-12
- Tag1884-12-13
- Monat1884-12
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 13.12.1884
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.1, Sonnabend, den 13. Aecemöer 1884 46. Jahrgang rselbtan! Feuilleton Ein „DaS ist lachend: „DaS zu danken, der finde» ii »dbllddi,, tzung - brach. Ich habe ihm aufrichtige Thränen nachgeweint; denn ich verdanke ihm viel. Er war früher Student oder Gelehrter gewesen, wozu er auch mehr alS zur Kunstreiterei paßte und nannte sich Lothario. Er sprach viel von der romantischen Schule und Eichendorff; aber ein Italiener war er darum nicht, sondern ein Deutscher und einer der sonderbarsten, die mir vorge- kvmmen find." „Wie daS?" fragte Gottlieb. „Du weißt, daß ich eine wilde Hummel war und daß ich von der GrasowSki'schen Bande fortzulaufen gedachte", fuhr Manuela in ihrer Erzählung fort. „Ich habe daS auch in da- Werk gesetzt, als Karola mich ch. er; llt- cik« 8. vd- ,«» uer old >«ch in» c); c>; M. rgel .S. S usil ew- 14 ordentlichen und 7 ErgänzungS-MitgUebern bestehen. Aus der Zahl der letzteren kann der Vorsitzende Re ferenten bestimmen, die aber nur an der Berathung über die von ihnen bearbeiteten Wahlakten theilnehmen. Um eine Wahl für ungiltig zu erklären, sind mindestens II Stimmen erforderlich. Der Abg. Ackermann erhob einige Bedenken gegen die Einsetzung von Ergänzungs- Mitgliedern, auch wird seiner Ansicht nach dem Präsi denten der Kommission eine zu große Machlbesugniß dadurch beigelegt, daß er allein berechtigt sein soll, die Referenten zu ernennen. Für den Antrag traten die Abgg. v. Heereman und Hasenclever ein; letzterer fand den Hauptgrund für die vielfache Verschleppung der Wahlprüfungen darin, daß die Staatsbehörden in den seltensten Fällen den Wünschen des Reichstages nach kämen. Bei der darauf erfolgenden Abstimmung ge langte der obige Antrag zur Annahme, ein weiteres Amendement jedoch, wonach ein Protest gegen die Un giltigkeitserklärung der Wahl zugelaffen und die für er forderlich erachtete Beweisaufnahme über die bei der in Frage stehenden Wahl vorgekonnnenen Unregelmäßig keiten durch das Präsidium des Reichstages bewirkt werden sollte, wurde vom Antragsteller zurückgezogen. Im weiteren Verlaufe der Sitzung trat daS HaoS in die Berathung eine- von den Abgg. Munckel und Reichensperger eingebrachten Antrages aus Ernführung von Berufungsinstanzen in Strafsachen ein. Bei dieser Ge legenheit gab der Staatssikretär des ReichkjustizamteS, l)r. v. Schelling, die Erklärung ab, der Reichskanzler stehe im Begriffe, mit den verbündeten Regierungen darüber in Berathung zu treten, ob daS Bedürfniß für eine Appellalionsinstanz in ihren Staaten empfunden werde und man hoffe, daß es demnächst möglich sei, eine bezügliche Vorlage an den Bundesralh gelangen zu lasten. Gleichzeitig sollen noch andere Punkte der Ge richtsverfassung der Beurtheilung der verbündeten Re gierungen unterbreitet werden, ohne daß jedoch an eine Rückwärtsrevidirung dabei gedacht werde. Die Annahme der vorliegenden Anträge durch den R-ichStag würde also den Bestrebungen deS Reichskanzlers nur ent- gegenkommen. Von den folgenden Rednern, den Abgg. Frhr. v. Buol, Dr. Hartmann, vr. Marquardsen und Payer sprach sich keiner entschieden gegen die Wiedereinführung der Berufung aus, vielmehr erkannten sie meistens das Bedürfniß derselben an. — In der Sitzung am Donnerstag wurde die Berathung deS letzt erwähnten Antrages fortgesetzt. Nachdem die Abgg. Rinte len und v. Graeve nitz sich für denselben ausgesprochen, nahm der Staatssekretär v. Schelltng nochmals daS Wort, um zu erklären, daß die Ewil- proceßordnung keineswegs von der seitens der preußischen Regierung beabsichtigten Revision deS Gerichtsverfahrens »erden bi» Mittwoch » Freitag Mittag angenommen und kost«: blei spalt Zeile ll> Pf. Unter Eingesandt: St) Pf. Geschenke zu Füßen, ich nahm sie; aber erhörte Nie manden. Lothario sah das an und lachte bitter. „Recht so, Töchterchen!" rief er, „laß sie vor Liebe unsinnig werden. DaS ist ein nettes Spiel und bringt Gold. Das Alter kommt nach und nach, da mußt Du etwas zurückgelegt haben, daß Du dann, wie jetzt durch Schön heit, durch das Gold herrschest. Nur die Dummheit ausgebeutet; Niemand meint eS ehrlich. Heute bist Du die Ihre, morgen haben sie Dich vergessen." DaS hatte ich oft genug erprobt und ich lachte über den alten, wackeren Lothario. Gottlieb, ich sage Dir, Fürsten und Prinzen, Millionäre und sonstige Größen sind um mich herumgekrochen; ick bin aber die Unbezwingliche geblieben." .Ich möchte Lothario Deinen guten Engel heißen", äußerte der Maler. „Ja, er hat eS treu mit mir gemeint, hierin und in ankeren Dingen und ich habe ihm nachgeweint, alS er verunglückte", sagte sie. „Seit er nicht mehr an meiner Seite ist, fühle ich mich auch einsam — bi- heut, al- ich Dich sah. Jetzt habe ich ihn wieder — in Dir, dem jungen Lothario. Willst Du mein Freund sein?" Sw hielt ihm die Hand hin, in die er einschlug, worauf er ihr erzählen mußte, wie eS ihm ergangen sei. Sie hörte ihm mit Theilnahme zu, als er aber gedachte, wie er zuletzt in seinem HeimathSorte gewesen sei, dort daS SchützenhauS aufgesucht und Karola GrasowSki getroffen habe, da zitterte ihr Arm in dem seinigen. Di« Beiden waren unterdeß vor daS Hotel gelaugt, in dem sie ihr« Wohnung besaß. Hier trennte er sich von ihr, nachdem sie ihm versprochen, ihn in seinem Atelier zu besuchen und einen glühenden Kuß auf seinen Mund gepreßt hatte. einmal ungemein geprügelt hatte, weU ich einen alten häßlichen Herrn nicht schön finden wollte. Ich kam zu dem Direktor Harofitz, der mich aufnahm und mich ter B. »e- I«. rr. r«. er; ter ch; rS- r. mein Verdienst nicht!" rief Manuela habe ich einem alten, komischen Kauz vor einem oder zwei Jahren den HalS G»ed » «adaM-n ßrcsde»»Re«fta»t H «eigner Gasse 4. pu Zeit»», erschein» DteuFag, »»nnerfta» «b G»»«a»e»D Schmiede und Welt. > Roman von Wilh. Grothe. (11. Fortsetzung.) „Ich fragte, was da- bedeut«; «r v«rweigerte mir die Antwort. Am folg«nd«n Tage begann er mir die Dinge vernünftig vorzustellen; er zeigte mir, wie ich Ans» -teu- Annahmeftele«, Die «rnaldtsche Bucht anduw«, Jnvalidendank, Haasenstein äVoqler, Rudolf Aossr G L. Laube ck 2a. in Dresden Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. mich, ob ich denn ein Thier sei, bei dem nur Schläge Wirkung hätten. „Sieh", sagte er, „als ich Dich zum ersten Male sah, sagte ich mir: eine Mignon, wie sie nicht schöner gedacht werden kann! und bestimmte Harositz, daß er Dich als Elevin bei sich behielt." „Wer ist Mignon?" fragte ich. „Da lachte er laut auf und meinte, er wolle mir die Geschichte zu lesen geben. Ich hatte niemals lesen und schreiben ge lernt, wenigstens was man also nennen kann. Er brachte eS mir bei und noch mehr. Wäre es nach ihm ge gangen, ich wäre bei dem Cirkus nicht geblieben; aber wildeS Blut war in meinen Adern und ich schlug AlleS auS. Sein Umgang wirkte dennoch auf mich und ich hätte ihn geheiralhet, wenn er sich nicht die Schulter ausgefallen hätte und in einem Krankenhause zurückge blieben wäre. „Erst nach einem halben Jahre stieß er wieder zu unS. Ich freute mich ihn wiederzusehen; denn ich liebte ihn wie einen Vater; aber er hatte die Augen voll Thränen, als er erfuhr, wie ich eS trieb (ich machte ihm kein Geheimniß daraus, daß ick nicht besser als die Anderen war). Plötzlich veränderten sich seine GesichtS- züge und er rief einige lateinische Worte, welche — wie ich später erfuhr — so viel bedeuteten: Geht eS mit dem Himmel nicht, rufe ich die Hölle au." Wchas» id. gelt I« -170, leit fremd«« IN k. 1W-1H ,eiUiX>-W weiß« Lich' Wicke» IN WA s. ll.«ih Ailogr. 2D Schock-HM >r. »ett« «ch Pf, -UF - 11 G « ) M. Lss. Pf" aufstehen, alS die anderer Länder, so soll unS daS wahr, lich nicht Aerger bereiten. Dem Reichstage ist seitens der Handelskammer zu Köln eine Petition zugegangen, worin die ^^nehm S 8 der Dampfervorlage bringend empfohlen wird, vs dieS alS ein weiterer nothwendiger Schritt aus Wege bezeichnet, welcher mit der Gründung der deutschen Kriegsflotte zu dem Zwecke betreten wurde, den n- gehörigen deS deutschen Reiches für ihre Person un für ihr Gut an allen Punkten der Erde den glichen staatlichen Schutz gewähren zu können, dessen die Dvyne der übrigen am Weltverkehre vorzugsweise detheuig en großen HandelSstaaten stets sich zu erfreuen gehabt Haven. Besonders werthvoll sei die Vorlage gerade jetzt, „wo die europäischen Großstaaten infolge sowohl einer begin nenden Uebervölkerung, als auch einer Ueberproduktton auf allen Gebieten der Fabrikation auf das Mtfngste darauf ausgehen, die bis jetzt der Cioilisation noch mmt erschlossenen Theile der Erde, insbesondere die des afri kanischen Kontinentes, sich anzueignen oder in den Krei„ deS Weltverkehres zu ziehen." AlS besondere Gründe za Gunsten der Dampfervorlage führt die Petition Folgendes an: „Ohne eine Kriegsflotte ist der Schutz der Deutschen an jedem Punkte der bewohnten Erde, sowie der alle Meere durchkreuzenden deutschen Handelsflotte nicht möglich. Die zur Ausübung dieses Schutzes entsendeten oder bleibend stationirten Kriegsschiffe können jedoch geeignete, unter deutscher Oberhoheit stehende Stütz punkte, durch welche zugleich auch die Verbindung mit der Heimath vermittelt wird, nicht wohl entbehren und diese Verbindung wird unter allen Verhältnissen am Sichersten und Pünktlichsten durch deutsche, der Reichs regierung in gewisser Beziehung untergeordnete Dampf- schifffahrtSlinien hergestellt werden. Neben der Er füllung dieses Zweckes haben aber die in Aussicht ge om- menen DampsschlfffahrtSIinien mit den hauptsächlichsten Handelsplätzen Ostasiens und Australiens auch noch den großen Vortheil, daß nicht nur eine raschere Beförde rung von Personen, Briefen und Gütern herüber und hinüber ermöglicht wird, sondern daß auch vermöge deS direkten Verkehres weitere Absatzquellen erschlossen und neue Handelsverbindungen angeknüpft werden können. Freilich legt die in Rede stehende Subvention der Reicbs- kaffe nicht unerhebliche Opfer auf; dieselben bleiben jedoch immer noch sehr bedeutend hinter den Aufwendungen anderer Staaten für den gleichen Zweck zurück." In der Reichstagssttzung am Mittwoch gelangte ein Antrag der Geschäftsordnungs-Kommission zur Be rathung, welcher eine Aenderung der auf die Wahl prüfung bezüglichen Bestimmungen bezweckt. Danach soll für die Dauer der ersten Session der gegenwärtigen Legislaturperiode die WahlprüfungS-Kommission auS Gretl»: ZerteljLhrl.« 1M g» beziehen durch zik kaiserliche» Poss- „»alten und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung k« Hau» erbebt die Post noch eiue Go» »ühr »on 2b Psg- Politische WeLtsÄau. DeutscheS Neich. Wie ein Berliner Korrespondent der in London erscheinenden „Morning Post" berichtet, ha^ sich der Generalfeldmarschall Graf Moltke über die gegen' rvärtige Situation der englischen Armee in Aegypten solgendermaaßen ausgesprochen: „Ohne Zweifel wird General Wolseley Gordon Entsatz bringen und den Mahdi züchtigen. Allein dies ist von nur geringer Wichtigkeit; in erster Linie handelt es sich um die Frage, ob England beabsichtigt, Aegypten zu behalten oder nicht. Zm letzteren Falle wird Frankreich bald in's Land gelangen; sollte England aber daS Land für immer okkupiren wollen, > so wird es eine kontinentale Macht und muß eine Armee haben. Da eine militärische Konskription in Groß britannien aber unmöglich ist, muß letzteres sich mit Hand und Fuß an eine fremde kontinentale Macht binden, welche vollenden wird, was England zu bewerkstelligen nicht im Stande ist. Ein Bündniß mit der Pforte würde England kompromittiren; sein natürlicher Bundes genosse im Mittelländischen Meere ist Italien und dieses seinerseits hat von Oesterreich nichts zu fürchten, so lange die Jrredenta-Frage nicht auf das Tapet gebracht wird. Die Flotte Italiens würde, vereinigt mit der englischen, die französische überwältigen. Aber ein solches Bündniß ist unmöglich, falls Großbritannien keine andere Gewähr, alS platonische Versicherungen, bei der adoptirten Politik beharren zu wollen, giebt." Bekanntlich wird sich die Kongo-Konferenz auch mit der Frage beschäftigen, welche Grundsätze für die Folge bei der Besitzergreifung von herrenlosen, über- s.eischen Gebieten maaßgebend sein sollen. In Rücksicht hierauf gewinnt eine Meldung der „Times" an Be deutung, derzufolge daS deutsche Kriegsschiff „Ariadne" bei St. Vincent, einer der kapverdischen Inseln, vor Anker gegangen ist. St. Vincent ist die Endstation der Telegraphenlinie aus Europa und es würde nicht zu verwundern sein, wenn die „Ariadne" Ordre hätte, dort telegraphische Instruktionen aus Berlin zu er warten, die ihr zugesandt werden sollen, sobald die oben Zwahnte Frage auf der Konferenz geregelt ist. Die Hauptvorschrift wird, wie ein Diplomat sich ausgedrückt haben soll, wohl den Besitz demjenigen zusprechen, „der zuerst kommt" und wer das Ende deS Telegraphenkabels in seiner Macht hat und am Nächsten beim Ziele ist> . wird wohl auch in dem Wettlaufe den Sieg davon tragen. Seit Kurzem tummeln sich übrigens auch Kriegsschiffe anderer Staaten in großer Anzahl in den westafrikanischen Gewässern umher. Oesterreich, Italien, Spanien und Portugal sandten bereits Panzerschiffe nach dort und wenn unsere deutschen „Blaujacken" früher Pf. -H«. , «»«»»» iock SG« 18V-I8V» He 110-1« tO-St0 F LpirMU Nr älh fische V »lsM-G Sin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Sandmann. Amtsblatt für di- kgl. Amtshauptmannschaften DreSden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgericht« Dresden, sowie für die kgl. Forstrentümter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerr«««" Müller in Dresden. dem alten guten Lothario in die Schule gab. WaS begehrter würde, wenn ich zurückhaltend sei. Ich saßt« mir b^ Lothario auffiel, war, daß er die Peitsche bei — - - * ihre llr^ e darachL Letpziz,- - D« w Ergedmk ch» «HP Srllt wirk. da- nicht; aber in der nächsten Stadt machte ich die mir nicht in Anwendung brachte. Ich wurde trotzig Probe Wie sich da Alle- um mich riß, man schrie, und ungehorsam; er aber zuckte die Achseln und tragte ich fei eine Perle im Kothe. Man legte mir reiche
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