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Sächsische Dorfzeitung : 04.01.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185001049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18500104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18500104
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1850
- Monat1850-01
- Tag1850-01-04
- Monat1850-01
- Jahr1850
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 04.01.1850
- Autor
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4. Januar 1850. Freitag, Mchstsche Wocheitung statten. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. . vierteljährlich 12^ Bgr. Zu beziehen durch Neuftadt- Dresden, Markt, Nr. 2, in der Bet rage - Expedi tion zu haben. Aus der Ankunft Nacht un- kommst du!—doch Willkommen! grüßen wir, Neues Jahr, dich; ach! wir hofften lange schon entgegen dir. Lausend Dünsche, unsrer Herzen schwer bewättigter Erguß, Laut antworten sie frohlockend deinem ersten Gtockengruß. — Die im Glücke fröhlich, sorglos die Vergangenheit gelebt, Die noch über Wunsch und Mühe «ehr und Besseres erstrebt; — Die mit Gorgen, unter LhrLnen, ruhloS wie in heißem Streit, Ach! wir einen LeidenStag nur still dutchduldet ihre Zeit: Alle flüchten deinen ersten Schritten, neues Jahr, voran, Und zu schnellem Büaduiß rufen hoffnungSmuthig sie dich an. Ungezählte Stimmen fordern klagend ein verhekßneS Glück, Das zu endlicher Erfüllung deiner Zukunft blieb zurück. — Aber schweige von des eigne» Lebens sorgenvollem Plan , Wer für HauS und Hof und Scheuer wünschen nur und hoffen kann. Doch von deines Bölkes Zukunft und vom Baterlaade traut Darfst du, Herz voll Sorg' und Liebe, deine Wünsche reden laut. Ach! wer mit prophet'scheM Geiste eine» kräft'gen Aauberspruch, LrosteSworte künde» könnte aus der Menschheit LebenSbuch! Unter Stürmen, ohne Frieden und von Wunde» schwer entstellt — So der neuen Zeit entgegen hülfesehnend geht die Welt. Und das Vaterland, das theure, und das Volk noch jüngst so groß, Hält des Schicksals raühe Hand fest in des Unglücks Harlem SchooS. Mit der Knechtschaft ringt bie Freiheit einen letzten Kampf, und bald, Drohend mit erhobnem Schwerte, triumphiret die Gewalt. Wirst du, Zukunft, uns erlösen? — bringst du Lage, ungetrübt, Die des Rechtes, die der Freiheit und der Liebe Licht umgiebt? — Führ', ach! führ' sie uns herauf, wir duldeten genug schon Leid, Ward zu» Wahn doch Menschenliebe und zum Spott Gerechtigkeit! Wring' uns Frieden, — doch unwürd'gen nicht, der schlimmer ist als Tod, Freiheit dring' uns, — doch die schlechter nicht, als schwere KerkerSnoth. Unter Waffen und Gewalt beugt schweigend sich Gesetz und Rt cht: Dringe du zu Ehren Beide, wie der Himmel gab sie ächt.' Schaff' GerechtigkeLt, die von der Schmach der Leidenschaften rein; — Eine Layne, eine Gnade nicht der Willkür soll sie fein. Wo myumschlich, rachedürstend, Gott zum Hohn ward Blut gesä t, Weck' versöhnend lebensvolle Keime der Humanität. Und das Baterland, zerspalten wie es liegt in alter Schmach! — . Rufe alle, alle Söhne für den Ruhm der Mutter wach; Daß inmitten des Jahrhunderts, wenn du scheidest, neues Jahr, Deutschlands tausendjtzhr'ge Hoffnung endlich, endlich werde wahr. — Politische Welisch««. Die neue LundeSc mtra<>G»mmiffio« hat sich «un »oÜ-Lndia c.nstituirt, und -ra«Htt» a. M. »i»d in »er nächsten Zukunft mehr als m deck letzt«, Halde« Jahn wieder den Mittelpunkt »er deutsche« Palitik dildm. Sw-Mer Jahrgang, l Guartal. Verlag von Heinrich und Walther. Dort werden, wie ehematt zur Zeit deS unseligen Bundes tag-, die Fäden de- Netze- zusammenlaufen, welche- die Di plomatie über Deutschland spinnt. Vorläufig ist erst eine Maßregel der BundeScommisston officiell bekannt geworden, e- ist dieß die Einmischung in die inneren Angelegenheiten WürtembergS zu Gunsten de- in jenem Staate von dem Kürsten Thurn und Taxi- innegehabten Postprivilegium-; der Bund nimmt da- Privilegium in Schutz und verwirft die Maßregeln der würtembergischen Regierung, welche diese in letzterer Zeit zur Beseitigung jene- lästigen Monopols im LandeSintereffe erariffen hat. Für die Rechte und Pri vilegien des Volke- scheinen jedoch in Frankfurt a. M. we nig oder gar keine Sympathien vorhanden zu sein, denn das officielle Organ der BundeScommisston, die Ober-Post- amtSzeitung, bringt seit dem 20. Decbr. v. I. sehr ausfäl lige Andeutungen über da-, wa- man im Schilde führt. Jene- Blatt zieht in seinem nicht offieiellen Theile offen gegen die constitutionellen Verfassungen Deutschlands zu Felde und räth zu Tewaltstreichen, welche dm ganzen RechtS- zuftand unserer Gegenwart über den Haufen werfen würden. Al- Verfasser dieser Artikel, welche, .wenn fie auch keinen amtlichen Charakter haben, wie gesagt, doch in dem offi- ciellen Organe der Bukdescommission erscheinen, nmnt man dm badischen Diplomatm, Freiherm v. BlitterSdorf, wel cher sich in der vormärzlichen Zeit al- getreuer Dimer Met ternich- erwiesen und zuletzt al- BundestagSgesandter fun- girte. Solche Vorläufer müssen allerdings bedenklich ma ch«, und eS ist überhaupt keine Empfehlung für diMmue BundeScommisston, daß man ihr im Volke nicht viel WM, aber desto mehr Schlimme- zutraut. — Im GroßherzoAWr Hessen hat die Regierung am Vorabende des LanWU noch ein halbe- Dutzend Abgeordnete einstecken lass«, welche sich im Monat Mai an der Revolution betheiligt haben sollen. Der Zweck geht dahin, die demokratische Hammermajorität zu schwächen. Vorläufig haben die Kammern daS erste Ver langen, welche- die Regierung an fie brachte, die — Steu ern nur auf drei, statt, wie die Regierung verlangte, auf sechs Monate bewilligt. Man spricht aüch hier von einer bevorstehenden Kammerauflöfung. — In Baiern ist der Minister v. d. Pfordtm zum Vorsitzenden des Ministerium- ernannt worden. Der Streit mit Preußen wegen der Kriegs kosten in der Pfalz dauert fort; Baiern will keinen Ersatz zahlen, da eS die preußische Hülse nicht Herbeigemfen hat; Preußen besteht aber auf seiner Forderung und hat die bai rische ZollvereinSrate im Betrage von 300,000 Lytr. im Sacke behalten. — Die würtembergische Regierung hat au- Anlaß der Kammeraufiösung eine Ansprache an daS Volk erlassen, worin fie versichert, da- fie an der Durch führung der deutschen Grundrechte treulich festhalten werde. Gegen die Zusammmdemfung de- Erfurter Reichstags ist nun auch von Stuttgart auS eine Verwahrung nach Ber lin gesandt worden, so da- nun alle vier Königreiche sich dem Proteste Oesterreich- angeschloffen haben. In Schle-«r--Holstein find nun Vertrauensmän ner ernannt worden, welche mit der dänisch« Regierung über eine^ gedeihlichere Gestaltung der dasigm Berhältnifft
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