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Sächsische Dorfzeitung : 18.01.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185001186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18500118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18500118
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1850
- Monat1850-01
- Tag1850-01-18
- Monat1850-01
- Jahr1850
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 18.01.1850
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18. Januar 1850. Freitag, Mchstsche Docheitung vierteljährlich 12z Ngr. Au beziehen durch E alle Post-An ¬ stalten. Neustadt- DreSden, Markt, Nr. 2, in der Ver lags - Expedi tion zu haben. Ein unterhaltendes Wochenblatt für dm Bürger und Landmann. Redacteur: Friedrich Walther. — Herlag von Heinrich und Walther. Beutli^rung »och nicht in Znölaer lohe-«»,, l. «tuortal. Politische Weltschau. Deutschland. In der Frankfurter OberpostamtS- zeitung, dem halbofficiellen Organe der neuen BundeScom- mission, fahrt der vormärzliche badensche Minister, Freiherr p. Blittersdorf, fort, fast alltäglich dem Absolutismus eme Lobrede zu halten und dem Repräsentativ-Systeme der klei neren deutschen Staaten den Krieg zu erklären. Wenn,es nach den Ansichten dieses Diplomaten gehen sollte, so mußte die Bundescommission in den kleineren Staaten mit den Kammern überall tabula rasa machen und ihre Mitglieder auseinanderjagen. Solche Ideen an solchem Orte ausge sprochen, mußten natürlich überall den größten Argwohn gegen die neue BundeScommission erregen; die Presse eröff nete den Feldzug gegen den alten Diplomaten, und dieser sah sich endlich selbst veranlaßt, zu erklären, daß seine Ar tikel nur seine eigene Meinung repräsentier» und mit der Bundescommission nicht- zu schaffen haben. Wenn dieß wahr ist, und Biele zweifeln daran, denn einem Diplomaten glaubt man nicht immer auf- Wort, so muß man sich bil lig wundern, daß die Bundescommission die „Bekenntnisse der schönen Seele eines zur Ruhe gesetzten Staatsmannes" in ihrem halbofficiellen Organe erscheinen läßt.Der Ver dacht,. daß zwischen den BlitterSdorfschm Ideen und den Ansichten der BundeScommission einige Uebereinstimmung herrsche, besteht daher noch fort. — Bon der Thätigkeit derBun- de-commission berichtet man neuerdings, daß die Regierung von Mecklenburg-Schwerin von ihr angewiesen worden sei, in der BerfassungsanHetegenheit nicht weiter vorzuschreiten. Die reactionäre Partei der Ritterschaft, welche längst gegen du dortige freisinnig« Verfassung kämpft, hat demnach, wie es scheint, in Frankfurt a. M. auf Unterstützung zu rechnen. In B aiern hat. du JudenemancipationSfrage eine un gemeine Aufregung hervorgerufen; eS sind bereit- 270 Adressen gegen die für die Israeliten günstigen Beschlüsse der Abge ordnetenkammer bei der Kammer der ReichSräthe eingelaufeu. Die Pfaffen wirken am meisten gegen die von der Huma nität und Gerechtigkeit geforderte Gleichberechtigung eine- seit Jahrhunderten unterdrückten BolkSstammeS. — In H a n- nover ist die deutsche Kraae für die Minister glücklich um schifft worden. Das DreikönigSbündniß hat auch unter der dortigen Volksvertretung keine Majorität gefunden. Aehn- lich wird e- auch in Sachsen ergehen, wo die neuesten Berliner verfassung-wirre« hie Schwärmer für dm Dreik-nig-bund wohl endllch zur Einsicht und Besinnung bringen werden. — Au» BchlsSwlg- Holstein lauten die Nachrichten m letzterer Zeit wieder sehr trübe. Die Hoffnung, daß Däne -waHstch Zu Soncesfione« herbeilassen werde, scheint nicht in Erfüllung zu gehen; vielmehr wird? «» immer wahrschein licher, daß. eme Wiederaufnahme de- Kriege- i« nächsten Frühjahre nicht zu umgehe» ist. Da- Lreibm der Lande»- verwachlng wird mit, jedem Lage Wimmee, «»d O» ist ein nicht länger mit Füßen treten lassen will. Die schwedische Execution, welche man auf die Yortigen Güter gelegt, wurde von den Bauern höflich, aber dabei nachdrücklich wieder nach Hause geschickt. Wenn die Landesverwaltung größere Truppenabtheilungen dahin senden will, so kann es dort am allerersten -um thätlichen Widerstande kommen. PreuHenI Die Befürchtungen über bas Schicksal der xevidirten Verfassung sind nur zu sehr eingetroffen; der König wird den Eid auf letztere am 18. Januar nicht leisten, und die Minister sind mit einer neuen Botschaft deS Monarchen vor die Kammern getreten, welche eine abermalige Abänder ung des octroyirten und revidirten BerfaffungswerkeS in den wichtigsten Bestimmungen fordert. Wir haben niemals an die aufrichtig konstitutionelle Gesinnung deS Königs von Preußen geglaubt, und dieß wiederholt offen ausgesprochen; unS hat daher dieses Exverimentiren der Berliner Staats künstler in keiner Weise überrascht. Hoffentlich aber werden durch dieses neue Manöver auch Diejenigen endlich belehrt werden, welche wirklich daran geglaubt haben, daß eS der preußischen Regierung Ernst sei, ein wahrhaft konstitutionelles Staatsleben zu begründen und so den gerechten Forderungen de- BolkeS zu genügen. Ein flüchtiger Rückblick auf oie letzwerflossenen drei Jahre reicht auS, um die Charakterlosig keit der preußischen Regierungspolitik in das rechte Licht zu stellen und ihre gänzliche Haltlosigkeit darzuthuq. Am 3. Febr. 1847 war eS, -LS die seit 1815 versprochene und vom Bolke wiederholt und dringend geforderte VerfassützgUffchien, welche zum ersten Male die Vertreter deS gesammten Lande- zu einem „Bereinigten Landtage" berief. Diese mit vielem Pomp eröffnete Versammlung, deren Mitglieder der König mit dem warnenden Zurufe (am 11. April 1847) empfing, daß sie sich nicht gelüsten sollten, die Rolle „sogenannter BoltSropräsentanten" zu spielen, genügte nicht mehr, al» die H^ürme der Märzrevolution hereinbrachen und sich die Bolkswünsche in wenig Magen mehr praktische Geltung- zu verschaffen wußten, als in den letzten dreißig Jahren. Der Landtag beschloß selbst die Einberufung einer constitu- .tmKMilgesetzgebenden) Versammlung, welche die Verfassung des Lande- feststellen sollte.. Die Cqnstituante wurde am .28. Mai 1848 in ziemlich schmuckloser Weise eröffnet; schon ihre Berufung war der Regierung zuwider, und ihre ent schieden freisinnige Zusammensetzung mißfiel der Krone nicht minder« Die Versammlung tagte bis Ende Oktober, als der Lelegraph den Fall Wien'S berichtete und die Aktien deS Absolutismus mit einem Male von Neuem m die Höhe ginge». Da- Schicksal der Volksvertretung war nun ent- schirde». General Wrangel ritt auf seinem grauen Schimmel durch da- Charlottenburger Lhor in Perlin ein, ihm folgte eine starke Militärmacht. Die Hauptstadt wurde in Be lagerungszustand erklärt und mit Kanonen umzingelt, die constitutrende Versammlung vertagt und ihre Sitzungen nach Brandenburg verlöt, nachdem man vorher die Abgeordneten mit Bajonette« auHmandergetrkben hatte. Al- in Branden- h*rg dprch den Zutritt der Linken die Constituante am 27. MA» wieder vollzählig war, erfolgte »aae darmck l tzk förmliche Au fläsuqg der Vechmunlung. -Di« Regierung
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