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Sächsische Dorfzeitung : 15.02.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185002152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18500215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18500215
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1850
- Monat1850-02
- Tag1850-02-15
- Monat1850-02
- Jahr1850
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 15.02.1850
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I IS. Februar 1850. Freit«-, Sächsische Docheitung Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Redacttur: -riedrich Walther. — »erlag von Heinrich und Walther. irr der vrr- lag- - Expedi tion zu habe«. vierteljährlich 12j Ngr. Au beziehen durch alle Post-Aa- ftalttn. Politische «eltfcha«. Deutschland. Di« außerordentlichen militärischen Borkehrungen, welche Preußen am Rhein trifft, die rastlose Lhätigkeit, die der Prinz von Preußen als Oberbefehls ha^r der gesammten Lruppenmacht entwickelt, fangen an ernstliche Besorgnisse rege zu machen. Man glaubt sich für nächstes Frühjahr auf einen neuen Krieg gefaßt machen zu muffen. Der verworrene Zustand unserer deutschen Angelegen Helten ist freilich wenig geeignet, diese trübe Aussicht zu beseitigen. Zudem spricht man von ernstlichen Schritten gegen die Schweiz, welche von Oesterreich und Preußen im Einver ständnisse mit Frankreich gemeinsam beabsichtigt werden sollen. EL handelt sich um die Antreibung der politischen Flücht- Ü«ae> welche die drei Mächte begehren; will sich die Schweiz diesem Verlangen nicht fügen, so soll ein bewaffnetes Ein schreiten erfolgen. Eine in diesem Sinne abgefaßte Eollectiv- iwte sdll berettS an die Regierung der Schweiz abgegangen sst«, obgleich die schweizerischen Blätter dieß läugnen. So geheim da- diplomatische Vorspiel auch betrieben wird, et wa» Wahres ist an diesen . Gerüchten, da- geht zur Genüge au» de« Andeutungen hervor, welche die ministeriellen fran- -tUchen Blätter hierüber geben. Im Uebrigen ist eS ja auch erwiesen, daß schon i. I. 1847 sich Oesterreich, Preußen «ad Frankreich die Aufgabe gestellt hatten, de« schweizerischen OiberaliSmus und Radikalismus den Garaus zu machen, und die Ausführung d«S Planes wurde bekanntlich nur durch den LuSbruch der französischen Februarrevolution auf- gehalten. Im Großherzoathum Baden werden gegenwärtig die Flüchtlinge, welche bi- jetzt noch nicht in die Heimath zu rückgekehrt find und sich den dafiaen Gerichten gestellt haben, ihre-Staat-bürgerrecht-für verlustig erklärt und somit förmlich von dem Baterlande auSgestoßen. Ein neuer Beleg, daß die jetzigen Machthaber den eingeschlagenen Weg unerbitt- ttcher Strenge.mcht zu verlaffen gemeint sind. — In Baiern streicht VdS Gchifflein der Reaction unter der Leitung de- weiland liberalen MärzministerS v. d. Pfordten keck und ver wegen durch das breite Fahrwasser der Regierungspolitik. Die ministeriellen Maßregeln gegm die Presse, welche nächstens durch ein jetzt Im Entwürfe vorliegende- Gesetz sanctionirt «erde» sollen, find schon früher beftwochen worden; gegen- twLrtig hat die Regierung ihr Augenmerk auf die Deutsch- kathouken gerichtet, um auch diese in ihrem Sinne zu „maß regeln." Zn der Pfalz ist den Deutschkatholiken die Reli- ?aionsausübung so lange untersagt worden, bi- sie ständige .'Pfarrer ««gestellt und ihren Austritt aus ihrer bisherigen , Kirche vor ihrem zeitherigen Pfarrer erklärt haben. Merk- - würdiger Weise ist durch diese Beschränkungen der Zudrang zu den deutschkatholischen Gemeinden nicht vermindert, son- ^oern augenscheinlich vermehrt worden, eine Wahrnehmung- die in München nicht geringe «esorgniß erregt. Da- neue .VeremSaesetz ist von der Kammer der ReichSräthe noch be trächtlich beschnitten worden; die hohen Herren haben sich mit den polizeilichen Beschränkungen der ministeriellen Vor lage, noch mcht begnügt» sie verlangen vielmehr, daß jede AvöMer Jahrgang. 1. «luartai. BereinSversammlung drei Lage vor ihrer Abhaltuna bei der Polizei angemeldet werden soll. Da- Judenemanetpation-- gesetz wird in derselben Kammer wahrscheinlich gänzlich ver worfen werden; wenigsten- hat der Ausschuß hierauf ange-. tragen. Die Todesstrafe, deren Aufhebung seiner Zeit der frühere Minister Heinz in Aussicht stellte, weil die deutschen Grundrechte sie verlangen, wird nach einer ausdrücklichen Erklärung deS jetzigen Justizminister- auch ferner beibehalten. In Baiern find bekanntlich die Grundrechte längst verschollen, und «a- frühere Minister versprochen, brauchen die späteren nicht zu halte«, da- ist jetzt nicht allein in Baiern, sondern fast überall so Brauch geworden. — Die verschiedenen CommandoS der bairischen Observation-truppen haben den Befehl erhalten, alle Offnere, welche länger al- bis Ende Februar- beurlaubt find, sofort einzuberufen, vor der Hand keinen neuen Urlaub mehr zu ertheilen und die Einübung der Rekruten auf das Schtaunigste vorzunehmen. Also auch hier kriegerische Vor- kehrmegen. Bon größter Wichtigkeit find die Bemühungen Preußen-, mit dm Regierungen der kleineren Staaten Militärconven tionen abzuschließen und so die Eontingente jener Staaten der preußischen Armee einzureihenz denn eS liegt auf der Hand, welchen bedeutenden Einfluß die preußische Regierung dadurch gewinnt. Außer mit mehrer» kleineren Regierungen (z. B. mit den Herzogthümern Anhalt-Dessau rc.) ist nun auch, wie die Zeitungen mit vieler Bestimmtheit versichern, mit dem Herzogthum Braunschweig eine solche Eonvention abgeschlossen worden. Die braunschweigischen Truppen werden demzufolge der preußischen Armee einverleidt, doch soll der Jnfantene die Beibehaltung der alten Uniform (der schwarzen) zugestanden worden sein. Wie eS heißt, werden schon im nächsten Monate diejenigen Staaten, welche solche Militär- conventionen eingegangen sind, ihre Eontingente dergestalt der preußischen Armee einreihen, daß sie ihre Truppen meist nach preußischen Orten verlegen, und dafür preußische- Mi lit^r erhalten werdm. Fast au- allen Theilen Deutschland- gehen die betrü- bendsten Nachrichten über die durch den Aufbruch de- Eise- und die damit verbundenen Wafferfluthen angerichte ten Verheerungen ein. Am meisten Schaden scheint der Rhein verursacht zu haben, da da- Wasser in Folge der aufgethürmten Ei-maffen sich mit außerordentlicher Schnellig keit in nie geahnter Höhe au- seinem Bette erhob. In L o r ch wurden binnen einer Viertelstunde fast alle Häuser unter Wasser gesetzt; die Fluth drang bi- in da- zweite Stockwerk und da- Dachwerk der Gebäude, so daß sich die Menschen kaum zu retten vermochten. Biele Häuser wurden von der anstürmenden Waffermasse in Trümmerhaufen ver wandelt. ÄehnlicheS wird auS Niederheimbach, Rheindiebach und andern Orten berichtet. In Gt. Goar stand da- Was ser 15 — 16 Fuß hock, so daß di« Wafferhöhe hinter der vM 178^ nicht zurückblieb. In Oberyesel stieg da- Was ser ziemlich 34 Fuß hoch, so baß man seit dem Jahre 1745 einer solchen Überschwemmung sich nickt zu erinnern vermag. Am 5. und 6. Februar ging der Rhein wieder zurück, und man konnte nun die Verwüstungen überschauen, welche sein?
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