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Sächsische Dorfzeitung : 11.01.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185001119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18500111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18500111
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1850
- Monat1850-01
- Tag1850-01-11
- Monat1850-01
- Jahr1850
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 11.01.1850
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Freitag SKchstsche Docheit e l t s ch a u. Redakteur: Friedrich Walther. — »erlag van Heinrich und Walther. vierteljährlich irz Rgr. s« beziehen durch alle Post-An- > statten." Neustadt- Dresden, Markt, Nr. 2, in der Ler- tags r Expedi tion zu haben. Deutschland. Während die Zeitungen mit seltener Uebereinstimmung und ängstlichen Befürchtungen von den zu erwartmden ersten Beschlüssen der neuen BundeScommssfion sprechen und einen Angriff auf die konstitutionellen Landes verfassungen der kleineren deutschen Staaten, eine Beschränk ung des Verein-recht-, der freien Presse rc. in Aussicht stellen, während diese unheimlichen Prophezeiungen unS be unruhigen und beängstigen, gelangt aus der alten Main stadt schon die Kunde einer vollendeten Lhatsache herüber, welche deutlich genug den Geist der Dinge erkennen läßt, die da kommen sollen und — kommen werden. Im Krei- staate Frankfurt war nämlich in gesetzlicher Weise eine con- stituirende Versammlung zusammengetreten, deren Aufgabe «S war, eine neue Verfassung für Frankfurt zu entwerfen. Diese Aufgabe ist längst vollendet, allem der Senat hat vielerlei Ausstellungen an dem neuen Werke, welches ihm -u freisinnig ist, gemacht, und nach längeren Verhandlungen ist er endlich, um der ihm längst unbequem gewordenen Versammlung ledig zu werden, zu einem Staatsstreiche ge schritten. Er hat die Abstimmung der Gesammtbürgerschafl über den neuen BerfaffungSentwurf nicht zugegeben; die Constituante ist auf Beseht des Senats aufgelöst, ihr Lokal durch die Polizei gesperrt und versiegelt, und auf Grund des alten Wahlgesetzes ein neuer gesetzgebender Körper einbe II. Januar I8SÜ Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. rufen worden, mit welchem der Senat sich eher zu einigen Hofft. Dieses Verfahren der Frankfurter Regierung hat große Aufregung hervvrgerufen, und man nimmt allgemein 4», daß der Senat zu einem so außerordentlichen Acte nur erst nach der erfolgten Genehmigung der BundeScommission geschritten ist. Der Senat fitzt an der Quelle deS Bunde-, und er hat daher die Nähe der neuen Gewalt zuerst benutzt, um dje ihm lästigen Märzerrung enschasten zu beseitigen. Wa- der kleine Frankfurter Duodezstaat gethan, findet viel leicht bald genug in größerem Maßstabe Nachahmung. Die Frankfurter find durch den Handstreich deS Senats gewissermaßen überrascht worden, und selbst die konserva tivsten Leute, welche gegen den freisinnigen BerfassungS- entwurf eingenommen warm, find verblüfft, daß der Gmat selbst die geforderte allgemeine Abstimmung, mittel- deren fie eine Verwerfung deS neuen Werkes hofften, nicht ein- treten lassen, sondern ungesäumt zu dem alten Sauerteige, den man glücklich beseitigt glaubte, wieder zurückkehren will. Die freisinnige Partei ist entschlossen,, zu der neuen Ver- ^mmlung, als einer ungesetzlichen, nicht zu wählen; der Senat wird sich aber, nachdem er eine Verständigung mit cher Bürgerschaft auf legalem Wege verschmäht hat, in seinem Begmnen nicht irre machen lassen, denn er darf wohl ge wißlich deS hohen Schutzes der BundeSkvmisfion hierbei ver sichert sein. — Der Erzherzog Johann ist- am^Neujahr-- tage mlVHbmer Familie von Frankfurt über Stuttgart und München nach Steiermark abgereist; sein Scheiden war, 4tmge officrelle nulttänsch« Begrüßungen abgerechnet, still «td prunkloS. Man honorirte nur noch den österreichischen Wnnzen, von dem Verweser des deusschen Reiche- wollte rw-Uter Jahrgang. I. Guartal. ^lJn Schwarzburg-Rudolstadt ist preußisches Mi litär eingerückt, obgleich zu einer solchen militärischen Hülfe nicht! die geringste Veranlassung vorhanden rst z als Vorwand giebt man an, e- sei eine Sturmpetition der Bauern zu Gunsten deS beliebte« RegierungßtathS Hönniger beabsichtigt man ja, als einer Schöpfung der Nationalversammlung, schon längst nichts mehr wissen. Dem alten würdigen Manne wird wohl sein, wenn er seine Berge wieder schaut und fern von der Politik und ihren Schlechtigkeiten dort seinen fried lichen Beschäftigungen von Neuem leben kann. E Die Würtembergische Zeitung, ein Organ des abge tretenen StaatSminifterS Römer, bezeichnet den gegenwärtigen ZuftONt^der Linge sehr richtig in folgender Wesse: „Statt des ehemaligen definitiven Bundestags haben wir jetzt das Interim, an dessen Spitze Herr von Radowitz steht, von dem man sagt, er habe in dm 1830er Jahren den Vor schlag gemacht, alle namhaften Mitglieder der verschiedenen deutschen Oppositionen * in Mainz einzusperrm. Die Drei- königSverfaffung wird nicht zu Stande kommen, weil sich Oesterreich und Preußen entweder verständigen oder weil Oesterreich das preußische CabLnet dahinzubringen weiß, daß eS von Frankfurt au- an auffallend volksfeindlichen Schritten gegen die Einzelstaaten theilnimmt, wie Su-pension der verfaffungrevidirenden Versammlungen rc., wodurch Preußen bei den deutschen Volksstämmen allen moralischen Credit verlieren müß und sich selbst die einzige Möglichkeit ent zieht, eine Großmacht zu sein; und da- Ende Nm Liede ist: der alte Bundestag, welchen Oesterreich, das kluge, von Anfang an im Herzen getragen hat/nur mit drm Unterschiede, daß, außer Oesterreich und Preußen, dir^rwen deutschen Staaten, sage Fürsten, nichts mehr gelten^ Diese wird man dadurch trösten, daß man ihnen be queme Verfassungen einrichtet und sie im enger« Kresse ge währen läßt. Ader dieser Plan wird scheitern am Mangel an Geld, an unserer Armuth. LheuerungSjahre, Eisenbahnen, militärische Rüstungen haben un-, im Vereine mit einer Übeln Kinanzwirthschaft von früherher in Schulden gestürzt, Ablösungsgesetze haben da- Domanialverm-gen wesentlich vermindert und der StaatSaufwand muß nun grißtentheilS durch Steuern gedeckt werden! Woher diese nehmen?'Von dm weniger Wohlhabenden? Unmöglich! Also sparen. Aber grope L)pser pnv notywendlg, wenn man fortdeftehen will. Ob diese naturgemäßen Prophezeiungen schon in dm nächsten Monaten eintreffnn werden?' Wir wissen eS nicht. Jeden falls werden sie sich entwickeln im Jahre 1850, dem Jahre der Restauration von GotteS Gnaden." sand muß nun grißtentheilS Woher diese nehmen?^ Don dm weniger Wohlhabenden? Unmöglich! Also sparen. Aber an was? An der Civilliste? Nei«! Am Militär? Kirnst mchLSi»?nMan bedarf dessen nach außen und vorzüglich nach innm. An den StaatSeinrrchtungm? Gleichfalls Nein. Man braucht fie zur Befriedigung der gesteigerten Ansprüche der StaatSgenoffen. Also baare Unmöglichkeit, fortan selbst ständig zu bestehen, und somit Anschluß an Preußen oder Oesterreich. Des einzigen RettungSmittelS wird man sich nicht bedienen wollen, de- Festhalten- an wahrhaft frei sinnigen Einrichtungen. Nur hierdurch könnten die Völker zur Darbringung großer Opfer veranlaßt werden. Und
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