Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung : 05.04.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185004052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18500405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18500405
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1850
- Monat1850-04
- Tag1850-04-05
- Monat1850-04
- Jahr1850
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 05.04.1850
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Freitag, Ar 14. 5. April 1850. Nenstadt- Dre-deu, Markt, Nr. 2, in der Ver lags - Expedi tion zu haben. statten. Sächsische DorßeikmgW Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Redacteur:. Friedrich Walther. — Verlag von Heinrich und Walther. Politische Weltschau. Deutschland. Die Volksvertretung deS Großher- zoathums Baden hat noch vor dem Osterfeste in geheimer Sitzung die Verlegung deS badenschen Militärs nach Preu ßen genehmigt. Die Ausrüstung des neuorganisirten Hee re- nimmt bedeutende Summen in Anspruch, und eS haben deßhalb auch die nöthigen Bewilligungen gemacht werden müssen. Die Forderung Preußens für Ausrüstung, Mobitz machung und Absendung der Truppen, welche bei dem Mai aufstande in Baden einrückten, betragt nicht weniger als 2,096,000 Lhlr., und das Land wird auf eine lange Reihe von Jahren die drückenden Folgen des Aufstandes zu füh len haben. — Baiern fährt fort, sich energisch zu rüsten, gleich als ob eS morgen inS Feld rücken wollte. Die Ar tillerie wird bedeutend verstärkt und die junge Mannschaft auf da- Eifrigste einexercirt; die Beurlaubten sind sämmt- lich einberufen, und in den höheren Befehlshaberstellen wer den die alten Offiziere zum Theil durch jüngere ersetzt. — AlS ein Zeichen, wie schnell sich in der ministeriellen Poli tik deS Herrn v. d. Pfordten der Wind zu drehen pflegt, darf man gegenwärtig die Sprache der Reuen Münchner Zeitung gegen die Sache SchleSwig-HolsteinS betrachten. Während früher die bairische StaatSregierung sich bereit er klärte, Gut und Blut für die Sache der tapferen SchleS- «ig-Holfteiner zu opfern, nimmt sie jetzt in dem edenge- nannten Blatte, welches als officielles Organ betrachtet wird, offen Partei für Dänemark. Es wird darin geradezu aus gesprochen, daß Deutschland kein Interesse habe, fich an je nem Streite zu betheiligen und mit Dänemark anzubinden, dem mächtige Bundesgenossen zur Seite stünden. DaS Ganze laufe doch am Ende nur darauf hinaus, die Herzog- thümer ganz von Dänemark lo-zureißen und sie dem preuß ischen Bundesstaate einzuverleiben, und dazu könnten die großdeutfchm Staaten ihre Hand nicht bieten. Man ersieht hieraus zur Genüge, daß die deutschen Herzogthüryer von den Regierungen, welche neuerdings mit Oesterreich sich ver bündet haben, nicht nur keine Unterstützung zu hoffen, son dern vielmehr von ihnen alle- Schlimme zu fürchten haben. Wie könnte eS auch ander- sein; wa- man m Petersburg will, will man auch in Wien, und waS man in Wien will, will man auch in München, Stuttgart und Dresden. — In Würtem- berg hat die Regierung von der Landesversammlung die ver- willigung der Steuern bis Ende Juni verlangt; allein die Ab geordneten mögen den Herren Ministern doch nicht trauen, denn sie haben die Bewilligung nur bis Ende April ausgesprochen. — Der preußische Gesandte hat am 24. März Stuttgart mit seinem gesammten Personale verlassen. Man scheint am schwäbischen Hofe durch diese Abberufung sehr überrascht worden zu sein, hofft aber auf eine baldige Ausgleichung; einstweilen thut man fich etwa- auf die Gunst Oesterreich- zu Gute. — Der kurhesstfche Minister Haffenpflug soll vom Kaiser von Rußland 800,000 Lhlr. Vorschuß erhalten haben, au- Dankbarkeit,^ daß er den kurhessischen Staat-wagen wieder in daS alte Gleis gebracht hat. Da- ist jedenfalls eine ZeitungSlüge; denn der Kaiser von Rußland hätte dann Zwölfter Jahrgang, ll. Eluartal. gar viele Vorschüsse zu machen; eS giebt ja heutzutage so viele Haffenpflugs, welche gleiche Verdienste aufzuweisen haben. Die Opposition der StaatSdiener gegen daS Mini- . sterium Hassenpflug hat sehr bald nachgelassen, , denn der Minister ließ durch zahlreiche Versetzungen und andere Maß regeln den Beamten fühlen, daß er die Macht in den Händen habe und davon vollen Gebrauch zu machen gedenke. — In Hanau findet gegenwärtig der öffentliche Prozeß gegen die Mörder der beiden Reichstagsabgeordneten Fürst Lich- nowSky und von Auerswald, welche bei dem Aufstande vom 18. Septbr. 1848 in Frankfurt a. M. so schmählich um'S Leben kamen, statt. Als Haupttheilnehmer deS Verbrechen- find angeschuldigt: der Schneidergeselle Ludwig auSBocken- heim, der Ackermann Pflug au- Ginheim und der Schuh macher Georg ebenfalls aus Ginheim. Außerdem sitzen noch vier minder Gravirte auf der Anklagebank; die meisten Theil nehmer jenes Verbrechens sind auf flüchtigem Fuße. ES find nicht weniger als 150 Zeugen geladen, und der Prozeß verspricht ein sehr umfänglicher zu werden. — In An halt- K4then hat die Regierung, nachdem der Landtag ausein andergegangen, eine Verordnung über Organisation der KreiSvorstände erlassen, welche der bestehenden Verfassung schnurstracks zuwiderläuft und zur Genüge zeiat, daß man anch hier gemeint ist, sich über daS Landesgesetz hinwegzu- setzen. Bereit- haben die unteren Behörden gegen dieses verfassungswidrige Verfahren protestirt, aber t- wird kaum etwa- helfen; die Regierung sucht ihren Stützpunkt nicht im Volke, sondem wo anders. — Auch in Mecklenburg- Schwerin sind die Würfel gefallen. Der Großherzog, welcher zeither, trotz aller Versuche der Reaction, festhielt an der freisinnigen Verfassung, hat dem Andringen Preu ßens nachgegeben. DaS gesammte Ministerium, welches er klärte, mit der Verfassung zu stehen und zu fallen, ist ent lassen. ES find Männer an die Spitze der Regierung be rufen, von denen man für die BolkSfreiheit nichts zu hoffen, aber Alle- zu fürchten hat. — Die Regierung von Olden burg hat sich mit den Wünschen de- Landtag-, welche da hin gingen, das Verbleiben Oldenburgs bei dem preußischen Bündnisse gewissermaßen von dem Wiedereintritte Hanno ver- abhängig zu machen, vollkommen angeschloffen. Dage gen hat die oldenburgische Regierung wiederum in Berlin erklärt, daß sie dessenungeachtet dem Bündnisse sich nicht entfremden wolle. DaS klingt beinahe, wie die Versicherung deS sächsischen Minister- v. Beust, welcher ja auch iü den Kammern behauptete, daß sich Sachsen von dem Bündnisse vom 26. Mai nicht lo-gesagt habe. AuS Schleswig-Holstein haben die neuesten Be richte zwei Angaben gebracht, welche, wenn sie sich bestäti- ßen, von großer Wichtigkeit sind. Die schleSwig - holstein- tsche Landesversammlung hat nämlich am 30. März eine ge heime Sitzung gehalten, in welcher mit großer Majorität beschlossen worden sein soll, den seitherigen Schwankungen «in Ende zu machen und, wo nöthig, eine selbstständige Auf- . nähme de- Kriege- zu verfügen. Die der Statthalter schaft zu bDwilligende Summe von 8 Mill. Mark soll da her nur unter der Voraussetzung bewilligt worden fein, daß
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite