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Sächsische Dorfzeitung : 26.04.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185004269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18500426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18500426
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1850
- Monat1850-04
- Tag1850-04-26
- Monat1850-04
- Jahr1850
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 26.04.1850
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Freitag, Nr. 17. 26. April 1850. Neustadt- Dresden, Markt, Nr. 2, in der Ler rag» - Expedi tion zu haben. kalten. vierteljährlich 12z Rgr. s« beziehen durch Sächsische Docheltmlg . , - - ' ' -V. X . , , Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Redacteur: Friedrich Walther. — Verlag von Heinrich und Walther. Politische Weltfchau. Deutschland. Das Interim, welches zu Frank furt a. M. an die Stelle der Reichsgewalt getreten, geht in wenigen Lagen zu Ende, und noch immer verlautet nichts darüber, was nach Ablauf deS Vertrags geschehen soll, da eS mit der Einigung der deutschen Regierungen, welche bis zum Mai zu Stande kommen sollt», jetzt schlimmer ausßeht als je. Gewiß ist, daß über diese Angelegenheit «Zwischen Preußen und Oesterreich Verhandlungen stattfinden, und wahrscheinlich wird man sich dahin vereinigen, die interimistische Bundescommisfion in der zeitherigen Weise noch eine Weile fortdauern zu lassen. — In München verlangte der Ausschuß der Abgeordnetenkammer die Auf hebung des Belagerungszustandes in der Pfalz, und es war zu erwarten, daß der Antxag in der Kammer eine Majorität finden würde. Da erklärte. Herr von der Pfordten, daß er diese Angelegenheit zur CabinetSsrage machey müsse, da das jetzige Ministerium in die Aufhebung deS Ausnahme zustandes in jener Provinz noch nicht willigen könne. Da bei gab der schlaue Staatsmann zu verstehen, daß unter den gegenwärtigen Umständen nur ein ganz reactionäres Ministerium an'S Ruder gelangen würde. Hierüber schien die Kammer so sehr zu erschrecken, daß sie sofort ihrem Aus schüsse den Bericht zur nochmaligen Umarbeitung übergab. Wahrscheinlich wird nun Herr v. d. Pfordten seinen Willen durchsetzen; er wird Minister bleiben, und die Pfälzer wer den ihren Belagerungszustand behalten. — In Wurtem- b era droht eS zwischen der Landesversammlung, welche jetzt nur durch eine Commission vertreten ist, und der Regierung, bald zum Bruche zu kommen. Währmd nämlich die Versammlung vertagt ist, hat jene auS ihrer Mitte erwählte Commission die Aufgabe, sich mit der Regierung über die Grundzüge derBer- faffung-revision vorläufig zu verständigen. Bon diesem Ziele ist man aber leider weit entfernt; dmn die Regierung hat derartige Vorschläge gemacht, daß selbst eine weniger demo kratische Volksvertretung alö die jetzige, selbige zurück weisen würde. Die Grundrechte, sollen vollständig beseitigt und die Zusammensetzung der Landesvertretung in mehr facher Weise verändert werden. Die Würtembergjsche Zei tung, das Organ der constitutionellen Partei, macht hierzu folgende sehr wahr« Bemerkung: „Es drohen ßch Schwierig keiten der ernftlichsten Art zu erheben. Zwar steht der Re. gierung jetzt die Gewalt zur Seite. Aber die deutschen, ja die europäischen Zustände sind derzeit in einer so gefähr lichen Krisis begriffen, daß jede Regierung der beßten Kräfte ihres Volks bedarf, um stehenzubleiben. Namentlich dürfen di« Mittelstaaten Deutschlands, wenn ihnen noch Lebens fähigkeit innewohnt, nicht übersehen, daß, diese vergeudet wird, wenn sie auf «in gleich gerin-e- Maß politischer Freiheit reducirt werden, wie die Großstaaten. 3« diesem Falle verschwindet für jene auch der Letzte Grund, für «ine verkümmerte Selbstständigkeit kostspielige Opfer zu bringem" Ln Schleswig-Holstein hat sich neuerdings die Frankfurter ButweScommisfioy wieder vernehmen lassen, Sje hat die Statthalterschaft aufgefordert, sich in Betreff SchleS» Arv-Mer Jahrgang, II. Lluartal. wigS jeder Handlung zu enthalten, welche als Regierungs- Handlung gedeutet werden könnte. Ein gegentheiligeS Ver fahren müsse als Bruch d«S Waffenstillstandes angesehen werden. — Die Berufung vkS General WiLsen hat im ganzen Lande einen ungemem guten Eindruck hervorgebracht; die Proklamationen, welche der neu^ Oberbefehlshaber erlassen hat, deuten mehrfach darauf hin, daß die zeitherigen Schwank ungen in der schleSwigschen Politik einem festen und ent schiedenen Handeln Platz machen werden, sobald die dänischen Anmaßungen hierzu drängen. Preußen. AuS Erfurt können wir in dieser Woche nur wenig berichten, und daS Wenige ist wiederum wenig tröstlich. Die Enbloc-Annahme der Verfassung Seiten deS StaatenbauseS wurde bereit- m voriger Nummer berichtet. Die Revision ist auch hier diesem Beschlusse auf dem Fuße gefolgt, und die Erfurter PairS sind dabei noch viel weiter gegangen als das VolkshauS. Sie haben insbesondere da- Bereinsrecht noch mehr beschränkt und unter Anderem auch einen sehr wichtigen und tiefeingreifenden Zusatz zu tz. 148 der Reich-Verfassung beschlossen. Letzterer lautet: „Jeder deutsche Staat soll ein« Verfassung mit Volksvertretung haben." Hier soll nun folgender Zusatz beigefügt werden: „Der Reichsgesetzgebung bleibt eS überlassen, über die lei tenden Grundsätze, nach denen die Volksvertretungen der einzelnen Staaten zu wählen find, Bestimmungen zu treffen." DaS heißt jetzt mit anderen Worten: „Der Reichsgesetzgebung bleibt eS überlassen, di« liberalen Wahlgesetze der kleineren Staaten zu beseitigen und an deren Stelle neue nach preu ßischem Muster zu setzen." Ob dieser Zusatz vom BolkS- hause angenommen werden wird, steht freilich zu bezweifeln, allein man sieht doch, wo eS hinaus will. Gegenwärtig find die Ausschüsse beider Häuser nach §. 60 der Geschäfts ordnung im Begriff, fich über die Differenzpunkte au-zugleichen. Doch dreß ist minder wichtig, weil doch am Ende aus der ganzen Sache nicht viel wird. Wichtiger ist die Stellung, welche di« preußische Regierung dem Parlamente gegenüber einzü- nehmen für gut befunden hat, und welche so ziemlich be stätigt, was wir voraus gesagt haben. In Berlin bestreitet man nämlich auf einmal, da durch die Zustimmung de- Parlament- die von den ver bündeten Regierungen vorgelegteVerfassung Rechtskräfte»- langt habe. Da- willfährige Entgegenkommen der beiden Häuser, di« vorgenommen« Revision, welche sorglich Alle- entfernte, was den Regierungen jetzt an ihre« eigenen, dem Volke mit, ihrem Worte verpfändeten Werke nicht mehr ge fällt, genügen der preußischen Regierung noch lange nicht. Sie scheint nur eine ReichSpolizeiverfassung im Auge zu haben, und da- Wenige, waS mak im Mai 1849 für die BolkSfreiheit zu thun versprochen, ist eitler Wahn. Die Minister und Herr von Radowitz sind wiederum nach Berlin gereist, um dorr mit dem Könige zu berathen, waS nun zu thun sei. Da- Resultat dieser «erathung ist bi- jetzt noch nicht bekannt. Soviel scheint ccher gewiß, daß für da- Ge lingen de- ganzen Union-werke- wenig Hoffnung vorhanden . ist; dio Herren Abgeordneten in Erfurt habe« durch ike verzweifelte Nachgiebigkeit nur «ine neue Bestätigung der
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