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Sächsische Dorfzeitung : 13.12.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185012137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18501213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18501213
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1850
- Monat1850-12
- Tag1850-12-13
- Monat1850-12
- Jahr1850
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 13.12.1850
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13. Vecember 1850 Nr. 50 Freitag, Ske»ftadt- Sächsische WmHeidmg staltt». Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landman«. Redacteur: Friedrich Walther. — Verlag von Heinrich und Walther. t die be r Baiern Zwölfter Jahrgang. IV. Buartal § in der Ver lags - Expedi tion zu habe«. . vierteljährlich 12t Sk-r. S» beziehen durch unj^ruchte Stellung eingeräumt werden wird eine von den Kammern zu erwählende Vertretung bei dem Bundestage lebhaft befürwortet, auch Sachsen hat sich dafür ausgesprochen. Dagegen ist eS bekannt, daß Preußen schon bei den Warschauer Conferenzen auf jede Volksver tretung bei dem Bunde Verzicht' geleistet hat, während Oesterreich für die Herstellung eines solchen Instituts vom Anfang an wenig Neigung gehabt haben dürfte. Hierzu kommen noch mehre andere Fragen, bei denen die Interessen und Pläne der beiden Großmächte mit denen der mittleren und kleineren Staaten in Widerspruch stehen, und eS ist daher im Voraus zu bezweifeln, daß eine vollständige Ei nigung hierüber auf den freien Conferenzen erzielt «erden wird. In Wien und Berlin scheint auch kein rechter Eifer wird, und daß gleichzeitig von Oesterreich und Preußen gemeinschaftlich auf die dänische Regierung „eingewirkt" werden soll, daß selbige in Schleswig nicht mehr dänische Truppen aufstellen möge, als „zur Erhaltung der Ruhe und Ordnung" nöthig erscheinen. AuS Allem geht hervor, daß die Andeutungen der preußischen Blätter, als habe Oester reich bedeutende Zugeständnisse gemacht, völlig unbegründet find, Preußen hat vielmehr in der Hauptsache vollständig nachgegeben. — Im Uebrigen soll der Inhalt der Olmützer Vereinbarungen nach übereinstimmenden Nachrichten auf die Bevollmächtigten der deutschen Regierungen beim Bundes tage keineswegs einen angenehmen Eindruck hervorgebracht haben, ja man spricht davon, daß Baiern und WürtemberL Einen förmlichen Protest gegen die dort gefaßten Beschlüsse Vorbereiten. Jedenfalls wird Preußen und Oesterreich auf nicht geringen Widerspruche stoßen, wenn von diesen beiden Großmächten eine Theilung der Bundesmacht beabsichtigt und dabei den mittleren und kleineren Staaten ' .... . - Politische Weltscha«. Deutschland. .Bon Frankfurt aus ist uns nun reiner Wein eingeschenkt worden über die in Olmütz ge troffenen Verhandlungen, deren Inhalt die preußische mi nisterielle Presse zeither so sorgsam zu verhüllen suchte. Die Augsburger Allgemeine Zeitung brachte von dort aus zuerst daS von den beiden Ministern der Großmächte unterzeichnete Document, und der Umstand, daß ministerielle Blätter der Bundesregierungen eS abdruckten, läßt annehmen, daß der Inhalt ächt sei. In der Hauptsache'stimmt der letztere mit Dem bereit- vor acht Lagen MitaetheiltensS. 386) überein; nur bleibt die sch ließliche Entscheidung der hessischen und schles wig-holsteinischen Angelegenheit den gemeinsamen Beschlüssen simmtlicher deutscher Regierungen Vorbehalten, über welche man sich bei den freien Conferenzen in Dresden zu einigen gedenkt. Vorläufig wird, wie bereits angegeben, Oesterreich und Preußen in Kurheffen gemeinsam operiren und eine österreichisch-baierische und eine preußische Besatzung in Kassel verbleiben, um „Ruhe und Ordnung," die bisher noch nicht gestört worden, aufrechtzuerhalten. In Bezug auf Schles wig find die bereits gemachten Angaben gleichfalls richtig, rmr wird noch hinzugefügt, daß Preußen ebenfalls an der Grecution gegen den deutschen Bruderstamm Theil nehmen für die Sache vorhanden zu sein, denn wie man vernimmt, werden nicht die beiden Hauptträger der österreichischen und preußischen Politik, Fürst Schwarzenberg und v. Manteuffel, sondern Diplomaten zweiten Ranges in Dresden den Ver handlungen beiwohnen; für Wien nennt man den Unter- staatssecretär Werner und für Berlin den Grafen v. AlvenS- leben. — Die blutigen Schlägereien, welche in Frankfurt a. M. zwischen den Preußen und Baiern wiederholt vor gekommen, haben endlich zur Verkündigung deS Kriegszu standes geführt; eS sind Standgerichte niedergesetzt worden, um alle Vergehen der Truppen gegen die öffentliche Ord nung schleunigst abzuurteln. — In Mainz macht gegen wärtig die ultramontane Pfaffenpartei gute Geschäfte; wer . sich den vorgeschriebenen religiösen Uebungen unterzieht, kann einen Ablaß von 100 Jahren gewinnen! Man sollte kaum glauben, daß solche Linge heutzutage noch vorkommen könnten; wie eS scheint, erfreuen sich diese Bestrebungen, die Menschen zu verdummen, höheren Schutzes. — Während man anderwärts in Folge der Olmützer Con- ferenz eine baldige Verminderung der unter die Waffen ge rufenen Armeen erwartet, hat man in Würtemberg erst nach dem Ausgange jener Conferenzen angefangen, sich mit aller Macht zu rüsten. Das nimmt sich allerdings sonderbar aus, und es wird dadurch bestätigt, daß der König mit der Ol mützer Uedereinkunft in keiner Weise zufrieden ist. — Die von der Regierung ernannte StaatSschuldenverwaltungS- commission ist Anfangs von den ständischen Beamten als eine verfassungsmäßige Behörde nicht anerkannt worden, zuletzt aber mußten diese der Gewalt weichen. Die Regier-, ung wird auf dem einmal betretenen Wege der BerfaffungS- verletzung noch auf mehre solche Hindernisse stoßen; man soll daher neuerdings damit umgehen, zur Octroyirung einer neuen Verfassung zu schreiten. In Kurhessen sind die namentlich von der preuß ischen Regierung betriebenen Versuche, eine Adresse zuwege zu bringen, in denen die Rückkehr des Kurfürsten nach der Hauptstadt erbeten und mindestens eine vorläufige Anerken nung deS verfassungswidrigen SteuerauSschreibenS vom 4. Sept, ausgesprochen würde, vollständig gescheitert, und eS ist somit die Absicht, auf diese Weise für Preußen einen annehm baren Rückweg zu öffnen, ebenfalls vereitelt worden. Man hat sich vielmehr auf Grund der Olmützer Vereinbarungen entschließen müssen, jeden Widerspruch gegen daS weitere Borrücken der Bundestruppen fallen zu lassen und letzteren die zeither streng bewachten Etappenstraßyi zu öffnen. Der Fürst von Thurn und TaxiS war schon am 3. Decbr. mit den österreichisch-bairischen Truppen von Fulda aufgebro chen, weil sich dieselben wegen Mangels an Lebensmittel» in der dortigen Provinz nicht länger zu halten vermochte», allein der preußische Commandirende, General v. d. Gröbe», erklärte, daß er ein solches Vorrücken nicht dulden werde; die gesammte preußische Truppenlinie wurde alarmirt, und eS sah auf einmal aus, als sollte eS zu einem ernsten Z»- sammmstoße kommen. Der Oberbefehlshaber der truppen war indeß schon von dem Olmützer Ve terrichtet, er wußte, daß al-bald andere
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