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Sächsische Dorfzeitung : 08.11.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185011086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18501108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18501108
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1850
- Monat1850-11
- Tag1850-11-08
- Monat1850-11
- Jahr1850
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 08.11.1850
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8. Usvember 1850. Ur. 45 Freitag, . statten. Verlag von Heinrich und Walther. Redacteur: Friedrich Walther vierteljährlich 12t *rgr. ä« beziehen durch ch alle Post-An- „Mich hob' er schon, mich trüg' er schon! — Was, Blücher, hab' H Recht? Gin Held des Volke«, mehr al« je, durchschritt' ich dich Geschlecht; W Sächsische Dorheitung Sion zu haben. ' Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Im Himmel. (Gedicht eine« Preußen, au« dem Jahre'1844.) So ging es jüngst im Himmel zu: Der alte Fritz sprang auf, Und rieb die Hände sich, und schlug an seinen Degenknauf; Gr schritt im Himmel auf und ab, und schaute grimmig d'rein, Und trat dann vor den Blücher hin und vor den Herrn von Stein. Winkt' auch den Ziethen noch heran, dazu den Winterfeldtz Die haben mit dem Gneisenau alsbald sich eingestellt; Jmgleichea kamen der Schwerin, der Scharnhorst und der Keith, Und als die großen Preußen sonst aus alt' und neuer Zeit. Und als er sie beisammen sah, da rief er: „Schwerenoth! Die Sache geht mir durch den Kopf! Was Teufel bin ich todt! Was Teufel bin ich eben jetzt daheim nicht zu Berlin! »T wär' wieder eine Zeit für mich! — Was — meint Er nicht, Schwerin? „Wie wollt' ich sie ergreifen! Ha — nicht mehr als Autokrat! Rein, nein — ein ander Säkulum, ihr Herrn, ein andrer Staat! Goß ich doch selber aus ein Licht, zu flammend und zu klar, Als daß ich kehren könnte ganz derselbe, der ich war! „Rein — was ich auch gewirkt, ihr Herrn, durch Beispiel und durch Wort, Dazu die ganze große Zeit von Dreizehn und so fort — Gin Unterbau nur wär' es jetzt (gewaltig zwar und breit!), D'rauf ich erhübe frischen Muths den Staat der neuen Zeit! „Herr, dieß betrogne deutsche Volk! — Und Keiner, der es rächt! Und Keiner, der ihm schaffen mag sein vorenthaltneS Recht! Der jeden Schwur, den man ihm brach, einfordert fest und kühn! Der zornig mit dem Fuße tritt auf Karlsbad und auf Wien! "Ich thät'S! Einschlüg' ich mit der Faust dieß Diplomatennetz! ^ReichSstäade! öffentlich Gericht! ein einig deutsch Gesetz! Und überall das freie Wort!"" — Bei Gott, so trät' ich hin! Bei Gott dem Herrn, so schlügt ich durch! — so wahr ich König bin! „'S würd' eine Bombe sein! Gleichviel! Ging'« auch ein Jahr lang krau«, 2ch brächt' e« in die Richte schon, ich führt' e« doch hinau«! Und zög' ein Wetter auch heran, und würfe Keil auf Keil: Gin König trotzt' ich Königen — zu meines Volkes Heil! „Und nach dem kurzen Wetter dann ein Land voll Sonnenscheins! Gin neues Deutschland, frei und stark; ein Deutschland, groß und ein«! Ia, nach dem Sturm die Iris dann auf flieh'nder Wolken Grund! Gin Bund der Fürsten mit dem Volk — ein rechter deutscher Bund! „Es ist das Volk ein edlv Strom! Wer muthig ihm vertraut, Wer Hellen Auges unverzagt in seine Liefen schaut, Den hebt er freud'gen Schalls empor, den trägt er flott im Schoo- — Den Fergen und den Schwachen nur fortreißt er mitleidslos! * Zwölfter Jahrgang. IV. Quartal * Ging' ich zur Ruh' einst, allezeit gesegnet und erfleht!" — Die alten Herrn verneigten sich: „Ja — Sie auch, Majestät!" (Aus Freiligraths Gedichten.) Politische Weltscha«. Deutschland. Der Kaiser von Rußland hat ge sprochen ; nach seinem Machtworte beginnen sich die inneren Verwickelungen Deutschlands zu lösen, seine Rathschläge finden willige Annahme in den Kabineten deutscher Kürsten. In eine Provinz KurheffenS ist ein österreichisch-bairische- Heer eingerückt, um die Anordnungen eines Ministeriums durchzusetzen, daS den Umsturz der Verfassung anstrebt; auf der andern Seite desselben Lande- ist eine preußische Hee resmacht eingedrungen, um die friedliche Hauptstadt zu be setzen und — trotz aller Drohungen und gegentheiligen Ver sicherungen — vielleicht gemeinschaftliche Sache mit Denen zu machen, welche die Politik de» Bundestages vertreten. In allen deutschen Landen wird gerüstet, Millionen werden verausgabt, und der Arbeiter auS seiner Werkstatt, der Er nährer seiner Familie auS seinem Hause gerissen, um der wrßMwendischen Fahne der deutschen Diplomatie zu fol gen, oder auf ihren Wink kampfbereit zu stehen. Die ohne hin außerordentlich vermehrten Ansprüche an die Kräfte der Steuerpflichtigen werden bis zu einer Höhr gesteigett, die unerhört genannt werden darf, — und dieß Alle- ge schieht, um die deutschen Verhältnisse wieder auf jenett Punct und wo möglich noch weiter zurückzuführen, auf wel chem sie sich vor dem Jahre 1848 befanden. DaS ist da- Ende vom Liede. Aber nur die mit Blindheit geschlagene Reaction kann es übersehen, daß diese Bestrebungen die Quelle neuer unglückseliger Ereignisse für die Zukunft un seres gesammten deutschen Vaterlandes werden können, ja werden müssen. Im Großherzogthum Baden hat der neuberufene Mi nister deS Auswärtigen zwar die Versicherung gegeben, daß sich in der Politik der Regierung nichts ändern werde und ein Abfall von der Union nicht zu erwarten stehe. Hieran mag man aber nicht recht glauben. Nach den neueren Vorgängen in Berlin bleibt eS sich auch ganz gleich, was man in Karlsruhe künftig zu thun gedenkt, denn mit der Union ist's ohnehin aus. — In Baiern hat der Minister v. d. Pfordten, welcher vor zwei Jahren in Dresden al- sächsischer Minister der Lrauerfeier Robert Blum'S beiwohnte, einen hohen österreichischen Orden bekommen. DaS Schwarz gelb ist einträglicher als das Schwarzrothgold. — In Stutt gart wird auch für den neuerstandenen Bundestag gerüstet; aber auch» dort finden diese Vorkehrungen bei dem Volke, welches das Geld zu diesen kostspieligen Experimenten her geben muß, keine Sympathim. Dit Frankfurter Bundesversammlung hatte schon am 25. Oct. den Einmarsch von Bunde-truppen in Kurhesfe« angeordnet und in der Person des österreichischen Graferr
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