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Sächsische Dorfzeitung : 22.11.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185011222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18501122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18501122
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1850
- Monat1850-11
- Tag1850-11-22
- Monat1850-11
- Jahr1850
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 22.11.1850
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22. November 1850. Nr. 47. Freitag, vierteljährlich Markt, Nr. 2, tioa zu habe». Ein unterhaltend«» Wochenblatt für de» Bürger und Landmann. beziehen durch all« Vost-r— galten. M Siichstsche Dorheitung «edactmr: Friedrich Walther. — »«lag von Heinrich «nd Walther. Politische Weltscha«. Lw»tktrr Jahrgang. IV. »aartal erregt.' Der Ruf: „die Preu mit Blitzesschnelle, und maq flchtigte Eroberung der Pfalz, bi- man sich überzeugte, daß jene Grenzverletzung lediglich durch die Unkunde derHku-M üver die GrenzmaWn entstanden sei. Dessenungeachtet hat sich die Regierung von Speyer zu einem feierlichen Proteste-e- gLN „derartige feindliche Demonstrationen" veranlaßt gesehen. In Wurtemberg geht's doch nicht so schnell mit der Rückkehr zum Alten, wie eS sich das Ministerium gedacht haben mag. Die Mitglieder de- früheren, jetzt wieder auf- lungen abwarten zu wollen. Der bairische Obergeneral Kürst Thurn und Taxi- hat über den Zusammenstoß bei BroMl- zell (s. Nr. 46) und die vorhergegangenen militärischen Vor kehrungen einen Tagesbefehl erlassen, welcher in einem so pompösen Lone geschrieben ist, daß man glauben möchte, eS sei eine Völkerschlacht geschlagen worden. Um Uebrigen hat sich herausgestellt, daß auch auf preußischer Seite einige öster reichische Kugeln ihr Ziel gefunden haben. ES wurde z«ei Offizieren durch die Mäntel und eine« Lrompeterschimmel in'S Hinterbein geschossen, ohne daß ein Mann verletzt worden wäre; auch ersteht man au- dem obenerwähnten Tagesbe fehle, daß einige Baiern durch Prellkugeln verletzt worden find. An Prellschüssen fehlt- überhaupt gegenwärtig nicht. — Im Uebriaen wird über da- Verhalten der Bunde-, truppen mehrfach geklagt. In Bronnzell- so erzählt die Deutsche Zeitung, wurde von ein« Abtheilung dairischer «eiter in dm Wohn- und Wirthschesst-gebäuden eine- »u- Jn Kurhessen hat sich in dieser Woche wenig geän dert. Die BundeStruppen haben bei Fulda Halt gemacht und die Preußen sich auf die Etappenstraß«n zurückgezogen. In diesen Stellungen scheinen beide Theile den Lu-gang der zwischen Oesterreich und Preußen stattfindenden Verhand- ihrer Mehrzahl, dem Rufe der Regierung zu folgen, weil sie den Schritt nicht für verfassungsmäßig halten. Der von der aufgelösten Landesversammlung gewählte Ausschuß wird polizeilich verfolgt; man will den Mitgliedern, wenn sie ihre Lhätigkeit nicht sofort einstellen, wegen angemaßtzrr Amtsgewalt den Proceß machen. — DaS Gesetz, welcht- seit dem März 1849 die Stellvertretung im würtembergifchkn Heere abschaffte, ist durch eine königliche Verordnung sus- pendirt worden, und die Stellvertretung ist demnach wie der gestattet. AuS dem Großherzogthum Baden wird der bis zu« 17. Rovbr. erfolgte Abmarsch sämmtlicher preußischer Trup pen gemeldet; selbst die Besatzung von Rastatt hat diese Festung verlassen. Die nach Preußen verlegten badischen Truppen find nun meist wieder in Lhre Heimath zurückgekehrt. Man spricht von einem bevorstehenden Thronwechsel, dtr Auflösung der Kammern rc. und vermuthet nach diesen Schritten, daß die Regierung von Preußen abfallen und sich dem österreichischen Schutze zuwenden werde. Doch find dies nur Gerüchte, deren Begründung noch abzuwartm ist. - In Baiern hat der Uebertritt eine- kleinen preußi schen Militärpiket- auf Pfälzer Gebiet nicht wenig Schrecken erregt? Der Ruf: „die Preuß eg Lommen!" verbreitete sich an eine bead- Deutschland. Die letzte Woche hat die officiellen Kriea-aerckchte etwa- verstummen gemacht und uns dle AuSstH eröffnet, daß wir vor der Hand Frieden, wenn auch einen sehr kostspieligen bewaffneten Frieden behalten werden. An eine dauernde und befriedigende Lösung der deutschen Wlrren glaubt aber Niemand, und ein nur fluchtiger Blick auf die wahrhaft trostlose Lage unsere- Gesammtvaterlandes recht fertigt diese- Mißtrauen in die nächste Zukunft vollständig. Neben dem unerquicklichen Streite der Eabinete, neben dem trügerischen Markten der beiden Großmächte um ihren Ein fluß und ihre dynastischen Interessen, sehm wir fast über all die Reaction siegreich einherschreiten, um da- wenige Gute, wa- un- die Neuzeit gebracht, wieder zu vernichten, gegebene Verheißungen zurückzuziehen und gewährte Rechte entweder gewaltsam oder durch sophistische Deuteleien von Gafttze-paragraphen wieder über den Haufen zu werfen. Diejenigen Kammern, welche bedrohte Rechte zu wahren suchen, werden aufgelöst, da-Volk wird durch wiederholte Wahlen, von deren Resultatlosigkeit eS im Voraus überzeugt ist, müde und dem konstitutionellen Systeme abhold gemacht. Ueber der „freien Presse" hängt das Schwert des DamokleS; IF selbst der gemäßigtste Ausdruck der vollen Wahrheit bedroht i oetroyirten ständischen Lu-schuffeS weigetn sich nämlich m ihre Existenz. Die Diplomatie bereitet flch vor in ^freien — '— —" Eonferenzen" ihren Streit auSzutragen und gleichzeitig die politischen Verhältnisse Deutschland- in einer Weise zu regeln, die nach den Andeutungen der eingeweihten Organe sich in nicht- zu unterscheiden droht von jenen Einrichtungen, deren Schwere früher jahrelang auf dem Volke gelastet und die den Samen zu vielem Unheil auSgestreut haben. Und neben all diesem Ungemach sehen wir, wie da- mächtige Au-land unsere Geschicke bestimmen hilft und mit leider nur zu vielem Erfolge sich in die inneren Angelegenheiten einer Nation mischt, die, groß und stark, jeden solchen Einspruch zurück zuweisen vermöchte, wenn die Regierungen, wo e- Deutsch land- Größe und Blüthe gilt, einig wären. — Da- ist unsere Lage, kann eS eine trostlosere geben? — ' In Frankfurt a. M. hat die Bundesversammlung nun fast da- ganze schon früher zu ihren Sitzungen be nutzte PalaiS in der Eschenheimer Gaffe eingenommen; Vie BundeScentralcommission, in welcher bekanntlich auch Preußen vertreten ist, hat nur noch einige Zimmer inne, ihre Lhätigkeit ist auch so gut, wie erloschen. Die Ver handlungen zwischen Oesterreich und Preußen finden jetzt durch direkten Notenwechsel zwischen beiden Cabineten statt, doch wird man deßhalb in Wien dem Bundestage nicht- vergeben, und die in preußischen Blättern verbreitete Rach- ruht, al« ob «ährend der Abhaltung der »org.schlagenen Irnm Eonferrngm d« Wirksamkeit der Bundesversammlung «."gestellt werden sollte, ,st völlig unbegründet. Ein solche« - Zugeständnis w'rd Preußen nicht erlangen; überhaupt ver- «mgen fich alle Rachnchtm darin, daß Oesterreich mit Festigkeit auf seinen Forderungen stehen bleiben und in 'M«« «Amtlichen Punkte dem Berliner Eabinete nach- Heben werde. . r
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