Dresdner Journal : 07.08.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190208074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1902
- Monat1902-08
- Tag1902-08-07
- Monat1902-08
- Jahr1902
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- Titel
- Dresdner Journal : 07.08.1902
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Bezug» durch dtt »flöße« t»«r«aw s DreÄmcr Journal Leul (arGfchl' Herau»gttzebru von der König!. Expedition de» Dresdner Journal», Dresden, Zwingerstrahe 20. — Yernipr^LuMuß Nr. 123k. AK181 1902 Donnerstag den 7. August nachmittags a u u^»-S<tte oder der«» «am, »0 Ps Bei Tadcllen- u»d Ziffer» fatz » Pf. «ufichla, für die Zeil«. Unter« No» daktionsstrich (Eiaaefandl) di« Mrd Zurüchendon« der für die Schriftleitung defiimmt«, «der von dreier nicht er»- aforderten Beitrüge bean» hm>cht, so ist da» Postge» beizufüge» Ämllicher Teil. Dresden, 7. August. Se. Kaiser!, und König!. Hoheit der Erzherzog Karl Franz Joseph von Oesterreich ist heute Vormittag 10 Uhr 21 Min. hier eingetroffen und hat in der König!. Villa zu Hosterwitz Wohnung genommen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die nachgenannten Beamten der Staatseisenbahn-Berwaltung die von Sr. Maje stät dem Schah von Persien ihnen verliehenen Orden-auSzeichnungen, und zwar der Generaldirektor v. Kirchbach da» Großoffizierkreuz mit Stern, der Transportoberinspektor Bahmann und der Vor stand des BetriedSmaschinenbureauS Baurath Fried rich da» Kommandeurkreuz, der JnspektionSassistent Opitz in Leipzig da» OfsizierSkreuz, die Lokomotiv führer Götze und Höhne in Leipzig, Linke und Naundorf in Reichenbach i. B., sowie der Ober schaffner Kötzsch in Leipzig die goldene Medaille, der Schaffner Steinbach in Leipzig, die Feuer männer I. Kl. Lenk und Hummel in Reichenbach i. B. und der Lokomotivführer Lehrling George in Leipzig die silberne Medaille de» Sonnen- und Löwen-Orden», annehmen und tragen. Verordnung, eine Amnestie wegen gewisser Uebertretungen betreffend, vom 7. August 1902. Wir, Georg, von Gottes Gnade» König von Sachse» re. re. re. wollen allen den Personen, gegen die in Unserem Lande wegen Uebertretung auf Haft oder Geldstrafe durch Strafbefehl, polizeiliche Strafverfügung, Strafbescheid oder ein bei Unseren bürgerlichen Gerichten ergangene» Urteil erkannt oder wegen einer Zuwiderhandlung gegen die von einer Verwaltungsbehörde unter Strafandrohung er lassene Anordnung eine Zwangsstrase für verwirkt erklärt worden ist, diese Strafe in Gnaden erlassen, soweit die Strafen noch nicht vollstreckt worden sind und sofern die Entscheidung bi» zum heutigen Tage durch Verkündung oder durch Zustellung bekannt gemacht ist. Wir befehlen demgemäß, daß die Voll streckung der betroffenen Haftstrafen am 8. August 1902 vormittags 10 Uhr aufgehoben werde. Unsere Gnadenerweisung soll auch Platz greifen, wenn die Entscheidung bi» heute noch nicht rechtskräftig geworden ist; sie gilt aber nur für die Fälle, in denen die Rechtskraft längsten» bi» zum 14. August 1902, diesen Tag eingeschtossen, eintritt. Ist in einer Entscheidung eine Person wegen mehrerer strafbarer Handlungen verurteilt (Strafgesetzbuch HK 77 bi» 79), so sind nur die wegen Uebertretungen erkannten Strafen erlassen. Ausgeschlossen von Unserer Gnadenerweisung bleiben alle diejenigen Haftstrafen, welche nach den Vorschriften de» 8 361 Nr. 3 bi» 8 de» Strafgesetz buchs verhängt worden sind. Wegen der unter Militärgerichtsbarkeit erkannten Strafen haben Wir einen entsprechenden Gnaden erlaß durch besondere Verfügung ergehen lassen. Gegeben zu Dresden, am 7. August 1902. (I,. 8.) Georg. vr. Viktor Alexander Otto. Lunst und Wissenschaft. Im Goldlaude des Altertums (Ophir). 11. Von der Mündung de« Zambefi au« sollte der Vorstoß in oa« antike Ruinenland de» Ophir begonnen werde» vr. Peter» war im ganzen von fünf Herren begleitet, di« am Ostermontag des Jahre» 189S von Chind« aus die Reise antraten. Di« Flußschiffahrt auf dem Zambefi bi» Tete ist etwa 8 bi» 9 Monate im Jahre offen, von Ende Dezember bi» Mitte September In den übrigen 3H Monaten ist sie durch den Mangel an einer schiffbaren Wasserrinne unterbrochen und ist nur bi» zum Shire und Nyafsa hin möglich Bei einer gehörigen Regulierung de« Flußbette» würde sicherlich der Unterlauf des Stromes da« ganze Jahr hindurch bi« Tete hinauf schiffbar sein, da Wasier reichlich im Flusse ist zu allen Jahreszeiten Eine solche Re gulierung aber wird wohl erst vollzogen werden, wen» sich mehr wirtschaftliche Interessen an den Ufern de» Strome« entwickelt haben Bi« dahin wird die Schiffahrt wegen d«r vielen Untiefen wohl auch auf den Tag be schränkt bleiben Geologisch betrachtet, glaubt Peter«, daß die« ganz« Gebiet de« unteren Zambefi, östlich von der Lupata Schlucht, früher ein« große Seemuldr bildete, die in Jahrtausenden vom Zambefi und dem Shire allmählich mit Alluvium au-gefüllt worden ist An diese Senkung grenzt im Süden da« Hügelland von Gowazoja und nordöstlich da« terrassenförmig sich vor schiebende Plateau von Shiramba und Tambara, die Flußgebiete de« PompuS und de« Mu>ro A« Nachmittage de« 14 April überschritt P«ter« mit seine» Begleitern und 56 Trägern di« Grenze von Macomba« R«ich, um nunmehr de« Einmarsch in den Distrikt von J»ja-Ka-Fura zu halten Wie in de« Verordnung, eine Amnestie für die sächsische Armee betreffend; vom 7. August 1902. Wir, Georg, vou Gottes Guade» König vo» Sachseu re. re. re. wollen, um der Armee einen Gnadenbcwei» zu Theil werden zu lassen, denjenigen Militärpersonen, gegen welche im Bereiche der sächsischen Militärverwaltung 1. Strafen im Disziplinarwege nach 8 1 Ziffer 1 der Disziplinarstrafordnung für da» Heer vom 31. Oktober 1872 verhängt sind, oder 2. durch Strafverfügung oder durch Urtheil Unserer Militärgerichte wegen Uebertretung auf Haft oder Geldstrafe erkannt worden ist, diese Strafen in Gnaden erlassen, soweit die Strafen noch nicht vollstreckt worden sind und sofern die Entscheidung bi» zum heutigen Tage durch Ver kündung oder durch Zustellung oder durch Eröffnung auf dem Dienstwege bekannt gemacht ist. Wir befehlen demgemäß, daß die Vollstreckung der betreffenden Disziplinar- und Haftstrafen am 8. August 1902, vormittag» 10 Uhr aufgehoben werde. Unsere Gnadenerweisung soll auch Platz greifen, wenn die gerichtliche Entscheidung bis heute noch nicht rechtskräftig geworden ist, sie gilt aber nur für die Fälle, in denen die Rechts kraft längsten» bi» zum 14. August 1902, diesen Tag eingeschlossen, eintritt. Ist in einer Ent scheidung eine Person wegen mehrerer strafbarer Handlungen verurtheilt (Reichsstrafgesetzbuch 88 77 bi» 79), so sind nur die wegen Uebertretungen er kannten Strafen erlassen. Ist bei der Bestätigung de» Urtheil» die Strafe gemildert worden, so soll die Bestätigungsorder für die Anwendbarkeit diese» Gnadenerlasse» maß gebend sein. Ausgeschlossen von Unserer Gnadenerweisung bleiben: 1. die nach der Disziplinarstrafordnung 8 3 unter 0 Ziffer 3 und 4 verfügten Strafen, sowie 2. diejenigen Haftstrafen, welche nach den Vor schriften de» 8 361 Nr. 3 bi» 5 de» ReichS- strafgesetzbucheS verhängt worden sind. Dresden, den 7. August 1902. (I-.8.) Georg. vr. Viktor Alexander Otto. Grueuuuugeu, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Im Geschäftsbereich« de« MtutstertumS de» Kultus ». Sffentl. Unterricht«. Zu besetzen: dir Schulpelle zu Rostig. Koll.: die oberste Schulbehörde Außer fr. Wohnung u. Gartengenuß 1200 M v. Schuldienste, 21 M s kirchen» dienstl. Verrichtungen, die gesetzt. Vergütungen s. Fortbildung«- schul- n Turnunterricht u 72 M der Frau f. NadelarbriiS- unterricht Gesuche find bi« 2». August b BeztrkSschulinsp Sieber, Großenhain, einzureichen; — di» Filialkuchichulftelle zu Kleinpötzschau. Koll: das Ministerium de« Kultu« rc. Neben fr. Wohnung im Schulbaus» m Garten 840 M. v. Kirchen-, 1200 M v. Schuldienste, 110 M. f Fortbildungs schulunterricht u. bü M. f. Sommerturnen, sowie noch Um ständen 48 M. der Frau f. d NadelarbeitSunterricht Be- werbung»grsuchc m allen ersorderl. Unterlagen sind bi» 24. Aug. b. Bezirkrschuliasp. vr. Stephan, Borna, einzureichen. (Behvrdl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Leit. DreS-e», den 7. August. Am morgigen Tage begeht Se. Majestät der König das Fest der siebzigsten Geburtstage». Noch lagern rings im Sachsenlande Schatten der Trauer um den Verlust deS hochseligen Königs Albert und die beglückende Freude sonstiger KönigSgeburtStage will nicht zu vollem, ungeteiltem Ausdrucke kommen. Aber in der Tiefe unserer Herzen finden wir doch ein erhebendes Glücksgefühl verborgen, das mählich die Wehmut um den dahingeschiedenen König in still-dankbareS Gedenken wandeln und sich frei und freier erheben wird zu dem Königlichen Herrn, der jetzt unser Sachsenland mit weisem Sinne und gütiger Hand regiert. Schon heute ist unser Aller- gnädigster König und Herr des Besten und Schönsten sicher, was ein Volk seinem Fürsten zu geben ver mag: der Liebe! Nicht jener Liebe, die allein aus der Treue zwischen Fürst und Unterthanen, aus der Ehrfurcht vor der erhabenen und geheiligten Person des Herrschers geboren wird, sondern jener Liebe, die als tiefes, warmes, höchst persönliches Gefühl in uns lebt. Die Elemente des Umsturzes im Lande spotten unserer, der monarchisch gesinnten Söhne, die wir freudig den Tag begrüßen, an dem e» uns vergönnt ist, diese Gefühle vom Herzen zur Lippe treten zu lassen; ihnen ist König und Vaterland derselbe leere Schall wie Gott und Religion. Zer stückelten sie sich moralisch nicht selbst, wären sie nicht gärende, verworrene, in sich zerrissene Geister, denen der innere wie äußere Friede ein Greuel ist, die im Hader allein, in der grundsätzlichen Unzufriedenheit ihr Lebenselement erblicken, die verhetzen statt zu versöhnen, Gegensätze schaffen statt sie auSgleichen zu helfen — sie würden nimmermehr an jene phantastischen Gebilde glauben können, die sie dem Volke als lockende Zukunfts bilder vor die Augen stellen. Denn Trugschlüsse sind e», zu denen ihre Lehren hinführen, und nur der politisch Unerfahrene vermag an die Verwirklichung der Ideen zu glauben, wie sie von den Schriftstellern deS Umsturzes ausgesprochen werden. Der wahrhaft Gebildete, der politisch Urteilsfähige ist durchdrungen von der Notwendigkeit eines streng gepflegten monarchischen Gedankens, den schon in grauer Vorzeit der Sänger Homer aussprach mit den schönen Worten: „Einer sei König, einer Herrscher allein"; und er weiß auch, daß es für ihn nicht damit gethan ist, das monarchische Prinzip lediglich als RegierungS- form anzuerkennen, sondern daß eine tiefe, freiwillige König-treue in ihm lebendig sein muß, jene ver trauende, begeisterte und begeisternde Staatsbürger treue, die allein die Kraft verleiht, dem Könige zu geben, was de» Königs ist. Die vaterländische Ge schichte und der neue Aufbau des Reiches weisen uns unablässig und folgerecht auf eine solche Entwickelung des treuen monarchischen Gedanken» hin, und an un» ist eS, ihn weiter zu pflege« und zu hegen mit sicheren beständigen Sinnen, ihn zu befestigen und immer undurchdringlicher- zu machen mit den Werkstücken opfermutiger Kömg-- liebe, auf daß er den verderblichen Elementen im Staate, den zerstörenden Kräften al» eine echte Spartanermauer, al» unbesiegliche Phalanx gegen überstehe, die kein Ansturm erschüttern kann, die festen Halt dem Fürsten für und für bietet. Dürfen wir solcher Gewißheit sein, dann legen wir an de- König» Thron das schönste Geburtstags geschenk nieder, dar ein Volk seinem Herrscher dar zubringen vermag. Daß er geschehen möge heute und immerdar — das walte Gott! MterSreutexverficheruilg. Wie kürzlich bereit- mitgeteilt, wurde, hat da» Reichsversicherungsamt neue Untersuchungen über da» Ausscheiden der Altersrentenempfänger aus dem Rentengenusse veranstaltet. Daraus ergiebt sich, daß von den in den ersten sieben Jahren der Geltung deS JnvaliditätS- und AlterSversicherungSgesetzes be willigten Altersrenten mehr al» je 20000 auf die Versicherungsanstalten Schlesien, Brandenburg, Ost preußen, Königreich Sachsen und Rheinprovinz entfielen. Die niedrigsten Zahlen weisen die zu gelassenen Kasseneinrichtungen mit Ausnahme der Pensionskasse für die Arbeiter der preußisch-hessischen Eisenbahngemeinschaft auf. Bei der letzteren ist die Zahl der Altersrentenempfänger größer als bei einer ganzen Reihe von Versicherungsanstalten. Während im Durchschnitt deS Reiche- von 100 Renten empfängern 70 dem männlichen und 30 dem weib lichen Geschlechte angehören, schwankt bei den einzelnen Versicherungsanstalten der Anteil der Männer zwischen 84 und 59 Proz. Da- weibliche Geschlecht ist ver hältnismäßig am stärksten bei den Versicherungs anstalten Schlesien (41 Proz.), Brandenburg und Oberbayern (37 Proz.), Pfalz und Königreich Sachsen (36 Proz.) vertreten, während die Ver sicherungsanstalten Mecklenburg mit 17 Proz. und Pommern mit 16 Proz. wenig weibliche Renten empfänger aufweisen. Die Verteilung auf die beiden Geschlechter ist für alle BrrsicherungSträger zusammen genommen bei den Altersrenten nicht wesentlich anders als bei den Invalidenrenten, nämlich 39:70 gegenüber 28:72. Bei den einzelnen Versicherungs anstalten sind aber zum Teil erhebliche Unterschiede vorhanden. Während im Durchschnitte da- weibliche Geschlecht bei den Altersrenten nur ein wenig stärker als das männliche vertreten ist, ge hören bei der Versicherungsanstalt Pfalz von den AlterSrentenempsängern 36 Proz., von den Jnvalidenrentenempfängern dagegen nur 22 Proz. dem weiblichen Geschlecht an. ES giebt auch mehrere Versicherungsanstalten, bei denen der Anteil des weiblichen Geschlechts bei den Altersrenten ein kleinerer al» bei den Invalidenrenten ist. Besonders fällt in dieser Richtung die Versicherungsanstalt Schwaben aus; bei ihr kommen von den Altersrenten nur 32 Proz., von den Invalidenrenten dagegen 45 Proz. auf daS weibliche Geschlecht. Von den endgiltig fest gesetzten Renten waren bis zum Jahre 1899, fall» das Ausscheiden nicht schon früher erfolgte, 51 Proz. weggefallen und zwar betrafen 72 Proz. männliche und 28 Proz. weibliche Personen. DaS männliche Geschlecht ist sonach an den Wegfällen etwas stärker gelingen Aufsätze erwähnt wurde, »atte Perer» eme wissenfchaftllche Grundlage für die Annahme, in diesem Distrikt das von den portugiesische« Schriftstellern so häufig erwähnte Goldgebiet von Fura vor sich zu haben Peters schildert feinen Eintritt in da« besagte Ge biet mit folgenden Worten: Di« aufgrhende Sonne am 15. April fand uns auf dem Marsch zum Muna, den wir nach drei Viertelstunden erreichten. Da» Flußbett war trocken, oder vielmehr da» Wasser fließt unter der Erde, was überall da sofort hervortritt, wo das Fluß bett beschattet ist. Im Mmra-Flußbett zogen wir hin auf, besten Ufer von dunklem Grün umrahmt waren Hier und dort stiegen Perlhühner auf, oder ein Hundr aff« machte sich bei unserem Anmarsch schleunigst au« dem Staube. Bald war ich mit einem meiner Begleiter, Mr Puzey, der Kolonne voraus Wir folgten einer frischen Eingrborenmspur vom selb»« Morgen, di« aber altbald an der östlichen Seite de« Flußgebiet« sich verlor Kein Mensch war zu sehen. Vo« 10 Uhr an stieg immer schärfer und immer grotesker der w»ftliche Höhenzug vor uns auf. Schwarz« Schieferblöcke im Flußbette offen barten unS au» ver Fern« seine Formation Gegen 11 Uhr näherten wir un« der Stelle, wo der Müira de» Kebirg»stock verlLßt. Wie Schildwachen halte» zwei schroff« und tafelbrrgartige Hügel an seinem AuSgange recht» und link» Wache Ich hatte mir seit Jahren gewiss« Phantasievorstellungen grmacht über da» Aut- sehen d»S Fura Diesmal übertraf die Wirklichkeit all» Vorstellungen Mal»risch»r »nd zugl»ich gehtimnitvoller hätte selbst die Phantasie »ine« Rider Haggard die Ei»gang«psorte in da« alte saaenhafte Goldland nicht schildern können Wie zwei Felsburgen standen die schwarzen Schiefermasfiv« recht« und links am Mutra- Fluß, auf ihrer flachen Höhe überwuchert vo» üppigem Grün Darunter rauschte da» Master de« Flusse«, in dem sich der tiefblau» Himm»l der Tropenwelt spiegelt« Vor un« «der öffnet« sich ei» Flußthal, in da« zu Verden <2«.ten vle fchwuizru Krtswanve htnadfiele«, zu nächst noch in hügelartiger Wellung, dann weiter nach hinten schroff und steil. Und über dieser majestätischen Landschaft da» ernste Schweigen des Tode« Di« Sadbathstille der Ruhe, wie sie tropischen Landschaften um die Mittagsstunde eigen ist. So fand ich den Oftrand von Fura am Sonnabend mittag, den 15. April 1899. Wie alte Schloßruincn sahen viele der Bergkuppen zu beiden Seiten de« Flusses au«, mit ihrer Um randung von Felsgeröll und ihren merkwürdigen Ein schnitte«, die sich von unten fast wie künstliche Auf fahrten ausnahmen Die nähere Untersuchung aber er gab regelmäßig, daß wir eS mit wunderlichen Natur bildungen zu thun hatten Etwa eine halbe Stunde oberhalb unseres Lager« macht der Mmra «ine Wendung, wodurch an seiner linken Seite ein« breite Versandung sich abgelagert hat Hinter dieser Stell« verengt sich sein Thal, und zu beiden Seite« erheben sich etwa 1200 Fuß hoch zwei schroffe Tafel berge wie zwei mächtig» Kastelle Ich ft»lltr de« nächsten Morgen fest, daß sie da« südliche Ende dieser Schieferumrandung bilde», wo der Fluß in nördlicher Richtung in de« Berg Hineintritt Sie bilden ohne Frag« die charakteristischste und vorn«hmstr Parti» in diesrr Gebirgsformation Ich habe den Berg, der recht« oder östlich vom Fluß liegt, nach dem Vorsitzenden der l)r. Karl Peter» Co , Sir Thoma» Thornhill, Mount Thornhill, den link»« Mount Prter» benannt E» hat sicherlich eine Zeit gegeben, wo sie einen G«birg»block bildeten, durch den der Mü-rafluß seinen Weg gebrach«« Hot. Ursprünglich hat da» weit« Thal von Jnjakasura einen Gebirgssee gebildet, wovon wir manch» Spur»» gefunden habe« Di« Sonne sank tief, al« wir dies, Flußuntersuchung abbrechen mußten Tuf und schwarz fiel der Schattin der Berge über da« Flußthal hinüber Die Stimmen der Bogelwelt wurde» laut; vor allem ließ sich der Francolin mit feiner trompete»« artigen Stimme vernehmen In gehobener, ja fast feier licher Stimmung trat ich den Rückweg zum Lager a», in dem Bewußtsein, auf einem Boden mich zu bewegen, den seit mehr al« zwei Jahrhunderten keine« Europäer« Fuß betreten hatte Wir werden den weiteren Aushängebogen d«« Petersschen Werke« unsere Aufmerksamkeit zuw«nd«n und de« öfteren aus die Ergebnisse feiner wichtige« Forschung«reise an dieser Stelle zurückkommen. Wissenschaft. * Aus Berlin wird berichtet: Die Verhandlungen de« GabilSberger Stenographentage« sind gestern geschloffen worden, nachdem Vr. Medem in Danzig zum neuen Bundesvorschenden gewählt und beschloßen worden war, den nächsten Deutschen Stenographentag 1905 in Braunschweig abzuhalten Die System« Linderungen find nach den Dresdner Dorbeschlüff»» zur Annahme gelangt Die Aenderungen erstreben eine Vereinfachung de« Regelwerk» ohne nennenswerte Be einträchtigung der Schriftkürze Die Konsonanten« Verbindungen werden ftr»nger al« bi«h»r von den Silbe« geschiede« Di« wesentlichsten Ausnahmebestimmungen bezüglich der Vokalbezeichnung sind beseitigt, und an Stelle der drei verschiedrnen Bezeichnungen für z ist nur ein« grtreten Gestern hielten außerdem noch der Deutsche Frauenbund Gabel«berger und der Deutsch«akademisch« Gadelsderger-Bund ihre Bundestag» ab Am Nach mittag fand ein Aultflug nach dem Wanns»» und nach Potsdam statt * De, 33 deutsche A«thropolog«»kongreß ist am Dienstag in Dortmund feierlich im Saale de« alten Rathaus»« eröffnet worden An Geheimrat Prof vr. Virchow wurde folgende« Telegramm gesandt. „Die heut« nöffnrte Versammlung der deutsch»« Antdro« pologischen Gesellschaft empfindet schmerzlichst di» Atz-
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