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Sächsische Dorfzeitung : 22.04.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185304223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18530422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18530422
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1853
- Monat1853-04
- Tag1853-04-22
- Monat1853-04
- Jahr1853
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 22.04.1853
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Nr'tk Frnt«g - tN SächMe WmHeilmig K 22. April I8SL. H nvs sir/MuR. Nemstadt- Dresde«, Markt, Nr. 2, in der Ber- la-t - Srpedi- < tioa zu habe«. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. — Rtdatteur: Friedrich Walter. — »erlag von Heinrich und »allher. - - - - Politische Weltscha«. Deutschland. Wie aus Frankfurt a. M. be- richtet wird, hat sich die in voriger Nummer d. Bl. Erwähnte, von Preußen bei der Bundesversammlung aufgestellte Llqm- dationSsumme auS den letzten Revolutionsjahren nur deshalb auf 41 Mill. Lhlr. erhöht, weil, einem früheren diplomatt- schen Abkommen zuwider, mehre Regierunden der Bundesver sammlung die Kosten, welche zur Unterdrückung der m lhren eigenen Staaten vorgekommenen Aufstände aufgewendet wor den, liquidier haben. Stehen die betreffenden Regierungen von diesem ihrem Verlangen ab, so würde auch Preußen seine nur eventuell gemachten Forderungen auf 20 Mill, herab setzen. Im Uebrigen wird überhaupt daran gezweifelt, daß die allgemeine Liquidation bezüglich zu erstattender Kosten und Entschädigungen aus den letzten Jahren beim Bundes tage zu einem gewünschten Ziele führen werde; denn es heißt jetzt, daß Oesterreich den Forderungen, welche von den betreffen den Seiten in Beziehung auf den Bundeskrieg gegen die Dänen, auf die Bekämpfung der badischen Revolution und des Dresdener Aufstandes durch Preußen gemacht worden, seine eigenen revo lutionären Kämpfe in Böhmen, ja seinen Krieg mit Sardi- rrien entgegenftellt, der zugleich zum Schutze Triests rc., also auch Bundeslandes, gedient habe. Für alle die ungeheueren Kosten will Oesterreich keinen Ersatz, aber natürlich reichen sie zur Compensation mehr als hin. Im Großherzogthum Baden hat da- Oberhofgericht zu Mannheim als AppellationShof in dem vielbesprochenen Pro teste gegen den Professor Gervinus eine wichtige Entscheidung abgegeben, welche dahin lautet: „Da die Anklage auf Hoch- verrath gesetzlich vor die Geschworenen zu verweisen, so ist da- hochgenchtliche erste Erkenntniß (s. Nr. 10 d. Bl.) auf zu heben und die Staatsbehörde in die Kosten zu verurthei- len." ES ist noch unentschieden, ob die Regierungsbehörde die Sache nun vor die Geschworenen bringen wird, oder ob sie eS nicht v-rzieht, die Anklage ganz fallen zu lassen. — Der Erzbischof von Freiburg und die Bischöfe von Limburg, Rottenburg, Mainz und Fulda haben in einer zu Freiburg abgehaltenen Versammlung beschlossen, sich den Anordnungen, welche die zur oberrheinischen Kirchenprovinz gehörigen Re gierungen in Bezug auf da- über die katholische Kirche auß- zuübende Schutz- und Aufsicht-recht erlassen, nicht zu fügen; W berufen sich dabei auf die Satzungen der Kirche und da- Gebot de- Papste-, indem sie den apostolischen Ausspruch: „Man muß Gott mehr al- den Menschen gehorchen!" al- für sich maßgebend bettachten. Es scheinen demnach sehr ernst liche Conflicte zwischen den betreffenden Staatsgewalten und jenen Prälaten bevorzustrhen.' Durch den Protest der geist lichen Herren werden zunächst die Regierungen von Würtem- berg, Baden, Frankfurt, Hessen-Darmstadt, Nassau und Kur- Hessen berührt. In München ist die Hutfrage (s. Nr. 15) nun dahin entschieden worden, daß die Polizeibehörde mehre ihr vorae- legte weiche Probefilzhüte al- passirlich erachtet hat, und die dafigen Hutmacher unterlassen deshalb nicht, ihn Hüte mit dem Bemerken auszubieten, daß selbige die polizeiliche Appro- ^ünhehnter Jahrgang. II. Quartal. bation erhalten haben. — Der Nürnberger Kurier ist, nach dem er seit Neujahr 5S Mal mit Beschlag belegt worden, endlich den polizeilichen Verfolgungen erlegen;-der Kurier aehörte unter die ältesten Blätter Deutschland-, denn er zählte 179 ununterbrochene Jahrgänge.—In W ürtemberg haben die Stande-Herren ein in den letzten Jahren verloren gegangene- Recht, die Befreiung ihrer Familien von der KriegSpflichtigkeit, wieder erlangt. In dem Herzogthum Nassau ist man, wie Frank furter Blätter erzählen, einem sauberen Handel auf die Spur gekommen. ES war der Polizeibehörde in Bieberich aufge fallen, daß eine Anzahl Kinder von 14 — 16 Jahren, meistens Mädchen, sich in Dem Hause sammelten, worin gewöhnlich Auswanderer zu übernachten pflegen. Sie waren unter Führung eines Mannes, Namens Datz aus Anspach bei Usingen, an gekommen, und in jenem Hause trafen zwei fremde Herren, Fay und Becker aus Münster im Hessischen, mit ihren Fa» mitten mit ihnen zusammen. Die Polizei schritt ein, arretirte die ganze Gesellschaft und stellte eine Untersuchung de- Zu sammentreffens an. ES ergab sich, daß diese Kinder von ihren Aeltern an jene „Herren" zu dem Zwecke verkauft waren, um nach England geführt zu «erden und dort in verschiedener Beschäftigung für die Unternehmer dieses Menschen handels Geld zü verdiente. In der Brieftasche des einen Führer- war der Preiß für einen de, Knabe» mit drei Mlden notirt. Treiber, Führer und verführte wurde» unter Worte dem herzoglichen KreiSamte zu Wiesbaden zugeführt. In Kurhessen ist da- seit Ende Oktobers 1848 gesetz lich bestehende Institut der Civilehe durch eine Verordnung deS Kurfürsten wieder aufgehoben worden. Die von dem Mi nisterium Haffenpflug beabsichtigte neue Anleihe hat die Ge nehmigung der zweiten Kammer nicht erhalten, und eS wird deshalb eine abermalige Vermehrung des kurheffischen Papier geldes, das bekanntlich schon jetzt sehr zahlreich im AuSlande cur- flrt, eintreten. — In der kurhessischen zweiten Kammer regt sich degenwänig eine ziemlich lebhafte Opposition, welche dtt Ab änderung der Landesverfassung nur insotveit eintreten lasst» will, als letztere mit der Bundesverfassung nicht harmonirt.. In einer der letzten Sitzungen wurde der Ausgabeposten für das Staat-ministerium um 8000 Lhlr. geschmälert und ein vom Ministerium für Vie Regierung geforderte- Vertrauensvotum ab- gelehnt. — In Schmalkalden hat man einen dafigen Ein wohner bei der Ausgabe falscher Chemnitzer Stadtbankscheine ertappt und in Haft genommen. r In Rostock war in voriger Woche ein Regierung-- commissar eingettoffen, welcher sich mit der von dem dafigen Stadttathe abhängigen Polizeibehörde über die Resultate der dort abgehaltenen Haussuchungen und Verhaftungen direct in vernehmen sehen wollte. Der Stadttath erhob hiergegen Einspruch und verlangte, daß der Commissar direet mit ihm verhandeln solle. Infolge diese- Verlangens, dem fich der Commissar widersetzte, wurden 120 Mann ErecutionStruppen nach Rostock gesandt und dem Bürgermeister ein Commando von 14 Mann in s HauS gelegt, worauf sich der Stadttath dem Begehren der Regierung fügte/ indem er sich die Be schreitung de- Rechtswege- gegen die letztere vorbehielt.
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