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Sächsische Dorfzeitung : 10.06.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185306104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18530610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18530610
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1853
- Monat1853-06
- Tag1853-06-10
- Monat1853-06
- Jahr1853
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 10.06.1853
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Akeustadt- Dre-de«, Markt, Nr. 2, in der Ver lag- - Expedi tion zu habe«. Sächsische Dmßeitnng Preis: vierteljährlich 12z Ngr. A« bezlehen durch alle Post-An stalten. Ein unterhaltendes Wochenblatt für dm Bürger und Landmann. Redacteur: Friedrich Walther. — Verlag von Heinrich und Walther. Politische Weltschau. Deutschland. Die Bundesversammlung hat am 1. Juni beschlossen, eine Matricularumlage von 500,000 Fl. zur Deckung der Fonds, welche in den Jahren 1848 und 1Ä9 auS der Bundesfestungsbaukaffe entnommen worden sind, aus geschrieben. — Die Kettenburg'sche Angelegenheit, über welche wir in Nr. 21 ausführlicher berichteten, wird den 9. Juni in der Bundesversammlung zur Berathung gebracht werden, und man ist auf die Endentscheidung derselben um so mehr ge spannt, als bekanntlich die Ansicht über die Competenz des Bundes, über die vorliegende Beschwerde Entschließung zu sirffen, unter den Vertretern der betreffenden Regierungen eine sehr verschiedene ist. — Wie eS heißt, wird sich die Bundes versammlung nächstens auch mit der Regelung deS BereinsrechteS beschäftigen, und es soll in dieser Beziehung von Oesterreich und Preußen die Gestattung politischer Vereine unter gewissen Bedingungen befürwortet werden, während andere Stimmen sich > überhaupt gegen alle derartige Vereine sich ausgesprochen haben. Man schreibt dem Franks. Journal auSLuxemburg: „Nachdem die Redemptoristenpatres (oder Ligorianer, ein Seitenzweig der Jesuiten) seit zwei Jahren hier unge stört ihr Wesen treiben und ihr Auftreten immer bedrohlicher geworden, scheint die Regierung endlich die Sache zu Herzen nehmen und einschreiten zu wollen. Die Bürgermeister der Gemeinden des Landes sind aufgefordert worden, über die Wir kung der Missionen in ihren Gemeinden zu berichten. Die lautgewordenen Beschwerden gegen die Missionäre resumiren sich in Folgendem: „Daß sie durch ihre Predigten und Lehren Uneinigkeit in daS Familienleben bringen; daß sie den einen Theil des Volkes gegen den andern aufzureizen suchen; daß sie durch , unanständige Reden, durch schlüpfrige, unzüchtige Andeutungen von der Kanzel und im Beichtstühle daS Scham gefühl besonders bei Frauen und Kindern verletzen und zer stören; daß sie von Lastern sprechen, die hier zu Lande ganz unbekannt sind, über welche dann die Kinder bei den Eltern Belehrung verlangen, während diese sich selbst keine Rechen schaft darüber geben können; daß sie endlich durch Stiftung von Jünglings- und Jungfrauenvereinen ihre jesuitischen Grund sätze wirksamer propagiren und den Kindern Mißtrauen gegen ihre Eltern einflößen. Kür alle diese Beschwerden giebt es unzählige Belege, die mehr als hinreichend wären, die Aus weisung der Patres zu rechtfertigen." Im Großberzogthum Baden ist der Minister des In nern, Herr v. Marschall, plötzlich aus dem Ministerium ent lassen worden. Als Ursache dieser Veränderung wird die kirch liche Fr^e bezeichnet, welche zu immer schwierigeren Differen zen zu fuhren drohte und deren Beilegung von diesem Per sonenwechsel abhing.^ — Kürzlich hat sich die ganze Ge meinde Ispringen, nm Amte Pforzheim, mit ihrem Pfarrer an der Spitze für die altlutherische Confesfion erklärt und ist bei der StaatSregierung um Anerkennung und Auslieferung de- Kirchenvermögens ««gekommen. Der Seelsorger, ein extremer Mann, soll die Gemeinde zu diesem Schritte verleitet haben. — Der Proceß gegen den Professor GervinuS wegen seiner ,,Einleitung in die Geschichte des 19. Jahrhunderts" ist nun ^mhehnter Jahrgang. II. Suartai. als völlig abgethan zu bettachten, da der großherzogliche Staatsanwalt jetzt auf eine weitere Verfolgung der Sache förmlich verzichtet hat; nach dem bestehenden Gesetze ist hierdurch gleichzeitig die Beschlagnahme deS Buche- wieder aufgehoben. Neuere Berichte aus München stellen eS in Abrede, daß die Genehmigung zu der neuen Gerichtsorganisation vom Könige versagt worden sei; die Entscheidung darüber stehe vielmehr noch zu erwarten. — Die bairische Regierung hat sich ein Verdienst erworben, indem sie das Hazardspiel im Bade Kiffingen für die Folge untersagt hat. — Auch in Würtemberg hat die ritterschaftliche Partei sich ein Preß organ, die Schwäbische Zeitung, gegründet, worin die araffeste Reaction gepredigt wird. -Da nun den Herren Junkern bei ihren maßlosen Forderungen nicht überall der Wille gethan wird, so fangen sie an, unter dem Scheine der Loyalität für Thron und König, das Ministerium und daS Beamtenthum heftig anzugreifen. Infolge dieser maßlosen Anariffe wurde jenes Blatt viermal mit Beschlag belegt, und dre dienstwil ligen Federn der betroffenen Partei erheben nun ein Zetergeschrei darüber, daß man es wagt, auch auf sie das strenge Preß- aesetz, das doch lediglich gegen die liberale Presse gerichtet sei, anzuwenden. Diese reactionären Herren glauben nun einmal, weil man ihnen zeither nur allzusehr durch die Finger gesehen, es sei ihnen Alles und Jedes erlaubt. Der Redac- teur des gedachten Blattes hat sogar eine Eingabe an die / Ständeversammlung gerichtet, wonn gebeten wird, im Fall der Fortdauer solcher Maßregeln eine Anklage deS Minister- des Innern wegen Verfaffungs- und Gesetzesbruch zu beschlie ßen. Früher ist es gerade die ultraconservative Partei gewe sen, welche bei der Preßgesetzgebung die größte Strenge for derte, nun man ihr mit dem Gesetze selbst auf den Leib geht, gefällt ihr das nicht, und sie verlangt Preßfreiheit — aber natürlich nur für sich und ihre Bestrebungen. In Kurhessen hat die Regierung einen Gesetzentwurf vorgelegt, welcher die körperliche Züchtigung wieder unter die gesetzlichen Strafen einreiht; der Ministerpräsident Haffenpflug machte bei Ueberreichung der Vorlage vorzugsweise geltend, daß die Gefängnisse durch die Verbüßung von Freiheitsstrafe» übermäßig überfüllt würden und die Einführung der Prügel auch eine finanzielle Ersparniß in Aussicht stelle. — Die Juden scheinen bei, Herrn Hassenpflug sehr schlimm angeschrieben zu sein; als ihm kürzlich mehrere israelitische Notabilitäten eine Petition für Aufrechterhaltung der Gleichberechtigung der Israe liten überreichen wollten, soll er denselben den Bescheid ertheilt haben: „daß man überhaupt keine deutschen Juden kenne, eL gebe nur solche, deren Vaterland Palästina sei, wo ihnen auch die bürgerlichen Rechte gebührten; hier seien sie nur geduldet." — Bekanntlich will die kurhesflfche Regierung bei dem Geld könig Rothschild abermals eine Anleiher machen z es sollen sich aber neuerdings Schwierigkeiten gezeigt haben, so daß es noch zweifelhaft ist, ob das Geschäft wirklich -u Stande kommt. — Nach der Kasseler Zeitung hat der Kurfürst seine Gemahlin, die Gräfin Schaumburg und deren mit derselben erzeugte» Kinder und Nachkommen in den Fürstenstand erhoben; die selben werden dm Ramm und Litel Fürstinnen und Fürsten von Hanau führen.
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