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Sächsische Dorfzeitung : 22.07.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185307225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18530722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18530722
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1853
- Monat1853-07
- Tag1853-07-22
- Monat1853-07
- Jahr1853
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 22.07.1853
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»r. 29 Frrilag, Sächsische DochMung Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. , ' ' Neustadt- Dresde«, Markt, Nr. 2, in der Ver lag» - Expedi tion zu haben. vierteljährlich 12ä Ngr. Au beziehen durch > alle Post-An stalten. .. 22. Zu« 1853. Verlag von Heinrich und Walther. Redacteur: Friedrich Walther. weiter nachgebei daß die Aollvm bestimmt ir wege glücklich wieder bei Seite gebracht worden ist, hat so eben die preußische Regierung die Erfahrung gemacht, daß deutsche - Interessen und deutsches Recht auch drüben über dem Ocean die verdiente Beachtung finden, wenn sie mit gehörigem Nach druck vertreten werden können. Die Regierung von Mexiko hatte nämlich an preußische Staatsangehörige eine Entschä digung von 79,868 Thlr. auszuzahlen; allein die mexikanischen Minister hatten die Angelegenheit unter den nichtigsten Vor wänden hinzuhalten gewußt und zuletzt das Anerbieten ge macht, die Hälfte des Vertrags in Assignationen auf verschie dene Zollstätten und die andere Hälfte in Bons des öffent lichen Kreditfonds, welche gar keinen Werth haben, zu zahlen. Die preußischen Gläubiger hatten den Repräsentanten Preußens bereits ermächtigt, die mißlichen Zahlungsbedingungen einzu- gehen, al- Letzterer Kunde von der bevorstehenden Ankunft preußischer Kriegsschiffe im mexikanischen Meerbusen erhielt. Derselbe richtete nun sofort eine energische Note an die mexi kanische Regierung, erklärte das Verfahren der letzteren als eine Nichtachtung der der preußischen Regierung schuldigen Rücksichten, verlangte die baare Auszahlung der Schuldfor derung und drohte im Weigerungsfälle mit ernsten Folgen/ wenn die Sache nicht bis zum Eintreffen der preußischen KnegSschiffe vor Veracruz erledigt wäre.. Da auf. einmal zogen die Mexikaner andere Saiten auf, der preußische Re sident erhielt schon am zehnten Lage die Versicherung, daß dre baare Auszahlung der ganzen Schuldforderung anbefohlen ser und daß die mexikanische Regierung stets bestrebt sein ^nhehnter Jahrgang. IH. DuartaU Deutschland. Gegenüber der Krisis, welche sich im Oriente entwickelt, treten die politischen Ereignisse in den einzel nen deutschen Staaten immer mehr in den Hintergrund, und wenn man die Zeitungen einer ganzen Woche durchblättert, findet man auch in der That wenig, was über das locale Interesse einigermaßen hinauSreicht. Aus Frankfurt a. M. wird berichtet, daß die Bundesversammlung sich über ein ge meinsames Preßgesetz noch immer nicht zu einigen vermocht hat; dagegen soll vom Bundestage dem Frankfurter Senate die ernste Weisung zugegangen sein, daß ein strengeres Au genmerk auf die vielen Sing-, Gesellen- und Turnvereine und deren politische Wirksamkeit gerichtet werde. — Aus dem Großherzogthume Baden wird von der D. A. 3. die über raschende Nachricht gebracht, daß der Regent des Landes die ernstliche Absicht hege, zum Katholicismus überzutreten. — In Heidelberg ist der Privatdocent Fischer seiner freisin nigen Lehre halber, obgleich sich der Prorector der Universität dagegen erklärte, von der Hochschule entfernt worden. — Die Bischöfe der oberrheinischen Kirchenprovinz haben eine Denk schrift drucken lassen, welche eine Art Ultimatum für die be- trrffenden Regierungen enthält; man glaubt aber allgemein, daß letztere in dem Streite mit den aeistlichen Herren nicht Hetzen ""den. — Aus München wird berichtet, . einS-Jndustrie-Au-stellung für das Jahr 1854 in dasiger Stadt stattfinden werde. — In Kassel wird der Besuch des Königs von Preußen erwartet. ' Preußen. Nachdem die deutsche Flotte auf dem Auctions- werde, eine Macht wie Preußen vor allen hochzuschätzen und deren Repräsentanten ihre besondere Hochachtung zu bethätigen. Oesterreich. Die Stellung des österreichischen Kabinett in der orientalischen Frage hat bisher zu den verschiedensten Deutungen Anlaß gegeben, ohne daß man etwas Genaueres dar über zu erfahren vermochte. Während einerseits versichert wurde, daß Oesterreich, gebunden durch die Pflicht der Dankbarkeit gegen Rußland, den Czaren ungehindert gewähren lassen, ja erforderlichenfalls gemeinschaftliche Sache mit ihm gegen die Türkei machen werde, wurde andererseits behauptet, daß sich Oesterreich die strengste Neutralität zur Pflicht gemacht habe.» Die erstere Angabe ist nun zwar schon durch die von Wien ausgegangenen Vermittelungsversuche in Frage gestellt worden, jetzt ist aber auch eine österreichische Note in die Oeffentlich-. keit gelangt, aus welcher hervorgeht, daß das Wiener Kabinet Alles versucht hat, Rußland von der Besetzung der Donau fürstenthümer abzuhalten; da diese Bestrebungen erfolglos geblieben sind, so hat Oesterreich seinen Einfluß bei der Pforte dahin geltend zu machen gesucht, daß jene Besetzung von ihr nicht als Kriegsfall betrachtet werde. Die Note hebt zwar- die enge Allianz, welche Oesterreich mit Rußland verbindet,, hervor, versichert aber zugleich, daß, falls wider Erwarten eine friedliche Schlichtung des Streites nicht ermöglicht wer den sollte, Oesterreich sich eine vollkommene Freiheit deS Han delns Vorbehalten habe. Schon unterm 15. und 16. Juli wurde aus Wien tele-> graphirt, es seien Nachrichtm auS Petersburg eingegangen, welche die Annahme der dm Kaiser von Rußland vorgelegten Bermittelungsvorschläge als völlig gesichert erscheinen ließen; bis jetzt haben sich aber, diese Nachnchten noch nicht bestätigt. — Die Truppentransporte nach der slavonischen Grenze dauern fort; alle Remorqueurs auf der Donau sind für den kaiser lichen Dienst requirirt, und am 14. Juli passirten neun, dicht mit Soldaten gefüllte Schleppschiffe die Stadt Pesth. Frankreich. Wenn es einerseits feststeht, daß bereits unterm 3. Juli neue Vermittelungsvorschläge in Bezug auf die orientalische Frage von Paris und London nach St. Peters burg abgegangen sind, so herrschen doch andererseits darüber, von welcher Regierung jene Vorschläge ursprünglich aufgestellt und was ihr eigentlicher Inhalt sei, die verschiedenartigsten Ansichten. In letzterer Beziehung sagen die Einen, die Pforte solle die geforderte russische Note vollziehen, dagegen aber der Kaiser von Rußland einen Revers darüber ausstellen, daß er die ihm garantirten-Rechte nicht benutzen wolle, die Souve- ränetät und Selbstständigkeit des Sultans anzutasten; die Anderen behaupten dagegen, daß der ganze Streit geschlichtet werden solle durch den Abschluß einer Uebereinkunft zwischen der Pforte und den fünf Mächten, wodurch, die Rechte und Privilegien aller christlichen Bewohner im türkischen Reiche nicht unter den Schutz einzelner Mächte, je für die gleich gläubigen Unterthanen deS Sultans besonders, sondern collec- tiv unter den gemeinsamen und im eintretenden Fall gemein sam auszuübenden Schutz der fünf Mächte gestellt würden. Ob einer der beiden Vorschläge zur Annahme gelangt, wird vorzugsweise von dem Willen des Czaren abhängen, denn der Pforte scheint unter den gegebenen Umständen eine freie
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