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Sächsische Dorfzeitung : 29.07.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185307296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18530729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18530729
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1853
- Monat1853-07
- Tag1853-07-29
- Monat1853-07
- Jahr1853
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 29.07.1853
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Freitag, Rn 30. 29. Juli 1853 ykenstadt- Dresden, Markt, Rr.2, in der »er lagt - Expedi tion zu Haden. Sächstsche WmHeidmg ipretSr vierteljährlich lÄRgr. An dtzrehen durch alle Post-AN- statten. Ein unterhaltendes Wochenblatt für dm Bürger und Landmann. Redacteur: Friedrich Walther. — Verlag von Heinrich und Walther. Politische Weltschau. Deutschland. Die katholische Geistlichkeit der ober rheinischen Kirchenprovinz ist in großer Bewegung; von allen Seiten und zunächst aus allen Gegenden des Großherzog- thums Baden laufen Adressen an den Erzbischof von Frei burg ein, welche die vollständigste Zustimmung der Hierarchie aller Grade zu der Opposition gegen den Staat ausdrücken, an deren Spitze die Bischöfe stehen. In Nassau finden ähn liche Agitationen statt, und es sind dort bereits einige Geist liche wegen dieses Treibens in Criminaluntersuchung gezogen worden. Es ist nun definitiv bestimmt, daß die nächste Zoll vereins-Industrieausstellung i.J. 1854in München stattfindet; eS find bereits die nöthigen Schritte gethan, um auch die Betheiligung Oesterreichs herbeizuführen. — In Kassel beräth gegenwärtig die zweite Kammer die neue Ver fassung; die Sitzungen sind geheim, und es darf nichts über die Verhandlungen veröffentlicht werden. — Der Besuch des Königs von Preußen am kurhessischen Hofe hat Anlaß zu besonderen Festlichkeiten gegeben; es wurde dem König die glänzendste Aufnahme bereitet und die früheren Differenzen scheinen vollständig ausgeglichen zu sein. Dagegen spricht man von einer zwischen dem preußischen und dem großherzoglichen hessischen Hofe ausgebrochenen Spannung, welche bereits eine Anterbrechung des diplomatischen Verkehrs herbeigeführt hat. Die hannoversche Regierung hat sich infolge eines aber maligen Uebergriffes, welchen sich die Dänen auf der Elbe erlaubt, veranlaßt gesehen, beim Bundestage in sehr entschie dener Weise die Entfernung des bei Altona liegenden däni schen Wachschiffes zu verlangen. — Die hannoversche Ritter schaft soll neuerdings Schritte gethan haben, um eine weitere Entscheidung des Bundestags in der dortigen Berfassungs- frage herbeizuführen. — Die Königin, der Kronprinz und zwei Prinzessinnen von Hannover sind von den Masern befallen worden, doch nimmt die Krankheit einen befriedigen den Verlauf Wie aus Schleswig berichtet wird, ist die Cholera bereits bis Maasholm vorgedrungen; es sind dort mehre Per sonen erkrankt und bereits zwei Todesfälle vorgekommen. Preußen. Allem Anscheine nach hat es in Berlin in vergangener Woche wieder einmal eine Ministerkrisis gegeben, und es soll ganz ernstlich von dem Rücktritte des Minister präsidenten v. Manteuffel die Rede gewesen sein. Alles hat sich aber ausgeglichen, und Herr v. Manteuffel steht wie der fester, als je. Wenn behauptet wird, daß diese Krisis mit der orientalischen Frage zusammengehangen habe, so braucht sich Rußland wegen des Verbleibens deS Ministerpräsidenten keiner Besorgniß hinzugeben, denn daS preußische ministerielle Blatt, „die Zeit," erkennt bereitwillig an, daß Rußland Alle- -urchzusetzen vermöge, was es wolle, weil es den Frieden ent behren könne, der für die anderen Mächte unentbehrlich sei. Hine derartige Sprache in dem Blatte einer deutschen „Groß macht" wird in PeterSbura ihre Wirkung nicht verfehlen. Die Herausgeber Berliner Zeitungen sind vom Polizeipräsi dium ermahnt worden, den Lon ihrer Polemik gegen Rußland Fvnhehnter Jahrgang. III. Elnartai. zu mäßigen; man scheint sich demnach der russischen Poli» tik jetzt mehr zuzuneigen, als dies zeither der Fall war. — In Berlin ist vom 20. Juli an eine strengere Sonn tags fei er eingeführt worden; von H9 Uhr des Morgens an müssen nicht nur alle Verkaufslokale geschloffen, sondern auch alle zur Anlockung des Publikums bestimmten Zeichen entfernt werden. Nur Bäcker, Conditoren rc. dürfen nach Beendigung des Gottesdienstes ihre Locale wieder öffnen; auch in den Werkstätten dürfen keine Arbeiten verrichtet wer den, welche besonderes Geräusch verursachen, ja selbst lärmen des Fuhrwerk ist untersagt. — Wie die Neue Preußische Zeitung mittheilt, sind in Berlin die königl. Behörden und namentlich der Polizeipräsident v. Hinkeldey gegen die künst liche Steigerung der Getreidepreise eingeschritten. Die Ver nehmung einiger Speculanten und die Bedrohung, sie zur gesetzlichen Verantwortung zu ziehen, haben die Coalition so fort gesprengt; der Roggen fiel bedeutend. — Die Cholera ist nun auch bis Stettin vorgedrungen; eS waren dort am 22. Juli bereits 19 Personen von dieser Krankheit heimge sucht worden. Oesterreich. Die in Wien stattgefundene Entdeckung eines Complots macht viel von sich reden, ohne daß man über den eigentlichen Kern der Sache Genaues und Zuver lässiges erfährt; jedenfalls ist aber da- Gerücht unbegründet, daß es dabei auf das Leben des Staatsoberhauptes abgesehen gewesen sei. Die Verhafteten sind meist junge Leute, unter lhnen befinden sich Söhne von angesehenen Beamten. Auch im Salzburgischen, sowie in Jnnspruck sind Verhaftungen vorgenommen worden. Wie versichert wird, ist die entdeckte geheime Verbindung ziemlich weit verzweigt und soll dieselbe staatsgefährliche religiös-politische Tendenzen verfolgt haben. — Durch eine kaiserliche Verordnung ist den österreichischen Handwerksgesellen und Fabrikarbeitern daS Einwandern in die Schweiz untersagt worden; die bereits dort befindlichen in diese Kategorie gehörigen Individuen haben binnen zwei Monaten in die österreichischen Staaten zurückzukehren. Auch ausländischen Gesellen, welche aus der Schweiz kommen, ist der Aufenthalt in Oesterreich nicht gestattet; nur die Durch reise nach ihrem Baterlande mittelst vorgeschriebener Reise route ist nachgelassen. Wie der A. A. Zeitung berichtet wird, ist der österreichi sche Consul von Smvrna, infolge der letzten Ereignisse daselbst (s. Nr. 28 und 29) seiner Stelle enthoben worden; öster reichische Blätter erwähnen noch nicht- hiervon. Frankreich. In Paris ist wieder ein großer Ver- schönerungsplan im Werke, um die Zugänge der Tuilerien .und des Louvre mit der prächtigen Rivolistraße in Einklang zu brinaen. ES handelt sich um die Abtragung von mehr als 100 Häusern, 15 Gaffen, um die Breiterlegung mehrer Straßen und Anlegung neuer Plätze, und die betheiliaten Hausbesitzer find aufgefordert, in den letzten Lagen deS Juli ihre Erklärungen auf den Mairien abzugebm. Die Kosten sind auf 21 Mill. Fr. angeschlagen, von welchen einen Lheil die Stadt, den anderen der Staat übernimmt. Bon dem alten Paris wird bald wenig mehr zu sehen sehen sein; so sorgt die Regierung, daß eS den arbeitenden Klaffen nicht an
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