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Sächsische Dorfzeitung : 16.09.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185309167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18530916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18530916
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1853
- Monat1853-09
- Tag1853-09-16
- Monat1853-09
- Jahr1853
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 16.09.1853
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«Freitag, Nr- 37. Itz. September 1853. Sächsische Docheitung H vierteljährlich en durch Ein unterhaltendes Wochmblatt für den Bürger und Landmann l lagt - Erpedi- rkon zu haben. Nenftadt- DreSde«, . . ... - - — - - > -> - > - - — > Redacteur: Friedrich Walther. — Verlag von Heinrich und Walther. Politische Weltschau. Deutschland. Die bereits in voriger Nummer für den Bereich des Zollvereins in Aussicht gestellte Freigebung der Getreideeinfuhr ist mit erfreulicher Raschheit in's Werk gesetzt worden; die preußische Regierung hat bereits unterm 8. Septbr. die Erhebung der Eingangszölle für Ge treide, Hülsenfrüchte, Mehl und andere Mühlenfabrikate, näm- , sich geschrotene und geschälte Körner, Graupen, Gries und "Grütze, gestampften oder geschälten Hirse aufgehoben; die säch sische Regierung ist unterm 9. Sept, mit einer gleichen Be kanntmachung gefolgt, und vom 15. Sept, an wird diese Maßregel in allen übrigen Zollvereinsstaaten in Kraft getre ten sein. Der Wegfall des Einfuhrzolles wird vorbehältlich ^iner etwa erforderlichen Verlängerung des Termins, bis zum Schluß dieses JahreS andauern und hoffentlich auf die Preise der Lebensmittel eine wohlthätige Rückwirkung nicht verfehlen. Es wurde schon in voriger Nummer erwähnt, daß von der Bundesversammlung Schritte geschehen sind, um das Driginaldocument der weiland deutschen Reichöverfassung, das seiner Zeit von fast allen Mitgliedern der Paulskirche vollzogen wurde, aufzufinden und dessen AuSantwortung zu verlangen. Jetzt hat nun der ehemalige Archivar des Parlament-, vr. Jucho, in Frankfurt a. M. vor Gericht eidlich erhärtet, daß jenes Original sich in London befindet, wo eS der Particulier Benecke, früher in Hamburg, aufbewahrt. Unter diesen Um ständen wird die Bundesversammlung wohl darauf verzichten müssen, jenes historisch merkwürdige Document in ihre Hände zu bekommen. Im Großherzogthum Baden sind in vergangener Woche zahlreiche Verhaftungen vorgenommen worden, und eS steht rin ziemlich umfänglicher Proceß bevor, in welchen mehrere "wohlhabende Einwohner von Mannheim und Weinheim ver wickelt sind, welche vorläufig nach Heidelberg in Verwahrsam gebracht wurden. ES handelt fich dabei nicht um ein neuer dings vorgekommenes Vergehen, sondern um ein älteres, das man fast vergessen wähnte. Im I. 1848 hatten nämlich mehrere Personen einen Theil der Eisenbahn demolirt und «uf diese Weise die Beschädigung eines leeren Bahnzuges herbeigesührt. Einige Einwohner deS GroßherzogthumS Hessen, welche fich an diesem Verbrechen betheiligt hatten, mußten ihre Schuld in ihrer Heimath mit mehrjähriger Gefängnißstrafe düßen, während dagegen die Badenser von aller gesetzlichen Ahndung verschont blieben. Jetzt droht's aber den Lhätern derb an den Beutel zu laufen, da fich'S neben der zu erwar- Imden Strafe auch noch um einen nicht unerheblichen Scha denersatz handelt. — In Baiern hat die Regierung in die sem Jahre mit dem Lotto sehr schlechte Geschäfte gemacht, obgleich eS wie immer auch diesmal nicht an leidenschaftlichen Spielern gefehlt hat. Der jährliche Reinertrag djeseS Jnsti- lut- ist nämlich im Budget mit 1,200,000 Fl. veranschlagt, der gewöhnlich von dem wirklichen Ertrage noch überstiegen wurde. In diesem Jahre haben aber die Spieler ein so sel tene- Glück gehabt, daß da- Lotto nicht nur keinen Ertrag liefert, sondern sogar ein Deficit von mehren hunderttausend Gulden hat. ES ist die- ein seit 92 Jahren nicht dagewe- Fimhehnter Jahrgang. Hl. Cluartal. sener Fall; käme er öfterer vor, dann wäre eS mit dem demo- ralifirenden Lotto wahrscheinlich bald vorbei, denn der Rein gewinn für die Staatskasse ist noch die einzige Stütze für jenes vielfach angefochtene Institut. Der Großherzog von Hessen hat eS für nöthig erachtet, in einer Kabinetsordre die Vorschrift nachdrücklich einzuschär- ! sen, daß in allen Berichten über Anstellungen, Versetzungen und Beförderungen jedesmal über Es politische Verhalten und über die politischen Gesinnungen der Bewerber ausdrück lich und in bestimmter Weise referirt werden solle. Bis jetzt sei wahrzunehmen gewesen < daß sich die Behörden und Beamten nur aus die Berichterstattung über das politische Verhalten der Bewerber beschränkt hätten; daS sei aber nicht ausreichend, vielmehr müßten die politischen Gesinnungen zum Gegenstände einer möglichst genauen und gewissenhaften Ermittelung und Aeußerung gemacht werden. Daß dieß nicht immer in vollem Maße geschehen, darüber wird da- allerhöchste Mißfallen ausgesprochen. Die schon früher gemachte Andeutung, daß die kurhes sische Regierung neuerdings angefangen habe, gegen die Be gehrlichkeit des römischen Klerus entschieden aufzutreten, findet in mehren neueren Regierungsmaßregeln ihre volle Bestätig ung, und man glaubt daher, daß in den Streitfragen der oberrheinischen Kirchenprovinz Kurheffen mit den übrigen be- theiligten Regierungen gemeinsam gegen die betreffenden Prt- ! laten vorgehen werde. Neuerdings ist sogar einem Mitgliede deS Fuldaer Domcapitels, welches als Abgeordneter zu der Versammlung deS Piu-verein- nach Wien gehen wollte, die Paßertheilung dahin vom Ministerium zu Kassel verweigert worden. Die Stadt Ko bürg hat in vergangener Woche festliche Lage gefeiert, denn eS tagten dort vom v. bis 8. Sept, die Abgeordneten der Gustav-Adolph-Vereine/ welche in großer Anzahl zu der angesetzten Hauptversammlung erschienen waren. Der Herzog Ernst, der würdige Nachkomme der glauben-- muthigen Ernestiner, hatte den fremden Gästen eine überaus freundliche Aufnahme bereiten lassen; die Bewohner KoburgS blieben nicht hinter diesem rühmlichen Beispiele zurück, und die Abgesandten deS Vereins begegneten in der Stadt, wo einst Luther zur Zeit de- Reichstag- zu Augsburg ein schützendes Asyl fand, überall der aufrichtigsten TAeilnabme und Gastfreundschaft. Die Mitglieder deS Leipziger Central- vorstandeS mußten auf ausdrückliche Einladung des Herzog in dem fürstlichen Refidenzschloffe wohnen. Kanzelvortrige wurden gehalten von dem Pfarrer vr. Großmann aus Püchau, dem oldenburgischen Generalsuperintendenten Or. Nielsen (ei nem vertriebenen SchleSwig-Holsteiner) und dem Superinten denten vr. Kohlschütter aus Glauchau. In der berathenden Versammlung wurden Mittheilungen von nah und fern über das Schicksal protestantischer Glaubensgenossen gemacht und mehre bedrängte Gemeinden (darunter die zu Passau in Baiern) dem Wohlwollen der Hauptvereine empfohlen, «ährend die reichliche Liebesgabe von 4500 Thalern den bedürftigen Pro- kestaNten zu Dülmen in Westphalen zugesprochen wurde. Die nächste Generalversammlung der Hauptvereine wird in Braun schweig abgehalten werden; möge auch sie seiner Zeit Zeug-
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