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Sächsische Dorfzeitung : 30.09.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185309302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18530930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18530930
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1853
- Monat1853-09
- Tag1853-09-30
- Monat1853-09
- Jahr1853
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 30.09.1853
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Freitag, Ar t A9. 30. September 1853 Ein unterhaltendes Wochenblatt für dm Bürger und Landmann. Redakteur: Friedrich Walther. — »erlag von Heinrich und Walther. Zur Stach richt. Auf das mit nächster Nummer beginnende neue Abonnement der Sächs. Dorfzeitung nehmen alle K. Post ämter und Postexpeditionen, gegen vierteljährliche Vorausbezahlung von 12j Ngr., Bestellungen an, und kann das Blatt bei denselben ohne anderweite Preiserhöhung allwöchentlich in Empfang genommen werden. LS- Die Dresdener Pränumeranten, welche ihre Bestellungen direct bei unS (Neustadt, Markt Nr. 2) machen, erhalte» daS Blatt allwöchentlich ohne Preiserhöhung in das HauS gesandt. Inserate finden bei der bedeutenden Auflage unseres Blattes in demselben die weiteste Verbreitung. Dresden, am 22. Sept. 1853. Lt 77" ..... ..... Politische Weltschau. Deutfebland. Bekanntlich hat eine Anzahl deutscher Fürsten und Edelleute eine ziemlich umfängliche Anleihe con- trahirt, deren letzte Verloosung am 15. August in Frankfurt a. M. stattgefunden hat. Wie aber der mit der Auszahlung der Treffer beauftragte Banquier bekannt macht, sind bis jetzt die Gelder zur Deckung jener Gewinne ausgeblieben; da die betreffenden Loose überall vertrieben werden konnten und in allen öffentlichen Blättern ausgeboten wurden, so werden nicht Wenige Schaden darunter leiden, wenn nicht noch nachträglich dre Mittel zur Zahlung herbeigeschafft wer den sollten. Die vergangene Woche ist, was die einzelnen Bundes staaten betrifft, sehr arm an politischen Ereignissen, und der Stand der orientalischen Frage nimmt fast überall daS vor wiegende Interesse in Anspruch. — In Baiern, auf dem Schlosse Heubach, ist dem auS Portugal vertriebenen „König" Dom Mlguel ein Sohn geboren worden, dem man den Eitel eines Prinzen von Beira beigelegt hat. Die portu giesischen Legitimisten betrachten denselben als den rechtmäßi- gen Erben des portugiesischen Thrones. — Am 26. Sept, wurde die Eisenbahn von Augsburg nach Ulm feierlich eröffnet; die Strecke zwischen beiden Städten wird in vier Stunden zurückgelegt, und man kann daher künftig von AugS- durg nach Paris in 24 — 26 Stunden reisen. — In Kur- Hessen sind auf einmal 17 Eisenbahnbeamte ihres Dienste- entlassen worden; die Zahl der zu entlassenden Beamten die ser Branche soll, wie man sagt, bis auf 9V ausgedehnt wer dens Als Grund dafür wird deren Betheiligung bei den po litischen Wirren von 1848 und 1849 angegeben. DaS Mi nisterium Haffenpflug hat sich alle Mühe gegeben, die Kas seler Zeitung, welche unter dem Einflüsse der Regierung re- digirt wird, zum einzigen Organe des Lande- zu erheben; eS sind deshalb fast alle anderen unabhängigen Blätter unterdrückt worden und die meisten auswärtigen Zeitungen dürfen nicht vertrieben werden. Dessenungeachtet will eS nicht gelingen, daS Organ de- Ministerium- in die Höhe zu bringen; die Kurheffen lesen lieber gar nicht-, ehe sie sich jene Lectüre aufdringen lassen. Oesterreich. Wenn in voriger Nummer gesagt wurde, daß die Diplomatie in der orientalischen Frage Schiffbruch gelitten habe, so ist diese Behauptung durch die Ereignisse der letzten Woche noch anderweit vollständig bestätigt worden. Wie bereit- gemeldet wurde, beabsichtigte die Wiener Ge- FLnhehnter Jahrgang. M. Buartal. sandten - Conferenz in einer Collectivnote die Pforte zur un veränderten Annahme der Wiener Note dringend aufzu fordern, dabei aber zugleich eine Erklärung beizufügen, daß der von der Pforte beanstandete Inhalt die Souveränetät deS Sultans in keiner Weise beeinträchtige, und daß die vier Großmächte dafür sorgen würden, daß die für bedenklich erach teten Stellen in Zukunft nicht etwa zum Nachtheile der Türkei ausgelegt werden könnten. Man wollte demnach noch immer die Meinuna gelten lassen, daß die Wiener Note an sich ganz unverfänglich sei und daß der Czar die Abänderungen derselben nur deshalb zurückgewiesen habe, weil sie von der Pforte ausgegangen. Diese Auffassung scheint aber durch eine neuerliche Note des Petersburger CabinetS widerlegt wor den zu sein. Rußland soll, wie auS französischen und eng lischen Blättern zu entnehmen, vielmehr ziemlich bestimmt erklärt haben, daß die Wiener Note allerdings nur in dem Sinne zu verstehen sei, wie sie die ablehnende Pforte auSlege, und daß man daher die beantragten Abänderungen in PeterS. bürg keineswegs in der harmlosen Weise auffaffen könne, wie dies die Wiener Diplomaten gethan. Mit einem Worte, Ruß land erkennt an, daß die in Konstantinopel beanstandeten Sätze jener Note gerade diejenigen Forderungen enthalten, auf derär Erfüllung man in Petersburg da- größte Gewicht legen zu müs sen glaubt. Diese offene Sprache des russischen Kabmets scheint den westlichen Mächten erst da- richtige Verständniß der Wiener Note verschafft zu haben; mit diesem Verständniß trat aber auch sofort eine Spaltung unter den Conferenzmitgliedern ein. Oesterreich soll erklärt haben, daß eS der Garantie, welche England und Frankreich der Pforte wegen ihrer ungefährdete» Souveränetät zu bieten gesonnen seien, nicht beistimmen könne, und die beiden obengenannten westlichen Mächte trugen nun wiederum Bedenken, eine Verpflichtung zu übernehmen, dm Sultan zur unbedingten Annahme der unveränderten Wiener Note zu nöthigen, weil letztere von Rußland in einem Sinne auSgelegt werde, dem man in London und Pari- un möglich beitreten könne. Die nächste Folge diese- Zwiespalts war, daß Oesterreich allein seinen Gesandten in Konstantinopel inftruirte, Alle- daran zu setzen, um die Pforte den Forder ungen Rußland- geneigt zu machen, während gleichzeitig in den Kabineten von Pari- und London ein merkwürdiger, für die Türkei günstiger Umschlag stattgefunden zu haben scheint. Die LoStrennung Oesterreich- von den westlichen Mächten und dessen engerer Anschluß an Rußland ist jedenfalls durch die Anwesenheit deS Ezaren in Olmütz noch gefördert worden, - doch lautm die Nachrichten hierüber sehr spärlich. Ueber die
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