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Sächsische Dorfzeitung : 02.09.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185309023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18530902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18530902
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1853
- Monat1853-09
- Tag1853-09-02
- Monat1853-09
- Jahr1853
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 02.09.1853
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Freitag, Nr. 35. 2. September 1853. Neustadt- DreSde«, Markt Rr. 2, ia der Ber lage - Expedi tion zu haben. PreiSr vierteljährlich 12z Ngr. Au beziehen durch alle Post-An stalten. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Redacteur: Friedrich Walther. — Verlag von Heinrich und Walther. Politische Weltschau. Deutschland. Der Erzbischof von Freiburg hat neuerdings eine Denkschrift erlassen, in welcher er mit der offensten Opposition gegen die Regierung des Großherzog- thums Baden hervortritt. Er versagt dem Besetzungsrecht kirchlicher Pfründen, welches die Regierung für sich bean sprucht, jedwede Anerkennung, nimmt vielmehr das Besetz ungsrecht kirchlicher Benesizien, namentlich aber der Pfarr stellen, ausschließlich für sich in Anspruch; ferner beansprucht er das Recht zu Errichtung von Knabenseminaren, die Er- Laubmßertheilung zu Bildung religiöser Genossenschaften, die Publikation päpstlicher Bullen rc., ohne daß die Regierung befugt sein soll, sich in diese kirchlichen Angelegenheiten irgend wie einzumischen. Kurz, der Prälat predigt die vollste Wi dersetzlichkeit gegen die Regierung und die bestehende Gesetz gebung. Die Regierung wird sich nun wohl genöthigt sehen, ihr diesen Bestrebungen gegenüber zeither eingehaltenes Still schweigen zu brechen. -Bekanntlich findet in diesem Monate die Jnspection der verschiedenen deutschen Bundescontingente statt; Seiten Baier ns ist nun zur Jnspection des sächsischen Con- tingents der Generalleutnant und Commandant der zweiten Armeedivision, v. Hailbronner, ernannt worden. — Die Nürn berger haben in diesem Jahre ihr altes berühmtes Volksfest wieder gefeiert, und die Stadt war deshalb in den letzten Lagen des August mit Fremden und Schaulustigen überfüllt. Besonders glänzend ist der am 26. Aug. abgehaltene Festzug ausgefallen, bei welchem alle Gewerke der alterthümlichen Stadt vertreten waren. Der Zunft der Rothgießer schritt in dem Costüme seiner Zeit der berühmte Peter Vischer voran, von welchem die alte Reichsstadt so herrliche Kunstdenkmale aufzuweisen hat; die Schuhmacher paradirten mit dem ihrer Zunft einst angehörenden wackeren Meistersänger Hans Sachs, auf den sie mit Recht stolz sind, und die Schlotfeger brachten ihren Schutzpatron, dm heiligen Florian, zu Ehren, indem sie die mit seinem Bildnisse gezierte Fahne stolz vorantrugen. Nicht minder glänzend war der Zug der verschiedenen Schützen gilden, die ihren Ursprung auf langer als ein halbes Jahr tausend zurückführen; dazwischen ritten Herolde und Knappen in den Karben der Stadt, so daß der ganze Festzug ein mittel alterliches Ansehn gewann, das zu der alterthümlichen Bauart der an historischen Erinnerungen so reichen Stadt vortrefflich paßte. Am 29. Aug. ist in Nürnberg auch die 16. Versammlung der deutschen Forst- und Landwirthe eröffnet worden, zu welcher unser Sachsen recht zahlreiche Vertreter gesandt hat. In Würtemberg werden nun die vor noch nicht gar zu langer Zeit so gefeierten deutschen Farben als verpönte Ab- -eichen betrachtet, auf welche die Polizei zu vigiliren hat. Der dasige Cultusminister hat nämlich anbefohlen, daß die Studirenden, welche während der Ferien sich in solchen Bän dern blicken lassen, als verdächtig festgenommen und zur wei teren Untersuchung an das nächste Oberamt abgeliefert werden sollen. Es wird hinzugefügt, daß die schwarz-roth-goldenen Farben als Abzeichen einer in diesem Frühjahre aufgelösten Burschenschaftsverbindung zu betrachten seien. Hrrrhehnter Jahrgang. Hl. Ewartal. JnKurhessen hatte es zeither die Regierung geschehen lassen, dass die katholische Geistlichkeit es mit Beobachtung der Landesgesetze in kirchlichen Angelegenheiten nicht so streng nahm, und daher kam es auch, daß der Bischof von Fulda sich den Demonstrationen der oberrheinischen Kirchenprovinz nur bedingungsweise angeschlossen, indem er erklärte, daß er in Kurhessen den Beschränkungen nicht durchgehends unter worfen sei, über welche die übrigen Bischöfe klagen. Jetzt hat nun aber das Ministerium Hassenpflug seine zeither gegen den Klerus beobachtete nachsichtige Haltung geändert und von dem Bischöfe die strenge Einhaltung der von den Landesge setzen in kirchlichen Angelegenheiten geforderten Formen verlangt. In Braunschweig soll nach einer so eben erschienenen Verordnung die Todesstrafe künftighin nicht wie zeither durch das Schwert, sondern durch das Beil und in einem geschlos senen Raume vollstreckt werden; außer den obrigkeitlichen Personen sollen hierzu zwölf Personen aus der Gemeindever tretung oder auch, auf besonderen Antrag des StaatSanwaltS, jedem Erwachsenen der Zutritt gestattet sein. Aus Anhalt wird berichtet, daß der Herzog Leopold Friedrich durch eine unterm 24. Aug. erlassene Verordnung die Wiederherstellung des Jagdrechts auf fremdem Grund und Boden verfügt hat; die früheren Jagdgerechtsame, wie sie bis 1848 bestanden, treten demnach wieder vollständig in Kraft. In Hamburg ist die Cholera, welche dort überhaupt nur vereinzelt und äußerst milde auftrat, jetzt glücklich wieder beseitigt. Auffallenderweise nahmen die Erkrankungen regel mäßig bei Ost- und Nordostwind zu, bei Süd- und West wind ab; man will in dieser Erscheinung den Beweis er blicken, daß der epidemische Stoff in der Lust liegt. Nach einer der N. Preußischen Zeitung zugegangenen Depesche ist in Lübeck ein großer Brand ausgebrochen, so daß Hülfe von Hamburg requirirt worden ist. Nähere Nach richten hierüber fehlen noch. Preußen. Der König hat sich sofort nach seiner Rückkehr von Puttbus nach Schlesien begeben; nach einem kurzen Aufenthalte in Fischbach und Erdmannsdorf wird der selbe den Manövern deS 4. ArmeecorpS beiwohnen, welche in der ersten Hälfte des MonatS September zwischen Merseburg und Naumburg stattfinden sollen. — Die Cholera ist bis jetzt in Berlin sehr milde aufgetreten; bis zum 25. Aug. zählte man überhaupt nur 19 Erkrankungen und 14 Todesfälle. Diese Erkrankungen erstrecken sich überdieß auf einen Zeitraum von fünf bis sechs Wochen, so daß anzunehmen ist, es werde jene gefährliche Seuche eine weitere Verbreitung in der preußi schen Hauptstadt nicht finden. In.diesen Tagen wird in Magdeburg die Elbzoll- Commission wiederum ihre Verhandlungen beginnen, deren Resultaten man mit um so größerer Spannung entgegensehen muß, als es unzweifelhaft feststeht, daß gegenüber der durch die Eisenbahnen herbeigeführten Concurrenz die Elbschifffahrt ihrem gänzlichen Verfalle entgegengeht, wenn nicht eine durch greifende Regelung deS auf der Elbe lastenden ZollwesenS eintritt. Von Oesterreich, Sachsen und Preußen wird eine Ermäßigung der Elbzölle entschieden befürwortet, und auch
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