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Sächsische Dorfzeitung : 04.11.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185311047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18531104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18531104
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1853
- Monat1853-11
- Tag1853-11-04
- Monat1853-11
- Jahr1853
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 04.11.1853
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Freitag, Nr.^44. 4* November 18SS: I Nenftadt- Dresden, Markt, Nr. 2, in der Ber- lag- - Expedi tion zu haben. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Redacteur: Friedrich Walther. — «erlag von Heinrich und Walther. Politische Weltschau. Deutschland. Es wird behauptet, daß Oesterreich die Absicht hege, die orientalische Frage vor das Forum der deutschen Bundesversammlung zu bringen, um die „Vermit telung" der letzteren in der russisch - türkischen Differenz em- treten zu lassen. So gewichtig nun auch die Stellung lst, welche Oesterreich und Preußen als die mächtigsten Vertreter Deutschlands in jener Weltfrage einnehmen, so wird doch kaum Jemand erwarten, daß die alle Jrrgänge der europäischen Dl- plomatie erfolglos durchlaufene orientalische Frage endlich in der Eschenheimer Gasse zu Frankfurt a. M. ausmünden werde, um dort im Thurn- und Toxischen Bundespalais eine schnelle und befriedigende Lösung zu finden. Die Erfahrungen, welche wir in rein deutschen Angelegenheiten zeither dort gemacht haben, würden mindestens eine solche Erwartung sehr wenig unterstützen. Dessenungeachtet scheint es gewiß, daß Oester reich jene Frage der Bundesversammlung unterbreiten will. Hiergegen spricht sich denn auch bereits das halboffizielle Or gan des preußischen Cabinets, die „Zeit", entschieden aus, indem es bemerkt, daß es nicht gerathen erscheine, wenn Preußen sein selbstständiges Prüfen und Wirken in der orientalischen Angelegenheit zu Gunsten eines Eintretens der hohen Bun desversammlung aufgeben wolle, da die verschiedenen Staaten in einer nicht deutschen Sache ganz verschiedene Interessen haben könnten, indem z. B. dem einen seine Grenzlage und seine commerciellen Beziehungen ein sehr verschiedenes Han deln wünschenswerth erscheinen lassen könnten als dem andern. Im Uebrigen aber würde die gegenwärtige Geschäftsordnung des Bundestags in einer Frage, die rasche Erwägungen und Entschlüsse erheische, einem schnellen und einheitlichen Handeln sehr entgegenstehen. Deshalb erscheine es für Preußen nach keiner Seite hin räthlich, seine selbstständige Politik in der orientalischen Angelegenheit aufzugeben und sich den Beschlüs sen der Bundesversammlung gewissermaßen unterzuordnen. Hieraus läßt sich zur Genüge entnehmen, daß wenig Aus sicht für Realisirung des österreichischen Vorschlags vorhanden zu sein scheint. Im Großherzogthum Baden hat das erzbischöfliche Ordinariat in seinem Conflikte mit der Staatsgewalt einen weitern Schritt gethan; es hat alle Mitglieder des von der Regierung ernannten katholischen Oberkirchenraths einzeln auf fordern lassen, sich den bischöflichen Befehlen zu unterwerfen und ihre Stellen niederzulegen, widrigenfalls die Excommuni- cation angedroht ist — In München ist die Pinakothek, «ine Schöpfung des kunstsinnigen König- Ludwigs, in voriger Woche eröffnet worden. — In Stuttgart weilt gegen wärtig der Prim Napoleon, ein Sohn des Exkönigs von Westphalen und Neffe des Königs von Würtemberg, zum Be such. Der- Prinz wurde dort mit allen fürstlichen Ehren empfangen. Man will wissen, daß dem Besuche des prä sumtiven Erben der französischen Kaiserkrone ein Heiraths- plan zu Grunde liege, da sich bekanntlich das VermählungS- prolect mtt einer Tochter der Königin Christine von Spamen gän-llch zerschlagen hat. In Kassel brach in der Nacht zum 29. Oct. in einer ^nhehnter Jahrgang. IV. Quartal. Färberei ein Feuer aus, bei welchem leider fünf Personen durch den Einsturz einer Mauer ihren Lod fanden. Unter den Verunglückten befindet sich der allgemein geschätzte Bür germeister Henkel, welcher in der Ausübung seines Berufe- neben vier Mitgliedern der Feuerlöschcompagme auf der Brand» stätte seinen Tod fand. Preußen. Infolge einer von dem Könige unterzeich neten Kabinetsordre werden die Kammern auf den 28. Nov. zusammenberufen. — Die preußischen Blätter bezeichnen die auch von uns mitgetheilte Nachricht der Hannoverschen Zei tung, daß Preußen eine wesentliche Schuld an der Auflösung der deutschen Flotte trage (s. Nr. 43), als eine grundlose Verdächtigung, die man von Wien aus geflissentlich in den deutschen Zeitungen zu verbreiten suche; Preußen habe sehr viel zur Erhaltung jener Schöpfung gethan, Oesterreich da gegen gar nichts oder doch sehr wenig. Es ist dies ein ziem lich unnützer Streit, nachdem jene Errungenschaft von 1848 unter dem Hammer eines bundestäglichen Auktionators nach allen Winden zerstreut worden ist. — Oesterreich. Während die officiellen Blätter die Voll ziehung der angekündigten Armeereduction als vollendet be zeichnen, will die Köln. Zeitung behaupten, daß die kaiser liche Regierung mehrfache Maßregeln ergreife, welche die in jener Reduktion liegende Friedensbürgschaft einigermaßen wie der in Frage stelle; so würden z. B. bei den Artillerieregi mentern alle Beurlaubte einberufen und täglich gingen zahl reiche Geschütz-, Munitions- und Pulvertransporte theils auf der Donau, theils auf der Eisenbahn nach Ungarn ab. Ebenso seien neuerdings bedeutende Pferdeeinkäufe angeordnet worden. — Die Schifffahrt ist infolge der kriegerischen Ereignisse auf der untern Donau seit dem 25. Oct. gesperrt, und die Dampf schifffahrtsgesellschaft hat deshalb ihre Fahrten einstellen müs sen. — Als Gerücht wird gemeldet, daß der österreichische In- ternuntius in Konstantinopel zurückgerufen und an die Spitze deS Finanzwesens gestellt werden solle. —,Die Wiener „Presse" vom 31. Oct. meldet, daß der neueste Vermittelungsvor schlag der Wiener Konferenz die Zustimmung deS Kaiser- Nikolaus nicht erhalten habe; dagegen sollen von Petersburg selbst neue Propositionen nach Wien gelangt sein. Während die Börse in den letzten Tagen infolge der Nachrichten aus Konstantinopel, welche eine Sistirung der Feindseligkeiten in Aussicht stellten, eine günstige Stimmung zeigte, haben die letzten Botschaften von der unteren Donau die Kurse wieder erheblich herabgedrückt. Man fängt nun endlich auch in Wien an, an einer friedlichen Lösung der orientalischen Wirren zu zweifeln. Italien. Der schon in voriger Nummer berichtete Auflauf in Turin wird jetzt in den Zeitungen genauer dar gelegt. Es heißt, daß der Adel und die klerikale Partei die gegenwärtige Noth benutzt haben, um die niederen Klassen gegen die Regierung aufzuhetzen. Das Manöver ist vollstän dig mißlungen; ganz Turin hat fich beeilt, der Regierung sein Vertrauen auszudrücken und oie Ruhe ist nirgend- wie der gestört worden. Merkwürdigerweise gehört keiner der verhafteten Personen der arbeitenden Klaffe an, auf deren Rechnung der Putsch au-geführt werden sollte. — Au- Neapel
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