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Sächsische Dorfzeitung : 16.12.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185312167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18531216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18531216
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1853
- Monat1853-12
- Tag1853-12-16
- Monat1853-12
- Jahr1853
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 16.12.1853
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16. December 1853. Nr. 50 Freitag, Sächsische Dorßeidmg vierteljährlich Ein unterhaltendes Wochenblatt für dm Bürger und Landmann. 1 Redacteur: Friedrich Walther. Berlag von Heinrich und Walther. Neustadt- Dre-de«, Markt, Nr. 2, in der Ber lag- - Expedi tion zu haben. 12ä Ngr. Au beziehen durch alle Post-An ¬ der Mündung der Humber mit Mann und Maus unterge gangen. Unter den Verunglückten befand sich auch ein säch sischer Landsmann, der Kaufmann Wagner aus LeiSnig. In der holsteinischen Ständeversammlung ist der An trag gestellt worden, „daß Se. Maj. allergnädigst geruhen wolle, Derer, welche infolge der beklagenswerthen Ereignisse der verflossenen Jahre sich mit den Jhngen in einer hülflosen oder in einer ungewissen Lage befinden, huldreichst zu geden ken und an ihnen zu thun nach Sr. Maj. landesväterlichem Herzen." Ob dieser Antrag, wenn er acceptirt wird, einigen Erfolg haben werde, steht zu bezweifeln. Die harten Be drückungen , welche fortwährend von den Dänen ungestraft gegen die deutschgesinnten Schleswiger ausgeübt werden, ge ben mindestens nicht viel Hoffnung, daß in Kopenhagen eme versöhnliche Stimmung zur Geltung gelangen wird. Preußen. Bekanntlich geht die preußische Regierung damit um, der immermehr überhandnehmenden Ueberschwem- mung des Landes mit nichtpreußifchem Papiergelde ein Ziel zu setzen, und nachdem bereits, die Handelskammern ein Gut achten hierüber abgegeben haben, sind nun auch die Provin- zialregierungen aufgefordert worden, sich gutachtlich über die sen Gegenstand zu äußern, so daß die Ausführung jener Maßregel schon in nächster Zeit eintreten kann. Dies erregt namentlich in den angrenzenden und von Preußen eingeschlos senen mitteldeutschen Fürstenthümern eine nicht geringe Be sorgniß , und selbst wenn jene an sich gewiß zweckmäßige Maßregel mit aller möglichen Schonung ausgeführt wird, muß sie wenigstens in dem Uebergangsstadium auf den Geld verkehr lähmend einwirken und namentlich für das Fortbe stehen der in neuerer Zeit weit über das Bedürfniß vermehr ten Banken gefährlich werden. In welcher bedenklichen Weise sich in den letzten Jahren die Papiercirculation vermehrt hat, ist zwar in dem täglichen Geschäftsverkehr, welcher uns die buntesten Musterkarten von Kassenanweisungen aus aller Herren Länder zuführt, zur Genüge zu bemessen, dessenunge achtet sind einige Zahlenangaben hierüber nicht ohne Interesse, weil sie zeigen, welche bedeutende Rückwirkung die von einem größeren Staate wie Preußen unternommene theilweise Be schränkung des Papiergeld-Umlaufs äußern kann. Im Jahr 1846 betrug die Papiergeld-Circulation in Deutschland nach Abzug der österreichischen Banknoten 31 Mill. Thaler Papier geld und 84 Mill. Banknoten; im Jahr 1853 aber ist die ser Betrag (unter Nichtanrechnung der österreichischen Bank noten und Staatspapiergelder von 250 Mill. Thalern) auf die Summe von zusammen 91 j Mill. Thaler angestiegen, und die hierbei eingeschloffenen Banknoten find allein von 8j auf 41 Mill. Thaler angewachsen. Am ansehnlichsten hat Anhalt-Dessau sein Papiergeld vermehrt; indem dort für 4,300,000 Thaler bei 68,0v2 Anwohnern, also über 70 Thaler auf den Kopf, auSgegeben wurden, während in Oester reich von der unverzinslichen Schuld noch nicht der zehnte Theil, noch nicht 7 Thaler auf den Kovf kommen. In Preußen hat sich in dem gedachten siebenjährigen Zeiträume da- Papiergeld um 5 MiL vermehrt; hierzu kommen aber noch 24 Mlll. Thaler Baakscheine; auch in Sachsen ist in dieser Zeit da- Papiergeld auf 16,300,000 Thaler angestiegeu. Deutschland. Die ultramontane Partei fängt an einzusehen, daß sie sich in ihrem Plane, die Regierung des Großherzogthums Baden in dem kirchlichen Streite zum Nach- geben zu zwingen, verrechnet hat. Die „deutsche Volkshalle," das Organ jener Partei, gesteht jetzt selbst mit Bedauern zu, daß der größere Theil der älteren Geistlichen schwach genug sei, der Regierung mehl zu gehorchen, als dem Erzbischof. Diese Geistlichen, welche meistentheils der Claffe der Capitels- decane angehören, werden nun in jenem Blatte als pflicht vergessene Diener der Kirche verdammt. Der Erzbischof hat dieselben von ihren Aemtern entsetzt, ein Act, der aber vor der Hand wirkungslos bleibt, da die Regierung jene Priester natürlicherweise in Schutz nimmt. Die erzbischöflichen Canzlei- beamten sind wegen gesetzwidriger Ausfertigungen bereits mit so hohen Geldstrafen belegt worden, daß der Erzbischof sich entschlossen hat, seine von der Regierung verpönten Schrift stücke eigenhändig zu expediren, so daß nun die Untersuchung gegen den Prälaten selbst nicht mehr länger zu umgehen sein wird. Vor einigen Tagen ist der Bischof von Straßburg in Freiburg angekommen, und man spricht davon, daß derselbe vermittelnd zwischen den beiden streitenden Theilen aufzutreten gedenkt. Im Uebrigen bestätigt es sich, daß auch einige Regierungsbeamte sich geweigert haben, die Anordnungen der Regierung zu vollziehen und das Strafverfahren gegen reni tente Geistliche einzuleiten. — Auf die Bevölkerung hat die von der Regierung in der vergangenen Woche durch die Presse gegebene ruhige Darlegung der bestehenden Differenzen den besten Eindruck hervorgebracht, und es sind dadurch die von ultramontanen Eiferern ausgestreuten böswilligen Gerüchte, als handle es sich um die Gefährdung des katholischen Glau bens, wirkungslos gemacht worden. In Baiern sind die Turnergemeinden zu Schweinfurt, Würzburg, Aschaffenburg, Fürth und Kempten von der Re gierung aufgelöst worden; man legt ihnen zur Last, daß sie sich mit Politik beschäftigt haben sollen. — Während schon früher die kur hessische zweite Kammer sich dahin ausge sprochen, daß die jetzt außer Wirksamkeit gesetzte Verfassung nur in den Punkten abgeändert werden möge, in welchen sie nicht mit der Bundesgesetzgebung harmonirt, hat nun auch die erste Kammer beschlossen, die ähnlich lautende Erklärung ihres über die Verfassungsfrage niedergesetzten Ausschusses ohneDis- cussion anzunehmen. Minister Hassenpflug hat sich diesem Anträge entschieden widersetzt, und man vermuthet, daß die Lösung der Verfassungsangelegenheit entweder noch länger vertagt oder eine Auflösung der Stände verfügt werden wird. In der zweiten Kammer hat die Opposition gegen das Mi nisterium, trotz der Ausschließung mehrer mißliebiger Depu- tirter, gegenwärtig ein entschiedenes Uebergewicht erlangt. Die directe Auswanderung über Hamburg hat m die sem Jahre 17,314 Personen, welche auf 109 Schiffen unter gebracht wurden, betragen; darunter befanden sich 14,227 Er wachsene, 2489 Kinder unter acht Jahren und 598 Säug- linae. — Leider ist noch in letzter Woche das Dampfschiff Marshall", auf welchem sich 38 Auswanderer befanden, an Hmhehntrr Jahrgang IV. Duartal.
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