Erzgebirgischer Volksfreund : 14.07.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188207149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18820714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18820714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1882
- Monat1882-07
- Tag1882-07-14
- Monat1882-07
- Jahr1882
-
647
-
648
-
649
-
650
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 14.07.1882
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
c vollen- ' Redaetton, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. Freitag, den 14. Juli M 161 'N 1882. Klötzer f. erho- 3,, Meter lang, weiche buchene Aeste, Pombach. mren- k ..— . einladen, lung des 70 20 1 452 >! - 4 3143 269 648 325 Jnserüonlgebühren die gespaltene Z«^ 10 Pfennige, die zweispaltige Zelle amtlicher Inserate LS Pfennig«. 16—22 - 23—29 - 8—12 - 13—15 - 16—22 - 23—29 - 31 30—36 - 37—43 - 8—12 - 13—15 - 16—22 - 23 u. mehr - Brennscheite, Brennknüppel, «1 abrik 5. —- 'affee- «ffee >eran- auf- »icur- ansere nnen; edien- nun aus- Pfd. iefern ist. extra st zu Hau che in fehlen 1 hartes Klotz - 70 weiche Klötzer - 10 - - 10897 - 217 - - 303 - 70 - - 2 Raummeter buchene Frankreich jetzt in der Lage sind, ein Programm über ihre zukünftige Stellung zu Egypten und dem Sultan aufzustel len. Die Verluste, welche durch die egyptische Verwicklung herbeigeführt worden find, können noch nicht annähernd berechnet werden, man wird sicherlich nicht zu hoch greifen, wenn nian von vielen Hundert Millionen spricht, ganz be sonders, wenn man berücksichtigt, daß der Handel mit typ ten auf lange Zeit ruinirt sein dürfte und daß langjährige, mit großer Mühe hergestellte kaufmännische Verbindungen plötzlich und gänzlich abgebrochen worden sind. Man sagt, Alexandrien werde den Schaden zu tragen haben. Das iS unrichtig, Egypten sitzt bis über den Hals in Schulden und schließlich wird Europa die ungeheuren Verluste tragen, welche die kurzsichtige und vorwitzige westmächtliche Politik verursacht hat, da die ausgesogenen FellahS sicherlich nicht noch stärker bluten können, als man sie seit Jahren bluten In Stellvertretung: Günnel. 4„ Meter lang, Sonnabend, den 15. Juli 1882, Nachmittags 5 Uhr sollen im Möckel'schen Gasthofe in Obersachsenfeld Farben, Leim, Lack und Firniß gegen sofortige Baarzahlung meistbietend versteigert werden. Schwarzenberg, den 10. Juli 1882. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst Ludwig. Meistbietenden versteigert werden. ' Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunter zeichneten Revierverwalter zu wenden. Königliches Forstrentamt Auerbach und Königliche Revierverwaltung Tannenbergsthal, 5. Juli 1882. selb erschießen, »mtsvlatt für die königlichen und Müschen Behörden in Ane, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Holzversteigerung auf Tannenbergsthaler Forstrevier Im Albert'schen Gasthofe zu Tannenbergsthal sollen Sonnabend, den 22. Juli ds. Js., von früh 10 Uhr an weiche - einzeln und partienweise gegart sofortige Bezahlung in cassenmäßigen Münzsorten und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die folgende in den Abheilungen 3, 9, 12, 14, 15, 16, 18, 19, 20, 23, 25, 30, 31, 33, 34, 36, 37, 40—46, 54—64, Flügel u., Schneiße 21, aufbereitete Hölzer, und zwar: 4748 weiche Stämme von 11—15 C.-M. Mittenstärke, 663 " " läßt. Fraukreich. Paris, 11. Juli. Herr de Lesseps reist morgen nach Aegypten ab. Er hat von Victor Leffeps, dem obersten Agen ten des Suezcanals, das folgende Telegramm erhalten: „Die Commandanten der englischen Kriegsschiffs zu Port Said und Suez melden uns, daß laut Befehl des Admirals Seymour fremden Schiffen verboten sein soll, in den Canal einzufah ren. Nichts berechtigt zu dieser Maßregel und ich habe ge gen diese Verletzung der Neutralität des Canals protestirt und der englischen Regierung die Verantwortung für die Folgen und Schäden, welche aus diesem Mißbrauch der Ge walt heryorgehen können, zugeschoben. Mein ganzes Personal am Canal ist fest auf seinem Posten." Paris, 12. Juli. In der Nähe des Stadthauses platzte infolge eines Brandes die Gasleitung, wodurch Sine furchtbare Explosion erfolgte; man zählt bereits über 40 Todte und viele Verwundete. TügesHS-chichte. Englands Friedensbruch. Kaum ist die Tinte trocken geworden, womit die Mächte das Uneigennützigkeitsprotocoll unterzeichnet haben, und schon haben englische Kanonen dasselbe zerfetzt und in alle Winde verweht. Feierlich hatte England wie jede der sechs Großmächte sich verpflichtet, nicht einzeln, außer halb des Rahmens der Conferenz, vorzugehen, es sei denn, daß eine überwältigende Nothwendigkeit dazu zwinge. Der Donner der Geschütze sollte schweigen, so lange die Diplo maten am grünen Tische tagten. England .hat sein Wort gebrochen, es hat in der frivolsten Weise, ohne jeden An laß eine Gelegenheit vom Zaun gebrochen, die Forts von Alexandrien zu beschießen. Sowohl der Khediv wie der französische Admiral behaupten, daß die Egypter keinerlei Bewegungen gemacht haben, welche das .Vorgehen der Eng länder erklären könnten. Da demnach ein natürlicher An laß sich nicht bieten wollte, sahen sich die Engländer ge zwungen, ganz ungeheuerliche Forderungen an die Egypter zu stellen. Sie verlangten nichts geringeres als die Ueber- gabe sämmtlicher Forts. An eine Bewilligung dieser uner hörten Forderung konnte natürlich nicht gedacht werden; so brachen denn heute morgen die englischen Schiffskolosse ihr beharrliches Schweigen, um Tod und Verderben über die ägyptischen Vaterlandsvertheidiger auszugießen. Mithin erweist sich das Uneigennützigkeitsprotocoll als eine papie rene Mauer, die jeder böswillige Friedensstörer einrennen kann. Einen wirklichen Werth würden derartige Actenstücke nur haben, wenn eine überwältigende und schlagbare Macht hinter ihnen stände, d. h. wenn Europa sich einte, jede Verletzung derselben mit gesammter Kraft zurückweisen. Da eine solche Einigung für künftige ganz unberechenbare Fälle kaum jemals zustande kommen kann, so haben solche Auf sätze nur für gewisse Fälle einen Werth. Durchlöchert näm lich eine einzelne Macht durch einen frivolen Friedensbruch das Uneigennützigkeitsprotocoll, so ist es für die andern Mächte Ehrensache, sich zusammenzuschaaren, um das An sehen einer Erklärung des europäischen Concerts zu verther- digen. Ein solcher Fall ist hier eingetreten; zu diesen for mellen Gründen, welche zu einer vollständigen Vereinzelung Englands führen müssen, kommen dann noch sehr gewichtige Interessen. Der Gegensatz zwischen England und Frankreich, der schon lange latent war, kommt jetzt vollständig zum Durch bruch. Frankreich kann nicht dulden, daß die britische Flagge in Alexandrien und Kairo weht. Die sranzösische Flotte ist nach Port Said gegangen; besetzt England Egypten, so wird Frankreich ohne Frage die Hand auf den Suezkanal legen. Es ist kein Geheimniß, daß Frankreich längst dazu neigte, mit der ägyptischen Nationalpartei seinen Frieden zu machen. Die englischen Blätter verfolgen mit wachsendem Mißtrauen die Verhandlungen des Barons de Ring mit dem Sultan; sie legen es den Treibereien dieses französi schen Beamten zur Last, wenn der Sultan neuerdings der Conferenz gegenüber wieder halsstarriger wird. Der Baron soll der Ansicht sein, daß eine militärische Niederwerfung der Nationalpartei, sei cö nun durch die Türkei, sei es durch eine andere Macht, den Interessen Frankreichs nicht entspreche. Irren wir nicht, so sehen wir hier die Umrisse einer neuen ^französischen Politik, welche dem deutschfeiudlt- meine Küche er u. kalter in bekann- . dazu ein orgi. flen. Deutschland. Berlin, 11. Juli. Es ist nicht unmöglich, wenn schon höchst unwahrscheinlich, daß ein gewisses Einverständniß zwi schen England und Frankreich hergestellt worden ist; sicher ist aber, daß ein solches mit den andern Mächten bezüglich des Bombardements von Alexandrien gar nicht nachgesucht worden ist. England trennt die Frage des Suezcanals von der ägyptischen und scheint geneigt, die erstere als eine rein englische zu betrachten. Es hat den andern Mächten vor läufig noch nicht das Zugeständniß gemacht, Rath oder Bei stand in dieser Frage von ihnen zu erbitten. Daher auch die französische Verstimmung über das englische Vorgehen und die ena'.ische Verdächtigung, Frankreich stehe mit Arabi in geheimer Verbindung. Die Ostmächte verhalten sich dem englischen Vorgehen gegenüber vorläufig noch ebenso passiv wie vor einigen Wochen angesichts der westmächtlichen De- „ . . monstration vor Alexandrien. Etwanige Auseinandersetzun- am Eingänge des Hafens. Das Fort „Mex" wurde durch Stußlanv Petersburg, 12. Juli. Betreffs der Vorgänge in Alexandrien meint das „Journal de St. Pstersbourg", man wisse, daß es nicht mit Arabi Pascha sympathisire, gleich wohl hätte man hoffen dürfen, daß keine einzelne Macht die gemeinsame Aktion der Mächte durch ihr Einzelvorgehen mterbrochen würde. Ein Beispiel solchen EinzelvorgehenS ei jetzt durch das Londoner Kabtnet gegeben worden. Egypten. Alexandrien, 12. Juli, 5 Uhr Nachmittags. Der ürkische Avisodampfer, welcher den letzten Abgesandten der Pforte von Konstantinopel gebracht hat, hat in der Nähe des Palastes des Khedive Anker geworfen. In der Stadt brachen mehrere große Feuersbrünste aus. England. London, 11. Juli. Nach einer offiziellen Depesche aus dem Hafen von Alexandrien von heute Nachmittag 5 Uhr sind sämmtliche nach dem Meere zu gelegene Forts zum Schweigen gebracht. Die Panzerschiffe „Monarch" und „Penelope" bombardirten die Forts des inneren Hafens. — Dem „Reuterschen Bureau" wird aus dem Hafen von Ale xandrien 6 Uhr Abends gemeldet: Das Bombardement be gann um 7^ Uhr früh. Drei Panzerschiffe zerstörten die Batterien der Forts „Lighthouse" und „Pharos". Die Ka- 1 uonenboote zerstörten die Batterien des Forts „Marabout" ls ZHrWb."A«LssreM- Der Gasbeleuchtungsactien-Verein zu Kirchberg eabsichtigt, auf dem unter Nr. 756 des Flurbuchs für Kirchberg gelegenen Grundstücke einen neuen (zweiten) Gasometer u errichten. In Gemäßheit § 17 der Reichsgewerbeordnung vom 21. Juni 1869 wird dies it der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, so eit sie nicht auf besonderen Privatrechts-Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Ta rn, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubringen. Zwickau, am 11. Juli 1882. Die Königliche AmtshauptmannschafL. v. Bose. D. idel. on 5 Uhr an O. Lf. e sowohl mstig ge- : neuem 1-3 llter 8. ierg. ln sten Preisen lickau. 1er, der, chen Sultan dadurch ein Paroli bietet, daß sie sich zur gen mit England oder den Westmächten könnten augendtick- Schutzherrin des arabischen Gedankens auswirft. Jedenfalls lich nur akademischer Natur sein, da weder England noch dürften die 10,000 Mann indischer Truppen, welche nach Egypten herangeschwommen kommen, den Suezcanal verlegt finden. Vor allem aber wird Rußland kaum stummer Zu schauer sein, wenn John Bull Miene macht, die östliche Hälfte von Nordafrika an sich zu reißen. Den russischen Staatsmännern wird allmählig der Gedanke lebendig wer den, daß Rußland sich nicht zu gleicher Zeit nach dem Gan ges und nach dem Bosporus ausdehnen kann. Verfolgt es beide Ziele zu gleicher Zeit, so verfeindet sich das Reich der Rurik mit aller Welt. Läßt dagegen der russische Koloß den Bosporus vorläufig in Ruhs und geschränkt sich auf seine „historische Mission" in Asien, so wird er wenig Feinde auf seinem Wege finden. Dort in Indien wird Rußland vielleicht einmal der Erbe eines verholländerten Volkes sein. Einer solchen russischen Politik könnte nichts erwünschter kommen, als das kopflose Vorgehen, durch welches England sich gegenwärtig um alle Sympathien bringt. Gladstone stand freilich bislang zu der russischen Regierung in einem besonders zärtlichen Verhältnis;; die Thatsache, daß Eng lands Erbfeind, Rußland, das Cabinet Gladstone wegen sei ner thatenlofen Schwäche gehegt und gepflegt hat, ist das bündigste Armuthszeugniß, welches dem Staatsmann Glad stone überhaupt ausgestellt werden kann. Diese Freundschaft zwischen Rußland und England oder vielmehr der englischen Regierung muß naturgemäß in dem.Augenblick in die Brüche gehen, wo Gladstone, durch Altenglands machtvolle öffent liche Meinung aufgestachett, der harmlosen Krämerpolitik den Abschiedsbrief gibt und das rostig gewordene Schwert des britischen Löwen aus der Rumpelkammer hervyrholt. So wird die dreiste Rechtsverletzung durch das perfide Albion schließlich wohl zum Nutzen der Türkei ausschlagen. Wenn England es wagt, in das Ntlthal hineinzumarschiren, so wird es die Erfahrung machen, daß es leichter ist, in frem des Eigenthum hineinzugehen als wieder thinauszukommen. Daß John Bull sich aber wohl kaum mit der Niederlegung einiger harmlosen Forts begnügen wird, j dafür spricht das Aufgebot der Armeereserve und die gewaltige Bewegung unter den indischen Truppen, von denen 10,000 Mann nur als Vortrab einer weit größeren Macht Marschbefehl erhielten. England hat den Boden der Conferenz verlassen; es wird nicht ohne Opfer wieder in das europäische Con- cert ausgenommen werden. Chemnitz. gründ- oe), Holstein.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht