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Erzgebirgischer Volksfreund : 23.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188208230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18820823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18820823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 784 als Seite 788 gezählt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1882
- Monat1882-08
- Tag1882-08-23
- Monat1882-08
- Jahr1882
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 23.08.1882
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Erscheint tSglich, mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Preis vierteljLhrlich 1 Lkark 80 Pfennige. GrWb.Kvlkssreund. InsertionSgebühren die gespaltene Zei^ 1V Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 25 Pfennige. Amtsblatt für die königlichen und Müschen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Redaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 195. Mittwoch, den 23. August 1882. Bekanntmachung. Das Einsammeln von Preißelbeeren ist auf Carlsfelder Staatsforstrevier laut Bekanntmachung der Königlichen Oberforstmeisterei Eibenstock vom 2. August verboten und werden Zuwiderhandelnde in jedem einzelnen Falle mit eiuer Geldstrafe von minde stens 5 Mark belegt und haben dieselben außerdem Pfändung zu gewärtigen. Carlsfeld, am 20. August 1882. Die Polizeiverwaltung des Carlsfelder Staatsforstrevieres. Liebscher. Holzauktion auf Mttweidaer Staatsforstrevier. Im Gasthofe „zum Kaiserhof" zu Markersbach sollen Donnerstag, den 31. August d. I., von früh 9 Uhr an die auf Mitweidaer Forstrevier in den Bezirken: „Harzerbrunnen, Roßbach, Vater Abra ham, Sechsersäure, Felsengehänge, Floßzeche und Auerhahnpalz, Abth. 4, 7, 9, 11—13, 16, 18—20, 22, 27—37 liegenden Bruchhölzer sowie die auf dem Schlage „Floßzeche 27" und in dett Durchforstungen: „Felsengehänge 19, 20 und 21" aufbereiteten Höl zer, als: 806 weiche meist schwache Stämme, 687 - Klötzer von 13—15 cm. Oberstärke und 3,, m. Länge, 2596 weiche Klötzer von 16—22 cm. Oberstärke und 3,, m. Länge, 2374 - - - 23—29 - - - - 722 - - - 30—36 101 - - - 37—43 - - - - 17 - - - über 43 - - - - « 420 - ? unsortirte 314 - Stangenklötzer, 1505 Derbstangen von 8—9 cm. Unterstärke, 941 - - 10—12 - 235 - - 13—15 - 1615 Neisstangen - 7 - - 3 Nm. buchene wandelbare Brennscheits, 285 - weiche - - 15 - gute Brennknüppel, 86 - wandelbare - 1 - buchene Neste und 62 - weiche - einzeln und partienweise gegen sofortige baare Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Wer diese Hölzer vorher besehen will, hat sich am 29. oder 30. August a. c., an jedem Tage bis 9 Uhr früh, an den mitunterzeichneten Oberförster zu wenden, oder ohne Weiteres in die betreffenden Waldorte zu begeben. Kreditüberschrettungen werden nicht zugelaffen. Die Brennhölzer kommen erst von Nachmittags 3 Uhr an zur Versteigerung. Königl. Forstrentamt Schwarzenberg und Königl. Forstrevierverwaltung Mitweida zu Raschau, am 19. August 1882. Brück,rer;Sinz. zu Boden zu stürzen. In der Nacht vom 14. auf den 15. wurden zwei Kreuze in Saint Vallier, eines in Sauvigny und alle Kreuze in Saint Berain zertrümmert. Zugleich wurden an verschiedene Hauseigenthümer Briese gesandt, worin man sie mit dem Niederbrennen ihrer Häuser be droht. Bei einem reichen Grundbesitzer namens Beauber- nard stellte sich die Bande ebenfalls ein, um von diesem Geld zu verlangen. Derselbe verbarricadirte sich aber, und die Bande zog ab, ohne ihren Zweck erreicht zu haben. In der nächsten Nacht fand dann der Angriff geg"n die Capelle, das Schulhaus der Ordensschwestern und das Pfarrhaus statt. Die Capelle brannte vollständig ab, die goldenen und silbernen Gefäße wurden gestohlen und der Hauptaltar in die Luft gesprengt. Das Pfarrhaus und die Schule wurden verwüstet. Am Tage hatte die Bande gewöhnlich in dem Berner Walde zugebracht; sie hatte sich auch nach der Ankunft der Truppen in diesen Wald zurück gezogen. Der Präfect ließ denselben deshalb gestern durch suchen, aber es scheint, daß man dort niemand mehr vor fand. Daß die Grubenarbeiter an diesen Ruhestörungen nur in höchst geringer Anzahl betheiligt gewesen sein kön nen, geht daraus hervor, daß die Zahl derer, welche beim Hinabsteigen in die Gruben fehlten, nur 150 betrug. Bei einem der Verhafteten fand man eine rothe Fahne. Eine größere Anzahl anderer rother Fahnen sowie die Lasse ei ner geheimen Syndicatskammer wurden ebenfalls aufgefun den. Infolge der Verurtheilung von Bonthoux und Cre- stin, Nedacteuren des Droit Social von Lyon, von denen ein jeder ein Jahr Gefängniß und 20005- Geldstrafe er hielt — dieselben hatten zum Mord und Brandstiftung auf gefordert —, schrieben die akarchistischen Collectivisten zu deren Ehren eine Volksversammlung aus, die gestern in Lyon abgehalten wurde. Bonthoux — Crestin ist bereits unter Schloß und Riegel — erschien allein in der Ver sammlung und hielt eine längere Rede, worin er das Mit tel angab, wie man die Bourgeois vernichten müsse. Man müsse, meinte er, weder zum Eisen noch zuni Feuer seine Zuflucht nehmen: er habe einen Apparat erfunden, dessen Beschreibung er dann gab, und der allgemeinen Beifall bei der Versammlung fand. Die französischen Collectivisten scheinen also ihre Zuflucht zu noch schlechtem Mitteln neh men zu wollen als die Iren. Aus Chalons-sur-Saöne wird vom 19. August gemeldet: In Folge der von den verhafteten Individuen abgelegten Geständnisse hat man sämmtliche Papiere der ge heimen Gesellschaft, welche die Unruhen von Montceau-les- Mines und Umgegend angestiftet hat, mit Beschlag belegt. Diese Papiere enthalten die Statuten der Gesellschaft und die vollständige Liste ihrer Mitglieder. Der Präsident, Namens Demay, hat sich nach der Schweiz geflüchtet; da gegen ist es gelungen, einen der Hauptagenten zu ergreifen. In Montceau-les-Mines hat keine neue Ruhestörung statt gefunden. Ein Mitarbeiter der „France", Herr Limousin, der sich nach Montceau begeben hat, scheint den Dingen auch noch nicht recht auf den Grund gekommen zu sein. Er be richtet u. A.: Hinter der Kirche steht das Pfarrhaus, weiches zuerst gestürmt worden ist. Man schlug die Fenster scheiben mit Kohlen ein, die eben in einem Haufen vor der Thür lagen. Als aber die Dienerin den Tumultuanten zu- -ief, daß der Pfarrer nicht zugegen wäre, entfernten sie sich. Wir trafen vor der Thür den Gärtner des Pfarrers, seine Frau und mehrere andere Personen. Wie sie uns erzählten, Tagesgeschichte. Deutschland. - Metz, 18. August. Am heutigen zwölfjährigen Ge denktage der Schlacht bei Gravelotte-St. Privat unternahm in hergebrachter Weise der hiesige Turnvereinen einen Aus flug nach den Schlachtfeldern, um die Denkmäler und Grä ber der Gefallenen mit Kränzen und Blumen zu schmücken. Auch von auswärts zu diesem Tage eingegangene Erinne rungszeichen wurden vom Metzer Turnverein auf den näher bezeichneten Gräbern niedergelegt. Für auswärtige Ange hörige von um Metz Gefallenen diene zur Nachricht, daß der Turnverein auch noch nachträglich eingehende Kranz spenden rc. auf den Grabstätten niederlegen wird; es genügt bei Uebersendung einfach die Adresse: Turnverein in Metz. Die sämmtlichen Kriegergräber befinden sich übrigens in musterhafter Ordnung; die meisten weißen Holzkreuze sind durch solche von Gußeisen ersetzt worden und sind mit ihrem schwarzen Anstrich weniger sichtbar als die früheren Kreuze. Die Zahl der Gräber bei St. Privat hat sich durch das Zusammenlegen der Gebeine in Massengräber einigermaßen vermindert, aber bei Vionville sieht man dieselben noch in großer Anzahl, besonders von der denkwürdigen Reiterschlacht des 16. August 1870 her. Sonst sind naturgemäß fast jeg liche Spuren an die blutigen Echlachttage vertilgt und auch in den verschiedenen Ortschaften merkt man heute fo gut wie nichts davon, daß in denselben vor zwölf Jahren die Schrecken des Krieges gehaust haben. Nur das Schloß Colombey liegt in Trümmern und ist mit der Zeit in eine vollständige Ruine umgewandelt worden. O--terret<y. Lemberg, 21. August. Ueberschwemmungen verursach ten in Galizien vielseitig große Schäden. Die Albrechtsbahn und die Lemberg-Czernowitzer Bahn mußten auf einzelnen Strecken zeitweilig den Personen- und Waarenverkehr ein stellen. — Dis „Amtszeitung" dementirt das Gerücht über den Ausbruch der asiatischen Cholera im angrenzenden Gou vernement Kaminiec-Podolski. Frimkresch. Paris, 18. Aug. Nach den Nachrichten aus Cha- lons-sur-Saone vom 18. sind die Unruhen von Monceau als beendet zu betrachten. Die Aufständischen, die nicht über hundert Mann stark waren und zum größten Theil aus Leuten, die der Gegend fremd, bestanden, zerstreuten sich, nachdem 20 der Ihrigen in die Hände der Behörden gefallen waren. Die Gefangenen hüllen sich in beharrliches Schweigen. Die Sache selbst ist noch in Dunkel gehüllt: die Grubenarbeiter des Bezirks, in dessen Nähe der Creuzot liegt, waren an dem Aufstande nicht betheiligt. Man glaubt deshalb, daß die Ruhestörer „sgents provocgleurs" des Col- lectivismus waren. Blanzy, Monceau-Ies-Mines waren schon seit mehreren Wochen von einer Bande, der man den Namen die „b-nxiv nmn:" gegeben hatte und die aus, in der Gegend unbekannten Individuen bestand, beunruhigt worden. Dieselben durchzogen die Ortschaften unter dem Rufe: „Es lebe die fociale Revolution! Nieder mit Chayot, Nieder mit Jeannin! Wir müssen ihre Köpfe haben!" In der Nacht vom Samstag auf Sonntag zerstörte die Bande zwei Kreuze. In der darauf folgenden Nacht versuchten sie die in Oiseavx errichtete große Statue der Jungfrau Maria mit Dynamit in die Lust zu sprengen. Die Explo sion war sehr stark, ^aber die Bildsäule hielt sie aus, ohne war es in der ganzen Gegend bekannt, daß die Bewegung in dieser Nacht ausbrechen sollte; auch die Schulschwestern hatten es von ihren Schulkindern erfahren. Merkwürdiger weise hat aber Niemand daran gedacht, die Behörde zu be nachrichtigen, nicht einmak^er Pfarrer, der aus Vorsicht sich für die Nacht anderwärts einquartirt hatte. Den Gärtner, der dafür beim Pfarrer schlafen sollte, hielt sein Sohn, ein zwölfjähriger Knabe, davon ab, indem er zu ihm sagte: „Man wird Dich umbringen!" Die Rufe der Aufrührer lauteten: „Es lebe die sociale Revolution!" Es lebe 1793!" „Es lebe Robespierre!" Gehört haben Viele, aber Niemand wagte auszuschauen, so daß man die Ziffern, welche über den Bestand der Banden gegeben werden, nur mit Vorsicht aufnehmen kann. Alle Einwohner, die wir ausfragten, zeigten sich sehr zurückhaltend, indem sie sich eben so vor der Grubengesellschaft als vor der „schwarzen Bande" zu fürchten schienen. Eben erfahre ich, daß auch heute Nacht wieder eine Versammlung in einem nahen Wäldchen stattgefunden hat. Patrouillen wären wiederholt vorbeigegangen, , ohne etwas zu entdecken. Es ist ganz falsch, daß Bauern sich an der Bewegung betheiligt hätten, oder daß Pcivathäuser geplündert worden wären. Auch ist kein Angriff auf Personen begangen worden. Die Lage^ scheint mir folgende: Die Bevölkerung ist gegen die Gxu-^ bengesellschaft aufgebracht und die Collectivisten suchen mesen Umstand für ihre Zwecke auszubeuten. Es bestätigt sich . übrigens nicht, daß Ausländer bei diesen Unruhen die- Hand im Spiele hätten; man wollte mit dem Worte str-mgers nur sagen, daß die Rädelsführer nicht aus der Gegend wären. Paris. Verschiedene Blätter setzen die Deutschen hetzereien fort, unter Anziehung der Meldung, daß ein deut scher Offizier in Mühlhausen einen Civilisten, Schioer, mit dem Säbel verwundet haben soll. — Die „Estafette" will wissen, daß England mit der Türkei verhandle, um bezüglich des Kanals einen ähnlichen Vertrag abzuschließen wie mit Cypern. (Also den Kanal „verkaufen"!) Egypten. Aexandrien, 21. Augzst. In den Linien Ramlehs war verflossener Nacht Alles ruhig. — Dec Khedive unter zeichnete ein Dekret, wodurch Cherif Pascha mit der Neu bildung des Kabinets beauftragt wird. Der Khedive drückt, darin seine vollständige Zustimmung zu den von Cherif Pa scha entwickelten Ideen aus und glaubt, daß in der gegen wärtigen verwirrten Zeit die direkte Aktion der souveränen Autorität über die Bevölkerung und Führung der Staats geschäfte besser kundgegeben werde müsse. Er werde daher von seinem Rechte Gebrauch machen, den Minlsterrath un ter seinem eigenen Vorsitz zusammenzuberufen, um mit dem selben wichtige Fragen der inner» und äußeren Politik zu berathen; er werde auch das Oberkommando über die egyp- tischen Streitkräfte, welches ihm verfassungsmäßig zustehe, zu einen! wirksamen machen, ohne indeß die Befugnisse des Kriegsministers einzuschränken. Alexandrien, 21. August, Nachmittags. Eine De pesche des Oberstkommandirenden General Wolseley aus Cantara enthält Meldungen über ein Scharmützel mit den Egyptern bei Jsmailta und über das Bombardement von Nesich durch Kriegsschiffe. — Nachrichten aus Ramleh zu folge schoben die Egypter Eisenbahuzüge bis Kafr-e!-Dowar vor, sie scheinen diese Post: tonen aufgeben zu wollen. — Der jüngst wegen heimlicher Korrespondenz mit Arabi Pa scha Verhaftete ist Hanaf Effendi, Generaldirektor der Ei-
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