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Dresdner Journal : 02.02.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190502022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19050202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19050202
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-02
- Tag1905-02-02
- Monat1905-02
- Jahr1905
- Titel
- Dresdner Journal : 02.02.1905
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Dresdner Journal UN 122 3« 4 ft Herausgegeben von der Königl. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheine«: Werktag» nach«, ü Uhr. — Originalberichle und Mitteilungen dürfen nnr mit voller Quellenangabe nachgrdruckt werden. Mi d» ^27 Donnerstag, den 2. Februar nachmittags 1905 130 ». 1 Amtlicher Teil. 163 ». so gut vr Bonitz 777 BrdSrdl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile. Nichtamtlicher Teil 12,»O G. ',7S G. Kunst und Wissenschaft. tr O.bO Ä »,60 E 0 0 lkO ». 17» «. 1»«,7d ». «4» «. 132,3« «. 183 dB. 101 «. 100 «. G G i 00 G 04,»0 ö>. 02 G 03,73 S. ' G iO0,60 « '9,60 G. 01 «. scheinlich aus finanziellen Gründen, bisher wie nichts geschehen. die einzige Anlage in Sizilien dar, die auf den Titel moderner Befestigungen Anspruch machen könne. Die Anlagen anderer Seeplätze seien völlig veraltet, und an dem Umbau des uralten strategischen Punktes von Castrogiovanni im Zentrum der Insel sei, wahr 101 G. 101,60 s. 92,S5 » io»,r» w. 10»,ss s. 100 «. »b- :rch- in« gc» »b. >ge) ge) ta- ka, i». il- lio >i« ik u- NI >lk h d«r Armee OkuS in der Zeit vom S. Mai bi» zum 1. Dezember vorigen Jahres von 24 642 eingelieferten Patienten 40 gestorben: 19» waren an Typhus, »42 an Dysenterie und 5070 an Beriberi erkrank». Gefallen sind von Okus Truppen in der Zeit vom 6 Mai bis zum 19. Dezember 210 Offiziere und 4917 Mann, verwundet 743 Offiziere und 20SS7 Mana Mit Genehmigung des Königl. Ministeriums deS Innern werden die Brandversicherungsbeiträge am Apriltermin dieses Jahres in Höhe von 1 Pfennig für die Einheit der Gebäudeversicherungsabteilung zur Erhebung gelangen. Dresden, am 1. Februar 1905. Königl. Brandversicherungs-Kammer. Deutschen Reiche » M. (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich. Einzelne Stummen» 10 Pf. Wird Zurücksendung der für die Schriftleitung bestimmten, aber von dieser nicht ein» geforderten Beiträge bean sprucht, so ist das Poftgeld beizufllgeu. Italien im Mittelmeer. Ein kürzlich erschienener Aufsatz des früheren Generalstabschefs und bekannten Militärschriftstellers Pittaluga behandelt wieder einmal, von den jüngsten Ereignissen ausgehend, eine Lebensfrage des moder nen Italien, seine Geltung im Mittelmeere und be ansprucht auch deshalb ein besonderes Interesse, weil er in der französisch geschriebenen, aber in Rom er scheinenden „Revue d'Jtalie" sich befindet. Der Ver- lasser geht von einer Reihe zeitlich fast zusammen- fallendcr Ereignisse der ersten Hälfte des vorigen Jahres aus, von der Reise Loubets nach Rom, der Flottenschau der italienischen, 44 Schiffe umfassenden Mittelmeerflotte in Neapel, der Anwesenheit der englischen Mittelmeerflotte von 110 Schiffen im Golk degli aranci, dem Besuche Süditaliens durch unseren Kaiser, Zeitungsnachrichten von nächtlichen Manövern österreichischer Schiffe in italienischen Gewässern, endlich der eigentümlichen Rede Pelletans in Ferryville in Tunis, die gerade in jenen Zeit punkt französisch-italienischer Verbrüderung in so auffälliger Weise den Wert von Bizerta betonte. „Es stellt ein Zentrum für die Vereinigung jener leichten Schiffe, Torpedoboote und Unterseeboote dar, rascher Insekten, deren Stiche die Kolosse töten und im Kriegsfälle gestatten, das ganze Mittelmeer zu beherrschen und den entscheidenden Einfluß an die französische Flagge zu heften." Gegen den Schlußsatz Pelletans nun legt Pitta luga Verwahrung ein. Von einer Beherrschung des Mittelmeers könne allein England sprechen, das im Besitze seiner Tore Gibraltar und Suez-Jsmailia, im Besitze der Positionen von Malta mit Valette, Eypern, Rhodus, Ägypten mit Alessandria, Aden sei. Bizerta habe nur für das Jnnenbecken des Mittel meers Bedeutung und in Verbindung mit Toulon, Ajaccio und Algier sichere eS allerdings Frankreich die Herrschaft im westlichen Mittelmeerbecken. Für Italien ist aus jener Kundgebung Pelletans, die im Festtrubel von Rom und Neapel im Auslande vielleicht mehr Aufmerksamkeit erregt hat als in Italien selbst, nach Pittaluga der Hinweis auf Bizerta als Ausfalltor gegen Sizilien am wichtigsten: in wenigen Stunden könnten jene schnellen französi schen Insekten von Bizerta aus ihren Flug nach Porta Empedocle, Sciacca, Marsala, Trapani nehmen. „Tiefe Tatsache setzt Italien in ein solches Verhältnis )eutsche Paris >'6 Uhr »rotion onsoli l 7,97, liood«- ootrin ngoud 1,78, 10,9», »nfoU liener orfoU pancr achm Um- prkii- henz: !irft. »,66. lpril )uni 'gust vrp- >bcr Se. Majestät der König haben den Inhabern der Dresdner Reiseutensilien- und Lederwarenfabrik G L. Lippold, Karl Luithard Lippold und Frieda Pauline Lippold in Dresden, das Prädi kat „Königliche Hoflieferanten" Allergnädigst zu verleihen geruht. Dt« Zelle kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi- guuq»-Stit« oder deren Raum 20 Ps. Bei Tabellen- und j Ziffernsatz b Ps. Ausschlag für die Zeile Unterm Rc- daktion-ftrich (Eingesandt) sie Lextzeile mittler Schrift oder deren Raum so Pf. Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi- mittagS 12 Uhr für die nach mittag- erscheinende Nummer. '164,2b U !lb» E. '11b,7b «. 19»,b0 «, im Wintersolstltium (Wassermann) der Unterweltsgott Nergal. Jedem Gott der vier Jahreszeiten und dem entsprechend der vier Tageszeiten Diorgen, Mittag, Abend, Mitternacht gehört einer der vier Planeten, der kleinen Tierkreisregenten: so gehören zu der bezeichneten Zeit Mardeck und Jupiter, Ninib und Mars, Nebo und Merkur, Nergal und Saturn zusammen. Sonne und Mond sind die Zwillinge. Der Mond zeigt in einem Monat dieselben Bewegungen im Tierkreis wie die Sonne in einem Jahr. Deshalb treffen Sonne und Mond zwülfmal im Jahr zusammen Eie sind un zertrennlich und doch immer getrennt Drei Tage jedes mal verschwindet der Mond in der Sonne, beim Hervor gehen al» Neumondsichel jubelnd begrüßt; dann trennt er sich von der Sonne als zunehmender Mond, bi» er nach 14 Tagen al» Vollmond in Opposition zur Sonne steht, in feindlichem Gegensatz Da» große Ereignis ist für den babylonischen Kalender da» Zusammentreffen der Frühjahr»sonne und de» Frühjahr»neumond» im Stier, was noch in unserer Bestimmung de» Osterfest» nachwirkt Der Mond ist aber auch allein der Zwilling, er ist in jedem Monat al» abnehmender und zunehmender Mond der sterbende und au» der Unterwelt befreite und zum Leben und zur Herrschaft auferstrhendc Gott. Die Haupttolle im babnlon fchen Himmelsbild spielt der Nibiru, «in Au»druck, der mehrdeutig dieselbe Sache in verschiedener Beleuchtung kennzeichnet Die Lage der Ekliptik hängt von der Laar de» Nordpols der Ekliptik ab Da» ist darum der Nibiru, der Herrschaftspunkt Denn di« Gestirne sind nicht di« Göttrr selbst, sondern nur ihre Manifestationen Vom Nibiru au« wird der Lauf der Astralgötter bestimmt und vom Nibiru hängt «S ab, ob sie zum Regiment emporstrigen oder in da« Reich de« Tode« versinken Alle Götter streben nach dem Nibiru Deshalb kommen naturgemäß zwei Hauptpunkte beim Wandel de« Nordpol« der Ekliptik um *- Nach einem zum Besten der Vorderasiatischen Gesell schaft im Könial Brlvedere von ? vr Friedrich Jeremta» (Dresden) gehalten»« Bottrag Eine geschloffene Anschauung vom altorientalischcn Himmelsbild, das der gesamten Mythologie zugrunde liegt, geben uns die babylonischen Berichte. Es handelt sich dabei nicht um die erstaunlichen astronomischen Kenntnisse der Babylonier, sondern um die primitiven Beobachtungen des Sternhimmels und die im JahrcS- kreitlauf erscheinenden Veränderungen von Sonne, Mond und Planeten in der Ekliptik. Diese Beobachtungen liegen allen orientalischen Mythen zugrunde, es kommt nur darauf an, ob die Beziehungen auf die Sonne oder auf den Mond odrr auf die Venus vorherrschen. Das sind die drei großen Regenten des Tierkreises, deren gegenseitiges Verhältnis, deren Lauf durch die Ekliptik und deren wechselnde Phasen den Willen der Götter kund tun. Daß der Ursprung de» Asttalsystcm« über haupt und dann speziell die Einteilung der Ekliptik in zwölf Teile und die Benennung der TierkreiSbilder in Babylonien zu suchen ist, kann nicht mehr zweifelhaft erscheinen. Der Tierkreis ist der himmlische Weg, auf dem die großen Götter wandeln, die sieben Planeten nach babylonischer Anschauung: Sonne, Mond und Venu«, die großen Götter, und neben ihnen Merkur, Mar«, Jupiter und Saturn Die TierkreiSbilder sind die Häuser oder Stationen, in denen sie zeitw«ilig wohnen, odrr die Throne, die sie zeitweilig inne haben Die scheinbare Bewegung der Sonne durch die Ekliptik im Verlach eine« Jahr«« und der Um- stand, daß die Sonne bei ihrem TageSlauf um den Nordpol ve« Himmel« täglich um 4 Minuten hinter den Fixsternen zurückbleibt, hat ein« zweifach« Folge für die sinnliche Wahrnehmung am Sternhimmel: nämlich «ine fortgehcnde Veränderung de« Nachthimmel« und ein« lorta. hcndt Veränderung der Lagt der Ekliptik gegen den Horizont, zugleich im Zusamm nhang damit euren fort- gehenden Wechsel der am Himmel sichtbaren Tierkreis- bilder Der Nordpol der Ekliptik bewegt sich im Polar- Aus Japan. Der Kaiser von Japan hat einen Tagesbefehl an die Armee Oyamas erlassen, in dem er den Truppen seinen Dank ausspricht für den errungenen Sieg über eine überlegene Streitmacht in der letzten Schlacht In seiner Erwiderung erklärte Oyama, die Truppen hätten sowohl bei Tage wie bei Nacht und bei heftiger Kälte verzweifelt gekämpft. Admiral Togo wird sich am 6 d. M. wieder an Bord seines Flaggschiffs begeben. Welche Pläne er zu nächst verfolgen wird, ist nicht bekannt Das altorientalischc Himmelsbild.*) Die gesamte Wissenschaft des alten Orients beruht auf den Beobachtungen des Umlaufs der Gestirne. Alle Zweige des Wissens und des Lebens werden von einem Astralsystem aus bestimmt, da» den Schlüssel für da» Verständnis der gesamten GeisteSwelt des alten Orients gibt Diese Erkenntnis ist für die Altertums- und Ge schichtsforschung grundleaend Sie hebt die Schranken auf, welche die übliche Geschichtsauffassung zwischen den Kulturen der einzelnen Völker und Völkergruppen de« alten Orients aufgerichtet sieht, und zeigt die enge Ver bindung der Kultur der klassischen Zeit mit der Kultur de« alten Orient«, die um Jahrtausende rückwärt« für die Geschichtsforschung erschlossen ist. Damit ist der Anspruch auf allgemeines Interesse für die altorientalische Weltanschauung begründet. Diese Weltanschauung ist auch die Weltanschauung der Bibel, soweit c« sich um formale Vorstellungen über die sinnlich wahrnehmbare Welt handelt. Sie gibt die Farben und Formen, Bilder und Gleichnisse, welche die Welt religiöser Vorstellungen nie entbehren kann- sie ist da» irden« Ge faß für den himmlischen Schatz, sie ist der Spiegel, durch den wir nach Paulus jetzt in einem dunklen Wort sehen. Je klarer uns die altorientalisch« Weltanschauung er schlossen wird, um so mehr wird auch da» Verständni» der biblischen Schriften gefördert werden. Die Bilder sprache de» Alten und Neuen Testament» wird für un» transparent. vesn««pret<: Beim Bezüge durch die Keschästtßen, invcröal» Dresden» 2,b0 M (emschl. Zuttagung), durch die V-H Der russisch-japanische Krieg. Aus der Mandschurei. St Petersburg, 1.Februar. General Kuropatkin meldet unter dem 30. Januar: Heute wurde Sandepu durch das Feuer unserer Artillerie in Brand geschossen, in der Front der Armee beschoß die Artillerie die feind lichen Kolonnen. Am 28. v. M beschossen die Japaner den ganzen Tag lang die Dörfer Kheiaouthey und Toupao; gegen Abend gingen sie zur Offensive über und griffen von 10 Uhr bis Mitternacht viermal an, aber alle Angriffe wurden durch unser Feuer ab geschlagen. Erst als um 2 Uhr morgens der Befehl kam, die Dörfer zu räumen, fingen unsere Truppen an, sich zurückzuziehen; eine unserer Patrouillen beschädigte die Eisenbahn 12 Werst südlich von Liaujang. Vom 31. Januar berichtet General Kuropatkin, nach den in der Nacht eingegangenen Meldungen ist auf unseren Positionen alles ruhig. Von Zeit zu Zeit war Geschütz- und Gewehrfeuer zu hören; unsere Artillerie beschoß Sandepu mit Erfolg; wir bemerkten von einem Ballon aus, daß die Japaner mit einem Teile ihrer Truppen Sandepu während des Tages räumten und nach Westen zogen. Die Japaner befestigen die Stellungen in Eile, unsere Artillerie beschießt sie; die Japaner versuchten gestern Foudsia-Juaentsia, zwei Werst nördlich von Lidiantong anzugreifen, sie wurden zurück geschlagen Auf unserem linken Flügel griffen die Japaner gestern um 3 Uhr morgens unsere Vorposten in den Defileen zwanzig Werst von Tsinkhecheng auf der Route von Tsianchu und Ouitsiyoitsi an, wobei wir die Anwesenheit von zehn japanischen Kompanien fest stellten. Unsere Vorposten zogen sich zurück; nachdem sie aber Verstärkungen erhalten hatten, besetzten sie wieder die Defilieen; 39 Japaner wurden getötet und 8 Verwundete wurden gefangen genommen, außerdem Waffen und Munition. Unser Verlust beträgt 15 Tote und 34 Verwundete Ein weiteres Telegramm General Kuropatkins vom 31. Januar meldet: Um 5 Uhr morgens griffen einige japanische Bataillone aus Sandepu das Dorf Baitaitze in geschloffenen Kolonnen, ohne zuvor die Artillerie wirken zu lasten, an Unsere Truppen schlugen den Feind zurück. Unser Verlust ist drei Soldaten tot, zwei Unter offiziere verwundet Während des Tages beschoß unsere Artillerie mehrere japanischen Abteilungen südöstlich von Sandepu. Unser linker Flügel steht in den Bergen. Nacht» herrschte eine Kälte von 25 Grad. Tokio, 1.Februar. (Reuter ) Ein Berichts yam as von gestern besagt, daß die Rusten das Zentrum und seinen rechten Flügel am Montag bombardierten und kleine Jnfanterieabtcilungen vorschickten, um die japanischen Vorposten anzugreifen, die sie jedoch zurücktrieben, ferner daß an demselben Tage schweres russisches Geschütz Fiyentai und Ehenchiehpao heftig beschoß; Dienstag bom bardierten sie Ehenchiehpao, Lapalai und Litajentan; zwei Kompanien Infanterie griffen südlich von Peitaizu vorgehend, Ehenchiehpao an, wurden aber yon den Japanern zurückaeworfen Montag griffen zwei Kom panien russische Infanterie ohne Erfolg ?)atzupao, zwei Meilen nordwestlich von Ehenchiehpao an, und zwei Bataillone russische Infanterie sowie ein Regiment Kavallerie griffen ohne ErfolaTutaitzu an. Von Ge fangenen wurde berichtet, daß Mischtschenko verwundet sei. Oyama charakterisiert den von Mischtschenko auf den japanischen Flügel ausgeführten Angriff als tapfer. London, 1. Februar. Der Korrespondent de- .Reuter- schen Bureaus" bei der Armee de» Generals Oku meldet in einer am 29 Januar in Tientsin aufgegebenen Depesche: Nach einer amtlichen Statistik sind in den Hospitälern kreis um den Nordpol des Himmels. Durch den Himmelsäquator wird die Ekliptik in eine obere, nörd liche, und in eine untere, südliche Hälfte geteilt. Im Sommer ist also z.B. zu Mitternacht die südliche Hälfte des Tierkreises in geringer Erhebung über den Horizont zu sehen, im Winter steht zu Mitternacht die nördliche Hälfte hoch über dem Horizont. Bekanntlich hängt mit dem scheinbaren Sonnenlauf im Tierkreis die Folge der Jahreszeiten zusammen. Die TierkreiSbilder der Sonnen wenden und der Tag- und diachtgleichen mußten sich für den Beobachter herausheben Darau« ergeben sich die grundlegenden Vorstellungen für da« babylonische Himmelsbild Der Kosmos ist drei- geteilt. Der oberste Teil ist der Lichthimmel de« Gotte« Anu, der mittlere Teil ist da» himmlische Erdreich d. i. da» Gebiet der TierkreiSbilder, drm Gott Bel gehörig, und der unterste Teil ist der Himmelsozean, die Wasser tieft, da« Reich der Ea Die veränderte Lage de« Laufe« der großen Gestirne im Tierkrei« läßt den Kosmos zwei geteilt erschrinen Die südliche Hälfte der Ekliptik taucht schon in da» Bereich der Unterwelt, die Ea gehört Die Astralgötter erheben sich von den Punkten der üguinok- tion siegreich empor oder tauchen sterbend und entthront in die Unterwelt binab Die vier JahreSzeitenpunktc der Ekliptik sind die vier Wcltecken, über denen die himmlische Welt sich erhebt Sie werden symbolisiert in den Keruben: d«m geflügelten Stier, Löwen, Menschen, Adler Wir finden sie wiever in den vier Trägern de« himmlischen Throne« bei Ezechiel und in d«n Symbolen der vi«r Evangelisten. Da sie die vrrschiedenen Stadien de« Sonnenlauf« repräsentieren, werden im System dir Sonnengötter auf die vier Weltecken verteilt Zur Zeit der babylonischen Weltherrschaft (um 2000 v. Ehr ) ist da« Frühlinatäguinoktium (Stier) der Herrschaftspunkt de« Gotte« Mardeck, im Sommciwlmuum (Löwe) regiert Ninib, im Herbstäguinoktium (Skorpion) regiert Nebo, Die Hullkommission. Paris, 1. Februar In der heutigen Nachmittag sitzung wurde wiederum Kapitän Clado vernommen, der in Beantwortung vieler Fragen Pickfords betonte, an eine Verwechselung eines Fischerboots mit einem Tor pedoboot sei gar nicht zu denken, besonders dann nicht, wenn die Scheinwerfer in Tätigkeit seien Er versicherte ferner, die russischen Schiffe hätten während der ganzen Nacht vom 21. zum 22. Oktober ihre einmal eingenommenen Stellungen behalten Als Admiral Roschdjestwensky von dem Angriff aus den Hilfskreuzer „Kamtschatka" erfahren habe, habe er ihm zunächst keine schwerwiegende Bedeutung beigemesten, habe jedoch die Schiffe „Aurora" und „Dmitrij Donskoi" der „Kam tschatka" zur Hilfe gesandt, ohne ihnen bestimmte In struktionen zu erteilen. Eine lange Erörterung entspann sich darüber, an welcher Stelle genau sich die beiden von Clado bemerkten Torpedoboote befunden hätten und in welchem Moment sie erschienen seien. Clado erklärte weiter, er habe kein Torpedoboot und kein Fischerboot sinken sehen. Die Fischerboote hätten aus Zufall oder infolge Schlingerns der Schiffe indirektes Feuer erhalten können, aber kein direktes, denn Roschdjestwensky hatte befohlen, nicht auf sie zu schießen. Der in der „Nowoje Wremja" veröffentlichte Bericht des Schisispredigers über den Vorfall sei konfus und unrichtig. Die Vernehmung Clados ist damit beendet; morgen werden die anderen russischen Offiziere vernommen werden. Vie Ärbeiterunruhen in Aukland. Nachdem der Versuch der Arbeiter, die Überreichung einer Bittschrift an den Kaiser auf dem gewaltsamen Wege einer Massendemonstration zu erzwingen, gescheitert und die äußere Ruhe in St. Petersburg wieder hergestellt ist, hat gestern der Kaiser eine Deputation von 34 Arbeitern der größten Etablissements in Zarskoje- Sselo empfangen. Die Arbeiter waren begleitet vom Finanzminister Kotowzow und dem Generalgouver- ncur Trepow. Die Arbeiter kamen auf der Kaiser! Bahn in Zarskoje-Sselo an; an dem Kaiser!. Pavillon wurden sie »on Wagen erwartet, die sie nach dem AlcxandrapaMs brachten, wo die Arbeiter in^- » der Säte des Palais eingelassen wurden. Um 3 t' ach- mittags erschien der Kaiser, begleitet vom Gl Ken Georg Michajlowitsch, dem Hosminifter Baron F.e» 'S und dem Palastkommandanten Hesse. Die Arbeiter v«. - neigten sich vor dem Kaiser, der sie ansprach „Guten Tag, meine Kinder". Die Arbeiter riefen „Wir wünschen Ew. Majestät gute Gesundheit". Darauf richtete der Kaiser folgende Ansprache an die Arbeiter: Ich habe euch berufen, damit ihr meine Worte von mir selbst vernehmen und sie eueren Genoffen mitteilrn könnet. Die beklagenswerten Ereignisse mit den traurigen aber unvermeidlichen Folgen der Unruhen sind ein getreten, weil ihr euch von Verrätern und Feinden unsere- Vaterlands habt verführen und täuschen lassen. Al fie euch aufforderten, eine Bittschrift über eure Bedürfnisse an mich zu richten, haben sie euch zur Revolte gegen mich und meine Regierung aufgewiegelt, indem sie euch zwangen, eure ehrliche Arbeit in einem Zeitraum zu verlaffen, in 14 Chicago > Prei 140 »4, Nori Pacifi. Silber von Unterlegenheit, daß dem durchaus abgeholfcn werden muß, nicht aus Mißtrauen, sondern aus Rücksicht auf daS notwendige Gleichgewicht und auf die gegenseitige Achtung." Sizilien mässe gesichert werden! DaS könne geschehen durch Anlage eines KriegShafenS an der Süd- oder Westküste oder auf der Insel Favignana und durch Durchführung deS uralten (ävoropito) Planes eines befestigten Lagers bei Castrogiovanni. Das genüge aber nicht. Italien müsse gleich den anderen Mittelmeermächten auch auf afrikanischem Boden Fuß fassen, die Besitzergreifung von Tripolis dürfe nicht auf die lange Bank ge schoben werden. Denn England beginne, die unklare Abgrenzung Ägyptens nach Westen hin auSnutzend, feine Hand auf den wichtigsten, mehrere Kilometer großen, 10 bis 12 m tiefen, Kreta gegenüberliegenden Hafen von Tobruk zu legen. Tobruk aber sei das notwendige dritte Glied in einem italienischen Be festigungssystem Sizilien—Tarent—Tripolis. Seine Besitzergreifung durch eine andere Macht käme der Annulierung deS von Europa Italien zugestandenen Rechtes auf Tripolis ziemlich gleich. Ohne Tobruk habe Tripolis kaum noch einen Wert für Italien. Im Besitze von Tobruk aber und gestützt auf Sizilien, Spezia und Maddalena sei Italien imstande, sich wenigstens verteidigend im westlichen Mittelmeer zu behaupten, gestützt auf Tarent und Venedig auch im östlichen. Diese strategischen Stellungen zu erlangen, müsse das Programm einer festen und stetigen äußeren italienischen Politik der beiden ersten Lustra des neuen Jahrhunderts sein. General Pittaluga bemerkt, daß seine Ausführung außer der geschichtlichen Stellung Italiens lediglich dessen geographische Lage zur Grundlage hätten; natürlich müßte die von ihm gewünschte Politik von, dem entsprechenden Ausbau der Flotte unterstützt werden, wie er jetzt in zufriedenstellender Weise (»ollckistaeentement«) eingeleitet sei. In dieser Beschränkung liegt eine Beeinträchtigung deS Wertes der interessanten Studie. Der Ausbau der italienischen Flotte müßte unseres Erachtens in ganz anderer Weise gefördert werden als bisher, wenn sie derartig erweiterten Aufgaben in den heimischen Gewässern gerecht werden wollte. Wir schreiben 1905! Was kann nach dieser Seite hin im zweiten Jahrfünft des neuen Jahrhunderts noch geleistet werden! Leider wird des weiteren die Frage nicht beantwortet, welche italienische Regierung die Aufgabe übernehmen soll, eine Politik durchzuführen, die in gleicher Weise ihre Spitze gegen England wie Frankreich wenden würde. Seit dem Rücktritt Crispis ist die italienische öffent liche Meinung davon entwöhnt worden, eine Politik, die keinen Rückhalt an diesen beiden Mittelmeer beherrschenden Mächten fände, zu unterstützen. Und anderseits ist den antinationalen Parteien ein weiter Entwickelungs und Spielraum gelassen worden, die in einem neuen Afrika-Unternehmen ein treffliches Agitationsmittel ihrer antikolonialen und antimili tärischen Propaganda begrüßen würden. Die Studie Pittalugas berührt auch nicht, war tatsächlich für die Verteidigung Siziliens geleistet ist. Da erscheint ein Artikel über diese Frage in „Nord und Süd" besonders willkommen; zwei Fest stellungen aus ihm mögen hier Erwähnung finden. Die Meerenge von Messina sei auf der Festland seite durch eine Reihe von Forts, auf der Jnsclseite durch den Waffenplatz von Messina gesichert, und es sei so die Meerenge gewissermaßen zu einem KriegShafen umgeschaffen worden. Der Mangel an modernen Panzereindeckungen beeinträchtige jedoch den Wert des Waffenplatzes ganz erheblich. Jeden falls aber stelle die Gesamtbefestigung der Meerenge
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