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Dresdner Journal : 23.03.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190503234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19050323
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19050323
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-03
- Tag1905-03-23
- Monat1905-03
- Jahr1905
- Titel
- Dresdner Journal : 23.03.1905
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- Dresdner Herausgegeben von der Königl. Expeditton des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheine«: Werktag« nach«. S Uhr. — Originalbericht« und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedrnckt werden. O«8 Donnerstag, ven 23. März nachmittags 1905 Amtlicher Teil , 1908. SISl (tzldördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteil«) Nichtamtlicher Teil Vie militärische Sedeutung -er Funkentelegraphie. kommen in zwei Ausführungen zur Verwendung: Kunst und Wissenschaft. Der russisch-japanische Krieg. General Linewitsch meldet unter dem 20. d. M.: Die Heere setzten gestern ihren Rückzug nach Norden foit; heute habe tch den Truppen einen Ruhetag be willigt. Gebühren. Ermäßigung bet öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi« mittag- IS Uhr für die nach mittag- erscheinende Nummer. Dresden, den 3. März 1905. Ministerium des Innern, v. Metzsch. ss, i». «allen beide ^10 Uhr: . GSttsching. nion: Der- ie Pastoren kommunion. >em Gotte-- und Kom- teichie und ^10 Uhr: ommunion: hier. Nach eitönigs- >r. Schmidt. Seichte und und Abend- ig- io Uhr 'e. Abend- «schließend Vormittag- ^10 Uhr: i. Abends nunion. — er: Pastor redigt mit tz-Gersten- ottc-dienst: l ^12 Uhr c Schubert, und Kom- »LlOUHr: Derselbe, ichte und n: Pastor rd Abend- tchmiltag- S Uhr: selbe. - Schneider, ichte und tte-dienst: : Pfarrer r Beichte Derselbe. Ihr Pre- «ttatis- Pfarrer 6 Uhr: Ibe - : Pastor > S Uhr: cselbe. — nnnittagS rmittag» Derselbe. frlöser- er Boöß. r Taus- teSdienst, imt für räbnisse: orstadt Pfarrer t 8 Uhr orstadt Bor- ikonzcrt. Abend- stei von )öbelner S Uhr ldungen Abend- ungs- iredtgt: Abends al in Pastor 8 Uhr S Uhr: Pfarrer S Uhr mahls- sotta. e und redigt- Pastor littag» littag» umen- recken- .redigt littags tadt- tdienst (Bor »sohn- rinzeß Sogel. itauer el. - 'gang Wirrer und rche. pell« »de, ockel. k S7. inde- s. 8. aun- je nach ruhigem oder windigem Wetter Drachenballons von 10 odm Inhalt oder Drachen verwendet, die sich gut bewährt haben; die Handhabung derselben ist sehr einfach. Einerseits im Interesse einer weiteren, ruhigen und gedeihlichen Entwickelung der deutschen Funken telegraphie und anderseits zur erfolgreichen Kon kurrenz gegen daS nach dem Weltmonopol strebende Marconisystem wurde den beiden deutschen Parteien Slaby-Arco und Braun-SiemenS von verschiedenen Seiten angeraten, die Streitaxt zu begraben und friedlich miteinander zu wirken, d. h. beide Systeme zu einem, dem „deutschen System Slaby-Braun", zu verschmelzen Durch Zirkular vom 15. Juni 1903 wurde bekannt gegeben, daß sich beide Gesellschaften zur „Gesellschaft für drahtlose Telegraphie, System Telefunken" vereinigt haben. Diese neue Gesellschaft hat bereits einen hervorragenden Erfolg durch die Einführung des von Ingenieur Schlömlich er fundenen elektrolytischen Wellenanzeigers zu ver zeichnen. Ende 1904 befanden sich 364 Stationen nach diesem System im Betrieb und in Bearbeitung, nämlich in Deutschland 123, Österreich-Ungarn 23, Spanien 5, Portugal, Frankreich und England je 2, Holland 7, Schweden 22, Norwegen 6, Dänemark 8, vez„»»r«t«: V«im Bezoar durch di« Geschäft-»«»« iu»erh«r» xr»den» S,S0 M. (erafchl- AulragunH, durch die Hka» im Deutschen Reiche S M. (au-schließlich Bestellgeld) vierteljährlich. Einzeln« Nummern 10 Pf. Wird Zurücksenduna der für die Schnftleitung besummien, aber voa dieser nicht ei»- geforderten Beiträge bean sprucht, so ist da- Poftgeld beizufügen. 40 Pferden gebildet und dem Telegraphenbataillon Nr 1 angegliedert worden ist, erscheint von solcher Bedeutung, daß der Gedanke, einmal einen kurzen Überblick über die Funkentelegraphie zu geben, um so näher liegt, als über diese im Zusammenhang mit der vorerwähnten Neuformationen manch unzutreffende Angaben Verbreitung gefunden haben. Die heute wichtigsten Systeme der Funken- telcgraphen in Europa sind: ») das von Marconi, vertreten durch die Wireleß Telegraph Company in London, b) dar von Braun, ausgeführt durch die Firma iemens u. Halske in Berlin, e) das von Slaby-Arco, ausgeführt durch die All gemeine Elektrizitätsgesellschaft in Berlin, 6) das System Telefunken, entstanden durch die Bereinigung der zwei letzteren Systeme. Alle diese abgestimmtcn Systeme beruhen auf dem Grundsatz der Resonanz oder des Mitschwingens. Sobald die Abstimmung sicher möglich war, trachtete man danach, diese abgestimmte Funkentelegraphie auch für den Krieg verwendbar zu machen; es wurden fahrbare Stationen gebaut; die größte Schwierigkeit, die hierbei zu überwinden war, ist die Strom beschaffung, da zum Betrieb aller Apparate immer- rcblliscben beiten für mulngev. irvi. » » - 7S« hin ein Energieaufwand von zwei bis drei Pferde stärken erforderlich ist. Endlich ist es gelungen, für den Felddienst durchaus brauchbare, fahrbare Stationen zu konstruieren. Das System der All gemeinen Elektrizitätsgesellschaft nach Slaby-Arco enthält in einem Fahrzeug, bestehend aus einem Border- und Hinterwagen, die nach dem Proden- fystem zusammengehängt werden, die vollständige Telegrapheneinrichtung samt Stromquelle, sowie sämt liche Hilfsmittel. Die Bedienung der Stationen stellt an die Mann schaften keine größeren technischen Anforderungen, al- die bisher üblichen Feldtelegraphen mit Draht leitungen. Zahlreiche Versuche in Deutschland hab-n ergeben, daß bei Verwendung von vier Mann üls Bedienungsmannschaft der ganze Vorgang deS Fertig machens der Station zum Telegraphieren nicht mehr als zehn Minuten erfordert. Als Mittel zur Auf führung der Sende- und Empfangsdrähte, die aus Phosphorbronze oder Stahldraht bestehen, benutzt man Adlerdrachen oder Ballons; erstere finden bei windigem, letztere aber bei windstillem Wetter Ver wendung. Während das System von Slaby-Arco vorzugs weise in der deutschen Kriegs- und Handelsmarine Eingang gefunden hat, kam das Braun-SiemenS- System bei der Heeresverwaltung, namentlich für die fahrbaren Funkentelegraphenstationen zur Einführung. Bei den großen Kaisermanövern des Jahres 1903 sind mit ihm Telegramme bis auf 100 km über mittelt worden. Im Bericht über dieselben Manöver der Jahres 1902 heißt es: Die fahrbaren Stationen, System Braun-Siemens kamen täglich zu ausgiebigster Verwendung. So übermittelten sie beim General kommando des V. Armeekorps und bei der Kavallerie division 8 Befehle und Meldungen zwischen diesen Stellen; ebenso vermittelte die vom 10. September ab vom V. zum III. Armeekorps übergetretene Station den Befehls- und Nachrichtenverkehr zwischen Generalkommando und Kavalleriekorps. Mit dem Morseaparat arbeiteten sie noch sicher bis auf zwei Tagemärsche, mit dem Hörapparat auf drei bis vier Tagemärsche" Die fahr baren Funkentelegraphenstationen dieses Systems mustergültige und kaum zu übertreffende Darstellerin be sitzt. Nichtsdestoweniger darf anerkannt bleiben, daß da« Gastspiel der Berliner Künstlerin interessante Momente genug bot, um den regen Besuch zu rechtfertigen, den eS erfahren hatte. Die Schönheit ihrer Deklamation und ihres Spiel« konnte kaum mehr hervortreten al« in dem Ensemble, da« ihr zu Gebote stand und in Wahrheit nichts mehr und nichts weniger war, als eine gute Staffage für sie. Hätte sie eine Rolle zu ver körpern gehabt, die ihrer Individualität entspricht, so würde man zweifellos mehr al« durch ihre Sappho den Beweis dafür erhalten haben, daß die Künstlerin auch heute noch an der Spitze der deutschen Heroinen ihren wahlberechtigten Platz einnimmt. W. Dgs. Konzerte. Der Mozartverein hierselbst veranstal tete vorgestern abend im VereinShauSsaale die dritte seiner dieSwinterlichen, für die Vereinsmitglieder be stimmten Musikaufführungen, hatte eS sich aber dabei nicht entgehen lasten, sie al» eine besondere, al« ein Festkonzert, zu kennzeichnen War die Veranstaltung doch die fünfzigste seit seinem Bestehen Eine Dor- tragSordnung bietend, der man bedingung«lo« sein plaeet erteilen durste, gewann sie eine Bedeutung, di« indessen über den Rahmen einer bloßen VereinSangelegrnheit hinau«wuch«. Die Feier gestaltete sich sozusagen zu einer Erneuerung de« Gelöbnisse« kunstbegeisterter Musik freunde, Meister Wolfgang Amadeu« die Treue zu halten, und da« heißt ja, nicht nur seine Musik allein getreulich zu pflegen, sondern die Bahnen meidend, die „Mode, Nervenreiz und Sinnentaumel" einschlugen, allzeit und unentwegt dem Kultu« de« Wahren, Guten und Schönen zu huldigen Daß man da« Festkonzert selber aul schließlich auf Mozartische« Schaffen gründet«, war schließlich nur zu billigen. Die Veranstaltung wurde so zur „Mozarthuldigung, zur Mozartfreude". Stimmung «»kündtguniSgehühr««: Die Zell« kleiner Schrift der M 7 mal gespaltenen Ankündt« W . gungS-Lette oder deren Raum W MM O M W LV Ps «ei Tabellen- und WZZIDz INIII —M M A n A W D«WWW daktionsstnch (Eingesandt) oce Rußland 55, Nordamerika 66, Brasilien 6, Mexiko 2, Argentinien 7, Uruguay 1, übriges Südamerika 11, Asien 12, Siam 4 und Tonking 2. Darunter be finden sich 26 fahrende Stationen. Schon ffjetzt leistet die Funkentelegraphie bedeu tendes; sie hat zweifellos eine große Zukunft vor sich; ob sie aber die Drahttelegraphie zu Lande und die Kabeltelegraphie zu Wasser verdrängen wird, darüber ein abschließendes Urteil zu fällen, darf sich gewiß heute noch niemand anmaßen. Ihr Haupt zweck ist nicht die Vernichtung der Drahttelegraphie, sondern deren zweckmäßige Unterstützung. In diesem Sinne hat sie ja bereits während des Herero- aufstands in Südwestafrika und im russisch-japanischen Kriege, sowohl zur Verbindung von Schiff zu Schiff, als des Festlands mit Schiffen und der eingeschlossenen Festung Port Arthur mit dem Entsatzheere vielfache Verwendung gefunden. Der russische Admiral Mattusewitsch, der bekanntlich an Bord des „Zäsare- witsch" schwer verwundet worden war, soll sich in folgender bemerkenswerter Weise über den Wert der drahtlosen Telegraphie geäußert baben: ,Lch glaube nicht, daß die Operationen der russischen oder japanischen Flotte irgend etwas gezeigt haben, wo durch der Seekrieg sonderlich geändert werden würde. Die größte Lehre, die uns erteilt wurde, war die über den Nutzen der drahtlosen Telegraphie. In der Schlacht vom 10. August 1904 gebrauchten wir diese Telegraphie zum Signalisieren, bis der Apparat weageschossen wurde. Wir haben gefunden, daß diese Telegraphie bedeutend sicherer und schneller arbeitet, als die Flaggensignale. Meiner festen Überzeugung nach werden in der nahen Zukunft die Schiffe aller Flotten, selbst die Kanonenboote, mit drahtlosen Telegraphenapparaten auSgestattet sein." Der Aufstand in Vevtsch-Südwestafrika. Nach Meldurm de« Generals v. Trotha vom 21. März hatten in die Komasberge westlich Windhuk unter nommene Streifzüge kleinerer Abteilungen zur Folge, daß sich zahlreiche Hereros in Gr. Barmen stellten. Zu sammenstöße mit größeren feindlichen Abteilungen fanden bis jetzt dort nicht statt. Major v. Estorfs hat am 15. März den Vormarsch von Gobabis den großen Nossob fluß abwärts an- getteten. Die unweit Rietmont gelegene Signalstation Marien thal wurde am 17. März von etwa 50 Hottentotten angegriffen, und nach etwa zweistündigem Gefecht wurde der Gegner in Richtung des großen Fischflusses zurück- geworfen. Drei Retter wurden verwundet. Hauptmann v. Zwehl entsandte von Gibeon aus die 2 Kompanie Feldregiment« 1 in nördlicher Richtung, um die Gegend des großen Fischflusses zu säubern. Nach Meldung des Oberst Deimling vom 17. März aus Nurudas hat die unter Hauptmann v. Erckert zur Abteilung Kirchner nach Kosis entsandte Kompanie mit zwei Geschützen am 15 abends die Verbindung mit dieser hergestellt, ohne mit dem Feinde in Berührung gekommen zu sein. Die vereinigten Truppen wurden am 20. März bei Nurudas erwartet. Die Etappenkompanien sind wie folgt verteilt: 1. Kompanie längs des BaywegS Lüderitzbucht—Keet- manshoop, 2. Kompanie in Swakopmund, Omaruru, Karibik und Otjimbingue, 3. Kompanie in Okahandja, Groß Barmen, Otjosasu, Owikokorero und Otjosondu, 4. Kompanie in Windhuk, Haris (40 km südwestlich Windhuk) und Seeis (50 Lm östlich Windhuk ) Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den Assessor bei dem Amtsgerichte Dresden Rudolf Felix Mittenzwey für die Zeit vom 1. April 1905 an zum Landrichter bei dem Land gerichte Zwickau zu ernennen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Hafenmeister Strohbach in Dresden daS Verdienstkreuz zu verleihen. Verordnung, das Dispensieren tierärztlicher Arzneimittel durch Tierärzte betreffend, vom 3. März 1905. In Ergänzung der Verordnung vom 29. Sep tember 1869, den Einfluß der Gewerbeordnung für den Norddeutschen Bund auf die Gesetzgebung u. s. w. über die Tierheilkunde betreffend, A ll. 1. Ziffer 7, (Gesetz- und VerordnungSbl. S. 279) wird hiermit folgender angeordnet: Alle Arzneien und Arzneistoffe, welche die Tier ärzte für die in ihrer Behandlung befindlichen Tiere selbst dispensieren, dürfen nur aus deutschen Apo theken und nicht von Drogisten und anderen Händlern bezogen werden. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Haft bestraft. Diese Verordnung ist in den Amtsblättern zum Abdruck zu bringen. Residenztheater. Der Meisterrezitator Prof Ale xander Strakosch trug gestern abend einem zwar nicht vollen, aber aufmerksamen Hause die Sophokleische „Elektra" vor. Unsere Leser wissen, daß wir zu den Bewunderern diese» Vortrag«meisterS gehören und ihn, der längst über den Mittag de« Leben« hinaus ist, noch heute zu den ersten deutschen Sprachkünstlern zählen. Seinem Lobe neue Worte hinzufügen, hieße wiederholen, was schon oft an dieser Stelle ausgesprochen wurde; eS darf genügen, festzustellen, daß die wunderbare Frische de« klangvollen Organs de» Hrn Prof. Strakosch auch gestern standhielt bi» zum Schluffe der 1^ Stunden dauernden Vorlesung, und daß diese, wie all« voran- gegangenen, bei allen Hörern eine Fülle von tiefgehenden Eindrücken hinterließ Kraft de« Ausdruck« und Be seelung de« Vortrag« besitzt kaum ein anderer in dem Maße wie Strakosch: e« ist ein wahrhafter Genuß, von ihm Verse wie die edelschönen Wilbrandtschen der Sophokleischen „Elektra" rezitieren zu hören W Dg». Eentraltheater. — Am 21. d Mt«: „Sappho". Trauerspiel in fünf Aufzügen von Franz Grillparzer. Der Unterzeichnete hat die Königl. Preußische Hof schauspielerin Rosa Poppe vor mehr al« einem Jahr zehnt al» „Medea" gesehen und si« in der Erinnerung als eine der besten Vertreterinnen dieser Roll« Sie hätte auch vorgestern in dieser oder einer ähnlichen dämonischen Rolle hier gastieren sollen, denn diese liegen ihrem Naturell, liegen ihrer ganzen künstle- rischen Persönlichkeit bester al» die Aufgabe einer Sappho, für welche Dresden in Frau Salbach ein« Die am. 1. März d. I. bei der deutschen Armee kommen in zwei Ausführungen zur Verwendung: ins Leben gerufene Funkentelegraphenabteilung, die 1. als Funkenwagen und 2. als Funkenkarren. Zum in der Stärke von acht Offizieren, 100 Mann und Hochziehen der Sende- und Empfangdrähte werden Tagesgeschichte. Dresden, 23. März. Se. Majestät der König unternahm gestern mit den Prinz en-Söhnen und einer Anzahl mit Einladungen ausgezeichneter Kameraden derselben einen Ausflug nach der Sächsischen Schweiz und kehrte abends gegen 7 Uhr von da zurück. Heute vormittag wohnte Se. Majestät der König Rekrutenbesichtigungen beim Königl. 1. Feldartillerie regiment Nr. 12 bei. Zum Th« bei Sr. Majestät sind für heute abend ^9 Uhr Einladungen ergangen an: Ihre Exzellenzen Frau Oberhofmeisterin v Pflugk, die Herren StaatS- minister General der Infanterie Frhr. v. Hausen und vr. Otto mit Gemahlinnen und an den Komman' dierenden General deS XII. (1. K S.) Armeekorps General der Kaoallerie v. Broizem und Gemahlin. Deutsches Reich. * Berlin. Au« Bremen wird berichtet: Se. Maje stät der Kaiser traf mit Gefolge gestern nachmittag um 2 Uhr 50 Min. auf dem hiesigen Bahnhof ein und fuhr unter dem Geläut der Glocken und nicht endenwollenden Hochrufen der tausendköpfigen Menge nach dem Festplatze Wo Mozart und die andern fel gen Meister Zu heilerm Ernst die Instrumente stimmen Und schön und einfach deS Gesetzes Bande Zu schöpferischer Freiheit au-gestallen. Fünfzig Konzerte folgten sich einander, Und treulich wirkte da- Berein-orchester, Männer und Frau'n, die von de- Tage- Arbeit Erholung fuchen bei Frau Musika, Die vom Katheder und vom Krankenbett, AuS dem Kontor und au- der Aktenstube, Im Arme da- geliebte Instrument, Zur Probe eilten und zur Aufführung Auch große Künstler haben ihre Hilse Un- zugrwandt, die Perlen ihrer Kunst Un» dargelieh'n zum Schmucke uufrer Feste Fünfzig Konzerte! Mancher, der beg«istert Bon Anbeginn mit de» Genossen geigt», Hat längst den Fiedelbogen weggelegt, Ist lautlo- durch da» dunkle Tor gegangen In» Land der ew'gen Spdärenmelodien Den Toten Ehre! Wa» sie un- gewesen, Wir fühlen'- tief und unser Dank ist groß Und namenlo» — ich nenne keine Ramen! Nur einer dars heut ungenannt nicht blriben Beim fünfzigsten Konzett: Aloys Schmitt. Er, der vom ersten Tag« unser Füdrer Ein strenger Führer war, schwer zu befried gen, Doch der, eia echter Schmied, zusammenschweißte, Zusammenschmiedete die treue Mannschaft, Er, der wie keiner seine« Mozart kannte, Der Mozart- große Messe au- 0 moU Un- ue« erweck» und neu der Welt geschenkt! Mit seinen fünfundsiebzig Jahren stand er, Der jüngsten einer an Begeisterung, Bor seinem Pult und leone ahuung-lo- Mit alter Kraft die Woge» de- Orchester« Da nahte wie im Totentanz sich ihm Der ernste Freund und nahm voa Hinte« ihm Mit leise» Ruf de« Taktstock nu« der Hand Unter dem 21. März meldet der General: Gestern erschienen vor unseren Vorposten kleine feindliche Kavallerieabteilungen, hinter denen Infanterie vor rückte; letztere machte beim Dorfe Machantai Halt. AuS Tokio wird berichtet, die russische Nachhut stehe 20 Meilen nördlich von Kaljuan, die japanische Vorhut sei ihr vorgestern dicht auf den Fersen gewesen Die Ruffen ziehen sich auf den drei Hauptstraßen nach Kirin und Tschang-Tschun zurück. Dem „Standard" wird aus Tokio gemeldet: Mit der Besetzung von Kaljuan wird voraussichtlich die hartnäckige Verfolgung der Russen durch die Japaner abgeschlossen sein. Die letzteren sind seit Anfang März 100 Meilen vorgerückt. Die russische Armee befindet sich seit der Einnahme von Mukden und Tielina in einer äußerst unsicheren Lage, da die reichen chinesischen Ver proviantierungsquellen, die ihnen früher so gute Dienste leisteten, ihnen jetzt verschloßen sind. Den Gerüchten über den Verbleib der ausländischen Militärattaches tritt die „Petersburger Tel.-Ag." mit folgender Meldung aus Sypingai entgegen: Kein aus ländischer Militärattache ist während des Rückzugs von Mukden in japanische Gefangenschaft geraten, sie be finden sich alle in Gunjuling. Kuropatkin. St. Petersburg, 21. März. Durch allerhöchsten Befehl ist Kuropatkin zum Kommandeur der ersten mandschurischen Armee ernannt worden. Guntjuling, 21. März. (Reuter.) Kuropatkin ist, da er glaubt, daß die Armee außer Gefahr ist, am 19. d. M. nach Charbin gereist; aber da beschlossen wurde, daß er Kommandierender der ersten man dschurischen Armee bleiben solle, kehrte er heute zurück. ES wurden ihm große Ovationen dargebracht. Kuropatkin hielt eine kurze Ansprache, in der er die Hoffnung ausdrückte, daß die Armee bald imstande sein werde, die erlittenen Schicksalsschläge wieder gut zu machen. Zu den Friedensgerüchten. St. Petersburg, 21. März. Betreffend die heute im „Pariser Matin" veröffentlichte Korrespondenz mit der Erklärung des japanischen Gesandten Hayashi, wonach Witte während seines Aufenthalts in Berlin im Juli 1904 an Hayashi einen Kommissar gesandt habe, mit dem Vorschläge einer Zusammenkunft zu Friedensverhandlungen, erklärt die St. Petersburger Telegraphen-Agentur, Witte habe niemals einen Kommissar mit Vorschlägen, Friedens- Verhandlungen einzulciten, abgesandt und mit niemand hierüber gesprochen Offenbar sei Hayashi mystifiziert worden. gebend eröffnete jene« weihevolle Adagio den Abend, daS der Meister selber für zwei Klarinetten und Basset- Hörner schrieb und das Aloys Schmitt für Streichorchester übertrug; dasselbe Tonstück also, da« der Verein diesem al« „letzten Gruß" darbrachtc Alsdann sprach Frl. Friederike Stritt schlicht und eindrucksvoll einen vom Vorstandsmitglied« Hrn. geh. RegierungSrat vr. A. Rumpelt gedichteten Prolog. Alle die Gedanken und Empfindungen in formschöner, poetischer Fassung zum Ausdruck bringend, welche die Veranstaltung im Rück blicken wie im Vorwärtsschauen wachrief, lautete er wie folgt: Da» fünfzigste Konzett! Zehn Jahr' find'» kaum, Bon Salzburg her, wo Mozart» Wiege stand, Gelangte auch in unsre Stadt der Rus, Zu Ruhm und Preis de» Meister» mitznwirken Und rascher, al» man » dachte, sammelte Ela Häuslein voa Brtreaea sich in Dresden, Bereit, die Fahne Mozart» aufzupflanzen. Im Prunksaal dort de» Kurländer PalaiS, Der manche- Fest de« alten Sachsen schaute, Gab jetzt der junge, mutige Bern«, Aus Mozart» Kunst gestellt, sein erst' Konzert Und siegreich war », — mit werbender Gewalt Erklangen neu die alten Harmonien Und zogen alle Herzen mächtig an Wie Frühlingtsaaten wuchs un- die Gemeinde, Die jetzt der weite Saal kaum fasten kann. Wodl kamen viele, die der Gegenwart Schier fremd geworden, wie au- früh'rer Zeit, Altmodisch i« verschollenen Gewändern ! Doch auch die Jugend kam und — ging nicht wieder. Und alle kamen, die nach anderm lechzen Al- Mode, Nerveareiz nad Sinnrataumrl, Die an- der Hast, der Angst, dem Reid und Streite, Dem Dunste und der Enge ihre- Leben«, Wenn auch für Stunden nur, sich rette« »ollen Aus rein're Höhn unsterblicher Musik,
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