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Dresdner Journal : 07.02.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190802073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19080207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19080207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1908
- Monat1908-02
- Tag1908-02-07
- Monat1908-02
- Jahr1908
- Titel
- Dresdner Journal : 07.02.1908
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Dl ts-ntr WMmml. sächsischem Staatsnnzergcv. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Nr. 31. 1908 o Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: i. B Bezirksassessor Or. Gerth in Dresden, o- Freitag, den 7. Februar Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, »rotze Zwingerstrabe SO, sowie durch die deutscheu Postanstalten 8 Mart vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Ps. — Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher Nr. 1298. Ankündigungen: Die Zeile kl Schrift der» mal gespalt. AnkündigungSseite 28 Pf., die Zeile größerer Schrift od. deren Raum aus 8 mal gesp. Textseite im amtl. Teile KO Pf., unter dem RedaktionSstrich (Eingesandt) 78 Ps. PreiSermäßtgg auf GeschäftSauzeigeu. — Schlutz der Annahme Vorm. »1 Uhr. Amtlicher Teil. Auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Königs wird wegen erfolgten Ablebens Sr. Hoheit des Herzogs Ernst von Sachsen-Altenburg am König!. Hofe die Trauer auf zwei Wochen, vom Freilag, den 7., bis mit Donnerstag, den 20. Februar in Verbindung mit der bereits an gelegten, getragen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Justizrat Oertel in Radeberg die Krone zum Ritter kreuz 1. Klasse de- Albrechtsordens zu verleihen. Die nächste öffentliche Sitzung des Kreisausschuffes findet Sonnabend, den 29. Februar 1908, vormittag 10 Uhr im Sitzungssaale der Königlichen Kreishauptmannschaft (Roß platz 11, II, hier) statt. H S8 Leipzig, den 30. Januar 1908. 758 Der Äreishauptmauu. Erne«»««ge«, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. . Beförderungen und Anstellungen im Bereiche der StaatSeisenbahnverwaltung. Befördert: Sachse, bisher Etienbahn-Obrrstkrttär bei der Hauptkasse, zum Kassierer; Hofmann, bisher Eisenbahnsekretär daselbst, zum Eisenbahu-Obersekrttär; Hacker, bisher BahnhosSinsprklor I. Kl. 2. Gr. in Warnsdorf, zum Güter- verwalter I. Kl. iu Plauen i B; Lehmann, bisher Bahnhof»- Inspektor II. Kl. in HerlaSgrün, zum Bahnhofsinspektor I. Kl. 2 Gr in WarnSdorf; E. I. Hartmann, bisher Stationsassistent I. Kl. in Zwickau, zum Güterkassierer in Roßwein; Leucht, bisher StationSassistent I. Kl. iu Plauen i. B., zum JuspektiouSassisteuten; Fritz und Junge, bisher Bureaoassistenten in Dresden, zu Eisenbahnsekretären; die Weichenwärter II. Kl Bürger iu Arnsdorf und Schönfelder in Zittau, zu Weichenwärtern I. Kl.; K R Kühne und F. A Müller, bisher Bahnwärter, zu Weichenwärtern II. Kl., ersterer für DreSdeu-N., letzterer für Zschernitzsch (Schacht- gleiSanlage der Bergbaugef. .Herzog Ernst'). — Versetzt: Thümmler, bisher JnspekiionSasststent in Plauen i. V-, alS Bahuhofsinspektor II. Kl nach HerlaSgrün; Lehmann, bisher Stationsverwalter I. Kl. in Altenbach, als Stationsassistent I. Kl. nach Wurzen; Reuter, bisher Stationsassistent II. Kl in Wurzen, als Station-Verwalter II. Kl. nach Altenbach. — Angestellt: Hempel, bisher Stationsaspirant in Gaschwitz, als Stattonsassistent II. Kl.; die nachgenannten Hilf-weichen Wärter rc. als Weichenwärter II. Kl: K A A. Frenzel in Neustadt i. Sa., Holfert in DreSden-A, Hommel in DreSden-N., Jäckel, Röthig und K.H. Schulze in Zittau, Jähu in Chemnitz-HilberSdorf, Langer in Altenburg, K. H. Müller in Riesa, A Nitsche in Kriebitzsch (Verwalter des Haltepunktes) und M. E. Reichenbach in Wiesen burg i Sa.; die Güterschreiber rc. Geithner und K A P. Werner als Packer in Zwota und DreSden-A. Im «eschüftSbereiche d«S Ministeriums des Kultus u. offentl. Unterrichts. Erledigt: die Kirchschulstelle zu Liebenau bei Lauenstein Kollator: die oberste Schulbehörde. Außer freier Wohnung mit Garlengenuß 1287,76 M. schuldienstl., 819,41 M. kirchendienstl. Gehalt, 110 M. für Fortbildungsschul-, ev. der Frau «0 M. für NadelarbeitSunterricht. Bewerbungen mit den erforderlichen Unterlagen bis 27. Februar an den K. Bezirks- schulinspektor zu Dippoldiswalde. — Zu besetzen: die 2. ständige Lehrerstelle in Herold. Kollatur: die oberste Schulbehörde. 1200 M. Grundgehalt, 200 M. pers. Zulage, 110 M. für Fortbildungsfchul-, 55 M. für Turnunterricht, freie Wohnung im Schulhause. Vor schriftsmäßige Bewerbungen bis 16. Februar an den K. Bezirksschul inspektor in Annaberg; — vorbehältlich der Genehmigung durch die oberste Schulbehörde neu gegründete ständige Lehrerstelle in Groitzsch. Kollator: der Stadtrat. Einkommen: 1500 M. für verheiratete, 1450 M für unverh Lehrer, einschl. 200 M. bez. 150 M. Woh- nungSgeld, steigend bis auf 8000 M. bez. 2950 M. Gesuche nebst Zeugmsabschriften bis zum 25. Februar an den Koll. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Bom Königlichen Hofe. Dresden, 7. Februar. Se. Majestät der König wohnte heute vormittag der Rekrutenbesichtigung beim 1. Bataillon de» 1 (Leib ) Grenadierregiment» Nr 100 in der Exerzierhalle de» Regiment» bei und hörte nach Rückkehr in das Residenz schloß die Vorträge der Herren StaatSminister und des König!. Kabinettssekretär«. Dresden, 6. Februar Ihre König! Hoheit die Prin zessin Mathilde hat da» Protektorat über da» Dienstboten heim in Dresden, sowie über die Htlfskaffe der Landr»abteilung Königreich Sachsen der Deutschen Adelsgenoffenschaft über nommen — Ihre König!. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg empfing heute vormittag 11 Uhr nachstehende Herren de» Vorstand» vom Johanne»v«ein und der Abordnung der ständigen Deputation für da» Pestalozziftist de» Dresdner Lehrerverein», um von ihnen dm Dank für Übernahme de» Protektorats über gmannten Verein bezw. Stift entaegenzunehmen, und zwar: vom JohanncSverein die Herren Geh. RegierungSrat Frhrn v Teubern als Vorsitzenden de» Gesamtverein«, Oberst z D. Puscher, Major z D v. Anderten, Zeremonienmeister Graf Wilding v. Königsbrück, Generalleutnant z D. Franke, Exzellenz, al» Vertreter der Abteilungen I bi» IV, Konsul C. W Palmiö al» Schatzmeister, und Oberst z. D. Wagner; vom Pestalozzi- stift die Herren Bürgerschuldirektor Junghanns al» Vorsitzender der ständigen Deputation de» Pestalozzistrft», Bürgerschuldrrektor a D Jahn als stellvertretendem Vorsitzenden, Lehrer Sättler, Vorsitzender de» Dresdner Lehrervereins und Deputationsmitglied, und Direktor des Pestal ozzistiftS Lehne. Herzog Ernst von Lachsen-Altenburg Altenburg, 7. Februar Herzog Emst ist heute nacht 1 Uhr verschieden. Schon seit mehreren Tagen kamen beunruhigende Nach richten über den Gesundheitszustand des Herzogs auS Alten burg. Gestern meldete der Telegraph eine bedrohliche Ver schlimmerung im Befinden des Hohen Kranken; noch in der Nacht ist er heimgegangen, der greise Herrscher. Einer der ersten der deutschen Fürsten, die dem Norddeutschen Bunde beitraten, zählt Herzog Emst zu den Miterbauem des einigen Deutschen Reiches, alle Zeit bleibt ihm de» deutsche Volkes Dank. Da« Sächsische Königshaus und das sächsische Volk betrauert in dem Dahingeschiedenen eines der ältesten Mitglieder des Gesamthauses Wettin und einen der ältesten Angehörigen der sächsischen Armee Herzog Ernst wurde geboren zu Hildburghausen am 16 Sep tember 1826 als Sohn de- Herzogs Georg und der Herzogin Marie geb. Herzogin von Mecklenburg-Schwerin. Er war vermählt seit dem 28. April 1858 mit Prinzessin Agne- von Anhalt und folgt« seinem Vater iu der Regierung de- Herzogtum- am 3. August 1853 Der Herzog war König!. Sächsischer Generaloberst und Lhef de- 1. Jägerbataillons Nr. 12. Thronfolger ist Prinz Emst, der älteste Sohn de- im vorigen Jahre verstorbenen Prinzen Moritz, de- Bruder- des Herzogs Ernst. Prinz Ernst ist geboren in Altenburg am 81. August 1871 und vermählt seit 17. Februar 1898 mit Prinzessin Adelheid zu Schaumburg-Lippe Deutsches Reich. vom Reichstage. (W. T. B.) Sitzung vom 6. Februar 1908. Am BuudeSratstisch Generalleutnant Sixt v. Armin. In fortgesetzter Beratung deS MilttäretatS bei Kap 1», Militärinteudanturen, trat Abg. Weruer (Rfp) für die soziale Besserstellung der Jntendantursekretäre ein. Oberstleutnant Goltz sagte Erwägung des Wunsches zu. Abg. Or. Potthoff (Frs. Bgg ) erklärte, er habe gauze Stöße derartiger Wünsche, wolle sie aber bis zur Beratung deS Beamten brsoldungSgesetzts zurückstellen. Bei den Ausgaben für die Militärjustizverwaltung bemerkte Abg Gröber (Z), daß eS noch immer an einer brauchbaren Statistik über die Ergebnisse der MilitärstrafrechtSpflege fehle. AuS dem vor handenen Material ergebe sich, daß in der militärischen Kriminal- recht-pflege übereinstimmend mit der gleichen Erscheinung in der bürgerlichen Strafrechtspflege eine fortschreitende Milderung der StrasauSmesfung eiugetreten sei, namentlich zeigten die Bestrafungen wegen Mißhandlung der Untergebenen eure deutliche Abnahme. Die JusubordinationSdelikte hätten dagegen allgemein zugrnommrn Di» Marine sei durchweg kriminell stärker belastet als da» Landherr (Heiterkeit.) Man fände da auch mehr Borbestrasungen. Um den der Kriminalstatistik anhaftenden Mängeln zu begegnen, beantrage seine Partei, die Nachweisungen dieser Statistik au-zudehnen, erflen- durch Veröffentlichung der über die persönlichen Verhältnisse der Ber- urteilten vorgenommenen Erhebungen, zweiten» durch Veröffentlichung der prozeßstatistischen Tatsachen. Abg. Stücklen (Soz.) unterstützte den Antrag des Zentrum» auf bessere Statistik, wünschte aber, daß sie dahin ergänzt werde, daß die Schulbildung der Soldaten in Betracht gezogen werde; auch über die Fälle und Gründe deS Ausschlusses der Öffentlichkeit wünsche er eine Statistik. Die Bestrafung der Vorgesetzten stehe in gar keinem Verhältnis zu der ungeheuren Strenge der Bestrafung der Untergebenen. Die Abnahme der Zahl der Mißhandlungen erkläre sich daraus, daß man die Kritik der Öffentlichkeit scheue. Der Redner brachte dann eine Reihe von MtßhandlungSsällen namentlich au» Sachse» und Süddrutschland vor, und bezeichnete die Disziplin de» Heeres al» eine Angstdisziplin. Er schloß: »Wenn Sie eine freiwillige Disziplin ohne Strafmittel sehe» wollen, so blicken Sie auf die Sozialdemokratie (Lacheu recht« und bet den National- liberalen) UnS wirft man jetzt auch TerroriSmu» vor; aber von 100 Fälle« siud 99 erlogen An die Unparteilichkeit der Rechtspflege beim Militär glauben wir nicht ' (Beifall bei den Sozialdemokraten ) Generalleutnant Sixt v Armin: Außer den Sozialdemokraten werde da» Hau» wohl mit Befriedigung die Darlegungen des Abg. Gröber über die gute Militärrechtspflege aufgenommen haben. Er halte es für besonders erfreulich, daß die Mißhandlundsdelikte zu- rückgegangen seien. Darin liege der Beweis, daß die Worte, die der Kriegsminister öfters hier gesprochen habe über die Stellung, die er zu diesen in höchstem Maße zu verurteilenden Delikten einnehme, nicht leere Worte geblieben seren. Die Wünsche über die Aus gestaltung der Statistik, die der Abg. Gröber vorgebracht habe, würden in Erwägung gezogen werden. Er leugne nicht, daß mehrere von dem Abg. Gröber angeführte Gründe auch ihm durchaus ein leuchtend seien, ihm persönlich scheine aber das Hineinlragen zu vieler persönlicher Momente in die Statistik bedenklich. Die von dem Vorredner vorgebrachten Einzelheiten seien für ihn im Augen blick ganz unkontrollierbar; er müsse fragen, woher er sein Material habe, zu welchen Zeiten die verschiedenen Delikte begangen, die Urteile gefällt seien. Der Vorredner habe insbesondere bemängelt, daß die Verurteilungen wegen Mißhandlungen verhältnismäßig ge ringe Strafen darstellten, während die Jnsubordinationsvergehen sehr streng bestraft würden. Die Militärverwaltung stehe durchaus auf dem Standpunkt, daß Mißhandlungen dem Gesetze gemäß bestraft werden müßten. Daß aber ein Unterschied zwischen der Mißhand lung Untergebener und einem Jnsubordinationsvergehen bestehe, diese Ansicht müsse er allerdings aussprechen Aus den Ausschluß der Öffentlichkeit sei die Militärverwaltung ohne jeden Einfluß. Dieser stehe dem freien pflichtmäßigen Ermessen des Gerichts zu, und ein Eingreifen werde wohl auch nach Ansicht der Sozialdemokraten hier n:cht am Platze sein. (Beifall.) Abg Wagner (Kons.) hob hervor, daß seine Partei die Miß handlungen genau so scharf mißbillige, wie die übrigen Parteien Wenn tatsächlich Bestrafungen vorgekommen seien, die mit der all gemeinen Meinung nicht übereinstimmten, so seien dies Fälle, die auf die menschliche Unvollkommenheit zurückzuführen seien Ten Soldaten werde die Lust zum Dienst höchstens durch die sozialdemo kratische Agitation genommen. Abg. Roth (Wirtsch Vg.) rügt daS übermäßige Schreibwerk bei den Kriegsgerichten, wodurch das Verfahren verlängert werde. Abg. Stücklen (Soz.) behauptete, die von ihm angeführten Fälle seien durchaus authentisch. Die Sozialdemokraten hätten nach dem Urteil der Vorgesetzten sich als gute Soldaten gezeigt. Liebe zum Militarismus könne man aber den jungen Genossen nicht eintrichtern, zu einer Einrichtung, die die Sozialdemokratie von Grund aus be kämpfe. (Zustimmung bei den Soz.) Abg. Stadthagen (Soz.) mit lauten Oh'-Rufen und Heiter keit der Rechten empfangen, brachte einen Fall vor zur Illustrierung der verschiedenen Behandlung von Militär und Zivil. Ein Arbeiter sei von einem Gendarmen erschossen worden. Die angeschuldigten Zivilisten hätten sreigesprochen werden müssen, aber der Gendarm laufe auch frei umher Generalleutnant Sixt v. Armin sagte Untersuchung dieser An gelegenheit durch die Militärverwaltung zu. Nach weiteren Ausführungen des Abg. Gröber (Z.) wurde die Diskussion geschlossen, das Kapitel bewilligt und die Resolution des Zentrums angenommen. Bei dem Kapitel „höhere Truppenbefehlshaber" (Be soldungen) stellte die Budgetkommission neu 60000 M. für zwei Armeeinspekteure ein, während sie bei den Ausgaben sür Adjutantur offiziere, Offiziere in besonderen Stellungen" von den sogenannten „Aggregiertensonds": „für bis zu 200 Stellen für Offiziere, vom Leutnant bis zum Generalfeldmarschall 489237 M.", 237 237 M abgesetzt hat und nur 120 Stellen bewilligen will; gleichzeitig ist aber von ihr zu dem letzteren Fonds solgender Zusatz zur Annahme empfohlen: „Bei eintretendem Mehrbedarf kann 1908 ein Betrag bis zu 90000 M. über den Etat verausgabt werden". Abg. Elern (Kons.) trat für Ablehnung der Kommissionsvor schläge ein und für die Annahme der beiden Etatspositionen in der Form, wie sie in dem Anträge Elern, Eickhoff und Genossen dem Hause unterbreitet sind. Abg. Erzberger (Z.): Jetzt solle bestimmt werden, daß der Aggregiertensonds nur noch für vorübergehende dienstliche Bedürfnisse Verwendung finden könne Das halte er für einen wesentlichen Fort schritt. Wenn man den Aggregiertensonds erhöhe, so vermehre man die Befugnisse des Militärkabinells bedeutend, die man gestern ver mindern wollte. (Zustimmung.) Wenn an einem Punkte einmal gespart werden könne, so sei hier ein solcher Punkt. Er bitte, es deshalb bei dem Beschluß der Kommission zu belassen. Abg. Südekum (Soz) meinte, die Freisinnigen hätten gestern das Militärkabinett bekämpft, heule wollten sie seine Mittel erhöhen Bon dem Abg Grafen v Hompesch (Z.) ging inzwischen ein Antrag über den Antrag Elern ein, namentlich abzustimmen und diese Ab stimmung morgen vorzunehmen. Abg. Liebermann v. Sonnenberg (Wirtsch Vgg) meinte, durch den höheren Aggregiertensonds sollten keine Sinekuren geschaffen werden. Wenn die Freisinnigen für die höheren Fonds stimmten, sei das durchaus kein Armutszeugnis. Abg. Graf v. Oriola (Nat.): An falscher Stelle solle man nicht sparen. Er bitte den Antrag Elern anzunehmen. Abg Eickhofs (Frs Bpt.): Für den MobilmachungSfall seien die Offiziere,, sür die dieser Anttag gefordert werde, dringend not wendig. Von einem Umfallen seiner Partei sei nicht die Rede. Auch in der Kommission habe er eine gleiche Stellung eingenommen. Generalleutnant Sixt v. Armin erklärte, er habe bereit- früher ausgesprochen, daß die Kürzung dieses Fonds dir Interessen der Armee sehr schädige, wo gerade jetzt die Armee ganz gewaltig angewachsen sei. Auf die MobilmachungSsrage könne er hier nicht eingehen, aber die Herren in der Kommissionssitzung würden den Ernst der dortigen Darlegungen des Kriegsministers nicht verkannt haben Nach weiterer unerheblicher Debatte schloß die Diskussion. Die Abstimmung über len Kommissionsvorschlag wegen deS Aggregierten- sondS und über den Antrag Elern erfolgt morgen. Die Ausgaben für den Generalstab, daS LandrsvermessungS- wese«, die Ingenieur- und Pionier-Offiziere werden ohne Debatte genehmigt.
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