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Weißeritz-Zeitung : 17.11.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193211173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19321117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19321117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-17
- Monat1932-11
- Jahr1932
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 17.11.1932
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98. Jahrgang Donnerstag, am 17. November 1932 VM.269 Taaeszewmg unü Mzeiger für Dippolöiswalöe, Schmie-eberg S.L «eUep« x - Siel-» Ll«v eeihM «e «üNch« «e»mmkma»««,e, Ser »Msha»»t««mrchaft,«mtsg-riW^ «»- -es si^irei» -» Dip-ol-ismal-e Stlidtiierordnetemvahl. Bei der am 13. ds. Mts.'statkgefnndenen Stadlverordneten wahl sind insgesamt 2615 gültige Stimmen abgegeben worden. Da von entfallen: . „ ... , 764 auf Wahlvorschlag 1, 458 auf Wahlvorschlag 2, 416 auf Wahlvorschlag 3, 977 auf Wahlvorschlag 4. Gewähll sind nach der Reihenfolge der Benennung auf den Wahloorschlägen: I. vom Mahlvorschlag: „Bürgerliche Einheitsliste": 1. Verwallungsinspeklor Max Schumann, 2. Schlossermeister Max Hamann, 3. Volksschullehrer Waller Heilmann, 4. Baumeister Rudolf Hinkelmann, 5. Girokaffenleiter Edwin Sterzel. II. vom Mahlvorschlag der Sozialdemo kratischen Partei: 1. Angestellter Max Seidel, 2. Schmied Rudolf Wesely. III. vom Wahlvorschlag der Kommunistischen Partei: 1. Revolverdreher.Clemens Holzschuh, 2. Maler Karl Meier. IV. vom Wahlvorschlag der National sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei: 1. Zimmerer Erich Kaden, 2. Rechtsanwalt und Notar vr. Karl Krasling, 3. Hulmachermeister Gotthold Schwind, 4. Obersteuersekrekär Gerhard Thiele, 5. Handlungsgehilfe Rudolf Werner, 6. Landwirt Max Heeger. Etwaige Einsprüche gegen die Gültigkeit der Wahl und gegen das Wahlergebnis sind innerhalb 14 Tagen nach dem Erscheinen dieser Bekanntmachung anzubringen. Dippoldiswalde, am 17. November 1932. Der Gemeindewahllelter. — Stadlrat. — Dienstag, den 22. November 1932, abends 8 Uhr UeMe MW der AMomriMlen z» MMaM. Tagesordnung hangt tm Rathause aus. Seitliches und Sächsisches DippolttSwald«. Am Dienstag nachmittag 6 Uhr stellte der Wahlausschuß in öffentlicher Sitzung das Gesamt-Ergebnis der Stadtoerordnetenwahl fest. Es waren zunächst die von den Wahlleitern als ungiltig erkannten Stimmzettel zu prüfen, von denen es im ersten Bezirk 14, km zweiten 10 waren. Die meisten waren entweder durchstrichen oder in 2 oder allen Feldern angekreuzt. Ein Zettel sollte in keinem amtlichen Um schlag abgegeben sein, einem war ein 500 OVO-Markschein und ein Zettel „Zum Ausgleich des Haushaltplans der städ- tischen Handels, und Geuerbeschule" beigefügt und einem andern, der das Kreuz in Wahlvorschlag I trug, ein Zettel „Kann keinen Nazi wühlen". Um die Giltigkeit dieses Zettels entbrannte eine scharfe Mrinungsauseinandersetzung. Gegen eine Stimme wurde er für giltig erklärt, weil „der Stimm- zettel selbst mit keinem Vermerk versehen" und aus der Schrift des Zettels der Wähler nicht zu erkennen war. Es wurden sonach im I. Bezirk nur 13 Zettel für ungiltig erklärt. Die Stimme siel Wahlvorschlog I zu, der im ganzen (346 -i- 418) 764 Stimmen auf sich vereinigte. Für Wahlvorschlog 2 wurden (182-s- 276) 458, für Wahlvorschlag 3 (209-l- 207) 416 und für Wahlvorschlag 4 (565 ->412) 977 gütige Stimmen gezählt. Noch dem Höchstzahlen-System entfallen auf Wahl vorschlag 1 — 5, aus Wahlvorschlag 2 und 3 je 2 und auf Wahlvorschlog 4 — 6 Sitze. Durch die als giltig erkannte eine Stimme war die letzte Teilungszisfer auf Wahlvorschlag 1 derjenigen auf Wahlvorschlag 2 um 2/15 voraus, Wahlvor schlog 1 erhielt sonach einen Sitz mehr, Wahlvorschlog 2 einen weniger, als nach dem vorläufigen Ergebnis festgestellt worden war. Es wird demnach noch Girokassenbeamter Sterzel (und wenn einer der Borgänger zum Stadtrat gewählt wird, Kauf- mann Kretzschmar) ins neue Kollegium einziehen, während , Frau Feldmann ausscheidet. Der Vertreter der SPD. erklärte, daß gegen die Giltigkeits-Erklärung jener einen Stimme Be schwerde wahrscheinlich erhoben wird. Ueber diese hätte dann zunächst das neugewählte Kollegium zu entschließen, das inner halb 14 Tegen nach Antragftellung einzuberufen ist. Dippoldiswalde. Der November-Bußtag steht meist im Zeichen wirklichen November-, d. h. trüben, regnerischen Wetters. Am Dienstag konnte man hossen, daß es diesmal anders Keine Süddeutschland - Reise Berlin, 17. November. Der Reichskanzler Hal sich veranlaßt gesehen, die von j ihm geplanten Besuche in Stuttgart. Karlsruhe und Darm stadt abzusagen, da er nach dem Ergebnis der Parleiführer- besprechungen am Bußtag es für richtiger hält, eine Klä rung der politischen Lage abzuwarten. Zentrum und Bayerische Bolkpartei lehnen ab ! Diese Absage hat in politischen Kreisen natürlich erheb- j licheUeberraschung ausgelöst. , Die direkte Veranlassung ist in dem Ausgang der Be- s sprechungen zu sehen, die der Kanzler am Bußtag mit den s Parteiführern hatte. Sie haben sich so abgespielt, daß gegen ! Mittag zunächst die Zentrumsführer Kaas und I 0 0 s in ! der Reichskanzlei eintrafen und im Laufe des Nachmittags j Abg. Dingeldey für die Deutsche Volkspartei und Dr. ; Schäfferfür die Bayerische Volkspartei. Die Einzelheiten dieser Besprechungen werden ! von den Beteiligten vertraulich behandelt. Was aber die große Linie der Unterhaltungen anlangt, so erklärte Dlngeldey dem Kanzler seine Zustimmung zur nationalen ' Konzentration. Das gleiche gilt für die Stellungnahme der Zentrumsverlreker. Der Unterschied liegt aber darin, daß Prälat Kaas hinzuaefügt hat, unter der jetzigen politischen Staatssührung müsse der Versuch der nationalen Sammlung aussichtslos bleiben, und daraus ergäben sich nach Ansicht des Zentrums von selbst naheliegende Konsequenzen. Diese Erklärung ist mit einer Absage gleichzusehen und iic dim?» auch der Tenor der christlichen Aufzeichnung sein, iü- di- Zentrumsführer dem Kanzler Übergaben. Dieses Schriftstück wird nicht verös- kentlickt werden. Es ist anzunehmen, daß die Darlegungen Dr. Schäffers für die Bayerische Volksparlei sich von dem Standpunkt des Zentrums nicht sehr wesentlich unterscheiden. Das Schwergewicht der Besprechungen liegt aber viels leicht noch stärker in dem, was der Kanzler allen Parteifühl rern gesagt hat: er hat mit Nachdruck seine früheren Erklär rungen unterstrichen, daß nichts an der Personenfrage schei tern dürfe, wenn Deutschland aus der gegenwärtigen schwie-s rigen Situation gerettet werden solle. Aeußerlich geht nun die Entwicklung so weiter, daß das Kabinett sich am Donnerstagvormittag mit der Lage befaßt. Für Donnerstag wird auch die Antwort der Nationalsozra- listen erwaret. Dann wird der Kanzler entweder am Don nerstag, möglicherweise aber auch erst am Freitag, dem Reichspräsidenten über seine Besprechungen mit den Partei führern und die Stellungnahme des Kabinetts Bericht er- statten. Es ist zweifellos, daß der Kanzler auch dem Reichs- präsidentent gegenüber zum Ausdruck bringen wird, was er den Parteiführern gesagt hat. Mn Empfang bei Hindenburg Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß der Reichs präsident dann auf Grund der heutigen Sondierungen des Reichskanzlers selbst die Parteiführer empfangen wird, um sie zu fragen, welchen Mann und welches Programm sie an Stelle der „jetzigen politischen Slaalsführung" vorzuschlagen haben. Diese Empfänge dürften Ende dieser oder Anfang nächster Woche stattfinden. Die Bußtagsbesprechungen haben die Entwicklung also weiter vorwärts getrieben — die Entscheidung haben ste aber noch nicht gebracht. Sie liegt vielmehr in dem nächsten Sta dium der Entwicklung, nämlich den Empfängen beim Reichs- Präsidenten. Damit bleibt trotz der Absage der Kanzlerreise die bereits gegebene Darstellung richtig, daß die Klärung nicht vor der nächsten Woche zu erwarten ist. Die Entscheidung wird auf den Antworten basieren, die die Parteiführer dem Reichspräsidenten geben werden. Rach Auffassung politischer Kreise sind aber die Aussich- werde, und doch. Dichter Nebel lag am Mittwoch morgen über der Erde, wurde am Nachmittag zwar etwas lichter, ließ aber die Sonne keine Sekunde durch die Wolken hindurch. Naß fiel der Nebel zur Erde, und ein eisiger Wind fegte darüber hin. Stellenweise bildete sich Eis. Wenn Unfälle nicht zu verzeichnen sind, kommt dies daher, daß der Verkehr, jeglicher Verkehr, gering war. Auf der Bahnhofstraße stürzte ein Pferd. Nach einiger Mühe konnte es wieder aufgerichlet werden. Dtppvttitwalde. Seit gestern (Bußtag) läuft dis mit Toten- sonntag der gewaltige Ufa-Tonfilm „Yorck". In packenden Bildern und Szenen ziehen die Ereignisse von 1812/13 vor über. General Yorck, der dem ewig unschlüssigen König treu bleiben will, muß gegen seinen Willen und den des Volkes, den Kampf an der Seite Napoleons gegen Rußland auf nehmen. Doch, als er das letzte preußische Korps für Napoleon rücksichtslos gegen die Russen opfern und al» ihm die Ver nichtung der „großen Armee" in Rußland und der Rückzug von Moskau verschwiegen werden soll, weigerte er sich, weiter für Frankreich zu kämpfen und schließt, da er trotz wiederholten Bittens beim König kein Gehör findet, mit den Russen durch die bekannte Konvention von Tauroggen ein Bündnis ab, das den Anfang des Befreiungskrieges. gegen Napoleon bedeutet. Beim Abrollen dieses Films wird das deutsche Gemüt wachgerufen und der vaterländische Gedanke an den Herzen, mahnt zur Einigkeit, und wohl jeder hat den sehnlichsten Wunsch, daß auch uns, dem heutigen Deutsch land, der Tag der Freiheit schlagen möge, wo wir die Fesseln des Friedensvertrages völlig los werden! Neben der umfangreichen tönenden Wochenschau laust noch ein hoch interessanter Film über die Herstellung der Kunstseide mit dem Titel „Lehrmeisterin Natur". — In den letzten Tagen wurden von der städtischen Polizei wieder zwei tschechoslowakische Staatsangehörige auf- gegrifsen, die sich ohne Paß Herumtrieben. Sie wurden dem Amtsgericht zugeführt. — Als in vergangener Nacht ein Höckendorfer Krastwagen- besiher von hier heimwärts fuhr, bemerkte er Halbwegs zwischen Nittergutsscheune Reichstädt und Forst, kurz vor der Straßen- wart-Bude, daß Stämme über die Straße gelegt waren. Er hielt und räumte sie zur Seite. Ein entgegengesetzt fahrender Echmiedeberger Krastwagenbesitzer meldete den Vorfall auf der hiesigen Polizeiwache. Von der Gendarmerie wurden sofort die nötigen Schritte unternommen; die Erörterungen sind noch im Gange. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich uni einen Dummenjungenstreich. ^Sachdienliche Mitteilungen erbittet derAGendarmerieposten. Reinhardtsgrimma. An der Gemeindeverordnetenwahl machten von 597 Wahlberechtigten nur 411 von ihrem Wahl recht Gebrauch. Es beteiligten sich demnach leider nur 70 "/^ Eingereicht waren 4 Listen. Gewählt wurden von Liste 1 (Landwirte) die Gutsbesitzer O. Grahl, A. Bormann, A. Zschar- schuh und B. Hauke, von Liste 2 (Hausbesitzer und Gewerbe treibende) Schneidermeister A. Dreßler, Mechaniker R. Weidig» Gemeindekassierer A. Neubert, Molkereibesitzer P. Israel,Mühlen- besitzer E. Zahn, Mechanikermeister W. Vogler, Tischlermeister M. Dümmler und Grünwarenhändler R. Vogler, von Liste r (Unparteiische Arbeitnehmer) selbstständiger Schuhmacher W. Langer und von Liste 4 (Kommunistische Partei Deutschlands) Arbeiter H. Rudolph und Hausfrau M. Richter. Dre-den. In der Nacht zum Bußtag drangen unbekannte Täter in das Juwelengeschäft von Rudolf Meyer auf der Wettiner Straße und raubten Armband- und Taschenuhren» goldene Ketten, Brillant-Kolliers, Herren- und Damenringe» Krawattennadeln und Armbänder im Gesamtwerte von 1200h bis 15000 Reichsmark. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Die Täter hatten sich von einem im ersten Ober geschoß gelegenen Garderoberaum des außer Betrieb befind- lichen Tanzlokals „Tivoli" durch Deckeneinbruch Zutritt in die Geschäftsräume der Firma Meyer verschafft, deren Inhaber den Diebstahl am Bußtag mittag bemerkte. Dresden. 2n der Zwangsversteigerungsangelegenheit der bekannten Vergnügungs- und Tanzlokals „Weißer Adler" auf dem Weißen Hirsch bei Dresden wird dem Vernehmen nach ein neuer Versteigerungstermin angesetzt werden müssen. Das Dresdner Amtsgericht hat, wie verlautet, dem Höchstangebot von 21 000 Mark auf das mit 250 000 Mark bewertete Grundstück auf Antrag der Sächsischen Bodenkredttanstalt» der Dresdner Bank u. a. den Zuschlag versagt, da das Höchst gebot hinter sieben Zehntel des Schätzungswertes zurückbleibe und die Antragsteller dadurch aussallen würden. Pegau. In einem Grundstück in der Nürnberger Straße wurden Scherben von Gefässen und Feuersteinabschläge und -klingen aus der jüngeren Steinzeit (5—2000 v. Ehr.) ge funden. Die Funde sowie auch Scherben aus der slawischen Besiedlung (7—900 n. Ehr.) wurden dem Heimatmuseum übergeben. Wetter für morgen: Vorwiegend kühl und nebelig. Vorübergehend,Aufhellung. Keine wesentliche Aenderung der Wetterlage. Tags kühl, nachts immer noch Frostgefahr. Schwache,; meist ^nördliche ,Winde, teils stark rechts drehend.
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