Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 18.11.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193211188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19321118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19321118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-18
- Monat1932-11
- Jahr1932
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 18.11.1932
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WeiheritzJeitung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippoviswal-e, Schmie-eberg LL »ettepe Seit», He» Leztrk» Lies« Lie« eekhLIk Hie emiNch« B«k«nnt»a»nngeU Ser ««tsheu-lmminschar^ »« «mtsg-rio,»» «S Se» StaStret» z« DiP-otSis»«lSe Bsautworlllck« AeLaklour: Sekr Jed««. — Druck mid Derlaa: L«I Jeb« i» MeeeMmmSS«., R.-M«k «» Zutrug««; ckqelve Ar. 1» «M. Fernsprecher: Amt MppoplMma»« «r. « Postscheckkonto Dresden t»« Nr. 270 Freitag, am 18. November 1932 98. Jahrgang In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Drogisten Herbert Hugo Friedrich Droese in Possendorf, Schulstraße 94, wird das Verfahren eingestellt, da eine den Kosten des Ver fahrens entsprechende Konkursmasse nicht vorhanden ist. (Z 204 K.O.) K 14/32. Amtsgericht Dippoldiswalde, den 17. November 1932. Freiwillige Feuerwehr Morgen 12. llebung Seitliches MSWsches Dippolditwalde, Die vergangene Nacht brachte uns stärkeren Frost. Das Thermometer zeigte heute früh 6 Grad Kälte an. An der Sonne nicht zugänglichen Stellen stand das Quecksilber um 10 Uhr vormittags immer noch unter dem Gefrierpunkt. Dippoldiswalde. Von verschiedenen Seiten kommen Nach richten, daß die Ausführungsverordnung zur Auflösung d r drei Amtshauptmannschaften Dippoldiswalde, Oelsnitz i. und Werdau in den nächsten Tagen herausgegeben werd- n soll. Es scheint, als ob man von Regierungsseite den Lava- tag vor gegebene Tatsachen stellen will. Demgegenüber b.t Landtagsabgeordneter Kunz beim Landtagspräsidium den Antrag gestellt, auf Grund des Vorgehens der Staatsregierung den Antrag der nationalsozialistischen Landtagsfraktion, § 8 im Artikel 2' Kapitel I erster Teil der Notverordnung vom 2l.y. 3 l die Auflösung betr. zu streichen, nunmehr als dring lich zu behandeln und auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu stellen. Auf jeden Fall wird trotz des mit einem- male beschleunigten Vorgehens der Regierung der Kampf gegen die Auflösung mit aller Energie weitergeführt werden. — Wie wir zu der gestern gebrachten Meldung, daß auf der Staatsstraße Dippoldiswalde—Freiberg Stämme über die Strohe gelegt worden sind, noch erfahren, handelt es sich um 2 Baumpsähle und eine Stützstange, die herausgerissen bzw. abgebrochen worden sind. Auf jeden Fall ist es ein Dummerjungenstreich. Die Spur der Täter führt nach Ruppen dorf. — Im Gasthaus Lehnmühle in Reichstädt wurden in den letzten 3 Wochen wiederholt gröhere Posten Zigarren und Zigaretten und auch Geld gestohlen. Jetzt konnte als Täter ein Arbeitsfreiwilliger vom dortigen Arbeitslager er mittelt werden. — Auf den heute abend in der Reichskrone stattfindenden Lichtbildervortrag des Gewerbe- und Volksbildungs vereins sei auch hier nochmals ausmerksam gemacht. — 2n den Ar-Ni-Lichtspielen läuft noch bis Sonn tag der grohe vaterländische Film „Porck". Jeder mühte sich diesen Film ansehen. Dippoldiswalde. Einen Film- und Unterhaltungsabend ver anstaltet am Sonntag die Volksfürsorge A.-G., Hamburg, Aechnungsstelle 9, Dresden, im „Schühenhause" und wird dabei je einen Wassersport-, Bergsteiger- und Gasfilm, sowie einen eigenen Werbefilm zeigen. Am Nachmittag um 5 Uhr findet eine Veranstaltung für Kinder statt. Dippoldiswalde. Die „weise" Maßnahme der Reichs regierung, wenn sie Geld braucht, dies Immer und immer wieder aus denen herauszuholen, die beruflich einen Kraftwagen brauchen, denn außerberuflich fährt schon lange niemand mehr auf der braße herum, hat dazu geführt, daß auch diele Kraftwagen mehr und mehr abgemeldet werden. Es Ist ja auch direkt sinnlos bei der hohen Steuer in den Zeiten ungünstigen Wetters das Fahr zeug vielleicht wochenlang stehen zu lassen und nutzlos diese Steuer zu bezahlen. Der Erfolg ist eine ungeheuere Arbeits- Häufung in den betreffenden Amtsstellen, Arbeitsleistung, die viel produktiver verwertet werden könnte. So wurden bei der Ver kehrsabteilung der hiesigen Anttshauotmannschaft an einem Tage, am 1. November, über 29 Kraftfahrzeuge abgemeldet. Täg'ich läuft ein ganzes Päckchen Abmeldungen dort ein. Bisher -ijr ->n schon über 390 Kraftfahrzeuge abgemeldet worden sein. AllL^ r- stellungen der berufenen Kraftfahrer-Verbände, alle dokumenta risch belegten Aufstellungen über die Wirtschaft r ii ck Kurbeluna durch die hohe Kraftfahrzeugsteuer, hohe Treibstoffsteuer und Spritzwang haben bisher taube Ohren gesunden. Der Antrag des ADAC., die Steuer bis 31. 3. 33 um die Hälfte zu senken, wurde abgelehnt und der schon alte, immer wiederholte Antrag auf Fallenlassen der Fahrzeugsteuer und Erhöhung der Treibslofs- steuer wird auch wohl für die ab 1. 4. 33 neu zubeschließende Steuer ein schöner Traum bleiben, ohwohl solche Steuer die ein zig gerechte ist. Wer fährt, zahlt Steuer, wer nicht fährt, nutzt ja auch die Straße nicht ab. — Die Reichsbahn hat nunmehr die Geltungsdauer der F e s ttag s r ü ck f a h r k a r t e n zu Weihnachten und Neujahr sowie der Arbeiterrückfahrkarten auf drei volle Wochen festgesetzt. Sie gelten zur Hinfahrt vom 21. Dezember 9 Uhr an allen Tagen bis zum 1. Zanuar 24 Uhr sdle Hinfahrt muß am 1. Januar 24 Uhr beendet sein): zur Rückfahrt gellen die Karten vom 23. Dezember 12 Uhr an allen Tagen bis zum 19. Januar 24 Uhr fdie Rückfahrt muß am 19. Januar 24 Uhr beendet sein). Die Festtagsrücksahrkarken, die um 33V-> Pro,renk ermäßigt sind, werden für alle Verkehrsverbindungen der Reichsbahn ausge- Gesamtdemission der Reichsregierung Papens Rücktritt Berlin, 18. November. j Reichskanzler von Papen erschien am Donnerstag nachmittag 5 Uhr beim Reichspräsidenten von Hinden burg und bot ihm die Demission des gesamten Kabinetts an. Der Reichspräsident hat die Demission angenommen. Nachdem angesichts des negativen Ergebnisses seiner Aussprache mit den Parteiführern am Bußtag Reichskanzler von Papen seinen Staatsbesuch in Küddeulschland aufgege ben hatte, erwartete man in Berliner politischen Kreisen einen beschleunigten Ablauf der Krise. Mit besonderer Span nung sah man der Entscheidung des Reichskabinclls entge gen, das am Donnerstagvormittag 11 Uhr zusammentrat, um sich mit der Weigerung der in Frage kommenden Par teien, dem Kanzler auf dem Wege zur nationalen Konzen tration Folge zu leisten, zu befassen. Die Beratungen des Kabinetts dauerten bis gegen 2 Uhr nachmittags. Nach dreistündiger Pause ging Reichskanzler von Pa pen zur Aussprache zum Reichspräsidenten von Hindenburg, welche zum Rücktritt des Kabinetts führte. Begründung Amtlich wird mitgeteilt: »Der Reichskanzler erstattete am Donnerstag dem Reichspräsidenten Bericht über das Ergebnis der Besprechun gen, die er im Austrage des Reichspräsidenten mit den Par teiführern zur Erzielung eine möglichst breiten nationale:: Konzentration gepflogen hat. Während die Deutschnationale Volkspartei, die Deutsche Volkspartei und die Bayerische Volkspartei a»k dem Standpunkt stehen, dah sie jede solche Konzentration begrühen, die die Arbeit der Reichsregierun z zu erleichtern in der Lage sein würde, hat der Führer dec Ientrumspartei der Ansicht Ausdruck gegeben, dah ihm Füh rung und Zusammensetzung des gegenwärtigen Kabinetts nicht geeignet erscheine, den Zusammenschluß dieser Kräfte sicherzustellen. Die SPD. hat den Wunsch des Kanzlers zu einer Unterhaltung über die Mitarbeit in einer nationalen Notgemeinschaft schroff abgelehnt. Die NSDAP, hat mitgc- leilt, dah sie nur unter gewissen Vorbedingungen zu schrift lichen Verhandlungen bereit sei, wobei sie es von vornherein Mehnte, das von der Reichsregierung in Angriff genom mene politische und wirtschaftliche Programm zu unter stützen. Zn dieser Lage glaubt die Reichsregierung, die un ier Einsetzung aller ihrer Kräfte versucht hat, den ihr oom Reich: Präsidenten am 1. Juni erteilten Auftrag »uszuführen, in bestem vaterländischen Interesse zu han deln, wenn sie heute ihr Amt in die Hand des Reichs präsidenten zurücklegt Sie handelt dabei, ohne den vrundsatz autoritärer Staatsfiihrung preiszugeben, nach dem von ihr schon vietfach ausgesprochenen Prinzip, dah Rücksicht auf Personen in dieser so ernsten Stunde keinen Raum haben solle. Sie wünscht, dem Reichspräsidenten den Weg völlig frei zu machen, damit er als Führer der Ration und gestützt auf die hohe Autorität seines Amtes die Zusammenfassung aller wahrhaft nationalen Kräfte herbeiführen möge, die allein den Weg der deutschen Zu kunft sichern kann. WetterMrung der Geschälte Der Reichspräsident nahm den Rücktritt der Neichs- cegierung entgegen und beauftragte das Kabinett mit der Wetterführung der Geschäfte." Baldige Klärung? Hindenburg beruft die Parteiführer. ' Mit der Annahme der Demission des Reichskabinetts wn Papen ist die weitere innenpolitische Entwicklung nun in die Hand des Reichspräsidenten gelegt. Er wird in Be- !pr«chungen mit einer Reihe von führenden Politikern ver- juchen, sobald wie möglich einen Ausweg aus den außer- : ordentlichen Schwierigkeiten der gegenwärtigen Lage zu fin- ' »en. Eine Beschleunigung dieser Bemühungen ist nach kluffassung -er maßgebenden Kreise schon deshalb notwen- j kg, weil vor allem das Interesse der deutschen Wirtschaft . eine möglichst baldige Beendigung des fetzt beginnenden Zwischenstadiums erfordert. Darum werden die ersten Besprechungen auch bereits im heutigen Freitag statlfinds", und zwar hat der Reichs- iräsident für Heuke die Abgeordneten Hugenberg, Kaas und vingeldey zu sich bitten lassen. Alle drei Herren haben auch bereits zugesagl. Für Sonnabend sind telegraphisch Adolf Hitler und Dr. Schäffer von der Bayerischen Volkspartei, die ich noch in München aufhalten, eingeladen worden. Die Sozialdemokraten sind nicht eingeladen worden. Als Ve- zründung dafür wird der Ton und der Inhalt der Antwort ingegeben, die sie dem Reichskanzler gegeben haben. Gegenstand der Besprechungen mit den Parteiführern lvird nicht nur die Personenfrage, sondern auch das wirt- chaftliche und politische Proaramm einer künftigen Regie- mnaspolitik sein. Die Verhandlungen mit den Parteiführern werden sich in zwei Etappen vollziehen. In der ersten wird »er Reichspräsident mit den ooenbezeichneten Politikern j kinzeln verhandeln. Diese Verhandlungen sind als Borbe- ! sprechungen gedacht. Es soll damit der Eindruck vermieden - werden, als wolle man die Parteiführer gewissermaßen überrennen. Der Reichspräsident will zunächst ihre Ansichten i hören. Er wird Wert darauf legen, daß sie vorläufig in Ber- > kn bleiben und nach den Vorbesprechungen mit chm unter- . einander Fühlung nehmen, so daß Anfang nächster Woche , die zweite Etappe der Verhandlungen emsetzen kann, m . senen sie dem Reichspräsidenten Vorschläge machen. Ueber i »en Inhalt der einzelnen Besprechungen soll zunächst nichts ' »ekanntgegeben werden. Die Parteiführer werden gebeten, " nichts darüber in die Oesfentlichkeit zu bringen, bis ein Er- i gebnis vorliegt, damit die Verhandlungen nicht durch vor zeitige Mitteilungen gestört werden. Nach dem Plan des Reichsvräsidenlen wird damit ge rechnet, daß dieses Ergebnis bereits für Mitte nächster Woche geben, für die die Aüsgabe von Fahrkarten des gewöhnlichen Verkehrs möglich ist. Die Karlen sind wie bisher spätestens zwei Tage vor Antritt ber Reise beim Mitteleuropäischen Reisebüro oder einer Fahrkartenausgabe zu lösen oder zu bestellen. Nach Möglichkeit wird die Reichsbahn selbstverständlich auch noch später vorgebrachte Wünsche befriedigen. Ulberndorf. Am Sonntag weilte beim hiesigen Sport verein „Drei Tannen" Ingenieur Schneider, unter dessen Leitung die neue Geisingbcrg-Schanze gebaut worden ist. Vom Cportheim, dem Vahnrestaurant Ulberndorf, aus begab man sich nach der umgebauten und jetzt bedeutend verbesserten Arthur-Böhme-Schanze.j2ngenieur Schneider war sehr erstaunt, hier in unserem Gelände eine derartige Sprungschanze oorzu- finden und äußerte sich sehr lobend. Zum Bau des Ablauf turmes und der zu erzielenden Verlängerung der Schanzen bahn gab Ingenieur Schneider wertvolle Anleitungen. Es ist mit Bestimmtheit damit zu rechnen, daß die Arthur-Böhme- Cchanze auch vom Echiverband als Uebungsschanze anerkannt wird. Zu erwähnen ist noch, daß die Grundstückseigentümer dem Sportverein „Drei Tannen" weitestgehend entgegenge- kommen sind und den Umbau in uneigennütziger Weise ge statteten. Reichens. Einen tragischen Ausgang nahm für die 24 jährige Tochter Gertrud der hier wohnhaften Familie Ewald Lachmann ihr Hochzeitstag, der mit dem Silberhoch- zeitslog der Ellern zusammengcfallen und entsprechend gefeiert werden sollte. Vor einigen Tagen befiel das junge Mädchen eine Gehirnhautentzündung, der es, trotz aller aufgewendeten ärztlichen Kunst, gerade an dem ursprünglich für die Hoch zeit angesetzten Tag erlag. Dresden. Vor der 13. Strafkammer des Landgerichts unter Vorsitz von Landgerichtsdirektor Dr. Helft hatte sich am Donnerstag der beim Finanzamt Radebeul beschäftigte 48- jährige Steuersekretär Alfred Emund Müller unter der An klage der Amtsunterschlagung zu verantworten. Müller, der auch als Vollzugsbeamter und als solcher für seine Behörde Gelder einzukassieren hatte, war in Vermögensschwierigkeiten geraten und hatte sich dann zu Anfang des Jahres erstmalig an den einkassierten Geldern vergriffen. Später deckte er die so entstandenen Fehlsummen zum Teil aus neuen Steuer- Eingängen, bis schließlich bei einer Revision entdeckt wurde, daß insgesamt fast 500 RM. fehlten. Verschiedentlich hatte Müller, um seine Machenschaften zu verschleiern, die Daten auf den Quittungen abgeändert. Die Kammer billigte dem Angeklagten mit Rücksicht auf seine Notlage mildernde Um stände zu und erkannte wegen Amtsunterfchlagung auf neun Monate Gefängnis. Wetter für morgen Südwestliche Winde, im Verlaufe des Tages rechks drehend nach Süd. Vorwiegend wolkenloses bis heileres Welter, späterhin Bewölkungszunahme möglich. Nachts Frost, tags Temperaturen etwas über Null.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite