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Weißeritz-Zeitung : 15.12.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193212150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19321215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19321215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1932
- Monat1932-12
- Tag1932-12-15
- Monat1932-12
- Jahr1932
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 15.12.1932
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Tageszeidmgunö Mzeigerfür Di-polöiswalöe<SchmieöeSerg L' — r. 7LM"E-" ' DerkrümvUlich« Aedakwur: Seltr Seb««. — Druck und Verlas: L«rl S«b»E ki LW«»ai»«»!»«. ! Oiefe« Wl«8 exthUIl -ie «mMch« 2eb»««tm«G««tev -er »»1»b«uPlm«»«schasl. -«« «ml»,«rlcht» «a- -es Sle-tret» z« DipPvl-tsumlte >: R^M«K ml» Zntr«g«»r «Kqet»» «r. t» «M. x u Geraet-do^Brrkauds-Wrok««, «r. » s k F-rufprech«r: AM Dippopldt»«,»« M. « Postscheckkonto Dvesd«» 1»« Nr. 293 Donnerstag, am 15. Dezember 1932 98. Jahrgang Versteigerung. Sonnabend, den 17. Dezember d. Z., vormittags 10 Uhr, sollen im Versteigerungsraume -es hiesigen Amtsgerichts 3« photographische Apparate „Box" (6X0 Rollfilm) öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. Freitag nachmittag 4 Uhr o»Verkauf von Rindfleisch. Montag, den 19. Dezember 1932, nachmittags 6 Uhr Ätzung tzer MgMindeoertrMg -ertliches und SWschcs Dippoldiswalde. Am gestrigen ruhigen und milden Abend lauschte am „Advents- und Weihnachtsbaum für alle" eine stattliche Zuhörerschaft den lieblichen Adventsgesängen des Frei- willigen Kirchenchores. Stimmsrisch und glockenrein erklangen die Weisen unter Führung von Kantor Bernau. Den stärksten Ein druck hinterliehen: „Dein König kommt, o Zion" <3. Wachsmann) und „O du fröhliche" (Volksweise), aber auch Händels „Wenn Christus, der Herr" und Steins „O du heilige, selige Nacht" liehen die Herzen höher schlagen im Hinblick auf das nahende Weihnachts- fest. — Abends 8 Uhr wird heute der Männergesangvcrcin Dip poldiswalde fingen. Damit sind für diese Woche die Darbietungen am Baume beendet. VippolktSwalde. Tagesordnung zur Sitzung der Kirch- gemeindeoerlretung Montag, den l9. Dezember: Eingänge; — Ergänzung der Helferschast betr.; — Finanzangelegenheiten; — Vausachen; — Betsäule betr.; — Uebernahme des Inventars der Eemeindediakonie und Wandbilder für Kindergottesdienst betr.; — Verschiedenes. Wiederaufnahme von Fernsprechanschlüssen. Fern- iprechteilnehmern, welche die Kündigung ihres Anschlusses in folge der wirtschaftlichen Notlage haben aussprechen müssen, ist bekanntlich die Möglichkeit gegeben, den Anschluß ohne Zahlung des Apparatbeitrages und der laufenden zwischen zeitlichen Gebühren wieder auszunehmen, sofern das vor Ab lauf eines Jahres nach erfolgter Kündigung geschieht. Da sich die wirtschaftliche Lage inzwischen nicht gebessert hat, beantragte der Neichsoerband des deutschen Handwerks beim Reichspostminister, diese Frist angemessen zu verlängern. Aus diese Eingabe hat der Reichspostminister nunmehr mit geteilt. daß.bereits in Aussicht genommen ist, die Fristen für die erleichterte W i e d e r e i n r i ch t u n g von Fernsprechanschlüssen, die infolge wirtschaftlicher Notlage gekündigt worden sind, zu verlängern. Die Verordnung darüber wird demnächst erscheinen. Seifersdorf. Zum diesmonatlichen Mütterabend am Monta« in der Schule, der von 70 Teilnehmerinnen besucht war, hatte die Leiterin dieser Abende, Frau Pfarrer Elb, die Bczirks- pflegerin, Frl. Günther, Dippoldiswalde, zu einem Vortrog ge wonnen. Nach einleitenden Worten von Fra« Pfarrer Elh und nach dem Gesang einiger Weihnachtslieder ergnff Frl. Günther das Wort zu ihrem Vorträge mit dem Thema: „Der sittliche Tief stand und die sexuelle Rot unserer Jugend." Sie führt« ungefähr folgendes aus: Schon während des Krieges sahen weitblickende Männer und Frauen mit trüben Augen in die Zukunft. Man er kannte, daß sich all das Ringen und Kämpfen an den Kindern aus- lasfen mußte und war sich klar darüber, daß andere Erziehungs methoden der Kinder oorgenommen werden müssen, um all dos gut zu machen. Wie die Pilze wuchsen Erholungs-, Jugend- und auch Wanderheime aus der Erd«. Dem Lehrer war alles Züchtigungs recht genomm«n, was heule zum Teil wieder behoben ist. Die Grundlage zur richtigen Erziehung liegt aber im Schoße der Fa milie, hauptsächlich in den Händen der Mutter. Unser« Äugend ist heut« viel Hellhöriger, selbständiger, aber auch sehr selbstherrlich. Unsere jungen Mädchen träumen nicht mehr sentimental und war ten auf den Mann, sie trachten alle danach, einen Beruf zu er greifen, sich schnell selbständig zu machen und Geld zu verdienen, aber altmodisch sind fast alle geblieben in dem Sinne, sich zu ver heiraten. Das schön« Wort „Freiheit" ist vielen zum Verhängnis geworden. Die Vergnügunas- und Tonzsucht trägt viel Schuld an dem sittlichen Tiefstand unserer Äugend. Die Vortragende schil dert« weiter eine ganze Reihe unsittlicher Begebenheiten bei noch schulpflichtigen Kindern. Viele Erwachsene ließen sich vor den Kindern zu sehr gehen und verhandelten ost über Dinge, die zu hören für Kinder nicht angebracht ist. Pflicht der Ellern sei es, die Fragen der Kinder ihrem Atter entsprechend zu beantworten. Nach dem Vortrag entspann sich eine lebhafte Aussprache seilens der Anwesenden, vor allem über das zu frühe Tanzcngehen der Äu gend. Frau Pfarrer Elk dankte der Bezirkspslcgerin für das Ge- bol«ne und gab bekannt, daß der nächste Mütterabend am 9. Ja nuar stattsindel, zu welchem sich Lehrer Grunicke bereit erklärt hat, Anleitungen zum Basteln von Kindcrspielsachen zu geben, was von allen freudig begrüßt wurde. , , , ,, Lauenstein. Einbrecher statteten in einer der letzten Rächte dem Kontor einer Getreide- und Futtcrmittclhandlung am Bahnhof einen Besuch ab. Durch ein kleines Fenster verschafften sich die Verbrecher Einlaß In die Räume, wo sie sämtliche Behält- niste erbrachen und alles nach Barmitteln durchsuchten. Der Geld- schrank aber gab d«n Bemühungen der Eindringlinge nicht nach, und so mußten sie sich mit einem kleineren Geldbetrag, den sie in einem anderen Behältnis vorgefunden, zusriedengebcn. Andere Wertsachen liehen sie unberührt liegen. Durch das gewaltsame Er brechen der Behältnisse wurde dem Besitzer ganz erheblicher Sach schaden zugefügt. Segen MsMkpoliMe (xpenmenle MuMMlljMlilig -es lUclmei'banöes öe? WMie Berlin, 15. Dezember. Der Neichsoerband der Deutschen Industrie hielt eine Hauptausschußsitzung ab. Sie wurde durch eine program matische Ansprache des Vorsitzenden Dr. Krupp von Bohlen und Hallbach eröffnet. Der Redner gab einen Rückblick auf das verflossene Jahr, das auf internatio nalem Gebiet vor allen Dingen den endgültigen Schlußstrich unter die unselige Reparationsfrage gesetzt habe. Günstige Anzeichen auf dem Geld- und Rohstofsmarkt ließen die Hoffnung zu, daß der Tiefpunkt der Krise über wunden sei. Innenpolitisch habe das vergangene Jahr insbesondere die sehr bedeutungsvollen wirtschafts-, finanz- und sozial politischen Maßnahmen des Kabinetts Papen gebracht. Ihre Grundtendenz, daß die wesentlichste Kre'! im Wirtschafts- § leben die persönlichste, private Initiative sei, habe eine ge- s wisse Vertrauenswelle heroorgerufen. Inzwischen seien Ansätze zu einer Belebung der Wirt- ! schäft und zu einer Verminderung der Arbeitslosigkeit als erste Auswirkungen der Notverordnungen zu beobachten. > Es wäre verhängnisvoll, wenn der Einsatz aller produktiven - Kräfte der Wirtschaft durch parteipolitische Umstände zu nichte gemacht werden würde. Die RAerung Schleicher möge die Grundlinien des Programms Papen wahren und vor allen Dingen kredil- und währungspolitische Experi mente verhindern. Reichswlrtfchaftsminister Dr. Warmbold der sodann sprach, führte u. a. aus: Die stimmungsmäßige Beurteilung der Lage ist vielfach ungünstiger, als es die Wirtschastsziffern zulassen. Das hat, soweit ich sehe, zwei s Ursachen: Einmal die allgemeinen politischen Momente, i Ich möchte, da ich der Tagespolitkk fernstehe, hierauf nicht näher eingehen. Nur so viel sei gesagt, daß wir nach der beklagenswerten Beunruhigung durch die politischen Vor gänge der letzten Zeit hoffen dürfen, nunmehr vorerst eine wesentliche Beruhigung zu erleben. Die zweite Urfache liegt darin, daß die Anzeichen für eine wirtschaftliche Belebung in der Welt, die wir seit Mitte des Sommers zu verzeich nen haben, zu weitgehende Hoffnungen hin sichtlich des Tempos der Ueberwindung der Krise ausgelöst haben. Das Wirtfchaftsprogramm des 4. September hat drei Hauptteile: Nämlich erstens die Zuführung von Steuer- s gutscheinen an die Wirtschaft für Steuerentrichtung, zweitens die ebenfalls in Form von Steuergutscheinen zu gewähren- , den Beschäftigungsprämien und drittens eine Arbeitsbe- i schaffung in Höhe von etwas mehr als N Milliarden RM. s An diesen drei Maßnahmen wird die neue Reichsregie- runa festhalten. Bei allen aber fleht die Realisierung zum größten Teil noch bevor. Die Arbeitsbeschaffung bedarf na turgemäß eines gewissen Anlaufzeitraums. Es ist daher auch nicht verwunderlich, daß heute drei Monate nach Ver kündung des Wirkschaftsprogramms die Arbeitsbeschaffung erst auf Teilgebieten wirksam geworden ist. Bei einem Ge- f iamtüberblick wird man daher eine pessimistische Beurteilung des Wirtschaftsprogramms als voreilig bezeichnen müssen, s Der Minister gab sodann ziffernmäßige Belege für die gegenwärtige wirtschaftspolitische Lage und sagte u. a.: Auch die nüchternste Betrachtung dieser Ziffern kann nicht leugney, daß hier eine Wenduna einaetreten ilt. Es ailt für uns, diese Bewegung zu verstärken. Das wird — unter anderem — insbesondere durch zwei Umstände geschehen: Einmal dadurch, daß sich das bisherige Arbeitsbeschaffungs programms erst in der Zukunft in eine Anregung der wirt schaftlichen Tätigkeit umsetzen wird und zweitens dadurch, daß dieses Programm durch weitere zusätzliche Arbeitsbe schaffung ergänzt werden soll. ! Die Aufgaben sind freilich noch außerordentlich schwer. Weltwirtschaftlich muß gelöst werden das vollständige Pro, blem der internationalen Verschuldung. Weiterhin müssen die unerträglich gewordenen Handelshemmnisse gemildert werden. Schließlich bedarf es — eins der dringendsten und schwierigsten Probleme — einer endgültigen Stabilisierung der Währungen. Bei Fortdauer des gegenwärtigen WSH- rungschaos in der Welt besteht die ernste Gefahr, daß alle Tendenzen zur Ausweitung des Welthandelsvolumens und damit der Wellhandelsproduklion durch die Auswirkungen der Dährungsverschlechterungen zunichte gemacht werden. Auch innerwirtschaftlich stehen wir vor umfassenden Aufgaben. Ich brauche nur die Probleme der Kommunal- sinanzen und der Bilanzbereinigungen zu nennen. Vor allem aber ist Rückkehr des Vertrauens und der Ruhe erforderlich. Es gilt die natürlichen Erscheinungen der Erholung zu ver stärken durch eine stetigen Experimenten abholde Wirtschafts politik. Aufrechterhaltung der Währung ist hierfür dringen des Erfordernis. Insgesamt können wir heute feststellen, daß die Deflation hinter uns liegt. Wenn wir mit Geduld, Zä higkeit und festem, von einem unerschütterlichen Glauben an den Wiederaufstieg getragenen Willen an dies« Ziel setzungen Herangehen, wird es gelingen, die Ueberwinduna der Wirtschaftskrise zu erreichen. In seiner Rede vor dem Hauptausschuß des Reichsver bandes der Deutschen Industrie knüpfte Reichsfinanzminister Graf Schwerin von Krosigk an die Schlußworte des Vor- sitzenden an, der eine Chance für das Unternehmertum ver- langt habe. Diese Chance, so führte der Minister u. a. aus, sei der eigentliche Sinn und Zweck des Wirtschaftsprogramms des Kabinetts Papen gewesen, und an dieser Grundtendenz halte auch die gegenwärtige Regierung fest. An Hand aus führlichen Zahlenmaterials wies der Minister nach, daß von 1929 vis 1932 eine Verschlechterung der Etat» von Reich, Ländern und Gemeinden um etwa 10 Milliarden RM festzu- siellen sei und betonte, daß am Ende einer solchen Entwicklung das Chaos oder die Inflation gestanden hätte, wenn man nicht mit allen Mitteln versucht hätte, das Schiff der öffent lichen Finanzen zwischen Scylla und Carybdis hindurchzu-- steuern. Die Frage, ob es nicht leichtsinnig sei, durch Schaffung der Steuergutscheine künftige Jahre oorzubelasten, müsse dahin beantwortet werden, oaß diese Vorbelastung gegenüber einem Rückgang in den öffentlichen Finanzen von 10 Milliarden RM von 1929 bis 1932 300 bis 500 Millionen Reichsmark pro Jahr ausmache. Man könne erwarten, daß eine Besserung der Konjunktur sich unbedingt in diesem nöti gen geringen Umfang auswirken werde. Unter das Kapitel Subventionen müsse ein Schluß strich gezogen werden. Etwaige Mißbräuche, die sich bei der Durchführung des Wirtschaftsprogramms ergeben könnten, insbesondere die unrechtmäßige Inanspruchnahme von Steu ergutscheinen für Mehrbeschäftigung, müsse die Wirtschaft von sich aus bekämpfen, um das Ziel zu erreichen: ehrbare Wirtschaft in einem sauberen Staat, freie Wirtschaft in einem starken Staat. Plauen. Ebenso wie in den vorausgegangenen Tagen wurden auch am Dienstag die Nachforschungen nach dem Unbekannten, der am Sonnabend abend im Hause Fiedler straße I3 die Frau Höfert ermordet hat, fortgesetzt. So wurden verschiedene Spuren verfolgt und in den zeitigen Morgen stunden des Mittwoch ein junger Mann aus der Ostvorstadt durch Kriminalbeamte sestgenommen und zur Wache gebracht. Auf Grund der bisherigen Erörterungen hat sich gegen den Betreffenden ein gewisser Verdacht für die Täterschaft ergeben. Der Plauener Raubmord aufgeklärt! Plauen. Der Raubmord, dem am Sonnabend die Ehefrau des Lebensmittelhändlers Höferl zum Opfer siel, ist aufgeklärt worden. Am Mittwoch vormittag wurde unter dem Verdacht der Täterschaft der 21 Äahre alte Modelltischler Kurt Grünbeck aus Plauen aus dem Bett heraus verhastel. Unter dem Druck des herbeigeschassten Beweismaterials und stundenlangem Verhörs ge- sland er am Mittwoch abend, die Tal begangen zu haben. Riesenfälschungen mit Rabattmarken Dresden. Vor einigen Tagen wurde hier ein Kaufmann aus der Tschechoslowakei, dem der Aufenthalt in Sachs«n ver boten ist, festgenommen. Än seinem Besitze befand sich eine größere Anzahl Sparbücher einer hiesigen Rabatt - Sparvereinigung. Es konnte bald sestgeflellt werden, daß es sich um ««schickte Fäl schungen handelte. Weitere Erörterungen ergaben, daß er für über eine Million Marken in einer Druckerei der Tschechoslowakei hatte Herstellen lassen. Er wollte sie noch vor Weihnachten an den Mann bringen. Durch Zusammenarbeiten mit der tschecho-slowa- kischen Polizei konnten die Platten sichergestellt und Vorräte be schlagnahmt werden. Bis jetzt find 19 Bücher verausgabt worden. "-.'Z Wetter für morgen Wenig Aenderung der Wetterlage. Noch oeränderllchekBe- wölkung. Stellenweise dunstig oder nebelig. Kein oder nur geringer Niederschlag. Nachts nur mäßiger Frost. Temperaturen tagsüber Wärmegrade. Südliche dis auf West drehende, zeitweise auf frischende Winde. .... .—
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