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Dresdner Journal : 03.08.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191108035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19110803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19110803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1911
- Monat1911-08
- Tag1911-08-03
- Monat1911-08
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner Journal : 03.08.1911
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Dresdner W Journal. AZntglich Sächstschev Staatsairzcigev. Verordnungsblatt der Ministerien nnd der Ober- und Mittelbehörde«. Nr. 178. e» Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden, Donnerstag, 3. Angust 1911. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Marl vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag» nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4574. Ankündigungen: Die Zeile « Schrift der 6 mal gesp. AnkündigungSseite 25 Pf., die ZeUe größere, Schrift od. deren Raum auf 3mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem RedaltionSstnch (Eingesandt) 75 Pf. PreiSermäßigg. aus GeschästSanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Im Befinden des Prinz-Regenten von Bayern ist mit Abnahme der großen Hitze eine Besserung eingetreten. Die vereinigten Elbfchiffahrtsgesellschastrn geben be kannt, daß sje und die ihnen angegliederten Unternehmungen den Schifsahrtsbetrieb wegen des außerordentlich niedrigen Llbwasferstands vollständig einstellrn müssen. * Der v-Z«g 47 Leipzig-Berlin entgleiste gestern nach mittag infolge falscher Weichenstellnng auf Bahnhof Nieder görsdorf. Drei Zugbeamtc wurden getötet. Der Heizer wurde schwer und ein Reisender leicht verletzt. » Wie das Medizinalamt zu Hamburg mitteilt, entbehren die Gerüchte, in Hamburg seien vorgestern und gestern mehrere Eholerasälle vorgekommen, jeder Begründung. Die Unionisten im britischen Parlament werden demnächst im Ober- wie im Nnterhause ein Mißtrauensvotum ein bringen. * Wie in Konstantinopel verlautet, ist es gestern zu be deutenden Zusammenstößen zwischen Truppen und albanesi- schcn Banden an verschiedenen Orten der Kasa Bolona ge kommen. Nach einer Meldung aus Haiti ist dort ein dreitägiger Waffenstillstand abgeschlossen worden. — Präsident Simon hat mit seiner Familie Haiti verlassen. Amtlicher Teil. Drevdeu, 3. August. Ihre König!. Hoheiten Prinz und Frau Prinzessin Johann Georg, Herzog und Herzogin zu Sachsen, find gestern 8 Uhr 49 Min. abends hierher zurückgekehrt. Mit Allerhöchster Genehmigung ist die Wahl des Geh. Kirchenrates Prof. D. tk. et pH. Georg Heinrici zum Rektor der Universität Leipzig für das nächste Universitätsjahr bestätigt worden. In den Amtsblättern abzudrucken. Diphtherie-Lerum mit den Kontrollnummern 243, 245 und 248 bis 251 aus der Merck'schen Fabrik in Darmstadt ist wegen Abschwächung zur Einziehung be stimmt worden. 10SSH51 Dresden, am 2. August 1911. 5552 Ministerium deS Innern, II Abteilung Erueummaen, Versetzungen x. tm öffentlichen Dienst«. Um »efchsstöbereiche des Ministerin«» de» »nltn» und öffentlichen NMerricht». Zu besetzen: die r. ständige Lehrer stelle an der Schule zuHerwigSdor f. -oll., die oberste Schul behörde. Einkommen: idvo M. «.Amtswohnung, sowie 150 Mi für Fortbildungsschulunterricht. Musikalische Befähigung erforder lich. Bewert ungen mit allen erforderlichen Beilagen bi« 3t. August an den Sgl. BezirkSschulinspcktor zu Löbau. — Ani 1. Oktober die 3 ständige Lehrerstelle an der achtstufigen einfachen Volks schule zu Tannenbergsthal bei JägerSgrün i. B. Soll.: die oberste Schulbehörde. Gewährt werden: 1600 M. Grundgehalt, 300 M. Wvhnungsgeld, 40 M. für Vertretung deS Sirchschul- lehrers und z. Zt. 75 M. sür eine Überstunde. Bewerber, nicht unter 30 Jahren, mit musikalischer Befähigung, wollen ihre Ge suche mit den erforderlichen Unterlagen bis 85. August bei dem Kgl. BezirkSschulinspektor für Auerbach i. B. einreichen. Im Geschäftsbereiche deS Evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums sind zu besetzen: nach demSirchen- gesetze vom 8. Dezember 18S« im II. Halbjahre: 1. Stelle: da» Pfarr- und Superintendentenamt zu LeiSnig — Einkommen- festsetzung bleibt Vorbehalten —, erledigt durch Emeritierung am 3. Juli; 2. Stelle, da« Pfarramt zu Vielau (Zwickau)—Kl. V(») — erledigt durch AmtSmechsel am 11. Juli; 3. Stelle: da» Pfarramt zu Kirchberg (Zwickau) — Sl. XU —, erledigt durch Tod am 25. Juli. B. im regelmäßigen Versah««: das Pfarramt zu Großolbersdors (Marienberg) — Sl. V (8) —, -oll.: da» Evang.-luth. Landeskonsistorium; da» wendisch-deutsche Pfarramt zu Lnppa (Oberlausitz) — Sl. ll —, Koll.: da» Evang.-luth. Landeslonsistorium. — Angestellt bez. verseht wurden: F. A. Günther, Kandidat, al» Subdiakonatsvikar in Leipzig (Leipzig I); S. A. Müller. Pfarrvikar in Satzung, al» Pfarrer daselbst (Marienberg); E.R. Wagner, Hilf-geistlicher in Meiners dorf, al» Pfarrer in Beutha (Schneeberg). (Fortsetzung de» amtlichen Teils in der 8, Vellage.) Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hof«. Dresden, 3. August. Se. Majestät der König wird von Guttentag morgen 3 Uhr 51 Min. nachmittags hier wieder eintreffen und unmittelbar nach der Rückkehr mit Ihren König!. Hoheiten den Prinzen und Prin zessinnen die Vogelwiese besuchen. Dresden, 3. August. Ihre König!. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg sind gestern abend 8 Uhr 49 Min. von ihrer Reise aus England und Belgien wieder hier eingetroffen. Deutsch«» Reich. Das Befinden des Prinz-Regenten von Bayern. Hohenschwangau, 2. August. Prinz Ludwig von'Bayern wird morgen zu kurzem Besuche des Prinz-Regenten hier eintrefsen. Der Beginn der Hoch gebirgsjagden, der ursprünglich auf nächsten Freitag fest gesetzt war, wird, da der Prinz-Regent noch schonungs bedürftig ist, auf ärztliches Anraten vorläufig verschoben. Uber das Befinden des Prinz-Regenten teilt der diensttuende Leibarzt mit, daß mit der Abnahme der großen Hitze in den letzten Tagen eine Besserung ein getreten sei. Die Nachtruhe sei wenig gestört, der Appetit gleichmäßig gut. Zweiter Deutscher Richtertag. Der zweite Deutsche Richtertag, der am 13. und 14. September in Dresden stattstndet, wird folgende Fragen behandeln: 1. Stellung des Richters gegenüber dem Gesetz (besonders im Hinblick auf die Freirechts bewegung), Berichterstatter: Oberlandesgerichtsrat Staffel, Dresden. 2. Bilden die gesetzgeberischen Vorarbeiten zum neuen Strafgesetzbuch (Vorentwurf, Gegenentwurf, Kom- mifsionsbeschlüsse) eine geeignete Grundlage für die Neu regelung des Strafrechts? Berichterstatter: Staatsanwalt und Privatdozent vr. Klee, Berlin. 3. Inwiefern empfiehlt sich ein weiterer Ausbau des Gerichtsverfassungs- gefetzes über die Unabhängigkeit der Richter? Bericht erstatter: stellvertretender Landgerichtsdirektor Reichert, Augsburg. Der gesellige Teil sieht eine» Begrüßungs abend am 12. September, Führungen durch Dresden und Ausflüge in die Umgebung vor. Sine neue Baumwollversuchsftakton in Deutsch-Oftafrika. Nach einem Bericht des Gouvernements in Dar- es-salam wird die in Myombo bei Kilessa bereits provisorisch eingerichtete Station zu einer neuen Baum wollversuchsstation ausgestaltet werden. Myombo liegt etwa 2^z Stunden von Kilossa an dem Wege Kilosja-Junga und ist von der Station Kilossa be- quem zu erreichen. Südlich vom Gelände der neuen Station liegen noch weite, für Baumwollbau geeignete Landfiächen. Das Gelände der Station ist größtenteils eben, der Boden steinlos, humusreich, verhältnismäßig leicht zu bearbeiten und gleichmäßig in seiner Beschaffen heit. Das Land liegt am Myombobach, kann leicht be wässert werden und ist auch zur Bewässerung geeignet, da der Boden durchlässig ist und nicht zur Verschlam mung neigt. Die Versuchsarbeiten sind bereits in vollem Gange. Deutschland und die Baumwollsrage. An der Hand der unter diesem Titel erschienenen amtlichen Denkschrift führt Prof. Vr. Görcke, Mitglied des Reichstags, in der „Magdeburgischen Zeitung- ans: Wie die Eifahrungen der sechziger Jahre de» vorigen Jahr hundert» lehren, trifft mangelnde Versorgung mit Rohbaumwolle vor «lem di« arbeitenden Klaffen. Nach Mitteilungen in der jetzt vorliegenden Denkschrift verloren diese in der in den Jahren 18S2 bis 1884 herrschenden Baumwollnot in England rund 700 Mill. M., während die Unternehmer und Ladeninhaber immerhin noch mit einigen Millionen weniger davonkamen. Des halb sollten gerade die Arbeiter ihre Aufmerksamkeit auf die hier in Frage kommenden Verhältnisse richten und von sich au» dazu anspornen, beizeiten Maßnahmen zur Verhütung von Arbeit»- und Absatzstockungen zu treffen. Die drohende Baumwollnot ist von den europäischen Wirt- schaftSpolitikern seit langem erkannt worden. Auch von den Deutschen, nur daß Deutschland zunächst nicht in der Lage war, irgendwie praktische Schritte zur Abwehr zu unternehmen. Erst seitdem im letzten Jahrzehnt Lande-kenntui» und wirkliche Herr schaft in unseren Kolonien größere Fortschritte gemacht haben, ist man systematisch und in größerem Maßstabe auch an das Studium de« Baumwollbau«» herangetreten und zu praktischen «ersuchen übergegangen, Die Ergebnisse sind im allgemeinen er mutigend gewesen. So wurde im ostafrikanischen Küstenlande von ägyptischem Samen ein sehr gutes Produkt erzielt, das vor, der deutschen Industrie gern ausgenommen worden ist, und die Togobaumwolle steht der amerikanischen Mittelmare nicht nach. Aber die Quantitäten sind mit je rund 10 400 Zentner für das Jahr 1S0S Noch herzlich unbedeutende. Die Zunahme der Baumwollspindeln der Welt hat nun neuerdings zu vergrößerten Anstrengungen geführt, neue Anbau gebiete sür Baumwolle ausfindig zu machen und in Angriff zu nehmen. Da kann es nur mit Genugtuung begrüßt werden, daß der diesjährige Reichsetat an verschiedenen Stellen erhöhte Mittel für diese notwendigen Zwecke vorsieht. Für Ostafrika sind die Unterstützungen von Baumwollkulturversuchen von 60 000 aus 110 000 M. gesteigert worden, für Kamerun sind zum ersten mal 65 000 M. für Baumwolliulturversuche angesetzt. Außerdem sind aber auf Anregung des Kolonialwirtschastlichen Komitees, das seinerseits der Baumwollsrage längst tätiges Interesse zu gewandt hat, von den zum Zwecke der Kalipropaganda versüg- baren Mitteln 200000 M. für Düngungsversuche in den Kolonien bestimmt worden, die zwar auch für Tabak, Kaffee, Tee und Kautschuk, in hervorragendem Maße natürlich aber sür Baum- wollcnpflanzungsversuche Verwendung finden sollen. Selbstver ständlich besteht die Absicht, die Untersuchungen mehrere Jahre hindurch in diesem Maßstabe durchzuführen, da die Erfahrungen eines einzelnen Jahres nicht als zuverlässig oder reich genug gelten können, um ans sie ein Urteil über Ergiebigkeit oder Un ergiebigkeit des Baumwollbaues in diesen oder jenen Strichen unserer Kolonien oder über den Wert oder Unwert der Kali düngung für die Baumwollpslanzungen zu gründen. Inwieweit die Hoffnungen, aus unseren Kolonien einen nennenswerten Teil unseres Baumwollbedarss decken zu können, aufrecht erhalten werden dürfen, wird also erst nach Ablauf mehrerer Jahre mit einigem Recht entschieden werden können. Aus alle Fälle wird aber für jeden politisch Interessierten von nun an eine er höhte Pflicht bestehen, der Baumwollsrage dauernd seine Aufmerksamkeit zu schenken. Nach Haiti unterwegs. Der Kreuzer „Bremen", Kommandant Kapitän z. S. Goette, hat infolge der Revolution auf Haiti seine Fahrt in den britisch-nordamerikanischen Gewässern ofort unterbrochen. „Bremen" hatte am 7. Juni Bal timore verlassen und am 13. Juni in Halifax kanadisches Gebiet erreicht. Von dort ging die Fahrt nach Charlotte- town auf Prinz Edwards-Inseln und dann den St. Lorenz-Strom aufwärts bis Montreal, wo die Ankunft am 18. Juli erfolgte. Hier erreichte der Befehl, nach Haiti zu gehen, den Kreuzer. Am 25. Juli trat er die Fahrt nach Haiti an und nach nnr fünftägiger Reise laugte er in Newport-News an, wo er Kohlen und Proviant einnahm und dann unter Verzicht auf das Au- laufen Bermudas die Fahrt mit direktem Kurs fortjetzte Die Ankunft in Port-au-Prince wird sicher noch in der ersten Hälfte des August erfolgen. „Bremen" hat wiederholt vor Port-au-Prince gelegen und sein Er scheinen dürfte genügen, die deutschen Interessen auf Haiti zu schützen. Ausland. Britisches Parlament. London, 2. August. Im Oberhause kündigte Lord Lansdowne an, daß Lord Curzon am 8. August ein Mißtrauensvotum gegen die Regierung ein bringen werde. Die Anhänger der Regierung glauben jetzt, daß die Parlamentsbil! ohne Schaffung neuer Peers durchgehen werde und betrachten die angekündigten Mißtrauensvoten als die letzten Demonstrationen der Opposition London, 2. August. Im Unterhause kündigte Balfour an, daß er am 7. d. M. ein Mißtrauens votum gegen die Regierung beantragen werde, wegen des Ratschlags, den die Regierung der Krone in betreff der Ernennung neuer Peers in gewissen Fällen gegeben habe. van »er französischen Marine. Paris, 2. August. Der Flieger Aubrun hat eine Reihe von Flügen oberhalb der Reede von Cher bourg unternommen, um festzustellen, ob es möglich sei, von einem Flugzeuge aus unter Wasser befindliche Unterseeboote wahrzunehmen. Tie Versuche ge langen vortrefflich. Aubrun erkannte aus einer Höhe von 150 und 500 m die Periskope der Unterseeboote und dann diese selbst, die 6 m unter Wasser schwammen. Aubrun wird noch Flüge zum Aufsuchen schwimmender Sprengminen unternehmen. Auch soll der Versuch gemacht werden, vom Flugzeuge aus Lufttorpedos zu schleudern. Aus Cherbourg wird dem „Matin" gemeldet: Unter den Mannschaften der Torpedobootsflottille des Aermelkanals brach eine Meuterei aus, die" in einer feindseligen Kundgebung gegen einen Schiffsleutnant Ausdruck fand. Nicht bloß die Matrosen, sondern auch die Dcckoffiziere und Obermaate erhoben gegen den Leutnant die Beschuldigung, daß er sie übermäßig an strenge, und daß er ungerechtfertigte Bestrafungen auf- erlege.
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